In die Luft gejagte Tanklaster

Hallo Allerseits,

http://de.news.yahoo.com/2/20090904/tpl-dutzende-tot…

Die Bundeswehr steht derzeit wegen der angebliche Tötung von Zivilisten massiv in der Kritik.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai sagte, Angriffe auf Zivilisten seien „in jeder Form unannehmbar“ und kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an.

Wie beurteilt ihr das Geschehen, gemäß den bisher bekannten Fakten?

Gruß
Carlos

Hallo, Carlos

http://de.news.yahoo.com/2/20090904/tpl-dutzende-tot…

eine neuere Meldung:
http://de.news.yahoo.com/1/20090904/tpl-mehr-als-70-…

"(…) (Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung rechtfertigte die erstmalige Anforderung von Luftunterstützung im Kampf gegen die Taliban als notwendig. Sein Staatssekretär Kossendey sagte der Oldenburger Nordwest-Zeitung: «Wir gehen davon aus, dass die entführten zivilen Tanklaster in Richtung des Bundeswehrlagers gebracht werden sollten, um durch ein Selbstmordattentat größtmöglichen Schaden anzurichten.» Aus Sicht der militärisch Verantwortlichen in Kundus sei höchste Gefahr im Verzug gewesen.

Tote beim Abzapfen von Treibstoff

Die Aufständischen hatten die beiden Tanklastzüge an einem vorgetäuschten Kontrollpunkt ungefähr sieben Kilometer südwestlich des Bundeswehrstützpunktes gekapert. Eine Drohne habe die Entführer verfolgt und mit der Kamera 67 Taliban-Kämpfer registriert, aber keine Zivilpersonen, verlautete aus Bundeswehrkreisen in Kundus. Daraufhin sei ein US-Kampfjet angefordert worden.

Der Angriff erfolgte gegen 02.30 Uhr Ortszeit, 40 Minuten nach der Kaperung. Die Tanklaster waren bei der Überquerung eines Flusses auf einer Sandbank steckengeblieben. Treffer des Kampfflugzeugs ließen die beiden Fahrzeuge in Flammen aufgehen. Der afghanischen Polizei zufolge handelt es sich bei den zivilen Opfern um Personen, die Treibstoff aus den Tankern abgezapft haben sollen. Aus dem Krankenhauses von Kundus hieß es, es seien mindestens zwölf Personen mit schweren Verbrennungen eingeliefert worden, darunter auch ein zehnjähriger Junge.

Die genauen Umstände des Angriffs konnten nicht unabhängig überprüft werden, da in dem Gebiet Kämpfer der Taliban aktiv sind. Fahrten in das Gebiet sind daher riskant; die Bundeswehr lehnte es ab, einen AP-Reporter zum Ort des Luftangriffs mitzunehmen. Ein deutsches Untersuchungsteam erreichte die Stelle am Mittag. Die Soldaten wurden dort von Aufständischen angegriffen und erwiderten das Feuer, wie die Bundeswehr mitteilte. (…)"

Wie beurteilt ihr das Geschehen, gemäß den bisher bekannten Fakten?

  1. „Die Aufständischen hatten die beiden Tanklastzüge an einem vorgetäuschten Kontrollpunkt ungefähr sieben Kilometer südwestlich des Bundeswehrstützpunktes gekapert.“

Wenn die Tanklastzüge so gefährlich für unsere Truppen sind - warum werden sie dann nicht - dementsprechend geschützt?

  1. „Eine Drohne habe die Entführer verfolgt und mit der Kamera 67 Taliban-Kämpfer registriert, aber keine Zivilpersonen“

Woran erkennt man denn Taliban-Kämpfer - von einer Drohne aus betrachtet?

  1. „Der Angriff erfolgte gegen 02.30 Uhr Ortszeit, 40 Minuten nach der Kaperung. Die Tanklaster waren bei der Überquerung eines Flusses auf einer Sandbank steckengeblieben.“

Und wenn die Tanklaster nicht steckengeblieben wären, dann hätten sie den Bundeswehrstützpunkt ungehindert erreicht?

  1. Genaues wird man nie erfahren, weil:

„Die genauen Umstände des Angriffs konnten nicht unabhängig überprüft werden, da in dem Gebiet Kämpfer der Taliban aktiv sind. Fahrten in das Gebiet sind daher riskant; die Bundeswehr lehnte es ab, einen AP-Reporter zum Ort des Luftangriffs mitzunehmen.“

Gruß
karin

«Wir gehen
davon aus, dass die entführten zivilen Tanklaster in Richtung
des Bundeswehrlagers gebracht werden sollten, um durch ein
Selbstmordattentat größtmöglichen Schaden anzurichten.» Aus
Sicht der militärisch Verantwortlichen in Kundus sei höchste
Gefahr im Verzug gewesen.

das

Tote beim Abzapfen von Treibstoff

und das widerspricht sich.

wenn der tanklastzug direkt auf den bundeswehrstützpunkt zufuhr, wieso sollten sich dann leute treibstoff abzapfen?

das bedeutet entweder, die meldungen sind falsch

oder

die „aufständigen“(wer auch immer das ist) haben sich gesetzeswidrig verhalten und illegal benzin verkauft.

im 2ten fall ist die auslöschung des lebens durch einen nato-bomber natürlich gerechtfertigt, denn benzinklau wiegt mehr als völkermord.

ich muss gestehen, dass ich nicht ganz verstehe, ob kriegsminister jung dumm ist oder ein psychopath.

Da weder die afghanische Regierung den Truppen die ihr Land aufbauen und schützt den Rücken stärkt,noch die Amerikaner die schon tausende solcher Fälle selbst erlebt haben ihrem Bündnispartner helfen,weiß ich ehrlich gesagt nicht was wir dort noch zu suchen haben.

Hallo Karin,

ohne den Einsatz der Bundeswehr zu unterstützen, habe ich den Eindruck, dass man ihr hier unrecht tut.

Der Angriff erfolgte gegen 02.30 Uhr Ortszeit, 40 Minuten nach
der Kaperung.

Aha, es war stockdunkle Nacht. Die Taliban hatten Probleme ihre Beute abzutransportieren. Also rennen sie ins nächste Dorf und mobilieren die Bevölkerung. Im Feuerwehrtempo ist die dann auch schon da, um das Benzin abzuzapfen.
Wie lange hat es gedauert, bis die Laster stecken blieben?
Wie weit war das nächste Dorf?
Wie lange hat es gedauert, bis sich die Taliban entschlossen, Zivilsten zu involvieren?

Wäre ich ich Offizier vor Ort gewesen, wäre ich nicht mal im Traum auf die Idee gekommen, dort bei der halben Kompaie Taliban Zivilisten zu vermuten, außer als Geiseln oder Unterstützer.

Woran erkennt man denn Taliban-Kämpfer - von einer Drohne
aus betrachtet?

Wie erkennt man Taliban am Boden?
Nun wenn sie auf Soldaten schießen, dann sind es welche. Ansonsten sind sie von Zivilisten nicht zu unterscheiden.
Auch das Alter ist nicht aussagekräftig, da die Taliban auch Kinder rekrutieren.
Nur wenn da auch Mädchen, Frauen und Greise dabei sind, dann kann man sicher sein, dass es Zivilisten waren.

Gruß
Carlos

Hallo carlos,

ohne den Einsatz der Bundeswehr zu unterstützen, habe ich den
Eindruck, dass man ihr hier unrecht tut.

Der Angriff erfolgte gegen 02.30 Uhr Ortszeit, 40 Minuten nach
der Kaperung.

Aha, es war stockdunkle Nacht. Die Taliban hatten Probleme
ihre Beute abzutransportieren. Also rennen sie ins nächste
Dorf und mobilieren die Bevölkerung. Im Feuerwehrtempo ist die
dann auch schon da, um das Benzin abzuzapfen.

warum denkst du, zapfen leute benzin ab?

Wie lange hat es gedauert, bis die Laster stecken blieben?
Wie weit war das nächste Dorf?
Wie lange hat es gedauert, bis sich die Taliban entschlossen,
Zivilsten zu involvieren?

woher weiß man denn, dass es taliban waren, wenn man nicht mal zwischen zivilisten und taliban unterscheiden kann???

diese behauptungen von der bundeswehr sind völlig unlogisch.

in der ard wurde gesagt, dass jung gesagt hätte, dass alle toten nur taliban sind und die verletzten die zivilisten…

für wie knackedoof hält der spinner uns denn?..sollte das ein witz gewesen sein, kann ich auch nicht drüber lachen…

Wäre ich ich Offizier vor Ort gewesen, wäre ich nicht mal im
Traum auf die Idee gekommen, dort bei der halben Kompaie
Taliban Zivilisten zu vermuten, außer als Geiseln oder
Unterstützer.

als oberst bist du verdammt noch mal dazu verpflichtet, nur zu schießen, wenn du sicher bist, keine zivilisten in der schusslinie zu haben.
und wenn leute benzin abzapfen, ist das kein akt eines terroristen, sonder diebstahl.
darüberhinausd war das kein milchtank, sondern hochexplosives gemisch.

es ist pervers, darauf eine rakete abzufeuern.

Woran erkennt man denn Taliban-Kämpfer - von einer Drohne
aus betrachtet?

Wie erkennt man Taliban am Boden?
Nun wenn sie auf Soldaten schießen, dann sind es welche.

und deshalb schießt man auf alles, was nicht nach ordnung aussieht…au mann…was für ne kranke welt…

wir reden hier über menschen wie du und ich - mit dem unterschied, dass die ums überleben kämpfen, während ich jeden tag meinen stern poliere und nicht über massenmörder oder flugzeugterroristen.

die bundeswehr begeht immer öfters massenmord unter dem vorwand der sicherheit. krank ist das.

die bundeswehr und kriegsminister jung graben sich gerade ihr eigenes grab…und stärken nebenbei die linkspartei.
merkel kann gar nicht soviel gut machen wie jung mit dem A* umreißt…

als oberst bist du verdammt noch mal dazu verpflichtet, nur zu
schießen, wenn du sicher bist, keine zivilisten in der
schusslinie zu haben.

Nein, eine Lektüre der Genfer Abkommen würde dir mutmaßlich helfen, aber dich wahrscheinlich gleichzeitig auch mit (für dich) zu viel Realität konfrontieren…

Hallo Karin,

  1. „Die Aufständischen hatten die beiden Tanklastzüge an einem
    vorgetäuschten Kontrollpunkt ungefähr sieben Kilometer
    südwestlich des Bundeswehrstützpunktes gekapert.“

_Wenn die Tanklastzüge so gefährlich für unsere Truppen sind

  • warum werden sie dann nicht - dementsprechend geschützt?_

Weil dafür wohl zuwenig Soldaten vorhanden sind und weil natürlich nicht jeder Tanklastzug per se eine unmittelbare Bedrohung darstellt. Jede Bewegung eines (zivilen) Tanklastzuges zu erfassen und ggf. dann auch noch zu begleiten würde ein Maß an Kontrolle erfordern, dass kaum vorstellbar ist.

  1. „Eine Drohne habe die Entführer verfolgt und mit der Kamera
    67 Taliban-Kämpfer registriert, aber keine Zivilpersonen“

Woran erkennt man denn Taliban-Kämpfer - von einer Drohne
aus betrachtet?

Das ist sicher schwierig, aber wenn mitten in der Nacht ein bewaffnete Gruppe von über 60 Personen um geklaute Tankzüge herumsteht und dabei vielleicht noch schwere Infanteriewaffen mit sich rumschleppt, dann darf man wohl davon ausgehen, dass das keine bäuerliche Jagdgesellschaft ist.

  1. „Der Angriff erfolgte gegen 02.30 Uhr Ortszeit, 40 Minuten
    nach der Kaperung. Die Tanklaster waren bei der Überquerung
    eines Flusses auf einer Sandbank steckengeblieben.“

Und wenn die Tanklaster nicht steckengeblieben wären, dann
hätten sie den Bundeswehrstützpunkt ungehindert erreicht?

Wofür ist diese Information wichtig?
Vielleicht hätte man sie auch am Boden abfangen können,
vielleicht aber dann nur noch in besiedeltem Gebiet,
vielleicht nur mit erheblich größerem Risiko für die eigenen Leute,
vielleicht wollte man sicherstellen, dass die Tanklaster nicht irgendwo „verschwinden“ und dann später völlig unvermutet wieder auftauchen,
vielleicht sind da einfach mit Pech einig Zivilisten ins Feuer geraten,
die vielleicht den Kämpfern nahe standen und darum gar nicht so zufällig da waren …
Vielleicht war dies nach Einschätzung des Offiziers vor Ort, der im Gegensatz zu uns Stammtischstrategen die Situation insgesamt kannte, tatsächlich die beste Maßnahme, um eine mögliche Bedrohung zu beseitigen?

  1. Genaues wird man nie erfahren, weil:

„Die genauen Umstände des Angriffs konnten nicht unabhängig
überprüft werden, da in dem Gebiet Kämpfer der Taliban aktiv
sind. Fahrten in das Gebiet sind daher riskant; die Bundeswehr
lehnte es ab, einen AP-Reporter zum Ort des Luftangriffs
mitzunehmen.“

Ein AP-Reporter hätte also die Wahrheit sofort erkannt, und diese kann wohl nicht dem entsprechen was bislang verlautbart wurde.
Allerdings ist das m. E. in solchen Situationen fast zwangsläufig, dass keine kriminalistische Aufarbeitung möglich ist, wie wir es bei uns zu hause gewohnt sind. Das es da unten so unsicher ist, ist ja mit ein Grund warum unsere Soldaten da unten sind.

Gruß
Werner

Da weder die afghanische Regierung den Truppen die ihr Land
aufbauen und schützt den Rücken stärkt,

Wie sähe das deiner Meinung nach aus? Die muss wohl auch die Interessen ihrer Zivilbevölkerung vertreten. Denn nur weil die Truppen zum helfen da sind, ist ja nicht alles was sie machen automatisch richtig. Wenn das da mal eine Demokratie werden soll, dann muss die Regierung auch eine öffentliche Kontrollfunktion der Exekutivorgane des Landes darstellen und zumindest mittelbar sind das auch die ausländischen Trupppen.

noch die Amerikaner die
schon tausende solcher Fälle selbst erlebt haben ihrem
Bündnispartner helfen,

Nicht helfen?
Waren das keine US-Flugzeuge?
Welche Art der Hilfe erwartest du?

weiß ich ehrlich gesagt nicht was wir
dort noch zu suchen haben.

Ich würde sagen zu aller erst wären wir hier in Deutschland gefragt unseren Truppen den Rücken zu stärken.
Das Teile der Bevölkerung in Afghanistan ihnen feindlich gegenüberstehen und andere Teile mindestens misstrauisch ist im Grunde Voraussetzung für den Einsatz. Wäre das anders wäre er überflüssig.

Das mag zynisch klingen, aber bei militärischen Konflikten fließt Blut. Und nicht nur das von bösen Jungs, sondern oft auch das von Unschuldigen, denn anders als bei reinen Polizeieinsätzen, kann man eine brisante Situation nicht mit der Gewissheit entschärfen, dass ein flüchtiger Täter das geringere Übel ist gegenüber zivilen Schäden und durch ein dichtes Netz ziviler Sicherheitsorgane in der Regel später doch noch gefasst werden wird. Und anders als in einem Gerichtsprozess werden „Urteile“ unter Zeitdruck auf Grundlage von nur mehr oder weniger begründeten Vermutungen gefällt.

Soldat X vermutet, dass sich in einem Haus feindliche Kämpfer verschanzt haben, die sich darin zurückgezogen haben.
Soldat Y wird aus einem Busch unter feuer genommen, von dem er aber nicht genau weiß, wer darin steckt oder was dahinter ist.
Soldat Z entdeckt eine feindliche Stellung, aus der heraus seine Einheit jederzeit beschossen werden könnte. Hinter der Stellung sind Häuser von denen er nicht weiß, ob diese z. Zt. bewohnt sind.

Selbst wenn keine schlichten Fehler passieren, kann man dabei nur versuchen zu vermindern, dass Unbeteiligte zu Schaden kommen, aber man kann es kaum vollständig vermeiden.

Gruß
Werner

nein, mir würde sie nicht helfen.

was du aber leider nicht verstehst, ist, dass diese lekture den opfern erst recht nicht hilft und ICH nicht dein gegner bin.

versuche doch mal einer mutter eines getöteten soldaten zu erklären, dass alles während der tötung gemäß der genfer konvention verlief.
das dürfte schon schwer sein.

UND DANN versuch dies mal einer afghanischen mutter eines getöteten jungen zu erklären, der als zivilist von der bundeswehr in die luft gesprengt wurde.

die nato züchtet ihre feinde gerade, auch wenn du meinst, ich habe keine ahnung von der realität.

Hi,
nach und nach werden die Opferzahlen erhöht auf mittlerweile um 225!
Das sind Zahlen, zeigen nicht die furchtbar verbrannten Opfer, die verstümmelten Frauen, Kinder und Männer.
Klar, ein Afg, der sich Benzin abzapfen will, ist ein Terrorist! Diebstahl muß bestraft werden!
Bodycount.
Warum nur sind die Afg nicht froh, befreit worden zu sein (vom Leben, von der Gesundheit, Unversehrtheit, von Fremdbestimmung, von Frieden und Sicherheit)?
Bald sind wir in Zeiten wie von Charles Dickens geschildert!
Auch hierzulande (Hartz 4).
VM Jung muß zurücktreten!
Schon alleine wegen seines katastrophalen Versagens, VOR der Wahl solch einen Angriff zugelassen/nicht verboten zu haben!
Das war saudumm, Herr Jung! Die CDU und Frau Dr. Merkel werden da „not amused“ sein!
Linke und SPD können ihr unverhofftes Glück kaum fassen!
Aber dafür (zum Zurücktreten) hat Frau Dr. Merkel den Herrn Jung ja auch am Ruder gelassen.
Jetzt zeigt sie sicher Entscheidungsfreudigkeit!
Und Herr Jung kann seine wohlverdiente Pension + Druckposten + Verdienstkreuz am Bendel er-LEBEN.
Vielleicht kann er als „Arno Winkelried“ der CDU einen letzten Dienst erweisen?!
lg O

Aber eines ist sicher: der Dank des Vaterlandes.
Siehe: letzter Krieg!
Also, Mädels und Jungs des Reisebüros BY: wir danken für euer Lebensopfer, vielleicht wird dadurch ein Arbeitsplatz frei, werden Renten, Pensionen eingespart, die sinnvoller den Bankern, den Managerversagern, den Bevölkerungsvertretern zukommen sollten?
lg O

http://www.antifas.de/daten/s/slime_deutschland.htm
http://www.youtube.com/watch?v=ID4lstARK0w
http://www.goest.de/kriegsdenkmal.htm

Aufständische und Plünderer
Hallo,
taktisch war die Entscheidung richtig, da die Luftbilder die Annahme rechtfertigten, dass Aufständische die erbeuteten Laster entladen. Wenn da andere Zivilsten dabei waren, dürften das zumindest Plünderer gewesen sein (was auch nicht die feine Art ist), die wissen müssten, da der Aufenthalt in der Nähe von Militärgut leicht zu „Missverständnissen“ führen kann.
Das Märchen,Taliban hätten die Zivilbevölkerung gezwungen, den Laster zu entladen, glaub ich nicht. Aber auch dann klebt das Blut ausschließlich an den Händen der Taliban.
Gruß
rakete

Servus,

Wie beurteilt ihr das Geschehen, gemäß den bisher bekannten
Fakten?

Genau das ist der Punkt, man kennt die Fakten noch nicht.

Interessant finde ich allerdings anzumerken, dass

  1. Die Washington Post schon Zahlen kennt, bevor überhaupt die Untersuchung begonnen wurde. Will sich hier jemand für die Deutsche Kritik an US-Einsätzen rächen?

  2. Wenn es denn zivile Opfer gab, was hatten die bitteschön bei dem gestohlenen Tanklaster zu suchen?

Schließlich wurde der TL nicht in einem Wohngebiet, sondern (sofern man den Bildern glauben kann) mitten in der Wildnis an einem Fluss hochgejagt. Entweder waren das doch Taliban, die jetzt als Zivilisten verkauft werden (die Übergänge sind ja hier fließend) oder gewöhnliche Diebe.

Mir klingt das jedenfalls sehr nach dem Einbrecher, der sich beim Einsteigen den Fuß bricht und daraufhin den Eigentümer verklagt.

  1. Was hätte die BW anderes machen können, als den TL mittels Lufteinsatz zu bombadieren?

Wäre man am Boden vorgerückt, hätten sich möglicherweise die Terroristen inklusive Soldaten in die Luft gesprengt. Auf jeden Fall wäre eine „Rückeroberung“ wohl kaum ohne deutsche Verluste möglich gewesen.

Hätte man den TL aber ziehen lassen, dann wäre er möglicherweise gegen das nahe BW-Camp oder eine Siedlung als fahrende Bombe eingesetzt worden oder er hätte den Taliban als Treibstoff-Nachschub genützt. Alles Fälle, die unbedingt verhindert gehörten.

  1. IMHO ist der einzige Skandal, dass es den Taliban überhaupt gelungen ist den TL zu kapern. Aber solche Dinge passieren nunmal im Krieg Friedenerhaltungseinsatz.

Gruß,
Sax

Servus,

der Artikel war ja mal völlig an der Sache vorbei.
Selten so den Kopf geschüttelt.

Gruß,
Sax

Servus,

Der Angriff erfolgte gegen 02.30 Uhr Ortszeit, 40 Minuten nach
der Kaperung.

Aha, es war stockdunkle Nacht. Die Taliban hatten Probleme
ihre Beute abzutransportieren. Also rennen sie ins nächste
Dorf und mobilieren die Bevölkerung. Im Feuerwehrtempo ist die
dann auch schon da, um das Benzin abzuzapfen.

warum denkst du, zapfen leute benzin ab?

Vielleicht, weil die Taliban den Tankwagen wieder frei bekommen wollten und dabei waren, das Gewicht zu reduzieren?

Mir leuchtet jedenfalls Carlos’ Argumentation ein, dass es in der Wildnis schwer sein dürfte um 2 Uhr Nachts innerhalb von weniger* als 40 Minuten"unschuldige" Zivilisten herbei zu bekommen.

(* 40 Minuten vergingen zwischen Kaperung des TL und Angriff, d.h. möglicherweise war der TL noch 30 Minuten unterwegs, bevor er stecken blieb.)

woher weiß man denn, dass es taliban waren, wenn man nicht mal
zwischen zivilisten und taliban unterscheiden kann???

Nun, „Zivilisten“, die Nachts um 1:50 TL kapern sind für mich keine Unschuldigen, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit Taliban. Außerdem wird es Augenzeugen bei der Entführung gegeben haben. Oder glaubst Du, die Taliban entführen den TL und tauschen dann alle gegen Zivilisten aus (alles wohlgemerkt mitten in der Nacht)?

in der ard wurde gesagt, dass jung gesagt hätte, dass alle
toten nur taliban sind und die verletzten die zivilisten…

Wenn er das wirklich gesagt hätte, wäre das natürlich Unsinn und wahrscheinlich einem vorschnellen „Schadensbegrenzungsgelaber“ geschuldet.

als oberst bist du verdammt noch mal dazu verpflichtet, nur zu
schießen, wenn du sicher bist, keine zivilisten in der
schusslinie zu haben.

Ja, natürlich. Man hätte erst einen Ausschuss bilden müssen, dann alle Beteiligten befragen, dann sich mit Frau Merkel und Herrn Jung telefonisch absprechen, dann das Parlament einen Beschluss abfassen lassen sollen und erst dann schießen dürfen. Und das auch erst nach der Aufforderung an die Terroristen die Entführung einzustellen und ganz lieb die Waffen abzulegen.

Mensch, das ist hier kein Banküberfall in der BRD (und wie blutig solche für zivile Geiseln ausgehen können haben wir auch schon erlebt), wo alles einigermaßen geordnet und langsam abläuft. Hier musste jemand innerhalb von wenigen Minuten eine Entscheidung treffen, die möglicherweise hunderten das Leben gerettet hat. Die Alternative wäre gewesen, dass die Fahrer die TL wieder frei bekommen (übrigens war wohl nur einer von beiden überhaupt festgefahren) und dann allen möglichen Unfug damit anstellen.

Dann hätten aber die Gleichen, die jetzt dem Oberst vorschnelles Handeln vorwerfen, ihm eine zu langsame Reaktion vorgeworfen.

und wenn leute benzin abzapfen, ist das kein akt eines
terroristen, sonder diebstahl.

Die Entführung der TL war ein terroristischer Akt, das Abzapfen kann alle möglichen Gründe gehabt haben, mir jedoch ist einleuchtender, dass die Terroristen den TL durch Gewichtsreduktion wieder frei bekommen wollten, als die Variante, dass mitten in der Nacht völlig unschuldige Zivilisten zufällig vorbei kommen und sich ein wenig Benzin für den Eigenbedarf abzapfen wollen, weil es dann im Winter nicht so kalt wird.

Wohlgemerkt, wir sind hier nicht im beschaulichen Hintertupfingen, wo der Ladendieb schlimmstenfalls mal mit einer Standpauke vom Ortspolizisten rechnen muss, sondern in Afghanistan in einem Kriegsgebiet Krisengebiet, wo jeder Mensch mit normalem Verstand sich klar machen muss, dass das Abzapfen von Treibstoff aus einem gestohlenen Laster mitten in der Nacht möglicherweise tödliche Konsequenzen haben kann.

darüberhinausd war das kein milchtank, sondern hochexplosives
gemisch.

es ist pervers, darauf eine rakete abzufeuern.

Was hätten sie denn sonst machen sollen? Mit Gummigeschossen feuern?

und deshalb schießt man auf alles, was nicht nach ordnung
aussieht…au mann…was für ne kranke welt…

„nicht in Ordnung aussieht“ ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Ein TL der BW wurde mitten in der Nacht gekapert , glücklicherweise haben sich die Entführer festgefahren und sind nicht schon über alle Berge. Während also die Taliban versuchen den TL wieder frei zu bekommen, muss der Oberst eine Entscheidung treffen. Die Optionen: Angreifen oder ziehen lassen. In letzterem Fall ist es durchaus möglich dass die Taliban den TL als fahrende Bombe benutzen. Was macht er also?

Ich finde, hier (in der Wildnis und entfernt von jedem Dorf) den Angriff zu befehlen, ist mehr als einleuchtend.

wir reden hier über menschen wie du und ich - mit dem
unterschied, dass die ums überleben kämpfen,

Ich dachte, wir reden hier über Taliban.

die bundeswehr begeht immer öfters massenmord unter dem
vorwand der sicherheit. krank ist das.

Dir ist die Definition von Massenmord schon klar, oder?

Die zivilen Opfer der Deutschen Streitkräfte in Afghanistan bewegen sich bisher im einstelligen Bereich (den TL-Einsatz jetzt nicht mitgerechnet).

Gruß,
Sax

Hallo,
das waren deine Worte:

als oberst bist du verdammt noch mal dazu verpflichtet, nur zu
schießen, wenn du sicher bist, keine zivilisten in der schusslinie
zu haben.

Natürlich ist der Begriff Pflicht unterschiedlich besetzt. Es gibt ethische, soziale, persönliche, finanzielle, staatsbürgerliche und wahrscheinlich noch alle möglichen anderen Pflichten. Da du hier einen „Oberst“ ansprichst würde ich zumindest annehmen, dass es sich um Pflichten handeln muss die speziell einem hohen Militär obliegen und nicht jedermann/frau. Auch die Pflichten eines Sodaten haben ihre Unschärfen, aber in diesem Fall kann man schon einiges sehr konkretes finden.
Die Pflichten eines Obersten, sind insoweit ganz allgemein im humanitären Völkerrecht, zusätzlich im deutschen Recht und dort insbesondere im Soldatengesetz und ganz speziell für Afghanistan in den Rules of Engagement niedergelegt. Dazu kommen natürlich noch eventuelle aktuelle direkte Befehle, die zu befolgen sind (mit bestimmten Einschränkungen).

Alles was du sonst noch angeführt hast sind sicher bedenkenswerte Dinge und zum Teil tragische und / oder bedauerliche Situationen.
Für deine oben genannte Behauptung sind sie jedoch irrelevant.
Der Oberst ist schlicht und ergreifend nicht dazu verpflichtet nur zu schießen, wenn keine Zivilisten in der Schusslinie sind.

Solche Äußerungen wie „Erzähl das mal der Mutter!“ sind emotionalisierend und obwohl sie ggf. ganz praktisch wichtig sind, sind sie doch wenig hilfreich und wohl nur dazu geeignet dein Gegenüber in der Diskussion herabzuwürdigen. Solche Totschlagargumente gibt es in allen Lebensbereichen.

Erzähl mal einer Mutter, dass ihr Kind sterben musste, weil man es sich nicht leisten will jederzeit vier Rettungswagen in Bereitschaft zu halten, sondern nur drei, weil vier gleichzeitig erfahrungsgemäß nur fünf mal im Jahr gebraucht würden und man sich dagegen entschieden hat, für diese paar mal zusätzlich 1,2 Millionen im Jahr auszugeben.
(Pech, dass der letzte Rettungswagen zu einem banalen Beinbruch grade 10 Minuten vorher wegfuhr, als die Wespe verschluckt wurde, wir da wohl kaum tröstend wirken)

Erzähl mal einer Mutter, dass ihr Mann sterben musste, weil eine Geschwindigkeitsbegrenzung außerhalb geschlossener Ortschaften nur bei Unfallhäufung eingerichtet wird, damit Straßen eine möglichst zügige Verbindung darstellen und bislang halt pro Jahr zu wenig Leute auf der Streckt zu schaden gekommen sind, um eine Begrenzung zu rechtfertigen.
(Dass er ja nicht die erlaubten 100 fahren musste, als er durch die Kurve schrubbte und dabei mit einem Rad auf die Berme geriet wird sie auch kaum hören wollen)

Und jetzt erzähl der afghanischen Mutter doch mal, dass ihr Kind sterben musste, weil ihr Land in einem Bürgerkrieg ist und schwer bewaffnete Aufständische eine Gefahr für eine unabsehbare Anzahl von Menschen waren und jemand der gekommen ist, um zu helfen die Gewalt und Unterdrückung im Land zu bekämpfen, keine bessere Möglichkeit gesehen hat, als einen Luftangriff, um zu verhindern, dass später vielleicht hunderte von Menschen verbrennen müssen.
Das wird sie sicher nicht zufriedenstellen, aber es lenkt den Blick auf die eigentlich verantwortliche Seite, nämlich die von denen die Aggression ausging. Die tragen letztlich die Schuld. (Außerdem kann man dann wohl nicht - müsste aber eigentlich - fragen, was ein Zivilist bei den geklauten Tanklastern zu suchen hatte.)
Oder alternativ, erzähle später den Hinterbliebenen eines Anschlages, dass diese Menschen sterben mussten, weil heute nichts unternommen wurde, da nicht absolut sicher ausgeschlossen werden konnte (wie wohl nie), dass auch Unbeteiligte betroffen sein könnten.

Gruß
Werner

Hallo Carlos!

Die Bundeswehr steht derzeit wegen der angebliche Tötung von Zivilisten :massiv in der Kritik.

Auch Taliban sind Zivilisten, jedenfalls sind sie nicht Angehörige einer regulären Armee. Längst nicht jeder Taliban (Koranschüler, bzw. Angehöriger einer Glaubensrichtung des Islam) ist automatisch ein Verbrecher. Es ist vielmehr eine Gruppe, die in weiten Teilen Afghanistans auf Zustimmung trifft.

Dieser Krieg wird auch semantisch geführt. Da ist von Aufständischen die Rede. Man kann den Sachverhalt auch anders sehen: Bewohner bekämpfen eine unter fadenscheinigem Vorwand ins Land eingedrungene uniformierte Mörderbande. Um es deutlich zu sagen: Ich würde ebenso handeln und mir nicht gefallen lassen, mit Waffengewalt zu fremdartigen Gebräuchen einer anderen Kultur gezwungen zu werden. Genau das versuchen nämlich die Besatzungstruppen.

Wie immer man zum Krieg in Afghanistan steht (ich verabscheue den BW-Einsatz in Afghanistan und halte alle Verantwortlichen und Teilnehmer für Beteiligte an einem Verbrechen), muss man mindestens die Verhältnismäßigkeit der Mittel verlangen. Wenn 2 lumpige Tanklaster geklaut werden und Bombardierung ist das Gegenmittel, sind den Verantwortlichen offensichtlich die vorgeblich verteidigten Werte und jedes Gefühl für die Verhältnismäßigkeit der Mittel abhanden gekommen.

Mir wird inzwischen übel, wenn ich unseren Verteidigungsminister reden höre. Niemand kann einen Taliban von Angehörigen anderer Bevölkerungsgruppen unterscheiden. Trotzdem erzählt Herr Jung, es seien „nur“ Taliban ums Leben gekommen. Woher nimmt der Täter Jung das Recht, Teilen der dortigen Bevölkerung das Recht auf Leben abzusprechen? Soldaten der BW verhalten sich inzwischen ähnlich wie Wehrmacht und SS im 2. Weltkrieg. Ein Land wird überfallen und besetzt, einige Einheimische wehren sich und dafür werden wahllos Menschen umgebracht. Begründungen und Rechtfertigungen für den Aufenthalt im fremden Land und für das Morden hat man damals wie heute zurechtgeschnitzt.

Gruß
Wolfgang

Solche Äußerungen wie „Erzähl das mal der Mutter!“ sind
emotionalisierend und obwohl sie ggf. ganz praktisch wichtig
sind, sind sie doch wenig hilfreich und wohl nur dazu geeignet
dein Gegenüber in der Diskussion herabzuwürdigen.

herabwürdigend?

ehm…nungut…

ich kann eigentlich nur noch mal widerholen, dass sich meine oma noch 40 jahre nach dem 2. wk darüber aufgeregt hat, wie die amis blind bomben abgeworfen hatten.

menschen vergessen solche sachen nicht.

und letztendlich werden unsere taten kriegsentscheidend sein…und unser umgang mit den taliban.

wir reden hier über menschen wie du und ich - mit dem
unterschied, dass die ums überleben kämpfen,

Ich dachte, wir reden hier über Taliban.

wir reden über die menschen, die 1. durch solche unüberlegten überstürzten akte neue mitglieder bekommen, somit neue feinde der BW und 2. über leute, die über die zukunft afghanistans entscheiden.

nicht die NATO tut das…die afghanen tun das und die taliban sind afghanen.

solange die befürworter solche anschläge das nicht sehen, braucht man gar nicht wirklich weiter zu reden…

Servus,

der Artikel war ja mal völlig an der Sache vorbei.
Selten so den Kopf geschüttelt.

es wird eine der heldengeschichten sein, die die afghanen noch viel mehr aufpauschen, um mitglieder gegen die nato zu finden…