In einem Staat in dem Alleinerziehende völlig unkomplizierte finanzielle Hilfe erhalten. Statt dankbar dafür zu sein wird dies als Beleg dafür herangezogen wie schlimm Deutschland doch ist - krank.
Hallo Wolfgang,
Leitungswasser kostet praktisch nichts und Mineralwasser gibt es für 19 Cent je 1,5 Liter. Zwei große Scheiben Brot kosten beim Bäcker etwa 35 Cent und den dazugehörige Belag Käse bekommt man - ohne gleich das minderwertigste zu nehmen, was die Discounter zu bieten haben - für weitere 30 Cent. Das macht dann für Frühstück und Abendessen zusammen 1,30 Euro. Bleiben für das Mittagessen 3,48 abzgl. Wasser. 100 Gramm Fleisch (18 Euro/kg als Durchschnitt angenommen) und 200 Gramm Gemüse (2,50 Euro/kg als Durchschnitt angenommen) kommen zusammen auf 2,30 Euro. Bleibt also sogar noch etwas Luft.
Schwierig wird es natürlich in dem Fall, daß man mangels Kenntnisse oder Willen auf Fertigprodukte zurückgreifen muß. Da sind die 4,78 spätestens nach dem Frühstück mit Aufbackbrötchen und dem zweiten Kaffee aus dem Senseo-Automaten verbraucht und an so Dinge wie selbstgemachtes Brot und selbstgemachte Marmelade ist da schon gar nicht zu denken.
Man kann die Diskussionen über die Regelsätze durchaus führen, aber ausgerechnet bei den kalkulierten Beträgen für Lebensmittel sehe ich dafür nur wenig Notwendigkeit. In der Regel kommen diejenigen, die sich über die Beträge aufregen, nämlich aus gutsituierten Haushalten, in denen man sich über das, was auf den Tisch kommt bzw. ob das, was man gerne auf dem Tisch hätte, zu finanzieren ist, nicht allzu viel Gedanken machen muß.
In einem Hotel neulich wollten die alleine für ein Frühstück 25 Euro haben (darauf habe ich übrigens verzichtet) und unser AI-Urlaub im Sommer kostete uns sogar an die 200 Euro pro Person und Tag. Ich bin allerdings nicht ganz sicher, ob man das (also alles drei) als Maßstab für die Ernährung einer Person heranziehen sollte, die Hilfe zur Existenzsicherung auf Kosten der Allgemeinheit bezieht.
Gruß
C.
Die Zahl von 1,9 Mrd. Kindern allein in Deutschland erscheint mir etwas hoch gegriffen, aber sei es drum: hier werden doch Ursache und Wirkung verwechselt. Hier geht es um Eltern, die vorsätzlich oder meinetwegen auch fahrlässig falsche, keine oder verspätete Angaben machen und damit letztlich auf ihre eigene Kosten (ihr Problem) oder Kosten ihrer Kinder ihr Einkommen reduzieren.
oder bist Du der Ansicht, daß eine Behörde die nicht die Pflicht hat, die ihr übertragenen Aufgaben zu erfüllen und die überlassenen Gelder der Allgemeinheit möglichst sparsam einzusetzen?
Was also hindert die Leute daran, einfach rechtzeitig die geforderten Angaben zu machen, um eine Kürzung abzuwenden?
Richtig Luft bleibt, wenn man drei Mal täglich etwas Reis in Wasser mit einem Früchteteebeutel ( der Vitamine wegen) aufkocht.
Ernsthaft:
Deine Rechnung zeigt doch, dass in einem Land, welches über billiardenhaftes Vermögen verfügt, gehortet im In- und Ausland, legal oder illegal erworben, keinerlei Maß mehr gegenüber Bedürftigen besteht.
Dafür ein Sternchen. Für diese trockene humorlose Realitätsnähe.
Franz
Da muß ich doch glatt mal fragen, was an diesem, völlig normalen Speiseplan nicht stimmt, den man ja mit dem Restgeld um das ein oder andere Stück Obst bereichern kann. Oder was meinst Du, wie viel Fleisch man so am Tag essen sollte?
Gestern gab es bei uns übrigens Kürbis-Ananas-Suppe (für die Erwachsenen) und einen Nudel-Hack-Auflauf (für die Kinder). Was meinst Du, was der Spaß pro Person gekostet hat? Zugegeben: ab und an gehen wir auch mal in ein Restaurant - sei es Steakhaus oder knapp-unter-Sterne-Restaurant, aber ich bin der Ansicht, daß dieses durchaus denen vorenthalten bleiben darf, die von anderer Leute Geld leben.
Das gilt - und so unverschämt und maßlos bin ich tatsächlich - meiner Meinung nach übrigens auch für die ein oder andere Flasche Rotwein zum Preis > 10 Euro, die hier in der Woche so über den Tisch geht.
Schon, dass du von dir und den Deinen schreibst. Tust du was für andere darüber hinaus auch?
Ich muss das jetzt schlicht fragen, weil unsere Denkweisen dahingehend wohl sehr sehr unterschiedlich sind.
Franz
Das mache ich nicht, weil ich es für so bedeutsam halte oder weil mir das Spaß macht, sondern weil ich Dich dahin bringen will, daß die von mir erwähnten Mahlzeiten nicht nur ausreichend, sondern in nicht wenigen (auch besserverdienenden) Haushalten normal sind. Ich frage mich also weiterhin, was daran nicht OK sein soll.
Irrelevant.
Lebensmittel sind heute nicht teurer als vor 20 Jahren. Es gibt Preisschwankungen bei einzelnen Produkten, aber insgesamt muß man für die meisten unverarbeiteten Produkte heute nicht mehr bezahlen als Mitte der 90er. Wenn man natürlich zu verarbeiteten Produkten und Fertiggerichten greift, mag das bzw. wird das wahrscheinlich anders sein.
Die Geschichten mit den verseuchten Lebensmitteln und den immens gestiegenen Krebsraten lohnen nicht einmal eine Kommentierung.
Hier wird die Essenszubereitung durch Dritte und die Esszimmer-/Küchenanschaffung, -instandhaltung sowie -reinigung berücksichtigt.