Hallo Herbert,
schön, wie Ihr Euch streitet. Ich bin derjenige, auf den beide Parteien losgehen können. Ich betreibe nämlich eine Solaranlage mit guter Rendite, weil mir lt. Gesetz ordentlich Geld für den Strom gezahlt wird. Andererseits befürworte ich auch die Kernenergie. Leider habe ich noch keinen Stromanbieter gefunden, der Strom ohne fossilen Brennstoffanteil erzeugt, also einen Mix aus erneuerbarer Energie und Atomstrom.
Die hohe Subvention für Solarstrom war so gedacht, dass mit sinkenden Solarzellenpreisen auch die Subventionen sinken. Das Problem ist dabei, dass die Preise nicht sinken. Preise sind eben nicht an sinkende Subventionen, sondern an die Nachfrage gekoppelt, auch wenn die Hersteller möglicherweise bereits für ein Drittel des Preises verkaufen könnten.
In den hier angestellten Kostenrechnungen wurde übrigens vergessen, die eingesparten Zahlungen an Arbeitslosengeld für die Beschäftigten der Solarenergiebranche abzuziehen, die es ohne die Förderung nicht geben würde.
Was an dieser Stelle noch fehlt, ist eine geeignete Form der Energiespeicherung. Jetzt schon möglich wäre eine solare Wasserstofferzeugung. Dabei aber den Wasserstoff nicht aufwendig speichern, sondern direkt einkoppeln in eine Fischer-Tropsch-Synthese zur Erzeugung von synthetischem Benzin oder Diesel. Das geht nicht für eine Einfamilienhausanlage, aber Großanlagen lassen sich dafür nutzen. So erzeugter Kraftstoff kann in etwa so teuer sein wie der derzeitige Kraftstoffpreis. Dazu müsste auch diesen Kraftstoff die Mineralölsteuer entfallen (keine Subvention sondern Abzockebeseitigung) und der Solarstrom müsste zwei Drittel billiger werden. Diese Möglichkeit der Solarstromnutzung ist kein Dogma, sondern nur eine Möglichkeit.
Mit gegenseitigem Anfeindungen kommen wir nicht weiter. Diese Kraft sollte lieber in die Suche von Lösungen gesteckt werden.
Mit freundlichen Grüßen
schubtil