Hallo,
Und was verstehst Du unter einem funktionierenden Leben, oder
vielmehr, was verstehen die wohl darunter ?
Die Freud´sche Definition der psychischen Gesundheit: :Arbeitsfähigkeit und Liebesfähigkeit würde auch ganz gut hierher assen.
Ok, liest sich so schlecht nicht und bedeutet auf jeden Fall noch eine Menge Arbeit für mich. In beiden Bereichen sind noch Verbesserungen möglich und/oder nötig.
Gibt es da so einen großen Unterschied? Irgendwie habe ich den
Eindruck, daß Dein „Wollen“ ein „inneres Müssen“ ist.
Hmmm…wäre möglich. Darüber muss ich nachdenken.
Es gibt noch einen Grund, weshalb das Streben nach dem
Perfekt-sein zur Unzufriedenheit führt: es führt weg von den
Menschen, die nicht so perfekt sind, es vielleicht auch nicht
anstreben, und vermehrt damit die Einsamkeit, wodurch die
Erfüllung der psychologischen Grundbedürfnisse (Zuneigung,
Kontakt, Liebe) in Frage gestellt wird.
Ich habe keinerlei Probleme mit Menschen, die nicht perfekt sind und auch nicht nach Perfektion streben. Anderen Menschen kann ich Fehler und Unzulänglichkeiten leicht nachsehen, nur mir nicht Kontakte habe ich reichlich und auch Zuneigung und Liebe werden mir gewährt. Und um von mir geliebt zu werden, braucht man auch nicht perfekt zu sein.
Die eigenen Ansprüche als „inneres Müssen“. Die Frage lautet
also, wie Du dahin kommst, nicht mehr zu „müssen“.
Ja, das ist eine interessante Frage, die mir noch viel Kopfzerbrechen bereiten wird, fürchte ich.
Ich frage also nun etwas anders…„Was braucht es, um seine
innere Ruhe zu finden ?“, gemeint sind die Voraussetzungen,
die dafür nötig sind.
Paß auf, daß Du die innere Ruhe nicht in ähnlicher Weise als
zu erreichendes Ziel auffaßt wie vorher die Perfektion.
Die Gefahr könnte bestehen und ich werde versuchen das zu vermeiden.
Vielleicht wäre es aber eine Möglichkeit, das Streben nach
Perfektion nur auf ein einziges Gebiet, das schon bisher Deine
Stärke ist, zu verlegen.
Diese Idee hat was…ich werde darüber nachdenken, was meine Stärken sind und mal in diese Richtung schauen.
Eine andere Möglichkeit wäre, weiterzumachen, wie bisher, bis zur :Grenze, das heißt, bis zur Erschöpfung. Dann erzwingt der Körper die
Ruhe.
Zu dem Thema könnte ich Dir Romane schreiben. Was denkst Du, weshalb ich nach Veränderung strebe ?
Wo hast Du das überhaupt her?
Ich meinte, was das immer so, wie hat sich das bei Dir
entwickelt?
Ich kann Dir nicht verraten, wann und wie das angefangen hat, ich denke mal das geht schon mindestens 25 Jahre so. Ich weiss nur definitiv, dass ich mit 15 noch nicht so war, denn in einer Beschreibung meiner Persönlichkeit eines Freundes aus dieser Zeit, kann ich mich in keinster Weise wiederfinden und ich glaube das ginge auch anderen so, die mich kennen.
Gruss
Petra