Innere Ruhe finden

Hallo,

ich hadere mal wieder etwas mit mir selbst. Und nachdem ich vom hundertsten ins tausendste gekommen bin, stellt sich mir nun die Frage, wie ich innere Ruhe erreichen kann.

Ich bin mit mir selbst sehr unzufrieden. Tausend Dinge könnte ich anders und besser machen. Nicht ohne Anstrengung und daran zu arbeiten, das ist schon klar. Wenn ich aber mit mir selbst nicht zufrieden bin und wohl auch nie sein werde, wie sollte es dann möglich sein, jemals einen Zustand der inneren Ruhe zu erreichen ? Oder wie kann jemand das überhaupt ? Ich meine, jeder strebt doch irgendwie nach Perfektion, die man natürlich nicht erlangt, aber doch als Ziel vor Augen hat. Und ich gehe davon aus, dass zumindest ein großer Teil der Menschen über die Fähigkeit verfügt zu reflektieren und auch selbstkritisch zu sein. Wie sollte es dann aber möglich sein, mit sich selbst im Einklang zu stehen, wenn man doch genau weiss, dass man im Grunde doch nur auf einer Reise über einen endlosen Pfad wandelt ?

Bin ich nur im falschen Film, oder übersehe ich einfach nur etwas ?
Oder ist Selbstzufriedenheit gar nicht nötig, was aber dann ?

Seid doch bitte so gut und helft mir mal vom Schlauch herunter.

Gruss
Petra

Hallo Petra,

jeder strebt doch irgendwie nach Perfektion, die man natürlich
nicht erlangt, aber doch als Ziel vor Augen hat.

genau diese von Dir vorgenommene Voraussetzung bestreite ich.

… im Grunde doch nur auf einer Reise über einen endlosen Pfad
wandelt ?

Dies widerspricht der Tatsache, daß das Leben nur von endlicher Dauer ist. Das kann nur zur Unzufriedenheit führen, oder sogar in die Depression.

Und ich gehe
davon aus, dass zumindest ein großer Teil der Menschen über
die Fähigkeit verfügt zu reflektieren und auch selbstkritisch
zu sein.

Die kommen aber häufig zum Schluß, daß das ganz egal ist, wenn sie nicht perfekt sind, solange es nur dazu reicht, daß das Leben funktioniert. Die Haltung, man müsse ständig selbstkritisch sein, jederzeit an sich arbeiten, und in allen Bereichen perfekt werden, ist hochgradig ungesund und mit „innerer Ruhe“ nicht vereinbar.

Wo hast Du das überhaupt her?

Grüße,

I.

Hi Komma-Petra,

Ich meine,
jeder strebt doch irgendwie nach Perfektion,

Und ich gehe
davon aus, dass zumindest ein großer Teil der Menschen über
die Fähigkeit verfügt zu reflektieren und auch selbstkritisch
zu sein.

ehrlich gesagt mach(t)e ich im Leben genau die gegenteilige Erfahrung. Weder strebt „die Masse“ nach Perfektion, noch ist sie selbstkritisch oder reflektiert gar.
Um ein nahes Beispiel zu nennen: wer-weiß-was :wink:
Ich zitiere mal frei das Team (wars Heiner?): früher waren hier viele Mitglieder mit akademischen Background, heute ist hier die breite Masse abgebildet. Und wo bitteschön sind die ganzen Fragen seit der Anmeldeschwemme perfekt? Wo sind die Frager selbstkritisch wenn man ihnen die gewachsenen Forumsregeln nahe legt?

Meiner Meinung nach streben die meisten Menschen nicht nach Perfektion, sondern wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden und „mitschwimmen“ im Strom der Welt. Alles „Schlechte“ das ihnen widerfährt wird schön auf andere projiziert, keineswegs können und wollen sie selbst aktiv an den Zuständen etwas ändern; noch begreifen sie, dass sie die einzigen sind die das tun könnten.

Wie sollte es dann aber möglich sein, mit sich selbst
im Einklang zu stehen, wenn man doch genau weiss, dass man im
Grunde doch nur auf einer Reise über einen endlosen Pfad
wandelt ?

Tja, das ist aber hoch philosophisch :wink:
Vermutlich gibt es darauf halb so viele Antworten wie es Menschen gibt. Entweder man begreift den Weg als das Ziel oder man fängt an an einen Gott zu glauben oder man fängt an an sich zu glauben oder …

Seid doch bitte so gut und helft mir mal vom Schlauch
herunter.

Vielleicht würde es dir helfen zu erkennen, dass das erreichen des o.g. Zieles gar nicht das Ziel ist :wink: Oder, dass die Perfektion auch mal auf halben Wege stecken bleiben darf. Oder, dass es mal selbstkritische Phasen geben sollte und mal welche ohne (oder etwas weniger)

HTH,
J~

Hallo,

jeder strebt doch irgendwie nach Perfektion, die man natürlich
nicht erlangt, aber doch als Ziel vor Augen hat.

genau diese von Dir vorgenommene Voraussetzung bestreite ich.

Das war keine Voraussetzung sondern eine Annahme, welche wohl nicht zutreffend zu sein scheint.

… im Grunde doch nur auf einer Reise über einen endlosen Pfad
wandelt ?

Dies widerspricht der Tatsache, daß das Leben nur von
endlicher Dauer ist. Das kann nur zur Unzufriedenheit führen,
oder sogar in die Depression.

Das Leben ist endlich, natürlich, und das Ende dieses Pfades kann auch niemand erreichen.

Und ich gehe
davon aus, dass zumindest ein großer Teil der Menschen über
die Fähigkeit verfügt zu reflektieren und auch selbstkritisch
zu sein.

Die kommen aber häufig zum Schluß, daß das ganz egal ist, wenn
sie nicht perfekt sind, solange es nur dazu reicht, daß das
Leben funktioniert.

Und was verstehst Du unter einem funktionierenden Leben, oder vielmehr, was verstehen die wohl darunter ?

Die Haltung, man müsse ständig selbstkritisch sein, jederzeit an sich :arbeiten, und in allen Bereichen perfekt werden, ist hochgradig :ungesund und mit „innerer Ruhe“ nicht vereinbar.

Ich ging nicht von „müssen“ aus, sondern von „wollen“.

Aber mir ist nun klar, wo mein Problem liegt :wink: Es kann also gar nicht funktionieren, ohne dass ich die eigenen Ansprüche an mich selbst ändere. Bloss wie mache ich das nun wieder ? *seufz*.

Ich frage also nun etwas anders…„Was braucht es, um seine innere Ruhe zu finden ?“, gemeint sind die Voraussetzungen, die dafür nötig sind.

Wo hast Du das überhaupt her?

???

Gruss
Petra

Hallo Tilde-James,

Ich meine,
jeder strebt doch irgendwie nach Perfektion,

Und ich gehe
davon aus, dass zumindest ein großer Teil der Menschen über
die Fähigkeit verfügt zu reflektieren und auch selbstkritisch
zu sein.

ehrlich gesagt mach(t)e ich im Leben genau die gegenteilige
Erfahrung. Weder strebt „die Masse“ nach Perfektion, noch ist
sie selbstkritisch oder reflektiert gar.
Um ein nahes Beispiel zu nennen: wer-weiß-was :wink:
Ich zitiere mal frei das Team (wars Heiner?): früher waren
hier viele Mitglieder mit akademischen Background, heute ist
hier die breite Masse abgebildet. Und wo bitteschön sind die
ganzen Fragen seit der Anmeldeschwemme perfekt? Wo sind die
Frager selbstkritisch wenn man ihnen die gewachsenen
Forumsregeln nahe legt?

Ja, Du hast ja recht…in meinem Kampf gegen mich selbst, habe ich gar nicht darüber nachgedacht, dass andere Menschen, da wohl auch ihre ureigene Einstellung zum Leben haben.

Meiner Meinung nach streben die meisten Menschen nicht nach
Perfektion, sondern wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden
und „mitschwimmen“ im Strom der Welt. Alles „Schlechte“ das
ihnen widerfährt wird schön auf andere projiziert, keineswegs
können und wollen sie selbst aktiv an den Zuständen etwas
ändern; noch begreifen sie, dass sie die einzigen sind die das
tun könnten.

Da muss ich Dir zustimmen. Aber wenn ich das Posting von I. so betrachte, scheint das die „bessere“ Einstellung zu sein. Auf jeden Fall die erträglichere.

Wie sollte es dann aber möglich sein, mit sich selbst
im Einklang zu stehen, wenn man doch genau weiss, dass man im
Grunde doch nur auf einer Reise über einen endlosen Pfad
wandelt ?

Tja, das ist aber hoch philosophisch :wink:
Vermutlich gibt es darauf halb so viele Antworten wie es
Menschen gibt. Entweder man begreift den Weg als das Ziel oder
man fängt an an einen Gott zu glauben oder man fängt an an
sich zu glauben oder …

Nunja, ich sehe schon den Weg als Ziel. Mir ist durchaus klar, dass auch ein Beton-Schädel wie ich, damit leben muss, dass der Mensch Grenzen hat. Aber wie finde ich, bzw. erkenne ich diese ?

Seid doch bitte so gut und helft mir mal vom Schlauch
herunter.

Vielleicht würde es dir helfen zu erkennen, dass das erreichen
des o.g. Zieles gar nicht das Ziel ist :wink: Oder, dass die
Perfektion auch mal auf halben Wege stecken bleiben darf.
Oder, dass es mal selbstkritische Phasen geben sollte und mal
welche ohne (oder etwas weniger)

Dass ich meine Ansprüche überdenken muss, wenn ich jemals halbwegs sowas wie innere Ruhe erlangen möchte, habe ich ja schon kapiert.
Wie ich das machen soll weiss ich allerdings noch nicht.
Und wonach richte ich mich aus ? Also: was darf und was nicht, was muss und was muss nicht ?

Gruss
Petra

Delegieren
Hallo Petra 269,5,

ich würde das Heil ein bisschen bei anderen suchen.

Es können Menschen in Dein Leben treten, die Dir Grund geben, mit Dir selbst zufrieden oder unzufrieden zu sein. Übertrieben gesagt kannst Du Dir jemanden halten, der Dir den Bauch streichelt, und dazu irgend einen Erzieher, der an Dir herumkritisiert, wo es ihm nötig scheint.

Beide werden ein Stück weit Unrecht haben, aber Du kannst Dich in ihnen spiegeln, innerlich abgrenzen, abwägen, vergleichen.

Gruss
Mike

Hi,
was du schreibst heißt für mich nichts anderes, als meine Selbstbestimmung aufzugeben und andere über mich entscheiden zu lassen. Mag jeder selbst entscheiden, ob ihm das liegt.

VG
J~

Hi,

Meiner Meinung nach streben die meisten Menschen nicht nach
Perfektion, sondern wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden
und „mitschwimmen“ im Strom der Welt. Alles „Schlechte“ das
ihnen widerfährt wird schön auf andere projiziert, keineswegs
können und wollen sie selbst aktiv an den Zuständen etwas
ändern; noch begreifen sie, dass sie die einzigen sind die das
tun könnten.

Da muss ich Dir zustimmen. Aber wenn ich das Posting von I. so
betrachte, scheint das die „bessere“ Einstellung zu sein. Auf
jeden Fall die erträglichere.

Tja… Nur: was machst du mit _deinem_ Kopf der offenbar fähig genug ist zu erkennen, dass er selbst handeln muss im Leben und das auch kann? Willst du dich selbst ignorieren? Willst du dein Hirn (mit was auch immer) betäuben um den schlechteren, den passiven Zustand zu erreichen?
Ich zumindest, der mir viele Handlungsmöglichkeiten im Leben bewusst bin, möchte nicht passiv in der Menge mitschwimmen und alle Problemursachen auf andere schieben. Danke nein, da bin ich lieber selbst aktiv und konstruiere mein Leben und ein kleines Stück weit auch die Welt selbst aktiv mit; auch wenn das der schwierigere Weg ist.

Wie ich das machen soll weiss ich allerdings noch nicht.
Und wonach richte ich mich aus ? Also: was darf und was nicht,
was muss und was muss nicht ?

Lustig: du schreibst das und weißt natürlich selbst, dass das kein anderer für dich beantworten kann :wink:
Kannst auch gerne eine Tabelle hochladen und jeder hier macht ein Kreuz bei „darf“ wenn er das meint. Dann bestimmt die anwesende Mehrheit über dein Leben. Wäre das OK so? :smiley:

VG
J~

Hallo Dahinden,

ich verstehe, was Du meinst. Solche Menschen gibt es in meinem Leben, und die haben es mit mir Betonschädel wirklich nicht leicht.

Es ist natürlich schön, wenn man ein positives Feedback bekommt, aber leider reicht das nicht aus, damit ich zufrieden mit mir sein kann.

Kritik versuche ich anzunehmen und umzusetzen, und auch hierbei stehe ich mir selbst im Wege, da es mir schwer fällt Schwäche zuzugeben oder Hilfe anzunehmen oder gar darum zu bitten. Und im Zusammenhang mit dem kritisierten Verhalten fallen mir dann noch tausend andere Dinge auf, die mir an mir nicht passen. Oft genug gehen meine Gedanken dann so weit, dass die letzten 500 Punkte auf der Liste mit dem ursprünglichen Kritikpunkt schon überhaupt nichts mehr zu tun haben. Leider kommt dann noch hinzu, dass ich mir Schwächen und Fehler nicht wirklich verzeihen kann, also immer bestrebt bin, auf meiner „Fehlerliste“ möglichst wenig neue hinzukommen zu lassen…und dabei oft die wesentlich wichtigeren Dinge aus dem Auge verliere…und dann wieder einen weiteren Grund habe mich über meine Unzulänglichkeiten zu ärgern.

Du siehst, ist alles nicht so einfach mit mir. Leider bin ich nicht Alexander der Große :wink:

Gruss
Petra

Hallo J~,

lies es, wie Du es willst. Meine Meinung jedenfalls ist:

meine Selbstbestimmung

ein kleines Stückweit weiter abzugeben und keineswegs völlig.

Im übrigen sollte es ein Gedankenanstoss und kein Imperativ sein.

Gruss
Mike

Hallo,

Meiner Meinung nach streben die meisten Menschen nicht nach
Perfektion, sondern wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden
und „mitschwimmen“ im Strom der Welt. Alles „Schlechte“ das
ihnen widerfährt wird schön auf andere projiziert, keineswegs
können und wollen sie selbst aktiv an den Zuständen etwas
ändern; noch begreifen sie, dass sie die einzigen sind die das
tun könnten.

Da muss ich Dir zustimmen. Aber wenn ich das Posting von I. so
betrachte, scheint das die „bessere“ Einstellung zu sein. Auf
jeden Fall die erträglichere.

Tja… Nur: was machst du mit _deinem_ Kopf der offenbar
fähig genug ist zu erkennen, dass er selbst handeln muss im
Leben und das auch kann? Willst du dich selbst ignorieren?
Willst du dein Hirn (mit was auch immer) betäuben um den
schlechteren, den passiven Zustand zu erreichen?

Gute Frage, die ich Dir aber nicht beantworten kann. Eine völlige Änderung meiner Einstellung würde ich niemals hinbekommen, das weiss ich selbst. Ich muss irgendwie eine Art Mittelweg finden, eine Balance mit der ich leben kann.

Ich zumindest, der mir viele Handlungsmöglichkeiten im Leben
bewusst bin, möchte nicht passiv in der Menge mitschwimmen und
alle Problemursachen auf andere schieben. Danke nein, da bin
ich lieber selbst aktiv und konstruiere mein Leben und ein
kleines Stück weit auch die Welt selbst aktiv mit; auch wenn
das der schwierigere Weg ist.

Ich bin durchaus bereit, den Fehler bei mir zu suchen, vielleicht auch zu oft. Und auch daran würde ich vermutlich nicht einmal etwas ändern können, wenn ich es wirklich wollte.

Wie ich das machen soll weiss ich allerdings noch nicht.
Und wonach richte ich mich aus ? Also: was darf und was nicht,
was muss und was muss nicht ?

Lustig: du schreibst das und weißt natürlich selbst, dass das
kein anderer für dich beantworten kann :wink:

Versuchen kann man es ja mal *lach*.

Kannst auch gerne eine Tabelle hochladen und jeder hier macht
ein Kreuz bei „darf“ wenn er das meint. Dann bestimmt die
anwesende Mehrheit über dein Leben. Wäre das OK so? :smiley:

Nein, natürlich nicht. Irgendwie ist mir im Laufe meines Lebens wohl die Orientierung abhanden gekommen. Nun muss ich sie neu finden, denn es gibt nur wenige Dinge über die ich mir völlig im klaren bin.
Aber gut, das ist mein Problem…sollte ich es jemals schaffen, verrate ich auch die Lösung *lach*.

Gruss
Petra

Ich meine,
jeder strebt doch irgendwie nach Perfektion, die man natürlich
nicht erlangt, aber doch als Ziel vor Augen hat.

Hallo Petra,

du wirst es nicht glauben, aber ich bin perfekt. :smile:

Nur mal so, als Denkanregung.

Gruß, Nemo.

Hallo Petra 269,5,

es ist auch sehr gut und richtig, wenn

ein positives Feedback

nicht ausreicht, um zufrieden zu sein.

die wesentlich wichtigeren Dinge

als solche zu erkennen, ist die halbe Miete.

Ich würde mich daher um die Feststellung bemühen: Welches sind diese wesentlich wichtigeren Dinge, haben sie (um beim Vorschlag „delegieren“ noch ein wenig zu verweilen) mit Mitmenschen zu tun, bzw. inwiefern haben sie es und mit welchen (aus welcher Zeit? Ferner Vergangenheit? Zeit von Entscheidungen? Zielzeit?);
sind sie unter Umständen eventuell doch nicht so wichtig, weil nicht absolut und also nicht entscheidend für die 500 anderen, die ja auch Berechtigung haben; musst Du evtl. auch mal „laufen lassen“ können und erkennen, wie wenig Du mit Deiner Macht vermagst, auch wenn Du evtl. meinst „über Dich selbst vermagst“? Denn die Welt, die geht zwar durch mich selbst, sie ist aber nicht ich selbst.

Gruss
Mike

Hallo Petra,

Die kommen aber häufig zum Schluß, daß das ganz egal ist, wenn
sie nicht perfekt sind, solange es nur dazu reicht, daß das
Leben funktioniert.

Und was verstehst Du unter einem funktionierenden Leben, oder
vielmehr, was verstehen die wohl darunter ?

ich glaube, da gibt es eine objektive und eine subjektive Komponente. Objektiv: wenn die Grundbedürfnisse ausreichend bis gut erfüllt sind, die materiellen natürlich und die psychologischen ebenso. Der subjektive Teil betrifft dann die persönlichen Vorlieben, Ansprüche usw. Die Freud´sche Definition der psychischen Gesundheit: Arbeitsfähigkeit und Liebesfähigkeit würde auch ganz gut hierher passen.

Ich ging nicht von „müssen“ aus, sondern von „wollen“.

Gibt es da so einen großen Unterschied? Irgendwie habe ich den Eindruck, daß Dein „Wollen“ ein „inneres Müssen“ ist.

Es gibt noch einen Grund, weshalb das Streben nach dem Perfekt-sein zur Unzufriedenheit führt: es führt weg von den Menschen, die nicht so perfekt sind, es vielleicht auch nicht anstreben, und vermehrt damit die Einsamkeit, wodurch die Erfüllung der psychologischen Grundbedürfnisse (Zuneigung, Kontakt, Liebe) in Frage gestellt wird.

Aber mir ist nun klar, wo mein Problem liegt :wink: Es kann also
gar nicht funktionieren, ohne dass ich die eigenen Ansprüche
an mich selbst ändere. Bloss wie mache ich das nun wieder ?
*seufz*.

Die eigenen Ansprüche als „inneres Müssen“. Die Frage lautet also, wie Du dahin kommst, nicht mehr zu „müssen“.

Ich frage also nun etwas anders…„Was braucht es, um seine
innere Ruhe zu finden ?“, gemeint sind die Voraussetzungen,
die dafür nötig sind.

Paß auf, daß Du die innere Ruhe nicht in ähnlicher Weise als zu erreichendes Ziel auffaßt wie vorher die Perfektion. Vielleicht wäre es aber eine Möglichkeit, das Streben nach Perfektion nur auf ein einziges Gebiet, das schon bisher Deine Stärke ist, zu verlegen. Da ist leichter, zu einer gewissen Zufriedenheit zu kommen. Eine andere
Möglichkeit wäre, weiterzumachen, wie bisher, bis zur Grenze, das heißt, bis zur Erschöpfung. Dann erzwingt der Körper die Ruhe.

Wo hast Du das überhaupt her?

???

Ich meinte, was das immer so, wie hat sich das bei Dir entwickelt?

Grüße,

I.

Hallo Rainer,

das pefekte Sushi ? *g*

SCNR

Ich weiss was Du meinst, aber das funktioniert so bei mir leider nicht, soweit kenne ich mich denn doch.

Gruss
Petra

Hallo Dahinden,

die wesentlich wichtigeren Dinge

als solche zu erkennen, ist die halbe Miete.

richtig, nur leider gelingt mir das eben oft nur im Rückblick *seufz*.

Ich würde mich daher um die Feststellung bemühen: Welches sind
diese wesentlich wichtigeren Dinge, haben sie (um beim
Vorschlag „delegieren“ noch ein wenig zu verweilen) mit
Mitmenschen zu tun, bzw. inwiefern haben sie es und mit
welchen (aus welcher Zeit? Ferner Vergangenheit? Zeit von
Entscheidungen? Zielzeit?);
sind sie unter Umständen eventuell doch nicht so wichtig, weil
nicht absolut und also nicht entscheidend für die 500 anderen,
die ja auch Berechtigung haben; musst Du evtl. auch mal
„laufen lassen“ können und erkennen, wie wenig Du mit Deiner
Macht vermagst, auch wenn Du evtl. meinst „über Dich selbst
vermagst“? Denn die Welt, die geht zwar durch mich selbst, sie
ist aber nicht ich selbst.

Ist schon klar, dass man Prioritäten setzen muss. Wenn es um Dinge geht, die mir wichtige Menschen betreffen, haben diese natürlich Vorrang. Aber auch da gibts dann wieder eine ganze Reihe von Punkten, die nach Wichtigkeit sortiert werden muss. Das muss ich noch üben, denn ich verzettle mich gerne.

Mit ist bewusst, dass ich nicht alles ändern kann, ich beziehe mich aber in meinen Postings auch nur auf Verhaltensweisen, die ich ändern kann oder können müsste. Was aber diese betrifft, gelingt mir ein „laufen lassen“ bisher nicht wirklich. Selbst wenn ich es schaffe, im Moment der Entscheidung fünfe gerade sein zu lassen, so hadere ich doch später noch ewig mit mir, ob dieser „Achtlosigkeit“.

Gruss
Petra

hi

jeder strebt doch irgendwie nach Perfektion, die man natürlich
nicht erlangt, aber doch als Ziel vor Augen hat.

genau diese von Dir vorgenommene Voraussetzung bestreite ich.

Das war keine Voraussetzung sondern eine Annahme, welche wohl
nicht zutreffend zu sein scheint.

Ich will nur den einen Aspekt des Perfektionsstrebens aufgreifen. Ich kenne etliche Leute, die sehr stark nach Perfektion streben und dies aber aus einer inneren Ruhe heraus tun. Sie gehen davon aus, dass das, was sie so leisten, vollkommen in Ordnung ist, glauben aber daran, dass sie noch mehr können und arbeiten so lange daran, bis sie genau das aus sich rausgeholt haben, was sie glauben, das in ihnen steckt. Wenn sie es nicht schaffen, ist es aber auch ok. Diese Leute haben großen Spaß am Perfektionismus.
Mein Weg ist es auch nicht, aber es gibt diesen Weg, innere Ruhe und Perfektionismus sind durchaus vereinbar, aber nur, wenn die innere Ruhe vor dem Perfektionismus da ist und nicht umgekehrt. Vermute ich jedenfalls.

Gruß

1 Like

Hallo,

Und was verstehst Du unter einem funktionierenden Leben, oder
vielmehr, was verstehen die wohl darunter ?

Die Freud´sche Definition der psychischen Gesundheit: :Arbeitsfähigkeit und Liebesfähigkeit würde auch ganz gut hierher :stuck_out_tongue:assen.

Ok, liest sich so schlecht nicht und bedeutet auf jeden Fall noch eine Menge Arbeit für mich. In beiden Bereichen sind noch Verbesserungen möglich und/oder nötig.

Gibt es da so einen großen Unterschied? Irgendwie habe ich den
Eindruck, daß Dein „Wollen“ ein „inneres Müssen“ ist.

Hmmm…wäre möglich. Darüber muss ich nachdenken.

Es gibt noch einen Grund, weshalb das Streben nach dem
Perfekt-sein zur Unzufriedenheit führt: es führt weg von den
Menschen, die nicht so perfekt sind, es vielleicht auch nicht
anstreben, und vermehrt damit die Einsamkeit, wodurch die
Erfüllung der psychologischen Grundbedürfnisse (Zuneigung,
Kontakt, Liebe) in Frage gestellt wird.

Ich habe keinerlei Probleme mit Menschen, die nicht perfekt sind und auch nicht nach Perfektion streben. Anderen Menschen kann ich Fehler und Unzulänglichkeiten leicht nachsehen, nur mir nicht :wink: Kontakte habe ich reichlich und auch Zuneigung und Liebe werden mir gewährt. Und um von mir geliebt zu werden, braucht man auch nicht perfekt zu sein.

Die eigenen Ansprüche als „inneres Müssen“. Die Frage lautet
also, wie Du dahin kommst, nicht mehr zu „müssen“.

Ja, das ist eine interessante Frage, die mir noch viel Kopfzerbrechen bereiten wird, fürchte ich.

Ich frage also nun etwas anders…„Was braucht es, um seine
innere Ruhe zu finden ?“, gemeint sind die Voraussetzungen,
die dafür nötig sind.

Paß auf, daß Du die innere Ruhe nicht in ähnlicher Weise als
zu erreichendes Ziel auffaßt wie vorher die Perfektion.

Die Gefahr könnte bestehen und ich werde versuchen das zu vermeiden.

Vielleicht wäre es aber eine Möglichkeit, das Streben nach
Perfektion nur auf ein einziges Gebiet, das schon bisher Deine
Stärke ist, zu verlegen.

Diese Idee hat was…ich werde darüber nachdenken, was meine Stärken sind und mal in diese Richtung schauen.

Eine andere Möglichkeit wäre, weiterzumachen, wie bisher, bis zur :Grenze, das heißt, bis zur Erschöpfung. Dann erzwingt der Körper die
Ruhe.

Zu dem Thema könnte ich Dir Romane schreiben. Was denkst Du, weshalb ich nach Veränderung strebe ? :wink:

Wo hast Du das überhaupt her?

Ich meinte, was das immer so, wie hat sich das bei Dir
entwickelt?

Ich kann Dir nicht verraten, wann und wie das angefangen hat, ich denke mal das geht schon mindestens 25 Jahre so. Ich weiss nur definitiv, dass ich mit 15 noch nicht so war, denn in einer Beschreibung meiner Persönlichkeit eines Freundes aus dieser Zeit, kann ich mich in keinster Weise wiederfinden und ich glaube das ginge auch anderen so, die mich kennen.

Gruss
Petra

Hallo Petra 269,5,

Selbst wenn ich es schaffe, im Moment der Entscheidung fünfe gerade
sein zu lassen

vielleicht solltest Du auch erst nach der Entscheidung fünfe grade sein lassen, dafür aber nicht in jedem Augenblick träumen, er beinhalte eine wichtige Entscheidung. Das Leben ist viel Entscheidung, aber nicht alles in allem.

so hadere ich doch später noch ewig mit mir, ob
dieser „Achtlosigkeit“

ein Bisschen hadern kann Dich verbessern. Aber wie gross dieses Bisschen ist, das kann ich nicht sagen.

Gruss
Mike

‚Fehlerliste‘
Hallo,

hatte dir vorhin im Medizinbrett geantwortet und lese jetzt diesen Thread hier.

Irgendwo hattest du „Fehlerliste“ erwähnt, es bestätigt dein Posting im anderen Brett. Du analysierst dich, autodidaktisch. Permanent. Suchst dir Tipps hier und dort, liest (vermutlich) vieles, und wie hier zu lesen, du weißt nicht, woran du bist. Jeder Ansatzpunkt könnte oder könnte auch nicht ursächlich sein. Das zunehmende Wissen erschwert die Übersicht. Du kommst seit langer Zeit nicht voran, bist nicht mehr im „Stillstand“, du schreitest zurück.

Irgendwie fehlt dir eine „neutrale“ Korrektur, von außen. Nicht ein Sammelsurium an Ratschlägen, Tipps und Vermutungen. Konkretes, auf dich im Gesamten eingehend. Und auf einfache Strukturen rückführend.

Ich bin mit mir selbst sehr unzufrieden.

In vielen Dingen, wie mir scheint. Und schon lange.

Grüße
Tommy