Hallo,
ich habe anders gerechnet (warum auch immer) Ich habe das BGE
vom Lohnbrutto abgezogen. Also das Brutto in meinen Beispielen
von zB 3900 setzt sich zusammen aus 1400 (400) BGE und 2500
(3500) Gehalt. Warum auch imnmer ich drauf gekommen bin…
Na ok, dann kommen natürlich andere Ergebnisse raus. Ich habe dass BGE immer so verstanden, dass es eben jeder bekommt.
Bei der Berechnung der 17,5% wurde übrigens vernachlässigt, dass die Beiträge viel niedriger wären, da dann JEDER einzahlt,
Was für 17,5% meinst du?
Die Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung.
[…]wären sicher die Ausgabenausfälle […] gegenzurechnen.
Wenn sich da mal nicht jemand verrechnet…
Ich habe nicht geschrieben, dass sich das aufhebt, sondern dass es zumindest gegengerechnet werden muss.
Es gibt heute schon viele, die für weniger als 1.600€ Brutto arbeiten, also dürften dann auch viele für 1.600€ netto mehr bereit sein zusätzlich zu arbeiten, um sich weitere Wünsche zu erfüllen.
Du träumst!
Nein tue ich nicht. Es gibt Menschen, die für weniger arbeiten gehen.
Bei den 45% (und man braucht einen Satz in der Höhe) muss ich EINIGES mehr brutto verdienen, um es dann netto auf der Hand zu haben. Die Bevölkerung ist nicht arbeitsgeil.
Heute ist der Bevölkerung ja auch gar nicht bewusst, dass sie teilweise subventioniert wird. Ich führe hier bloß mal die gerade wieder heiß diskutierte Entfernungspauschale an. Aber sebstverständlich auch alle anderen Steuersubventionen. Auch der Familie mit einem Einkommensbezieher ist es wohl kaum bewußt, dass den Krankassenbeitrag für die Kinder und den Ehegaten andere bezahlen.
Wenn dann von den 1.400€ alles selbst bezahlt werden muss, dann gibt es genug, die mehr wollen. Heute wollen doch auch schon viele Leute mehr. Warum sollte das in Zukunft anders sein? Und in Zukunft fallen natürlich solche Faxen wie Wohngeld, Kindergeld, BaföG, Hartz 4 inklusive Wonhkosten, GEZ-Befreiung usw. usf. weg. Einfach mal ausrechnen, was dann noch nach Wohnkosten, Nahrung, Klamotten, Krankenversicherung und einem bescheidenen Luxus auf untererm Niveau übrig bleibt.
Mit dem BGE gäbe es nattürlich keinen Grund mehr für irgendwelche Steuervergünstigungen, Werbungskosten etc. Das wäre mit dem BGE gedeckt.
Jo. und dann fangen alle an zu rechnen… das BGE muss ja dann…
1.400€ stehen zur Diskussion und nicht ein Betrag, den sich jeder einzelne wünscht. Und selbstverständlich wäre das nichts, was einfach auf das jetzige System draufkommt, sondern etwas, dass es weitgehend ersetzt.
- für die anfallenden Steuervergündtigungen (Kindergeld,
WErbungskosten, Pendlerpauschale, …) aufkommen
Genau.
- zumindest für einen Teil von Krankenkosten, Altersvorsorge, Lohnfortzahnlung etc - ich glaub das meinst du mit 17,5%, das
das doch noch von BGE oder Lohn abgeht
Ja, das habe ich ja mal so hilfsweise hergeleitet.
… aber das wird weniger Knete sein als jetzt, und wer ein bischen Grips im Hirn hat, legt sich was zur Seite - mehr als jetzt.
Die 1.400€ sollen ein Grund einkommen sein und keine spätrömische Dekadenz für jedermann ermöglichen.
Thema Steuern etc: Jetzt ekomme ich zurück an WErbungskosten, was ich verbrauche. Dann muss das das BGE abdecken. Das muss aber schon das Mehr an Lohnsteuer abdecken.
Die decken das nicht für jeden Einzelnen ab, sondern es ist ein Grundeinkommen. Entscheidungen hängen dann in der Zukunf nicht mehr davon ab, ob irgendjemand anderes meine Entscheidung subventioniert, sondern allein davon, ab es sich für „meine“ Bedürfnisse lohnt zusätzlich die Arbeit X in Y aufzunehmen.
und die (wenn meine Vermutung aus der Klammer im zweiten Spiegelstrich richitg ist) höheren Kosten für Arzt, Medikamente etc.
Warum sind die höher als beim bestehenden System?
Außerdem, wenn das BGE für ALLE gleich ist und gewisse Steuerrückerstattungen oder -freibeträge ersetzen soll, dann ist das zwar gleich, aber nicht gerecht:
- Ok, der Familienvater kriegt seine Kinderfreibeträge ersetzt, weil ja auch Frau und Kinder das BGE bekommen
Ja. Und das Ehegattensplitting fällt natürlich auch weg.
(übrigens ist dann ein Baby 400-1400 Euro wert. Meinst Du, das dann niemand mehr Kinder bekommt, weil es dafür Geld vom Staat gibt?)
Na und? Wo ist das Problem?
- Chronisch Kranke werden ihren Freibetrag los, der dann vom BGE abgeht
Ich glaube der ist deutlich höher als der Steuereffekt dieses Freibetrages
- während ein Gesunder das gleiche BGE bekommt, aber die Zusatzkosten nicht hat (ich habe für die Zeit seit Anfang Dezember ca. 5000 Euro als Leistungsantrag bei KK und Beihilfe eingereicht. Auch ich zahle einen Selbstbehalt - dafür ist der Freibetrag da, den ich habe. Ich beschwere mich nicht, ich könnte es mir auch ohne Freibetrag leisten.
Es wird in diesem Land niemals eine Einzelfallgerechtigkeit geben können. Der Verwaltungsaufwand ist jetzt schon immens und wird allein mit dem Argument begründet, dass es sozial gerecht wäre.
Das geht aber nicht allen so, nicht mal allen, die das gleiche Netto haben wie ich. Dünneres Fell
)
Naja, dafür sinken die Kassenbeiträge. Und auch jetzt hat eben ein Nichtkranker weniger Ausgaben, da er keine Ausgaben für Zuzahlungen oder die Praxismaut hat. Ist das ungerecht? Sollten nicht Gesnde eigentlich noch mehr Beiträge zahlen?
- Pendler kriegen das gleiche BGE wie Nicht-Pendler. Wie sollen die Leute dann noch flexibel sein? Sie sind es doch jetzt schon nicht.
Flexibilität fängt im Kopf an. Wenn sich die Arbeit X in Y für mich lohnt, mache ich sie, wenn nicht lasse ich es. Extrem flexibel. Und jemand mit 15% Steuersatz muss sich auch nicht mehr einbilden, der Staat beteiligte sich mit 30ct am Entfernungskilometer. Ich möchte nicht wissen, wieviele Entscheidungen heute aufgrund solcher falschen Annahmen getroffen werden.
… beliebig fortzusetzen.
Selbstverständlich.
Ich finde die Idee tatsächlich schön, aber sie berücksichtigt
nicht, dass die Menschen in ihren Bedürfnissen verschieden
sind.
Das kann doch auch nicht Aufgabe des Staates sein, jedem ein Einkommen nach seinen Bedürfnissen zu garantieren. Es soll ein Grund einkommen sein. Das wird effektiv nicht viel mehr sein als heute Hartz 4. aber eben ohne jeden Zwang. Dafür wird es ein extrem transparentes System, in dem jeder weiß, was er bezahlt und was er rausbekommt.
Schau Dich mal allein hier im Forum um, wie oft gefragt wird, ob und welches Einkommen irgendwie bei Rente, Hartz 4, beitragsfeier Familienversicherung, BaföG etc. pp. angerechnet wird. Das ist nicht mehr zu überblicken und eine an sich sinnvolle Entscheidung im Rechtsgebiet a kann schon mal durch negative Ergebnisse in Rechtsgebiet 2 zu einem insgesamt negativen Ergebnis führen. Und was da alleine für Energie drauf verwendet wird, das rauszufinden oder entsprechende Gestaltungen vorzunehmen. Was da an Energie und Lebensfreude frei würde, wenn sowas wegfiele. Das ist gar nicht im Euro auszudrücken.
Für einen 20jährigen besteht die Welt aus seinen Altersgenossen, und der REst der Welt ist wurscht und eh viel zu alt
Aber bekäme ja auch 1.400€, immerhin mehr als heute schon viele Rentner haben. Und die haben ja auch ein Leben lang Zeit für sich zu entscheiden, ob sie a) zusätzlich noch Arbeiten gehen und b)) etwas zurücklegen. Und sie müssen dabei keine Angst haben, dass sich die Entscheidung für a und/oder b später mal rächt, weil alles für die Hartz-4 Anrechnung draufgeht.
(ja ich war ja auch mal 20)… mit der Einstellung rumzurennen, wenn man 20 ist, ist normal und ok. DAmit Politik zu machen ist gefährlich.
Man sollte aber auch nicht zuviel von Politik oder einzelenen Vorhaben erwarten. Die 20-jährigen wird das BGE nicht viel ändern. Aber auch sie werden merken, dass ihnen 1.400€ nach KV, Miete für die eigene Wohnung, 2 Handys, PC samt Internet, jeden Tag Party und Auto eventuell nicht reichen.
Es wird keine Einzelfallgerechtigkeit geben, da jeder Gerechtigkeit für sich selbst anders bewertet. Aber gerechter im Sinne von transparent und nachvollziehbar wäre ein BGE auf jeden Fall. Daran änderte auch nichts, wenn sich dann drei Leute schlechter stellen als jetzt.
Grüße