Nun weht den Unternehmen in einer anderen Jurisdiktion ein
anderer Winid entgegen und darüber echauffiert man sich -
nachvollziehbar. Das witzig ist aber, daß es den Anbietern in
der Vergangenheit sehr recht war, daß der eigentliche Content
von den Benutzern erbracht wurde (so wie hier, übrigens). Ein
geniales Konzept: man strikt eine Software und läßt die
weitere Arbeit von den Mitgliedern machen, die sich auch noch
darüber freuen, einen Dienst kostenlos zu nutzen und dabei
übersehen, daß sie (die Mitglieder) den Anbietern durch ihre
unentgeltliche Arbeit zu erheblichen Gewinnen verhelfen.
Ist meist (leider) so, muss es aber nicht sein, siehe Wikipedia, Indymedia…
Den Anbietern war es weitgehend egal, wenn sich die Mitglieder
in ihren Texten mit fremden Federn schmückten, auf geschützte
Bilder und Videos hochluden usw. Man ließ die Leute gewähren
und gegen die eigenen AGB/TOS verstoßen, was das Zeug hielt
und entfernte kritische Inhalte, wenn man darauf hingewiesen
wurde.
Warum sollte es einen Webseitenbetreiber interessieren ob Nutzer gegen irgendwelche Gesetze verstossen? Einen Autovermieter stoert es ja auch nicht wenn Mieter die Verkehrsregeln nicht einhalten.
Das hat dazu geführt, daß Urheberrechte im Internet eigentlich
niemanden mehr interessieren: den Anbieter nicht und die
Mitglieder erst recht nicht.
Was hat das mit dem Internet zu tun? Hat es im Zeitalter von Kassettenrecordern, Kopierern und CD-Brennern jemanden interessiert ob man ein Urheberrecht verletzt?
Mir scheint, es ist an der Zeit, sich mal mit den Tatsachen
auseinanderzusetzen:
Genau!
Ich sehe da keinen Widerspruch zu meiner These. Auch wenn dort solche Dinge behauptet werden: „SOPA defines rogue sites as foreign websites that are primarily dedicated to the illegal sale and distribution of counterfeit or pirated goods or foreign websites that market themselves as such.“
Ich denke das laesst einen grossen Spielraum zu (hab den Gesetzestext selbst nicht gelesen aber denke dass solche Saetze daraus abgeleitet sind). Was heisst das? Entweder jeder Anbieter illegalem Materials, z.B. aktueller Kinofilme kann zusaetzlich 1000 (Privat)videos (von denen er die Rechte besitzt) zum download anbieten und wuerde somit aus der Definition fallen. Da so etwas abzusehen ist wird das Gesetz enger definiert werden so dass diverse Seiten die aktuell nicht betroffen zu sein scheinen es bald evtl. doch sind.
Statt hier endlich ein neues Urheberrecht zu erarbeiten,
welches dem Internet gerecht wird, ist die Medienlobby wieder
einmal dabei, den Prozess umzudrehen und das Internet an ihre
Befindlichkeiten anzupassen.Und da wären wir dann wieder bei der Verschwörungstheorie.
Eigentlich wirft man ja Leuten die ueberall eine Verschwoerung sehen gerne Paranoia vor, man kann dies aber auch Leuten vorwerfen die bei jedem zweiten Satz vermuten der andere wuerde eine Verschwoerung beschreiben. Wo siehst Du im obigen Satz eine Verschwoerungstheorie? Dass eine Lobby versucht Gesetze die ihr Vorteile bringt durchzusetzen ist die normalste und offensichtlichste Sache der Welt. Dass so ein Gesetz einer Lobby nutzt duerfte auch nicht zu uebersehen sein…