Islam-für die einen Bedroung, die anderen harmlos?

Hallo und Guten Tag,

nach der Salafisten-Aktion der kostenlosen Koranverteilung ist auffällig, dass sich am Islam, bzw. der vermeintlichen oder tatsächlichen Bedrohung durch denselben, die Geister scheiden.

Während sich, laut Zeitungsberichten, etwa ein Drittel der Deutschen durch den radikalen Islam bedroht sieht, siehe hier:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article106186…

…vertritt der Rest der Deutschen wohl mehr oder weniger die Ansicht von ARD-Moderator Dieter Moor:

http://www.daserste.de/mediathek_blank/play.asp?cid=…

Ich bekenne: Ich gehöre zu dem Drittel, welches sich vom Islam bedroht fühlt.

Mir ist nur nicht klar, warum es bei der Scientology-Church - schließlich auch „nur eine Minderheit“ von Null-komma-Irgendwas Prozent - es einen Konsens darüber gibt, dass sie eine Bedrohung darstellt, beim Islam das aber anders sein soll.

Schließlich wollen z.B. in Großbritannien laut Umfragen 40% der dort lebenden Muslime die Scharia:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-1340599/Wiki…

D.h. ist die Angst vor dem Islam wirklich so „irrational“ wie sie Dieter Moor darstellt?

Abgesehen davon ist der Islam eine aggressiv missionierende Religion, und die sogenannten „Jugendsekten“, wie etwa „Kinder Gottes“ oder „Vereinigungskirche“ (=„Mun-Sekte“), werden ja auch nicht als „harmlos“ eingestuft.

Man vergleiche diese „Spiegel“-Titelgeschichte von 1978 über Jugendsekten:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-1978-29.html

…mit dieser Reportage von „Report Mainz“ über die Menschenfang der Salafisten:

http://www.youtube.com/watch?v=PSBX4JXDkBU

Also, wie schon gefragt: Hat Dieter Moor wirklich Recht mit seiner verharmlosenden Haltung?

Oder eher diejenigen, die im Islam, zumindest im Salafismus, eine Bedrohung sehen?

Danke im Voraus für Antworten und Meinungsäußerungen,

Jasper.

Hallo!
Den Islam von den Islamisten her zu beurteilen ist ungefähr das Gleiche, wie wenn man bei der Einschätzung des Christentums von den Hussiten und der spanischen Inquisition ausgeht. Die allermeisten Moslems wollen nicht mehr und nicht weniger als ihre Arbeit machen, sich um ihre Famile kümmern und ansonsten in Ruhe gelassen werden. Nicht der Islam und die Moslems als solche sind das Problem, sondern die Fanatiker, und das ist ein Phänoomen, das dem Christentum im Laufe seiner Geschichte schon die gleichen Schwierigkeiten bereitet hat…

Hi
Dass du in deinem Beitrag bereits eindeutig Stellung beziehst, lasse ich mal dahingestellt.

Aber zur sache:

  1. „Der Islam“ als solcher existiert nicht, es gibt zwei Großströmungen diverse kleinere Strömungen, zug absplitterungen etc pp.
    Insofern ähnelt er in dieser Hinsicht der Christlichen Glaubensgemeinschaft, die ja ebenfalls in verschiedene Strömungen zerfällt.

  2. Es ist in meinen Augen ziemlich albern, jetzt die Salafisten hierzulande als die einzig wahren Islam aufzufassen (auch wenn sich diese Deppen selber dafür halten)
    Denn dies ist objektiv unwahr.
    Natürlich stellen radikale Strömungen im Islam für uns eine potenzielle Gefahr dar, aber das wichtige Wort hier ist „radikal“ und nicht „Islam“ Das radikale Christentum brachte und bringt immer noch regelmäßig Brachialspinner hervor.

  3. es ist vollkommen normal, dass ein gläubiger Mensch das „Göttliche“ Gesetz über das weltliche stellen möchte. Das ist im Christentum nicht anders, frag mal einen wahren Christen, was er von der eingetrgenen Lebenspartnerschaft oder Abtreibung hält.
    Entscheidend ist, dass das geltende Recht respektiert und eingehalten wird. Man muss es dazu nicht mögen.

  4. Wie viele Tote durch islamistischen Terror hierzulande? Die Liste dürfte eher übersichtlich sein. Wieviele Terroranschläge mit dem Islamistischen Hintergrund gab es eigentlich überhaupt hierzulande?
    Auch sehr übersichtlich…

Preisfrage: Wer fürchtet sich vor dem albanischen Schneider, dem Bosnischen Würstelbrater, dem Türkischen Dönerschnetzler, dem Kurdischen Tankstellenpächter, der (stark schwäbelnden) offensichtlich türkischstämmigen Verkäuferin, der Syrischstämmigen Medizinisch Technischen Laborassistentin, der Iranischstämmigen Mineralogin (habilitiert), dem malaysischen Geologen, dem Indonesischstämmigen Versicherungsvertreter?

Ich nicht. Du?

Die allermeisten der hier lebenden Muslime wollen doch nur Friede Freude Rindsbraten… Ein ganzer Haufen von denen ist auch aus ihren Heimatländern hierher geflohen, weil sie dort verfolgt wurden und hier Freiheit suchen.

Fazit:
Wie alle radikalen Denkrichtungen stellt auch der radikale islamismus eine potenzielle Gefahr dar.
Das Seltsame an der Sache ist aber, dass ndie Mehrheit über den „Musel in der Nachbarschaft“ sagt, dass die voll OK seien…

ach ja: letztes Jahr starben 399 menschen bei Unfällen mit Alkoholeinfluss.
Hast Du auch Angst vor Rotwein?

LG
Mike

Moin,

mich würde mal interessieren, worin diese Angst eigentlich konkret besteht.

Dass die radikalen Islamisten bei der nächsten Bundestagswahl 59% der Stimmen erhalten und die Scharia wieder einführen?

Dass du gegen deinen Willen zum Islam übertrittst, weil du dir auf offener Straße von jemandem einen Koran hast schenken lassen?

Oder was jetzt?

Gruß
M.

Hallo,

kaum hört man im Radio von so ein paar Männchen die den Koran verteilen wollen bricht wieder die Panik aus. Und der böse Muselmann versucht schon wieder die Weltherrschaft an sich zu reissen.

Wer sind eigentlich die Salafisten? Ich als Moslem habe erst von denen gehört, als ein Pierre Vogel (hört sich nun wirklich nicht arabisch oder türkisch an) aufgetreten ist um den Islam zu verbreiten. Interessant war es für eine kurze Zeit, weil es sich um einen Konvertiten handelte und man neugierig war, was der so alles erzählt.

Meiner Meinung nach ist das nur eine kleine Gruppe von Möchtegern-Moslems. Wäre der Herr Vogel in seinem früheren Leben etwas erfolgreicher gewesen, hätten ihn die Moslems wenig interessiert. Soweit ich weiß, hat er noch Abi gemacht und das war´s.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich keinen Moslem kenne der auch nur eine Sekunde seiner kostbaren Lebenszeit für die Salafisten opfert.
Und ich kenne eine Menge Moslems.

Ärgerlich nur, dass ich jetzt soviel Zeit wegen denen verschwendet habe…

LG

Hallo,

Die allermeisten Moslems wollen nicht mehr und nicht
weniger als ihre Arbeit machen, sich um ihre Famile kümmern
und ansonsten in Ruhe gelassen werden.

Das ist eben, laut verlinktem Bericht*, nicht so. 33% finden es in Ordnung für den Islam zu töten, 40% wollen die Scharia: Das macht dann nicht mal 2/3 Gemäßigte - weit entfernt davon „die allermeisten“ zu sein.

*Wobei sich der Bericht auf Verhältnisse in Großbritannien bezieht.

Gruß

Anwar

Sagen wir mal so:

Moslems sind Menschen, die ohne jemals einen greifbaren Beweis erhalten zu haben, glauben es gibt einen Gott. Dieser Gott hat bestimmte Anforderungen an diese Menschen und wird sie bei Nichterfüllung dieser Anforderungen bestrafen. Moslems sind also Menschen, die ihr Leben, ihr Handeln und letztlich ihr Denken an einem Gott ausrichten, für dessen Existenz es keinerlei Beweise oder Indizien gibt.

Dieses Maß an Realitätsferne finde ich bedrohlich.

Wenn es nach mir gänge, würde man alle strenggläubigen Moslems aus Positionen fernhalten, die einen gesunden Menschenverstand erfordern, da sie diesen offenbar nicht besitzen.

Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen strenggläubigen Theisten. Ein strenggläubiger Katholik aus dem US bible belt ist kein bisschen gruseliger als ein strenggläubiger Moslem aus Saudi-Arabien.

Hallo!

Grundsätzlich kann ich mich deinem Artikel schon gut anschließen, aber einige ‚abers‘ hätte ich noch übrig:

Aber zur sache:

  1. „Der Islam“ als solcher existiert nicht, es gibt zwei
    Großströmungen diverse kleinere Strömungen, zug
    absplitterungen etc pp

Nur weil es Binnendifferenzierungen gibt, lässt sich doch nicht darauf schließen, dass es keine „gemeinsame Klammer“ gäbe.
Das Sprechen von der „christlich-abendländischen Welt“, die ich für deutlich stärker binnendifferenziert als die „Islamische Welt“ halte, hat ja auch eine gewisse Berechtigung.

Natürlich stellen radikale Strömungen im Islam für uns eine
potenzielle Gefahr dar, aber das wichtige Wort hier ist
„radikal“ und nicht „Islam“

Da müsste man erst mal wissen, wovor sich die „Bedrohten“ denn konkret bedroht fühlen.
Dass viele in Umfragen und dergleichen den Islam in Europa ablehnen, ein Integrationsdefizit beklagen usw., das hat jedenfalls sehr wohl nicht (nur) mit den „Radikalen“ zu tun.

  1. es ist vollkommen normal, dass ein gläubiger Mensch das
    „Göttliche“ Gesetz über das weltliche stellen möchte. Das ist
    im Christentum nicht anders, frag mal einen wahren Christen,
    was er von der eingetrgenen Lebenspartnerschaft oder
    Abtreibung hält.

Dabei stellt aber der evangelikale Spinner im amerikanischen Jesusland einzelne Gesetze in Frage (auch auf terroristische Art, etwa bei der Tötung von Abtreibungsärzten), nicht aber die Gesetzessystematik, wie das die Scharia-Heinis tun.
Er hört bei aller religiösen Spinnerei nicht auf amerikanischer Patriot zu sein.

Entscheidend ist, dass das geltende Recht respektiert und
eingehalten wird. Man muss es dazu nicht mögen.

Das „mögen“, technischer ausgedrückt: die positive Identifikation mit der gegebenen Rechtsordnung, sagt aber etwas darüber aus, wie es in Krisensituationen mit dem Einhalten ausschauen mag.

  1. Wie viele Tote durch islamistischen Terror hierzulande? Die
    Liste dürfte eher übersichtlich sein. Wieviele Terroranschläge
    mit dem Islamistischen Hintergrund gab es eigentlich überhaupt
    hierzulande?
    Auch sehr übersichtlich…

Sicherlich richtig.
Bei „Bedrohung“ gehts aber um Zukunftiges.
Ich möchte nicht wissen, was geschähe, wenn sich einmal die „Westliche Welt“ mit der „Islamischen Welt“ in umfrangreicheren Kriegshandlungen befände als bei den Irak- und Afghanistankriegen.
Da bekommt in Europa der Begriff „Heimatfront“ schnell eine ganz neue Dimension, auch wenn man nicht gleich immer den Bürgerkrieg an die Wand malen muss, wie es die Rechtspopulisten ständig tun.

Preisfrage: Wer fürchtet sich vor dem albanischen Schneider,
dem Bosnischen Würstelbrater, dem Türkischen Dönerschnetzler,
dem Kurdischen Tankstellenpächter, der (stark schwäbelnden)
offensichtlich türkischstämmigen Verkäuferin, der
Syrischstämmigen Medizinisch Technischen Laborassistentin, der
Iranischstämmigen Mineralogin (habilitiert), dem malaysischen
Geologen, dem Indonesischstämmigen Versicherungsvertreter?
Das Seltsame an der Sache ist aber, dass ndie Mehrheit über
den „Musel in der Nachbarschaft“ sagt, dass die voll OK
seien…

Das Individuelle ist aber doch wirklich nicht der Punkt.
Selbst der größte Judenhasser unter der Sonne hatte noch irgendwo seinen „Edeljuden“.
Kein Mensch hatte je ein Problem mit einer Hamburger Journalistin - solange man nicht dazusagte, dass sie Meinhof heißt.
Und die allermeisten Deutschen der 30er Jahren wollten eigentlich auch nur …

Friede Freude Rindsbraten

… solange es ums private Glück ging.

(Komme mir jetzt keiner mit Godwin’s law … würde ich in meinem argentinischen Forum schreiben hätte ich die 80er Jahre genommen. Ehrenwort)

Grusz
Tyll

Das ist eben, laut verlinktem Bericht*, nicht so. 33% finden
es in Ordnung für den Islam zu töten, 40% wollen die Scharia:
Das macht dann nicht mal 2/3 Gemäßigte - weit entfernt davon
„die allermeisten“ zu sein.

*Wobei sich der Bericht auf Verhältnisse in Großbritannien
bezieht.

Gruß

Anwar

Der Unterschied zwischen „30 Prozent der moslemischen Studenten in Großbritannien unter 30“ und „die Moslems“ ist Dir geläufig? Im übrigen glaube ich keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe…

Moin Jasper,

lass dich nicht von den Antwortenden irritieren, die davon sprechen, dass die Salafisten eine so geringe Minderheit unter den Moslems darstellen. Das ist zwar für sich betrachtet richtig und viele der bisherigen Attentäter, beispielsweise die vom 11. September 2001, gelten als Salafisten. Aber am Beispiel des Iran sieht man, dass eine islamistische Gesellschaft, in der beispielsweise die Religionsfreiheit abgeschafft ist, nicht nur durch Salafisten drohen kann.

Interessant auch, dass du von Dieter Moor sprichst. Es gibt Hinweise darauf, dass dieser Mann den Verschwörungstheorien über den 11. September 2001 glaubt. In ttt wurde ein solches Buch auch mal vorgestellt, und das ohne nennenswerte Kritik daran.

Gruß
Ultra

Hallo Islam-Freunde,

lasst euch mal so einen Koran schenken und werft ihn in den nächsten Papierkorb. Dann werdet ihr mal sehen, was dieser Imam von eurer Glaubensfreiheit hält…

Gruß Michael

Der Unterschied zwischen „30 Prozent der moslemischen
Studenten in Großbritannien unter 30“ und „die Moslems“ ist
Dir geläufig?

Wenn es schon unter den Studenten, also den tendenziell gebildeteren Moslems, so viele sind, wie viele sind es denn dann unter den anderen?

Angst vor dem Fremden
Hi!

Die Angst vor dem Fremden und Unbekannten leitet da so manch einen.

Meine Erfahrung: Ich hatte einen strenggläubigen Muslim als Kollegen im Zimmer, der hat regelmäßig gebetet, sich bei jedem Kuchen versichern lassen, dass kein Alkohol drin ist, kein Schweinefleisch etc… Nicht so witzig fand ich den Umgang mit seiner immer voll verschleierten Frau, es war schwer, da Kontakt zu knüpfen. Aber ok, ob sie glücklich ist oder nicht, kann ich mir nicht anmaßen zu beurteilen.

Nun ist ein Nachfolger eingetroffen, der nun gar nicht so strenggläubig ist und das alles lockerer sieht. Seine Frau ist von einem Schleier weit entfernt :smile:

Mit ist dadurch ganz praktisch bewusst geworden, wie breit die Bandbreite auch dieser Glaubensrichtung ist.
Ist sie ja im Christentum auch: Manch einer ist nur auf dem Papier katholisch, andere richten ihr ganzes Leben auf ihren Glauben aus.

Als gänzlich unreligiöser Mensch ist mir der eine Glaube (fast, kulturell bedingt) genauso fremd wie der andere.
Ich fände das Verteilen von Bibeln genauso suspekt wie das Verteilen von Koranexemplaren.

Während sich, laut Zeitungsberichten, etwa ein Drittel der
Deutschen durch den radikalen Islam bedroht sieht, siehe hier:

Für den radikalen Islam (gibt es da eine genauere Beschreibung, was als radikal bezeichnet wird?) gilt das für mich auch. Übrigens auch für radikale Christen.

Mir ist nur nicht klar, warum es bei der Scientology-Church -
schließlich auch „nur eine Minderheit“ von
Null-komma-Irgendwas Prozent - es einen Konsens darüber gibt,
dass sie eine Bedrohung darstellt, beim Islam das aber anders
sein soll.

Vielleicht weil es eben so eine Bandbreite im Islam gibt. Bei Scientology sind wohl alle mehr „auf Linie“.

Schließlich wollen z.B. in Großbritannien laut Umfragen 40%
der dort lebenden Muslime die Scharia:

Nunja, frage mal Christen nach der Todesstrafe (für Kinderschänder nach einem aktuellen Fall z.B.). So weit sind wir davon auch nicht entfernt.

Abgesehen davon ist der Islam eine aggressiv missionierende
Religion, und die sogenannten „Jugendsekten“, wie etwa „Kinder
Gottes“ oder „Vereinigungskirche“ (=„Mun-Sekte“), werden ja
auch nicht als „harmlos“ eingestuft.

Die Geschichte schildert das Christentum ja auch nicht als „sanft überzeugend“, was die Missionierung angeht. Vielleicht hinkt der Islam da einfach einen Schritt hinterher, vielleicht weil er vor allem in weniger entwickelten Ländern verbreitet ist. Nur so eine Idee, passt nicht mit radikalen Islamisten in den Industrieländern zusammen (obwohl ich denke, dass da ein anderer Mechanismus am Werk ist).

Ich versuche immer den Menschen zu sehen, der hinter z.B. einer Religion steckt. Für mich zählt, was der Mensch sagt, wie er handelt. Ich habe im Beruf mit einigen Menschen aus exotischen Ländern zu tun und ich merke, wie ich mehr und mehr Übung darin bekomme, mich nicht von exotischer Aufmachung „blenden“ zu lassen. Und daraus resultiert auch mein Wunsch: Dass möglichst viele Menschen solche persönlichen Erfahrungen machen dürfen. Durch Reisen, Kollegen, Praktikas, Auslandsaufenthalte. Das wäre für alle Seiten bereichernd.

Grüße
kernig

Hallo pendragon,

wenn ich mitbekomme, dass der Islam einerseits aggressiv missionarisch ist, andererseits aber in Deutschland(!) Ex-Moslems mit dem Tode bedroht, nur(!), weil sie vom Islam zum Christentum übergetreten sind:

http://www.welt.de/print-welt/article353296/Darauf-s…

…dann finde ich das schon bedenklich. Keine andere Gruppierung könnte sich das erlauben, „Abtrünnige“ ganz offen mit dem Tode zu bedrohen und würde dennoch so in Schutz genommen und hofiert. Oder könnte man sich vorstellen, dass Scientology Aussteiger offen mit dem Tode bedroht und dennoch von Politikern allenthalben gemahnt würde, man möge doch „differenzieren“, nicht alle Scientologen „über einen Kamm scheren“ usw.?
Wohl kaum, gegen Scientology zu sein gehört ja geradezu schon zum „guten Ton“, und auch die „Zeugen Jehovas“ bekommen regelmäßig „ihr Fett weg“. Und wenn dann auch noch Scientologen bzw. Zeugen Jehovas „Glaubensabtrünnige“ mit dem Tode bedrohen würden, dann würde das den ohnehin schon vorhandenen regelmäßigen Aufschrei noch bekräftigen und man würde es als Bestätigung der Gefahr von Scientology bzw. den Zeugen Jehovas sehen. Aber der Islam, der, auch jenseits der Salafisten, insgesamt ein nicht unerhebliches Problem mit Menschenrechten und Demokratie zu haben scheint, der wird, wie gesagt, hofiert. Diese Doppelmoral kann ich nicht nachvollziehen.

Aber weiter: Wenn ich außerdem beobachte, dass in allen Ländern mit islamischer Bevölkerungsmehrheit, auch in der vielgelobten Türkei, Nicht-Muslime nicht so behandelt werden, wie Muslime als Minderheit selber gerne behandelt werden wollen, dann vermehrt das meine Bedenken noch. Wenn ich aber sehe, dass es in eigentlich allen Ländern mit islamischer Bevölkerungsmehrheit einen starken „Zug“ hin zu mehr Islamisierung, zu mehr Schariarecht gibt, dass es z.B. beim sogenannten „arabischen Frühling“ anscheinend eigentlich nur darum ging, die „gottlosen“ säkularen Diktaturen von Mubarak, Ben Ali und Co durch - aus islamischer Sicht - „gottgefällige“ Scharia-Diktaturen zu ersetzen, und auch diese Mentalität nach Europa exportiert wird, dann macht mir das schon nicht unerhebliche Sorgen. Zumal viele Moslems gar keinen Hehl daraus machen, dass sie in jedem Land der Welt die Scharia einführen wollen, sobald sie dort die entsprechende Bevölkerungsmehrheit haben und das ja auch, historisch gesehen, von Anfang an das „Projekt“ des Islam war:
Die ganze jeweils bekannte Welt wird vom Islam und der Scharia beherrscht und Christen und Juden dürfen als sogenannte „Schriftbesitzer“ „großzügigerweise“ als „Dhimmis“ ihre Religion ausüben, wenn sie ihr „Schutzgeld“ bezahlen - aber auch nur als Bürger zweiter Klasse und nur als „Gnadenrecht“. Siehe:

http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2002/…

Was aber in solchen Gesellschaften mit Atheisten (wie mir), Homosexuellen, unehelich schwangeren Frauen usw. geschieht, möchte ich mir gar nicht ausmalen.

33% finden
es in Ordnung für den Islam zu töten

2001 fanden es um die 60% der Deutschen und wahrscheinlich 95% der Amerikaner und Briten richtig, für die Freiheit zu töten.

33% finden
es in Ordnung für den Islam zu töten

2001 fanden es um die 60% der Deutschen und wahrscheinlich 95%
der Amerikaner und Briten richtig, für die Freiheit zu töten.

Das heißt, in Freiheit zu leben ist für dich das gleiche wie unter der Scharia zu leben?

Aber am
Beispiel des Iran sieht man, dass eine islamistische
Gesellschaft, in der beispielsweise die Religionsfreiheit
abgeschafft ist, nicht nur durch Salafisten drohen kann.

Gottseidank werden in regelmäßigen Abständen von unseren Freunden daran erinnert - sonst würden wir das gar nicht merken.

Nein, denn der Freilebende tötet die, die unter der Scharia leiden.

Hallo,

nach der Salafisten-Aktion der kostenlosen Koranverteilung ist auffällig, dass sich am Islam, bzw. der vermeintlichen oder tatsächlichen Bedrohung durch denselben, die Geister scheiden.

Das liegt vielleicht an einer etwas undifferenzierten Wahrnehmung? Ich meine herausgehört zu haben, dass es hier um eine besonders extreme/radikale/fundamentalistische Form handelt. Bei diesen Atributen fühlt man sich ja auch bei anderen Strömungen schon mal zu recht bedroht.

Während sich, laut Zeitungsberichten, etwa ein Drittel der Deutschen durch den radikalen Islam bedroht sieht, siehe hier:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article106186…

Na da haben wir es doch: Bedrohung durch radikalen Islam.

…vertritt der Rest der Deutschen wohl mehr oder weniger die Ansicht von ARD-Moderator Dieter Moor:
http://www.daserste.de/mediathek_blank/play.asp?cid=…

Dieter Moor ist Künstler. Da darf man wohl ohnehin nicht alles ernst nehmen. Ansonsten hätte das Drittel, nachdem es genau weiß, was ihnen bei den Salafisten für ihre bisherigen „Sünden“ blüht noch einmal überlegt und in der großen Mehrheit eine andere Antwortoption gewählt

Ich bekenne: Ich gehöre zu dem Drittel, welches sich vom Islam bedroht fühlt.

Mir ist nur nicht klar, warum es bei der Scientology-Church schließlich auch „nur eine Minderheit“ von Null-komma-Irgendwas Prozent - es einen Konsens darüber gibt, dass sie eine Bedrohung darstellt, beim Islam das aber anders sein soll.

Gute Frage.

Schließlich wollen z.B. in Großbritannien laut Umfragen 40% der dort lebenden Muslime die Scharia:

Ich bin mir sicher, dass auch unter der hiesigen nicht muslimen Bevölkerung große Teile für Teile von Straftaten durchaus mit den Strafen der Scharia sympatisieren. Vielleicht nicht für Ehebruch oder gleichgeschlechtliche Liebe, aber für Vergewaltigung, Mord und solche Sachen.

D.h. ist die Angst vor dem Islam wirklich so „irrational“ wie sie Dieter Moor darstellt?

Dieter Moor ist ein Künstler und selbst der weiß sicher, was ihm blühen würde, wenn er seinen Quatsch in islamischen Ländern veranstaltet.

Abgesehen davon ist der Islam eine aggressiv missionierende Religion,

Achja, es gibt den Islam übrigens genauso wenig wie das Christentum. Schau Dich mal ein bißchen ind er Geschichte um, dann wirst Du sehen, dass auch das Christentum nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen verbreitet hat, sondern auch schon mal aggressiv missioniert hat hat. Und bis heute hauen sich Christen gegenseitig die Köppe ein siehe Nordirland als eine besondere Ausprägung).

Also, wie schon gefragt: Hat Dieter Moor wirklich Recht mit
seiner verharmlosenden Haltung?

Er ist ein Künstler. Vielleicht will er mit seiner Tätigkeit die Leute mal ein bißchen zum Nachdenken anregen, anstatt sich nur von den Medien und/oder den Meinugen anderer berießeln zu lassen. Ich möchte fast wetten, dass er selbst durchaus auch nicht in einer salafistischen Gesellschaft leben möchte.

Oder eher diejenigen, die im Islam, zumindest im Salafismus, eine Bedrohung sehen?

Letzteres auf jeden Fall. Und genau auf diese Differenzierung würde ich auch immer Wert legen. Ich stütze mich dabei auf viele Freunde muslimischen Glaubens. Die haben daran ebensowenig Interesse wie hierzulande die Mehrheit an einer besonders scharfen Auslegen und Anwendung der Bibel.

Grüße

Wenn es schon unter den Studenten, also den tendenziell
gebildeteren Moslems, so viele sind, wie viele sind es denn
dann unter den anderen?

Da es sich bei den anderen in UK dann zum Großteil um analphabetische Pakistani handelt, wird das schwierig zu ermitteln sein - die werden schon Schwierigkeiten haben die Frage zu verstehen…

Gruß

Anwar