Eine Tat, die einmal mehr beweist, dass Islam und westliche Werte wie Demokratie nicht zusammenpassen. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen endlich aufwachen und nicht ständig Islamisch-religöse Morde bagatellisieren.
Di, 2. November 2004 | 15:35 Uhr
Niederländischer Filmemacher Theo van Gogh ermordet
- Umstrittener Regisseur wurde auf offener Straße erschossen
Theo van Gogh ermordet (AFP)
Zweieinhalb Jahre nach der Ermordung des niederländischen Rechtspopulisten Pim Fortuyn ist der ebenso umstrittene Filmemacher Theo van Gogh auf offener Straße ermordet worden. Nach Angaben von Staatsanwalt Leo de Wit wurde der 47-Jährige am Morgen in Amsterdam angegriffen, niedergestochen und erschossen. Ein 26-jähriger Verdächtiger habe die niederländische und marokkanische Staatsbürgerschaft. Über das Motiv äußerte sich de Wit zunächst nicht.
Van Goghs letzter Kurzfilm " Submission" über Frauen und den Islam hatte in der moslemischen Gemeinde heftige Reaktionen ausgelöst. Nach der Ausstrahlung im Fernsehen im Sommer hatte der Filmemacher Morddrohungen erhalten und bekam für einige Zeit Polizeischutz.
Staatsanwalt de Wit sagte, der mutmaßliche Attentäter habe auf dem Körper seines Opfers eine Botschaft hinterlassen. Augenzeugen berichteten, der mutmaßliche Täter habe Van Gogh ein Messer mit einem Bekennerschreiben in den Bauch gerammt. Nach Angaben der Polizei versuchte der Mann nach der Tat zu flüchten. Es kam zu einer Schießerei, bei der mindestens zwei Passanten verletzt wurden. Der 26-jährige Verdächtige wurde wegen einer Schussverletzung im Bein im Krankenhaus behandelt und soll später verhört werden.
Van Gogh war wegen seiner kontroversen Filme und Zeitungskommentare in den Niederlanden äußerst umstritten. Er kritisierte die multikulturelle Gesellschaft, die ein Angriff gegen " die Normen und Werte der westlichen Gesellschaft" darstelle und " den aggressiven und rückständigen Islam" verteidige.
Der Filmemacher, der sich selbst gerne als entfernter Verwandter des 1890 gestorbenen Malers Vincent van Gogh bezeichnete, war ähnlich wie Fortuyn eine schillernde Figur. Umstrittende politische Themen griff er gerne in beißenden Kommentaren in Zeitungen und auf seiner Internetseite auf. Der Autor von rund 20 Lowbudget-Filmen und zwei Büchern war ein gern gesehener Gast bei Fernseh-Talkshows.
Vertreter der niederländischen Regierung und Königin Beatrix äußerten sich schockiert über die Tat. Regierungschef Jan Peter Balkenende warnte in einer ersten Reaktion vor vorschnellen Schlüssen über die Tathintergründe. Er würdigte Van Gogh als einen entschiedenen " Vorkämpfer für die Meinungsfreiheit" , der sich aber wegen seiner offenen geäußerten Ansichten oftmals auch Feinde schaffte. Sollte er ermordet worden sein, weil er seine Meinung geäußert habe, wäre dies unerträglich.