Hallo Ultra,
deine Ansichten in allen Ehren.
Danke.
Aber ich finde weiterhin, dass
du die Sache zu undifferenziert siehst.
Undifferneziert ist es nur eine Seite als Aggressor hinzustellen und die andere Seite als reinen Verteidiger zu sehen.
Ich stelle mir dich
gerade als eine Art Freiheitskämpfer im Pali-Tuch vor…
Das Tuch liegt seit 15 Jahren unbenutzt im Schrank.
Auch wenn das sicherlich übertrieben ist, sollte man es sich
dennoch nicht zu einfach machen, und einfach beide Seiten
pauschal als die Schuldigen darstellen … Die historischen
Hintergründe sprechen nicht dafür. Ebenso wenig die
Entwicklungen der letzten Jahre.
Welche historischen Hintergründe sprechen denn dagegen? Und welche Entwicklung der letzten Jahre?
Und der Siedlungsbau? Was würden manche machen, wenn sie nicht
mit dem Siedlungsbau argumentieren könnten?
Was für eine Frage. Und die Raketenangriffe? Was würden manche machen, wenn sie nicht mit den Raketenangriffen argumentieren könnten?
Der Siedlungsbau
ist nicht mit Terroranschlägen zu vergleichen. Wer das tut,
verharmlost die Gewalt.
Vetreibung und Wegnahme von Land sind Gewalt. Wie sollen sich denn die Palästinenser deiner Meinung nach dagegen wehren?
Und wer den Siedlungsbau als ach so
illegal bezeichnet, sollte sich tatsächlich mal fragen, wie
legal den der Sechstagekrieg war. Da sollte man nicht mit
zweierlei Maß messen.
Meinst du den Krieg, den Israel ohne Kriegserklärung begonnen hat? Aber wir können gerne über die Leglität der SIedlungen diskutiren, wenn du einen Völkerrechtskundigen findest, der die Illegalität bestreitet.
Auch die Gleichsetzung mit der Intifada finde ich nicht in
Ordnung. Wie gesagt, die historischen Hintergründe setzen gute
Gründe, dass beispielsweise Deutschland das Existenzrecht
Israels als eine Art Staatsdoktrin hält. Das ist bei weitem
nicht nur dem Holocaust geschuldet. Wenn dieses Existenzrecht
angezweifelt oder aktiv bekämpft wird, dann muss man auch mal
aktiv Position beziehen.
DIe Intifada hat doch mit dem Existenzrecht Israels nur völlig entfernt zu tun. Bekämpft wurde die Unterdrückung und Ausbeutung der Palästinenser durch Israel.
Deine Gleichsetzung dagegen belegt eigentlich eher meine
Ausgangsthese.
Nö.
Solange man nicht Position für die Gesellschaft
bezieht, die den Aufbau eines zivilisierten und demokratischen
Landes bewerkstelligt hat, sondern „rumeiert“ und immer wieder
mit Landnahme- und ähnlichen Vorwürfen kommt, wird man die
Lage nicht beruhigen können.
Ich beziehe Position gegen Gewalt egal von welcher Seite. Solange eine oder beide Seiten Gewalt als Möglichkeit zur Konfliktlösung sehen, wird sich die Lage nicht beruhigen. Die Hams ist übrigens demokratisch gewählt.
Selbstverständlich muss man aber die zivilisierten Kräfte auch
auf palästinensischer Seite unterstützen. Genau so darf das
Auftreten undemokratischer Kräfte auf israelischer Seite nicht
unter den Teppich gekehrt werden. Und bei den Siedlungen wird
man - wenn endlich echter Friedenswille auf beiden Seiten da
ist - sicherlich eine Lösung finden (vermutlich wird man sich
auf einen Rückbau eines gewissen Teils einigen).
Wobei der Rest natürlich nicht kleiner wird, wenn man immer neue baut.
TET