Ist auf der Autobahn rechtsüberholen inzwischen normal?

Hallo,

man darf auf der Mittelspur fahren, wenn man wegen starkem LKW-Aufkommen sonst alle 1-2 min die Spur wechseln müsste. Spurwechsel sind grundsätzlich eher eine Gefahrenquelle, als mittelschnelles fahren auf der mittleren Spur.
Rechts überholen darf man definitiv nicht - wurscht, was die anderen machen.
Und Spielchen spielen finde ich im Straßenverkehr auch keine sonderlich gute Idee - hat ungefähr das Niveau von illegalen Rennen.

Gruß, Paran

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Link war es deutlich freier als rechts. Aber mit 170 und guter Beschleunigung kann man mal eben rechts rum. Mein Transporter beschleunigt sehr schlecht. Wenn ich hinter einem LKW abbremsen muss kann es schwieirg werden, mich wieder in der Mitte einzufädeln und dann halte ich auf der Mittelspur erstmal alle anderen auf, weil es dauert, bis ich von 90 oder 100 Kmh auf 130 bin.
Meines Erachtens macht es mehr Sinn, wenn ich durchgehend das übliche Mittelspurtempo fahre.

Gruß, Paran

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Hallo,

finde es wenig überzeugend, wenn mit dem Argument Rechtsfahrgebot das Missachten des Rechtsüberholverbots gerechtfertigt wird.

Mit solcher Argumentationart kann man alles rechtfertigen.

Gruß, Paran

Sind 1-2 min deutlich länger als 20 sek. ?
Aber wer möchte 700 km lang alle 1-2 min die Spur wechseln und wieder retour und wäre das nicht letzlich gefährlicher, als mit konstantem mittlerem Tempo in der Mitte zu fahren?

M.E. ist Gefahrenminimierung das Wichtigste.

Gruß, Paran

Hallo.

Ich habe das Rechtsüberholverbot nicht irgendwie gerechtfertigt…
Ich habe mich lediglich auf Deinen Satz bezogen: „Warum gefährlich und regelverstoßend fahren, wenn es ohne Einschränkung auch vernünftig geht?“

Ich fand es bemerkenswert, dass Du Dich nicht an Regeln zu halten gedenkst, was Du hier im Diskussionsverlauf nochmal bekräftigt hast (a la „mein Transporter beschleunigt von 90 auf 130 nur so langsam, da bleib ich lieber immer in der Mitte“) und Dich dann darüber aufregst, dass es andere in diesem Zusammanhang auch nicht tun.

Du verhältst Dich vorsätzlich falsch und rücksichtslos!

Wenn Du auf der freien Autobahn einfach aus Bequemlichkeit in der Mitte gondelst und andere damit nervst, kann das 80,-€ kosten und gibt einen Punkt in der Kartei. Leider wird es so gut wie nie geahndet.

Und ohne es rechtfertigen zu wollen, aber genau mit diesem Verhalten provozierst Du auch Rechtsüberholer…

Das ist so, als würde man mit aus der hinteren Hosentasche raushängendem Geldschein durchs Gedrängel gehen und sich nachher über die Schlechtigkeit der Welt ärgern, dass den jemand geklaut hat.
Denk mal drüber nach.

Grüße,
Grünblatt

Weil es so schön paßt: zweispurige Auffahrt auf eine dreispurige Autobahn (Autobahnkreuz). Die zunächst fünf parallelen Spuren reduzieren sich im Laufe etwa eines Kilometers auf drei.

Ich fahre hinter einem Fahrzeug auf der zunächst ganz rechten Spur, die dort noch etwa 800 Meter weiterführt, bevor sich die Fahrbahn auf zunächst vier Spuren verengt. Da der Typ vor mir ungefähr 80 fährt (auf einer Strecke ohne Geschwindigkeitsbeschränkung), blinke ich links und fahre auf die nächstlinke Spur. Das Fahrzeug vor mir wechselt ohne Blinker und ohne auf ein anderes Fahrzeug aufzufahren, auf die gleiche Spur. Ich blinke links und fahre auf die nächstlinke Spur. Das Fahrzeug vor mir wechselt ohne Blinker und ohne auf ein anderes Fahrzeug aufzufahren, auf die gleiche Spur.

Ich blinke links und fahre auf die nächstlinke Spur. Das Fahrzeug vor mir wechselt ohne Blinker und ohne auf ein anderes Fahrzeug aufzufahren, auf die gleiche Spur. Wir befinden uns nun bereits auf der zweitlinksten Spur - also der mittleren Fahrbahn der späteren dreispurigen Autobahn.

Was macht der Typ vor mir? Genau: ohne Blinker und ohne auf ein anderes Fahrzeug aufzufahren wechselt er auf die ganz linke Spur. Ich gebe Gas und fahre rechts an dem Fahrzeug vorbei. Etwa 200 Meter später erreiche ich ein anderes Fahrzeug auf der Mittelspur, blinke links und wechsle auf die linke Spur - und in der Morgensonne leuchtet weit hinter mir ein ausgestreckter Mittelfinger.

Und ja: ich habe rechts überholt. Ein Fahrzeug, das auf einer Strecke von etwa einen Kilometer durchgängig wenigstens zwei frei Fahrspuren neben und eine freie Fahrspur vor sich hatte. Bin ich jetzt hier der rücksichtslose, regelverstoßende Rowdy, oder was?

Nein, darf man nicht. In einer Minute legt man mit 80 km/h 1,3 km zurück, mit 120 km/h in zwei Minuten 4 km. Das ist ganz sicher nicht das, was der Gesetzgeber mit „hin und wieder“ meint.

Nachdem, was mir in diesem Artikelbaum an Weisheiten geboten wurde, wundert mich jetzt etwas weniger, was mir jeden Tag auf der Autobahn geboten wird.

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Da dies noch nicht mal die Gerichte wissen, ist die allgemeine Verwirrung doch klar verständlich.

Die Richter verwarfen lediglich die Regel, wonach Autofahrer zum
Einscheren auf die rechte Spur verpflichtet sind, wenn sie dort 20
Sekunden mit gleichem Tempo weiterfahren können. Diese Pflicht, einst
vom OLG Celle aufgestellt, gelte nur für Straßen mit zwei Spuren je
Fahrtrichtung, stellten die Düsseldorfer Richter fest. Für dreispurige
Straßen sei dagegen „die Dauer des möglichen Weiterfahrens mit gleicher
Geschwindigkeit (…) erheblich größer zu bemessen“.

Man könnte mit dem Beschleunigen schon auf der rechten Spur beginnen, denn sicher hast Du zum Lkw ja einen ordentlichen Sicherheitsabstand eingehalten.

Gruß T

Das soll jetzt aber ein Witz sein, oder? Wenn nicht, möchte ich Dir dringendst die Teilnahme an einem Auffrischungskurs in der Fahrschule Deines geringsten Mißtrauens empfehlen.

Bei der Eisenbahn gibts den sogenannten RFU (Regelmäßiger Fortbildungs-Unterricht), der zweimal pro Jahr vorgeschrieben ist. Etwas Ähnliches sollte man auch im Straßenverkehr einführen, wenigstens alle fünf Jahre mal. So.

Gruß T

Aha, okay. Du vermeidest also Spurwechsel und fährst deswegen auf der Mittelspur weiter, obwohl du auch nach rechts wechseln könntest. Und dann fragst du hier, warum du so oft rechts überholt wirst.

Jeder hat seinen Fahrstil und wenn der Gesetzgeber von „hin und wieder“ spricht, kann man das sicher auf unterschiedliche Weise interpretieren. Sicher ist aber: Man kann nicht jeden noch so weit entfernten LKW heranziehen, um in der Mitte zu bleiben. Ab einer gewissen Grenze muss jeder wieder nach rechts. Der Straßenverkehr ist auf gemeinsame Regeln für alle angewiesen. Man kann nicht einfach eigene Regeln aufstellen, etwa wie du, der sich dazu entscheidet, nicht die Spur zu wechseln.

In deinem Fällen haben offenbar schnellere Fahrer locker die Möglichkeit gehabt, hinter dir nach rechts zu gehen, dich rechts zu überholen und dann wieder vorm nächsten LKW die Spur zu wechseln. Das sollte dir zu denken geben, ob da nicht doch auch für dich genug Raum und Zeit für einen Spurwechsel gewesen wäre.

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Jein,
bleiben ja, aber nicht so lange
nur laengere Zeit


auf zweispurigen Strassen je Richtung 20 Sekunden
auf dreispurigen deutlich laenger als 20 Sekunden,
Interpretation ob 25 oder 30 sec, aber NIE 2 Minuten.
Bei 30 sec sind die LKW etwa einen ganzen Kilometer auseinander, da muss man dazischen rein nach rechts, auf zweispurigen Autobahnen bei deutlich weniger LKW Abstand.
Gruss Helmut

Drehen wir die Mathematik um,
so bist Du auf 3-spurigen Autobahnen, wenn die LKW exakt so passend fahren wuerden, vorschriftsmaessig gezwungen jede Minute 4x die Spur zu wechseln, 2x nach links, 2x nach rechts, nichts fallenlassen, keinen Fahrfehler bitte. Dafuer sind uebrigens zwei Spiegel an jedem Fahrzeug Vorschrift, so passt das zusammen. Links und innen, oder links und rechts Aussenspiegel wenn man innen nicht durchschauen kann.
.
Den bis zu 4 Spurwechseln pro Minute (stundenlang und vorgeschrieben, auf zweispurigen Autobahnen bis 6x) laesst sich mit der eigenen Geschwindigkeit nicht entkommen. Faehrst Du etwas schneller und die LKW oder andere Fahrzeuge haben den passend dazu nun groesseren Abstand, sind es wieder 4 Spurwechsel pro Minute.
.
Nur unter 80 km/h hast Du eine Chance auf keinen Spurwechsel: hinter einen LKW einscheren und bleiben, sehr sichere Fahrweise. Macht keiner, soll nur die Mathematik im Thema erklaeren.
Gruss Helmut

… auch mit 230 km/h

Ja, wer auf zweispurigen 20 sek … und auf dreispurigen „deutlich laenger als 20 sek“ rechtsfahren koennte, hat nach rechts zu wechseln. Deutlich laenger ist nicht definiert, sollte aber in der Naehe von 20 sek angesiedelt sein. Deshalb nahm ich 30 sec an und kam auf ca 1 km zwischen den Fahrzeugen rechts. 1-2 Minuten ist nicht nervig oft, sondern etwa halbe Minute ist die vorgeschriebene Taktung fuer 2x Wechseln, einmal hin und einmal zurueck.

Wer moechte Auto fahren statt Bus? Wer moechte Vorschriften einhalten? Es geht hab ich vorgerechnet bis zu 4x die Minute Spurwechsel, manche Minute auch gar nicht. Wer das 700km = 6 Stunden gemacht hat, kennt seinen Aussenspiegel bis in alle Ewigkeit.

Mit Tempo oder Tempoaenderung hat das gar nichts zu tun.
Gruss Helmut

Puh, das wird ja ne recht anspruchvolle Rechenaufgabe, wenn man sich noch nebenbei auf den Verkehr, den Verkehrsfunk und die nächste ungemein wichtige und unbedingt sofort abzuschickende SMS oder Whatsapp konzentrieren soll. Wäre es nicht einfacher, einfach anzugeben, wie weit der nächste LKW bzw. Langsamfahrer unter Berücksichtigung aller Sicherheitsabstände und dessen Geschwindigkeit sein darf, damit man wieder einscheren muss? Dabei wäre irgendwie auch nich zu antiziipieren, mit welcher Geschwindigkeit sich in dieser Zeit von hinten schnellere PKW nähern. Denn nur weil die schneller fahren wollen, werde ich ja kaum gezwungen sein, meinerseits länger hinter einem LKW herzufahren.
Stellt sich also noch die Frage, wo bei Richtgeschwindigkeit 130 eine vermeidbare Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer beginnt? Ganz schön komplex.
Irgendein Gericht hatte ja mal etwas von 20 Sekunden mit unverminderter Geschwindigkeit geurteilt, die man auf der rechtenen Spur mindestens fahren können kann, um auf diese Wechseln zu müssen. Das war vor gefühlt 100 Jahren und galt für zweispurige Straßen. Später entschied dann ein Gericht, dass es bei dreispurigen Straßen erheblich mehr sein dürfe. Könnte also gut und gerne das Doppelte bis Dreifache sein.
Hieße also bezogen auf die oben genannten Geschwindigkeiten, dass ein LKW in 1,5 km Entfernung bedeutet, dass man nicht nach rechts braucht? Denn von den 1.500m muss ich ja noch 110m Sicherheitsabstand abziehen (um es ganz genau zu machen auch noch die Länge des PKW). Bleiben also 1.390m, die bei 120 km/h, in na jedenfalls deutlich weniger als einer Minute zurückgelgt sind.
Anders gefragt, wenn Dir ungefähr 60 mal in der Stunde jemand die Mittelspur blockiert, der Deiner Meinung nach rechts fahren könnte, würdest Du dann noch von hin und wieder sprechen? Oder wäre Dir das deutlich zu oft?
Ich denke, dem Verkehrsfluss wäre auch kaum gedient, wenn da jemand ständig auf LKW-Geschwindigkeit runterbremsen muss und dann mit dieser Geschwindigkeit wieder einen Überholvorgang beginnt und erstmal beschleunigen muss. Bei dieser Regelung wird es also eher auch um den Verkehrsfluss und nicht um die Bedürfnisse des Einzelnen gehen.

Grüße

Reizt mich auch oft in dieser Situation (also ich nähere mich bereits auf der rechten Spur). Ich fahre dann öfter auch weiter und rede mir das schön, dass ich den nicht überhole, sondern der mich. Aber eben mit negativer Differenzgeschwindigkeit, so wie ja Bremnsen auch nur eine negative Beschleunigung darstellt. :stuck_out_tongue_winking_eye:
Außerdem ist das mit dem rundherum alles frei so eine Sache. Von hinten ist ruckzuck einer ran. Man kann da nicht ständig hinschauen und schon gar nicht die Geschwindigkeiten einschätzen und sich noch gar nichter drauf verlassen, dass sich da jemand an die Höchstgeschwindigkeit oder auch nur § 1 hält. Also noch ein Argument für´s Schönreden.

Grüße

Nur betrifft das Zeichen 340 nicht die Autobahnen sondern mehrspurige Land- und Bundesstraßen.
Insofern ist diese Antwort hier nicht zutreffend.

Nur weil sie das offenbar geschafft haben, heißt das ja noch nicht, dass sie das unter Einhaltung aller Regeln geschafft haben. Das Verbot rechts zu überholen mal außer acht gelassen. Das kann also erstmal nicht der Maßstab sein. Häufig ist es so, dass solche Fahrer die Sache etwas sportlicher angehen, obwohl das Ganze nicht auf einer für Rennveranstaltungen abgeperrten Strecke stattfindet. Das knappe Einscheren wird dann auch gerne mit einer verkehrserziehrischen Anmaßung verbunden, dem Deliquenten auf dessen Fehlverhalten aufmerksam zu machen.