Ist das der neue PM?

Wird Farage der neue britische Premierminister? Gerade heute wieder hat er vielen Menschen aus der Seele gesprochen.

Beste Aussage (5:04): You’re quite right Mr Schultz – Ukip used to protest against the establishment and now the establishment protests against Ukip.

Hier die ganze Rede, bei der Furor der Eurokraten, die von einen Tag auf den anderen den Verlust ihrer Pfründe befürchten müssen, spürbar wird:

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Da hört jeder raus was ihm zupass kommt: Ich habe die Bemerkung von ihm gelesen, dass er der EU dringend rät mit UK bald ein Handelsabkommen zu schließen, weil ja sonst die EU den meisten Schaden hätte.
Udo Becker

Hallo,

hast Du noch weitere Visionen, die auf ein chem. Ungleichgewicht hinweisen? Die Wahrscheinlichkeit das Farange „der neue PM“ wird ist nur geringfügig höher als diejenige, dass ein Pickel auf meinem Hinterteil diesen Job erhält.

Der nächste PM wird mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ der nächste Chef der Torries werden, der im Oktober auf dem Parteitag bestimmt wird. Denn die Mehrheitsverhältnisse sind klar: https://de.wikipedia.org/wiki/Britische_Unterhauswahlen_2015#/media/File:Parliament2015UK.svg

Und ich habe ernsthafte Zweifel daran, dass der eine UKIP-Abgeordnete im Unterhaus irgendetwas daran ändern könnte. Somit bliebe nur die theoretische Möglichkeit, dass der neue PM auch Neuwahlen anberaumt. Wieso sollte er das bei einer überragenden Mehrheit von 330:315 nur tun? Er wäre blöd wie Brot.

Er könnte - was nicht völlig von der Hand zu weisen ist - geneigt sein, Neuwahlen zur Verhinderung des offiziellen Brexit auszulösen. Aber nur in offener Absprache mit Labour und/oder der schottischen National(isten)partei. Denn bei diesen Wahlen würde UKIP tatsächlich deutlich mehr Stimmen erhalten als bei der Wahl von 2015. Immerhin würden sich Torries und Labour dann vor der Wahl ganz klar und unverrückbar gegen den Brexit aussprechen müssen. Die SNP macht das eh. Wer die Werte der Umfrage von Lord Ashcroft kennt, der weiss auch, dass die Torries dann viele Wähler verlieren würde, Labour etwas weniger.

Das britische Wahlsystem würde dafür sorgen, dass UKIP auf keinen Fall die Mehrheit erhielt. Auch nicht mit einer 100%igen Steigerung ihres prozentualen Ergebnisses von 2015.

Sicher wäre das bitter für all die Torrie- und Labourabgeordneten, die ihren Sitz räumen müssten. Aber dafür wäre der Brexit vom Tisch. Käme es heute zu einer erneuten (Volks)Abstimmung über den Brexit, dann läge das Ergebnis IMHO bei gut 55:45 für „Remain“. Einerseits durch Mobilisierung der zuvor Faulen, andererseits durch einige, die sich angesichts der letzten Tage (Börsenturbulenzen, Pfundabwertung, Abstufung durch Ratingagenturen, Diskusssion über Brexit-Lügen) anders entscheiden würden.

Die Wahrscheinlichkeit aber, dass sich die Torries dieser Zerreissprobe unterziehen, halte ich für überschaubar.

Farange ist Dir doch nur ein Idol, weil er Deine Agenda vertritt und Du hoffst auf einen Dominoeffekt. That´s it, aber mehr auch nicht. Für was er ansonsten eintritt, ist Dir absolut egal. Den Briten aber nicht. Sollte der Brexit tatsächlich kommen, dann wird UKIP eins von zwei Standbeinen verlieren und weiter auf derzeitigem AfD-Umfrageniveau vor sich hindümpeln, falls überhaupt.

Damit meinst Du Dich.

Die meisten reagierten eher so:

Du bist ein kleiner Stänkerer. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

https://twitter.com/aishagani/status/747749272964243457
man beachte das bewegte Bild. Der war vielleicht auch noch von der Feierei müde.

Spass beiseite: Ich habe gerade versucht, die den Abgeordneten zugewiesenen Sitznummern rauszukriegen. Leider ohne Erfolg :confused:.

Dass diese inzwischen schon Jahre andauernden populistischen posts ohne jeden echten Inhalt hier dauerhaft beantwortet werden und somit im Gespräch bleiben, das ist das wirklich Besorgnis erregende.
In UK haben wir jüngst erlebt, was das populistisch aufgewiegelte ungebildete Volk bewirken kann.
Zu so einer Abstimmung hätte es nie kommen dürfen.

Nö, schau dir mal die längere Version an :wink:

Ich habe gerade versucht, die den Abgeordneten zugewiesenen Sitznummern rauszukriegen. Leider ohne Erfolg

Das ist Vytenis Andriukaitis, litauischer EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Lg,
Penegrin

PS: Sitzungsplan für Brüssel

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Okay, ich geb Dir recht.

Menno, ich war auch auf einer EU-edu-Seite. Aber wohl mit ungeschickt gegurgelten Suchparametern :confused: .
Jetzt hatte ich ihn auch in nur drei Schritten von Hand (#Handstandfortbewegungsmethode).

Ist eben immer einfacher, wenn man mit der Nase draufgestossen wird. :grin:

Vielen Dank für die Behebung meiner Planlosigkeit.

:thumbsup:
vdmaster

Ähhh, EU-eu-Seite. :flushed:

Der Witz ist, dass auf dem Plan zwar der Sitz eingezeichnet ist, die Namen der Kommissare allerdings nicht in der List aufscheinen. Aber da ich ein cleveres Kerlchen bin, hab ich einfach ein Foto mit allen Kommissaren gesucht und dort Herrn Andriukaitis eindeutig als Übertäter identifiziert :smile:

Keks?

Ja, diese völlig überbezahlten Stellvertreter ihrer eitel-eifersüchtigen Herkunftsstaaten. Es muss endlich eine Kommissionsstelle für Yetisuche her. Die Balkanesen wollen auch versorgt sein und den Balten nicht nachstehen.

Das ist bspw. ein klarer Kritikpunkt zuungusten der EU. Gehört dringend abgeschafft und könnte ersetzt werden durch ein den USA ähnliches System ggf. in Verbindung mit einer Regionalquote (Nord/Süd/West/Ost). Kommissare müssen von einem Ausschuss des EP mitabgesegnet werden.

Gruß
vdmaster

So, so und Du meinst, dass Du, weil Du dieser Meinung bist, gebildet bist?
Von Dir scheint kein Argument schlecht genug zu sein das Brexitergebnis einer bestimmten Bevölkerungsgruppe anzulasten!
Wenn das nicht populistisch ist, dann muß dafür ein neuer Begriff erfunden werden. ramses90

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Oh, I´m so sorry: :cookie:

Hättest Du Dir die mehrfach verlinkte YouGov-Vorab-Umfrage angesehen, dann wäre Dir geläufig, dass die Gruppe der antwortenden Alten (65+) deutlich gebildeter ist als die der Jungen (18-24). Ca. 1/3 „high education“ zu 20%.

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Was meinst du damit konkret?

Das könnte passieren, wenn seine Abgeordneten den Brexit verweigern und er nicht dafür gerade stehen will.

Dazu braucht es keine Neuwahlen. Dazu reichen die vorhandenen Abgeordneten. Jedoch würden einige andere auf die Barrikaden gehen.

Abgesehen von diesen taktischen Überlegungen, die wenig bringen, könnte ich mit „nächster PM“ ja auch den nächsten PM in der folgenden Legislaturperiode gemeint haben. Besonders, wenn der Brexit gegen den Volkswillen verweigert wird, wird das der UKIP Auftrieb geben.

Das britische Wahlsystem stellt aber eben nicht auf „prozentuale Ergebnisse“ ab. Es reichen genügend Wahlkreise. Und in wie vielen Regionen waren die Brexit-Befürworter vorne?

Okay, wenn der Brexit doch vollzogen wird, dann fällt das Protestpotenzial weg. Eines hast du aber vergessen: Farage hat seit Jahren für den Brexit gekämpft. Er hat viel ertragen müssen, hat aber trotzdem die sachlichen Gründe für seine EU-Skepsis weiter hochgehalten. Dadurch hat er stark an Glaubwürdigkeit gewonnen. Wer braucht noch Labour oder die Tories? Niemand, genau so wenig wie wir die SPD oder die Union bräuchten.

Das rechnest du dir jetzt schön. Typisches Beispiel für die Leute, die nicht anerkennen wollen, dass sie verloren haben. Das Ergebnis von ca. 52 % kam doch zustande, obwohl es die Angstkampagnen gab und obwohl der Mord an der Abgeordneten seitens der Brexit-Gegner thematisiert wurde. Vermutlich würden die pro-Demokraten heute sogar mehr als 52 % erreichen.

Nein, ich glaube, dem Typen ist eher folgendes bewusst geworden (fiktive Gedanken des Herrn Andriukaitis, wie du ihn nennst):

So ein Mist, jetzt hatte ich doch diesen Hängematten-Job bei der EU bekommen, weil ich so unfähig bin. Soll ich jetzt etwa wieder zurück nach Litauen und meine schönen Bezüge fürs Nichtstun verlieren :weary: :confounded:?

Warst du nicht diejenige, die sich damit gebrüstet hat, mit dem Oberboss aller Populisten (J. Augstein) zur Schule gegangen zu sein? Populismus ist es, die EU für Frieden und Wohlstand verantwortlich zu machen und nach dem Referendum gegen die Briten zu hetzen, ohne sich mit den Gründen und der berechtigten Kritik am Brüsseler Koloss zu beschäftigen.

Wieso? Jeder hatte die Möglichkeit, für die EU zu stimmen. Ob es da vielleicht Gründe für gegeben haben könnte, warum so viele dies nicht getan haben…?

Abgesehen davon finde ich es lustig, wie jetzt, wenn das Ergebnis nicht passt, das Referendum bezweifelt wird. Erinnert mich ein wenig an den unter Eisenbahnern beliebten Spruch: „Die Arbeit bei der Bahn könnte so schön sein, wenn bloß diese dummen Fahrgäste nicht da wären.“ Bei dir heißt es wohl: „Demokratie könnte so schön sein, wenn nur dieses dämliche Volk nicht immer mitreden wollte.“

Abgesehen davon: Nicht jeder, der auf dem Johanneum (oder war es jetzt das Christianeum? Egal) war, darf sich als gebildet fühlen. Und manch einer, der implizit zu den Ungebildeten gerechnet wird, hat locker Abi + Hochschulabschluss.

Das ist unerheblich. Im Gegensatz zu Dir sieht die Mehrzahl der Briten den Brexit nicht als alleiniges Thema für eine Wahlentscheidung an.

Ja, ja, träum weiter. Ich beschäftige mich lieber mit Realitäten.

Man könnte ja überlegen, wieder zu einem Klassenwahlrecht zurückzukehren, damit der Pöbel bzw. das Pack das selbstgefällige Bildungsbürgertum nicht übertrumpfen kann. :wink:

Keine Zustimmung. Wir brauchen sehr viel mehr Bürgerbeteiligung durch Plesbizite.
Es ist Sache von Parteien und Regierungen das Volk richtig zu bilden. versäumen sie dies, dürfen sie über Volksabstimmungen und Wahlergebnisse nicht rummeckern.

Gruß
rakete

Auch das machen Populisten, sie fügen Nuancen hinzu oder entfernen diese, um den eigenen Standpunkt dem Volk, das den eigenen Tellerrand nicht überblicken kann irgendwo zwischen Restgeist und Emotion einzuführen.
Fiel mir gerade ein, weil vor allem nebst Inhalt dein Stil so typisch ist.
Nigel Falange ist ein polemischer Rechtspopulist.
Er hat, wie alle derzeitigen Rechtspenner die Schräglage des Systems genutzt, um es von unten her mit etwas zu infiltrieren, das die Sache noch schlimmer macht.
So, wie Hitler Autobahnen gebaut hat und Sündenböcke ausgemacht, benannt und dann später vernichtet.
Auch das deutsche Dummvolk war dafür anfällig nachdem das kritische Maß an Unsicherheit und Unwohlstand überschritten war.
Wir sehen sie momentan leider wieder überall und immer hat es etwas mit einem Gefühl von Unsicherheit zu tun, wenn solche schlichten Geister Einlass finden ins Denken und Handeln anderer. (Richtig gute Konzepte für wie es nun weiter gehen soll hat man ja auch noch nicht im UK)

Du wirst hier zum gegebenen Zeitpunkt auch erklären dass der Teil des US- amerikanische Volks, das zu einem erschreckend hohen Prozentsatz Trump gewählt haben wird geistig auf der Höhe ist, so wie Trump natürlich auch?

Mein englischer Partner und ich sind regelmäßig im (Norden des) UK, wir bekommen die Leute, die pro Brexit sind hautnah mit.
Und deren „Argumente“. Es sind fast ausnahmslos jene, die nie gelernt haben, über den eigenen Tellerrand zu blicken und das eigene Wohl im ausschliesslichen Fokus zu halten.Die keine Ahnung haben, worüber sie da abstimmen geschweige denn über die Folgen, die einfach nur die Schnauze voll haben und die wunderbar jedem Rattenfänger, der ihnen das richtige sagt folgen.

Und nein, so komplexe Dinge wie einen Breit mit so differenzierten Ursachen der Missstände und Folgen des Ausstiegs darf man nicht 1 zu 1 so einem Volk überlassen.
Es gibt Dinge, die in Volksabstimmungen gehören, aber so etwas nicht.
Cameron hat sich verpokert.

Und ja, UK hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen, sondern die vorhandenen signifikanten Missstände eines jungen Europas hätten miteinander verändert gehört.
Das ist aber ein anderes Thema, und die echten Feinde einer guten Entwicklung sitzen vielleicht ganz woanders, als es der Brexitwählende Engländer vermutet.

Und Augstein ist kein Populist, auch wieder so eine Behauptung, sondern ein Journalist und vor allem ein Humanist mit dem zur Schule gegangen zu sein ich mich nie gebrüstet habe sondern diesen Grund genannt habe dafür, dass ich ihn miterlebt habe früher und mir ganz sicher bin, dass all das, was du ihm zugewiesen hast und zuweisen wirst Schwachsinn ist, das freilich musst du mir nicht glauben. Es war das Christianeum.Und Bildung ist nur eine mögliche (und keine garantierende) Grundlage dafür, zu lernen über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.