Ist dein „Insektenhotel“ bewohnt? Bitte Foto

Hallo,

vor ein paar Tagen sah ich die Insektenhotels der Kette Fressnapf. Nach meiner Ansicht zum Scheitern verurteilt. Ein paar wenige Bohrlöcher im Stirnholz von kleinen Ästen, dann Schlitze für Wasauchimmer, Holzwolle, Kiefernzapfen.

Hier ein anderes Angebot, das per Werbung im Briefkasten war:

Abgesehen von den runden Löchern im Holz und in Pappröhren (sind die hinten geschlossen?) habe ich noch nie irgendwo „Bewohner“ in solchen „Villen“ gesehen. Wer interessiert sich für Ziegelsteine?

Seit Jahren experimentiere ich mit selbst gebohrten Löchern in Hartholz und einer gekauften Keramik, die sehr gut angenommen wird:

Die verdeckelten Röhren sind aus diesem Jahr, die blau markierten waren letztes Jahr belegt. Da hat aber nichts überwintert, das Gelege scheint noch im selben Jahr auszuschlüpfen.

Bitte stelle mal ein Bild rein von deiner Brutstätte.

Gruß, Kurti

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Hi!

Bei uns sind die Stopper der Rolladen sehr beliebt, und werden Ende April von den Gästen mit Lehm zugekittet.

Ich habe dann ein recht günstiges Insektenhotel, das praktisch nur aus Bambusrohren besteht, aufgehängt. Die Tage war mal eine Wespe da, und hat sich das angeschaut, ist auch mal probeweise rein gekrochen. Aber das Hotel ist zu 100% im Lockdown.

Hallo,
ich habe so ein „Hotel“, allerdings etwas kleiner an unserer Gartenhütte hängen. Als ich im letzten Jahr die Hütte repariert und gestrichen habe, da war da schwer Betrieb gewesen. In diesem Jahr, bis jetzt jedenfalls noch nicht viel los, aber einige Eingänge sind geschlossen.
Gruss
Czauderna

Men Hotell ist einfach ein breites Brett mit Bohrlöchten bis zu 15 cm tiefe und von 2 -5 -8 mm Durchmesser.

bis Jetzt nur wenig bewohnt.

Hi,

Ziegelsteine sind für Mauerbienen schon von Interesse.

Gruß
Merli

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Servus,

das ist eine verbreitete Legende, die mit dem deutschen Namen von Osmia zu tun hat. Gemeint sind mit diesem Namen aber keine verquer eingemauerten Ziegelsteine, die für Bruten von Mauerbienen gänzlich ungeeignet sind, sondern Risse, kleine (!) Hohlräume hinter losem Putz usw., die bis ins letzte Jahrhundert hinein an Mauern öfters zu finden waren.

Auch Osmia nimmt glattwandige, am Ende geschlossene Bohrungen in Hartholz am ehesten an:

http://www.wildbienen.de/eb-osmia.htm

Schöne Grüße

MM

Danke, das weiß ich selber. Trotzdem pulen Sie Mörtel aus Fugen und nutzen die entstandenen Hohlräume. Die Ziegelsteine auf dem Foto haben eben diese Fugen

Gruß
Merli

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Deshalb habe ich um Fotos gebeten. Um u.a. zu sehen, wie diese bewohnten Ziegelstein-Löcher aussehen.

Dass die meisten Menschen keine Ahnung haben, sieht man ja an den Anbeboten dieser „Insektenvillen“. Da wird ein mittlerer zweistelliger Kaufpreis bezahlt, und wenn zwei, drei Bienen kommen, um zu gucken, wird das als Erfolg gefeiert.

Ich hatte gehofft, hier ein paar Praktiker (m/w/d) kennenzulernen mit eigener Erfahrung. Z.B. optimale Plätze.

Kurti

Ich habe noch einen Holzblock mit vielen gebohrten Löchern. Auch hier: Die blau markierten Löcher sind von letzten Jahr, dieses Jahr noch keine Bewohner. Der Block bekommt keine Sonne, könnte der Grund sein.

Kurti

meine beiden Brettstücken sind im Halbschatten. Bis jetzt war es im Jahr auch noch recht kühl. Warte also noch ab. wenn es gut Läuft hohle ich mir bei gelegeneheit mal eine Bohle und mach da noch ein Hotel daraus.

Servus,

interessant dabei die Durchmesser: Die kleinsten Röhren sind offenbar bevorzugt worden, anders als den Empfehlungen der Naturschutzverbände zu entnehmen wäre, wo von 6 - 8 mm Durchmesser die Rede ist.

Ob die selbe Röhre überhaupt mehrfach genutzt wird, wäre dabei noch interessant zu sehen.

Schöne Grüße

MM

Du hast doch bestimmt auch eine sonnige Ecke irgendwo, hast du versucht, den mal umzustellen? Dann könntest du prüfen, ob deine Vermutung richtig ist.

Mit Fotos kann ich leider nicht helfen, wir hatten mehrfach diese gekauften Insektenhotels (verschiedene Hersteller, verschiedene Größen), ich habe da aber nie etwas dran gesehen …

Wie ist das eigentlich, wann schlüpft da was?

Wie gesagt, die Stopper unserer Rolladen wurden dieses Jahr bereits sämtlich mit Lehm zugeschmiert. Auch letztes Jahr schon, aber ich wüsste nicht, wann der Lehm mal aufgebrochen wurde, und wie jetzt der frische Lehm dazu gekommen ist.
Eigentlich würde ich vermuten, dass aus solchen Nestern aus dem April noch im gleichen Jahr was schlüpft, und erst im Spätsommer / Herbst irgendwann auch Wintergäste kommen.

dazu habe ich mal was auf einer Webseite Gelesen. die Bienen mit den großer Nistlöchern sind noch relativ häufig anzutreffen. Die arten die die kleineren Löcher für die Brut benötigt sind selten geworden. Daher sollte man gerade dies etwas mehr unterstüzen und Nistmöglichkeiten zu bieten, damit diese sich gut vermehren können.

Das liegt daran, dass die in der Regle als Deko konstruiert wurden nicht nicht nach den bedürfnissen der Insekten.

Servus,

dass diese Nisthilfe nicht so stark angenommen wird, dürfte daran liegen, dass es da um Weichholz geht, das beim Bohren ein wenig ausgebrochen / ausgefasert ist: Bienen kriegen das mit und achten sehr darauf, dass sie nirgendwo reingehen, wo ihre Flügel Schaden nehmen könnten. Es ist für sie wichtig, dass die Wände des Lochs ganz glatt sind.

Wie stark/tief die Nisthilfe ist, ist wegen des steilen Winkels nicht genau zu erkennen; könnte ein bisselchen knapp sein.

Schöne Grüße

MM

was für ein Holz das genau ist kann ich nicht sagen.

die tiefe der Löcher ist bis zu 14 cm

Servus,

ja, 14 cm sind völlig ausreichend, das ist in Ordnung.

Das Holz ist ein Nadelholz (Fichte oder Tanne). Das ließe sich durch Nacharbeiten mit einem Holzbohrer zur Glättung der Wände der Löcher ein Stück weit nachbessern; ob es auch andere Gründe gibt, z.B. den strengen Geruch von Nadelholz, wird man dann sehen.

Schöne Grüße

MM

Ja, nach all dem, was ich hier gelesen habe, ist mir das klar geworden, das war mir vorher leider nicht klar, aber ich gebe zu, ich habe mich auch nicht intensiv damit beschäftigt.

Hallo,
ich habe jetzt nochmal nachgeschaut - unser gekauftes „Insektenhotel“, was übrigens gen Süden ausgerichtet ist, hat tatsächlich Gäste - gestern war ja ein extrem schöner Tag und da habe ich einiges Getier an und auf dem „Hotel“ sitzen sehen. Einige Eingänge sind (noch) verschlossen.
Eins fehlte allerdings - der Hinweis, dass ohne negativen Test da keiner reinkommt :grin: :sweat_smile:
Gruss
Czauderna

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Hallo,

das passiert tatsächlich, aber da viele (alle?) Arten die Nisthöhle nicht ausräumen, sondern „Unrat“ mit dem Kopf nach hinten schieben, wird die Höhle immer kleiner und bietet weniger Eiern Platz. Da die männlichen Eier vorne abgelegt werden (schlüpfen eher) und die weiblichen Eier hinten, wird eine Röhre irgendwann nicht mehr gebucht, wenn nicht mehr genug Platz für wenigstens zwei Eier ist. Insofern ist es hilfreich, alle paar Jahre verschlossene Röhren bspw. mit einem wasser- und sonnenlichtbeständigen Stift oder Nagellack zu markieren, um eine Saison später zu sehen, wo sich nichts mehr abspielt und diese dann vorsichtig aufzubohren/zu reinigen.

Da das Schlüpfen und die Neubelegung kurz nacheinander erfolgt, ist in der Regel kaum zu erkennen (außer u.U. an der Farbe des Baumaterials), welche Röhren noch und welche schon wieder belegt sind. Auch teilweise gefüllte Röhren können noch Eier/Larven enthalten oder schon wieder.

Im übrigen sind die Tiere - wie Du richtig schreibst - sehr empfindlich, was sowohl das Material, aber auch was die Größe der Röhren angeht. Insofern sollte man nur zu Hotels greifen, die ein Siegel bspw. vom Nabu tragen. Wir merken das hier ganz deutlich. Das „gute“ wurde im ersten Jahr voll belegt, das geschenkte aus dem Discounter hat eine Belegungsquote von vielleicht 25%.

Fun Fact: schon zwei Millimeter Durchmesser bei der Haustür machen den Unterschied bei Nistkästen, ob Blau- oder Kohlmeisen einziehen.

Gruß
C.