Ist der Tod ein Feind?

Hallo,

was denkt ihr über den Tod? Ist er euch oft vor Augen oder interessiert Ihr euch nicht dafür? Ist er ein Gegner oder eher ein Erlöser? Wie seht Ihr das „danach“, was glaubt ihr?

LG
Michael

Ich denke manchmal darüber nach und finde, dass das Wort Tod oft oder immer? als ein plötzlich eintretender Zustand gesehen wird, obwohl es doch wahrscheinlich ist, dass es genau der selbe „Zustand“ ist, wie vor der Geburt. Dann denke ich manchmal an die Frage, die sich viele Menschen stellen, über den Sinn des Lebens. Sie fragen sich auch gelegentlich ob das Leben sinnlos ist. Ich hatte in meinem bisherigen Leben manchmal eine scheinbar völlige Bewusstlosigkeit, unter anderem bei einer Vollnarkose, ein anderes mal nachdem ich zwei Nächte durchgemacht hatte und dann in einen tiefen Schlaf gefallen bin. In beiden Fällen hatte ich das Gefühl … oder besser gesagt KEIN Gefühl, denn das ist ja gerade der Punkt. Es war einfach ein Zustand völliger Leere, keine Gedanken, keine Träume, keine Gefühle, keine Geräusche, keine Optik, und ich dachte, so ähnlich wird vielleicht der Tod sein. Dann kam mir der Gedanke, wenn der Tod ewig ist und man ewig bewusstlos ist, dann ist das doch sinnlos und somit erhält das Leben automatisch einen Sinn. Dieser Zustand, den ich beschrieben habe, war übrigens nicht unangenehm, es war einfach gar nichts und das ist es was es für mich sinnlos erscheinen lässt. Sicher weiß ich nicht, ob der Tod so ist, wie dieser Zustand und ich will hier keinem Angst machen :wink: ich war ja auch bisher noch nicht tot (bzw. möglicherweise vor der Geburt aber daran erinnere ich mich nicht), aber ich kann es mir so vorstellen. Was das Erlösen angeht, ist es sicher so, dass wenn man älter wird oder todkrank und einen permanent starke Schmerzen plagen eine Erlösung. Ansonsten nicht. Demnach meine Meinung: Für die Lebenden und Gesunden ist er ein Feind. Für die Toten nicht :wink:

Moin,

was denkt ihr über den Tod? Ist er euch oft vor Augen oder
interessiert Ihr euch nicht dafür? Ist er ein Gegner oder eher
ein Erlöser?

Deiner moralischen Wertung kann ich nichts abgewinnen.
Tod ist ein Teil der Natur, ohne ihn gäbe es keine Weiterentwicklung.
Meiner Sterblichkeit bin ich mir sehr wohl bewust, habe aber keine Angst vor den Ende, es darf aber noch viele Jahre auf sich warten lassen, denn ich lebe sehr gerne.
Wenn ich mal 104 Jahre alt bin, dann denke ich vielleicht mal übers Abtreten nach :wink:

Gandalf

Ich persönlich finde den Tod unerfreulich.

Die Welt ist ziemlich interessant und angefüllt mit Spass. Ich finde es einigermassen frustrierend, nur diesen kurzen Ausschnitt der menschlichen Geschichte mitzuerleben und mitzuprägen und all die faszinierenden neuen Erfindungen und Entwicklungen zu verpassen die da später noch kommen sollen. Ärgerlich sowas. Leider scheine ich ein paar Jahrzehnte zu früh geboren zu sein um von den Erfindungen die ewiges Leben ermöglichen werden zu profitieren.

Schade eigentlich.

hi,

ich gehe immer mit gemischten gefühlen an dieses thema. zum einen sind geburt und tod die natürlichen grenzen des lebens. sie geben einfach allem (handlungen, gedanken, gefühlen…) einen wert. wäre man unsterblich, so könnte man auch morgen oder übermorgen…oder in hundert jahren den fallschrimsprung wagen, oder sich nach einem streit entschuldigen, die welt bereisen usw. alles was man tut, hat keinen wert. der wert wird erst durch die begrenzte lebensdauer verliehen. von diesem standpunkt aus betrachtet hat der tod eine sehr sinnvolle aufgabe.
andererseits ist es schlimm zu wissen, dass man (zumindest denke ich so) nie alles schaffen kann, was man sich vornimmt. nicht nur der tod, auch schwindende geistige und körperliche kräfte hindern einem im laufe der zeit an dingen, die man machen will.
ich denke die frage, ob der tod ein feind ist, kann nur mit nein beantwortet werden (siehe gandalfs beitrag). außer man will unbedingt, auch auf die gefahr hin fehler zu begehen, ein gegensatzpaar auftstellen. dieses müsste dann so aussehen: tod=feind; geburt=freund…das das hinkt und ist unbrauchbar.

lg bob

Danke für Eure Antworten!
Ich persönlich schwanke noch in meiner Meinung! Sehe den Tod aber auch als einen Zustand des Nichts, wie vor der Geburt an. Der Tod an sich, also das Scheiden von dieser Welt mag für viele eine Erlösung sein bspw. nach einer Krankheit oder langem vorangegangenen Leiden. Als viel schwieriger empfinde ich die Tatsache, daß man durch das Altern einfach nicht mehr so fit ist, daß man immer mehr abbaut und das erinnert mich immer wieder an den Tod. Also ist für mich eher der Weg zum Tod mit negativem Gedanken behaftet.

LG
Michael

Nachtrag

Also ist für mich eher der Weg zum Tod mit negativem Gedanken behaftet.

Wäre dieses Forum nichts für dich?
http://www.seelenschwaerze.de

Hi,

Also ist für mich eher der Weg zum Tod mit negativem Gedanken behaftet.

Wäre dieses Forum nichts für dich?
http://www.seelenschwaerze.de

Oder für uns Alle?

Jedem geht doch die Düse vor dem Tod.
Wer jetzt nein sagt lügt oder ist im Gehirn oder an anderer Stelle Krank.

Jedem geht doch die Düse vor dem Tod.

Klar, aber viele tun es trotzdem.
18.700 im Jahr 2009, macht 51 täglich. Und keine Boulevardpresse macht da ein Geschrei dafür. Aber gestern lag ein toter Hund…

Wer jetzt nein sagt lügt oder ist im Gehirn oder an anderer
Stelle Krank.

Du machst es dir zu einfach, kennst nicht die Hintergründe.

Moin,

Jedem geht doch die Düse vor dem Tod.
Wer jetzt nein sagt lügt oder ist im Gehirn oder an anderer
Stelle Krank.

nur weil Du Angst vor dem Tod hast, muß nicht jeder Angst davor haben!
Du solltst Dir angewöhnen, nicht so egozentrisch zu denken.

Gandalf
keine Angst vor dem Tod (lebt aber trotzdem (oder gerade deswegen) gerne)

Jedem geht doch die Düse vor dem Tod

Ist das wirklich so, Markus?
ist es nicht vielleicht eher das Sterben , vor dem Du Angst hast? Denn vom Tod selbst wirst Du ja wohl eher nichts merken.

Aber selbst das Sterben kann eine Erlösung sein. Je näher es rückt, desto mehr sollte man sich mit dem Gedanken anfreunden, das alles irgendwann einmal genug ist. Wichtiger ist wohl, so zu leben, dass man möglichst wenige offene Rechnungen, Ungetanes, Unbefriedetes hinterlässt - das kann wirklich quälend sein und einem Angst vor dem Sterben machen.

Gruß
Eckard

3 Like

Da ich den Tod kenne, bin ich immer bereit! Liebe Grüße Eselfant

Hallo Eckard

Jedem geht doch die Düse vor dem Tod
Ist das wirklich so, Markus?
ist es nicht vielleicht eher das Sterben , vor dem Du
Angst hast? Denn vom Tod selbst wirst Du ja wohl eher nichts
merken.

Beides.
Es sind die Urängste vor dem Ungewissen die in uns allen beim Gedanken an Tod und Sterben Unbehagen aufkommen lassen.

Aber selbst das Sterben kann eine Erlösung sein. Je näher es
rückt, desto mehr sollte man sich mit dem Gedanken anfreunden,
das alles irgendwann einmal genug ist. Wichtiger ist wohl, so
zu leben, dass man möglichst wenige offene Rechnungen,
Ungetanes, Unbefriedetes hinterlässt - das kann wirklich
quälend sein und einem Angst vor dem Sterben machen.

Für die einen ist er ein Feind, den es zu bekämpfen und besiegen gilt .Für andere ist er ein guter Freund und Helfer.
Ich denke dies ist für jeden Einzelnen unterschiedlich,je nach Religion,Erziehung,Gesundheit und Lebenserfahrungen.

Viele Grüße
Markus

Hallo Gandalf,

Jedem geht doch die Düse vor dem Tod.
Wer jetzt nein sagt lügt oder ist im Gehirn oder an anderer
Stelle Krank.

nur weil Du Angst vor dem Tod hast, muß nicht jeder
Angst davor haben!
Du solltst Dir angewöhnen, nicht so egozentrisch zu denken.

OK, vielleicht habe ich meine Ansicht für manch einen etwas Provokant geäussert.
Dennoch denke ich dass die Angst vor dem Tod eine Art Urinstinkt in uns allen ist und uns bemächtigt gegen denselben anzukämpfen.
Somit kann dieser Angst durchaus auch etwas Positives abgerungen werden.

Gandalf
keine Angst vor dem Tod

Rief der Spatz aus dem Geäst des hohen Baumes der Katze am Boden zu.

(lebt aber trotzdem (oder gerade
deswegen) gerne)

Ich auch, obwohl mir der Gedanke an Tod und Sterben Unbehagen bereitet.
Viele Grüße
Markus

1 Like

Hallo Termid,

Jedem geht doch die Düse vor dem Tod.

Klar, aber viele tun es trotzdem.
18.700 im Jahr 2009, macht 51 täglich. Und keine
Boulevardpresse macht da ein Geschrei dafür. Aber gestern lag
ein toter Hund…

?

Wer jetzt nein sagt lügt oder ist im Gehirn oder an anderer
Stelle Krank.

Du machst es dir zu einfach, kennst nicht die Hintergründe.

Genau dies ist der Grund der Angst, keiner kennt die Hintergründe.

Viele Grüße
Markus

Guten Abend,

ich meine der Tod ist weder Feind/Gegner noch Freund nach menschlicher Definition.
Er ist Mittel zum Zweck.Der Tod ist notwendig, um weiteres Leben entstehen zu lassen und die „Natur“ im Ungleichgewicht zu halten.

So gesehen ist danach für den sterbenden/verlebten Menschen selbst nichts zu holen,er ist aber die Grundlage für Neues.

Das kann doch auch eine befriedigende Erkenntnis sein,oder?

muslima

Hallo

Ich auch, obwohl mir der Gedanke an Tod und Sterben Unbehagen bereitet.

wie auch immer, das Problem ist die" Länge" des menschlichen Lebens - z.Z.lt. Ps.90:10- kurz und gleicht daher etwa dem
einer „Eintagsfliege“ , ist oft mit vielen Problemen belastet, doch es gibt sie, die Antwort zur Frage über den Tod- ist er Freund oder Feind… -lt. Bibel, so schlimm ist es nicht,er - nämlich der Tod- ist sogar Gottes Feind - es erfordert nur Zeit…u.a. um auf die Lösung zu warten.

1.Kor.15: 22 denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden… . 26 Als letzter Feind wird der Tod beseitigt.
53 Denn dieses Verwesliche muß Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muß Unsterblichkeit anziehen. 54 Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: »Der Tod ist verschlungen in Sieg! 55 Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?.. Off.21:4…Schlachter 2000

Diese Aussicht kann die Angst etwas verringern speedytwo

Bin erst seit 1.6. dabei-interessante Frage!

Kahil Gibran schreibt:
Ihr möchtet das Geheimnis des Todes kennenlernen, aber wie werdet ihr es finden, wenn ihr nicht im Herzen des Lebens sucht?
Denn Leben und Tod sind eins, so wie der Fluß und das Meer eins sind.
In der Tiefe euerer Hoffnungen und Wünsche liegt euer stilles Wissen um das Jenseits, und wie der Samen,der unter dem Schnee träumt, träumt euer Herz vom Frühling.
Was heißt sterben anderes, als nackt im Wind zu stehen und in der Sonne zu schmelzen?
Und was heißt nicht mehr zu atmen anderes, als den Atem von seinen rastlosen Gezeiten zu befreien, damit er emporsteigt und sich entfaltet und ungehindert Gott suchen kann?
Nur wenn ihr vom Fluß der Stille trinkt, werdet ihr wirklich singen.
Und wenn ihr den Gipfel des Berges erreicht habt, dann werdet ihr anfangen zu steigen.
Und wenn die Erde euere Glieder fordert, dann werdet ihr wahrhaft tanzen.
Liebe Grüße Blauelunarenacht

Lieber Bob!
Ich stimme Deinem Artikel voll und ganz zu und bringe ergänzend ein Zitat von Don Juan aus Carlos Castaneders „Reise nach Ixtlan“:
„Der Tod ist ewig unser Gefährte. Er ist immer zu unserer Linken, eine Spanne weit hinter uns. Der Tod ist der einzige weise Ratgeber, den ein Krieger hat. Und er weiß, dass sein Tod auf ihn wartet und dass die Tat, die er gerade ausführt, sein letztes Gefecht auf Erden sein kann. Die meisten Menschen schreiten gedankenlos von Tat zu Tat. Ein Krieger hingegen bewertet jede Tat, als sei sie sein letztes Gefecht und es versteht sich von selbst, dass diese letzte Tat auf Erden seine beste sein sollte. So ist es gut und es nimmt seiner Furcht den Stachel.“

LG, Blauelunarenacht

Hossa :smile:

Diagnose: Fulminante Lungenembolie Typ-III. Die ermutigenden Worte des Professors zum Oberarzt: „Den kriegen wir mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 5 durch.“ Intensivstation, den halben Abend mit dem Bettnachbarn erzählt, am nächsten Morgen war er tot. Morphium, Lyse, Heparinspritzen… Wenn man so etwas als relativ junger Mensch (damals Mitte 30) erlebt, denkt man überhaupt nicht an den Tod. Man macht sich vielmehr Sorgen um das, was man hinterlässt. Wird meine Frau finanziell klarkommen? Was wird mit den Kindern? Sind sie alle gut abgesichert? Und man denkt über seltsame Sachen nach. Werde ich wieder voll arbeiten können? Muss ich den Rest meines Lebens Tabletten schlucken? Werden irgendwelche Schäden zurückbleiben? Das Schlimmste ist die Ungewissheit… Der Oberarzt kommt rein: „Wir müssen übermorgen sehen, ob sich die Rechtsherzvergrößerung zurückgebildet hat.“ Man hört die Worte, ohne sie wirklich zu verstehen. Diese Zweifel, wie wird alles?

Also meine Erfahrung ist, dass der Tod überhaupt nicht schlimm ist. Der Weg dorthin, die Ungewissheit, das Sterben selbst, das sind die Feinde, die einen zermürben. Ich hoffe, dass ich alles geregelt habe, die Kinder alle groß sind und ich mir nicht mehr so viel Gedanken machen muss, wenn ich das nächste Mal mit dem Tod tanze…

Viele Grüße

Hasenfuss