Ist die AfD herzlos?

Als ob die AfD-Fraktion meine Beiträge hier mitläse, hat sie nun im Bundestag einen Antrag gestellt: Rückführung syrischer Flüchtlinge einleiten.

Die Grünen allerdings kritisieren den Antrag: Kritik an AfD-Vorstoß zur Rückführung von Syrern - Grünen finden den Antrag herzlos.

Ich finde den Antrag allerdings sachgerecht. Meine Fragen:

  1. Hat wirklich vor kurzem eine Wirtschaftsmesse in Damaskus stattgefunden? Und dorthin soll man nicht zurückführen können?

  2. Ist der Antrag der AfD herzlos?

  3. Ist es überhaupt sinnvoll, angesichts der immensen Kosten durch Migration eine Politik mit Herz zum Maßstab zu machen?

nein

für die möchtegern Weltretter schon…
Gruß
…gleich kommt die Keule

Hallo,

Es ist auf keinen Fall sinnvoll, einzig und allein das Geld zum Maß aller Dinge zu machen. Gerade in der Politik muss mehr zählen als die „immensen Kosten“.

Gruß
Jörg Zabel

Ich halte den Antrag auch nicht für herzlos.

Ich halte ihn allerdings für merkwürdig. Wir befinden uns in sowas etwas wie einen undeklarierten Kriegszustand mit Syrien. Unter diesen Umständen ist das Abschließen eines Vertrages, bei dem immerhin wir etwas von Assad wollen und nicht anders herum, doch sehr unwahrscheinlich.

Darüber hinaus haben große Anteile an syrischen Flüchtlingen in Interviews angegeben, vor der Regierung Assad zu flüchten. Ein Wegfallen des subsidiären Schutzes, würde vermutlich eine Welle von Asylanträgen nach der Genfer Flüchtlingskonvention nach sich ziehen - langwierige und teure Verfahren, deren Ausgang gar nicht immer so klar ist. Die also nicht summarisch abgeschlossen werden können.

Alles in allem halte ich den Antrag für reinen Aktionismus, da er, de facto, nicht angenommen werden kann, weil er inhaltlich keinerlei Sinn ergibt.

Gibt es eine Quelle für „Flucht vor Assad“? Denke eher die flüchten vor den ganzen Islamfreunden…

Hallo,

Offenbar: Link zu den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (Für Klickfaule: die Messe fand im August statt und hatte laut Betreiber 2,2 Millionen Besucher)

Für den einzelnen Betroffenen bestimmt. Einige haben sicher auf ein Leben in einem stabilen, wirtschaftlich erfolgreichem Land gehofft.

Sicherlich empfinden das auch viele Deutsche als herzlos. Schließlich haben sie vor 2 Jahren am Bahnhof gestanden und mit „Willkommen“-Fähnchen gewinkt.

Man muss die Frage gar nicht auf die immensen Kosten beziehen. Viel mehr sollte man sich fragen: sollte eine Demokratie sich nach ihren Gesetzen und Verordnungen richten oder sollte sie einfach von Fall zu Fall nach dem Herzen entscheiden? Oder auf Grund von Bauchgefühlen? Wie wäre es mit dem Werfen von Münzen, um Entscheidungen zu treffen …

Ich werde schon wieder polemisch.

Grüße

Findet man zumindest so in der Presse. Wer pro Assad ist. lebt einigermassen normal in Syrien, wenn er nicht gerade im falschen Stadtviertel von Aleppo gewohnt hat. Wer gegen Assad ist, flüchtet lieber so wie damals die Boatpeople aus Vietnam oder Puigdemont aus Spanien.

Das liegt wohl eher an der Industrie

Aha, also doch Wirtschaftsflüchtlinge.

Ja, aber da gab es auch noch nicht die Ereignisse auf der Domplatte, oder am Breitscheidplatz. Obwohl: Unbelehrbare wird es immer geben. Man sitzt ja sicher im Einfamilienhaus am Rande des Geschehens und wird kaum von der Problematik tangiert.

Naja, 2015 als die Welt noch schön schwarz-weiss war hat man das jedenfalls noch in den Medien verbreitet:

Aber ich habe da ohnehin ein bisserl meine Zweifel…

Ich würde es Systemflüchtling nennen. Sie fliehen ja sicher nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Geheimpolizei nachts vor meiner Tür steht, nur weil ich öffentlich äußere, dass Frau Merkel eine dumme, faule Schnepfe sei? Wie wahrscheinlich ist der Einsatz von Bomben gegen Dresden, nur weil sich dort eine große Gruppe Menschen regelmäßig zusammen findet, um gegen Teile der Politik der Regierung zu demonstrieren? Wie wahrscheinlich ist, dass man ohne rechtsstaatliches Urteil im Knast landet, nur weil man an einer verbotenen Demonstration gegen „das System“ teilnimmt?

Ohne jemals in Syrien gewesen zu sein (oder in Afghanistan, Bangladesh, Albanien, Iran oder einem der anderen vielen Ländern, aus denen in den vergangenen Jahren Menschen so schwunghaft nach Deutschland reisten) gehe ich trotzdem davon aus, dass solche undemokratischen Maßnahmen der Rechtsbeugung zur Tagesordnung gehören. Und für mich scheinen das schon genügend Gründe zum Auswandern zu sein.

Darum schrieb ich auch nicht „dass sich die Menschen auf ein Leben in Saus und Braus ohne Arbeit gefreut hätten“, sondern

Der Knackpunkt ist, dass wir beides gleichzeitig tun können.

Die Basis für Merkels handeln 2015 war letztendlich das Grundgesetz und die allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Auch diejenigen, die sagen, dass Asylrecht per Definition keine Obergrenze kennen kann, beziehen sich dabei unterm Strich auf diese Regeln.

Es kommt gelegentlich vor, dass bestimmte Regeln in Widerspruch zueinander stehen und dann entscheidet eben „das Bauchgefühl“. Das man die Flüchtlinge angesichts der humanitären Katastrophe auf der Balkanroute hereinließ ist und bleibt die richtige Entscheidung und ich hoffe mal, dass hier niemand ist, der das ernsthaft bestreitet. Denn so ein Mensch wäre für unsere Gesellschaft viel schädlicher als jeder Islamist.

Die Art und Weise wie das geschah, bietet sicherlich reichlich Grund zur Kritik. Dass man die Flüchtlingsbewegung ignorierte, bis die humanitäre Katastrophe in vollem Gange war, bietet meines Erachtens sogar noch mehr Anlass zur Kritik - und das unsere tolle Deutsche Bürokratie mit der Aufgabe so völlig überfordert war bietet nochmal Anlass zur Kritik.

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Das hat miteinander nicht das mindeste zu tun.

Auch diejenigen, die damals Flüchtlinge willkommen hießen waren sich, wenn sie schlau sind, völlig darüber im Klaren, dass sich in jeder beliebigen Menge von Menschen eine gewisse Anzahl Arschlöcher befindet. Das gilt für Deutsche und Flüchtlinge gleichermaßen.

Viel von den Problemen, die es danach mit den Flüchtlingen gab, hätte vermieden werden können, wenn die Behörden nicht so vollständig versagt hätten - aber auch, wenn viele der Deutschen Staatsbürger nicht als Menschen so vollständig versagt hätten.

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Sicherlich gleich Null. Nur find ich es in dem Zusammenhang auch nicht so toll, wenn Politiker diese Menschen als „Pack“ bezeichnen und den Finger zeigen. Da sollte man doch mal die Kirche im Dorf lassen.

Natürlich, keine Frage. Ändert aber nichts an der Tatsache, das es sichere Gebiete in besagten Ländern gibt.

Ja, wenn…

Völlig deiner Meinung, ohne wenn und aber.

Also ist es die Schuld der „alten“ deutschen Staatsbürger, was in o.g. Szenarien passiert ist?

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Schuld sind am Ende immer die Täter. Punkt.

Aber wenn wir über Prävention reden, müssen wir uns anschauen, was genau zu den Taten führt. Und da stellen wir dann fest, dass das mit der Integration eben auch ne Menge mehr Arbeit erfordert hätte - und skandierende Mobs und allgemeine Ablehnung nicht grade helfen.

Lies dir mal ein paar Abhandlungen über Radikalisierung durch und darüber, welche Personengruppen dafür anfällig sind - und dann können wir darüber reden, wie sich sowas minimieren läßt oder verhindern lässt.

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Stimmt. Nur kann man dann „Europa“ (Schengen, Dublin) in die Tonne treten. Letztlich muss doch ein Sicheres Land die Priorität haben. Warum also unbedingt D, oder S ?

Ja, was denn? Frauenfeindlichkeit und Judenfeindliche Ansichten? Propagiert durch den Islam?

Nein? Sagst du das auch den Freunden und Angehörigen ins Gesicht?

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Was Dublin und Schengen angeht, so fehlte schlicht und ergreifend die Zeit, dass angemessen zu organisieren.

Hier sehe ich eigentlich die größten Versäumnisse - man hätte von vorneherein mit ausreichenden EU-Mitteln in Griechenland Auffanglager aufbauen müssen - und zwar menschenwürdig. Etwas, was man selbst heute nicht hinbekommt. Sind wir ehrlich: Selbst in der EU sind die Umständen unter denen Flüchtlinge behandelt werden in manchen Ländern völlig inakzeptabel.

Das andere, was in vielen EU-Ländern meines Erachtens völlig aussen vorgelassen wird, ist dass Menschen Beschäftigung bzw. Partizipation brauchen. Man kann Menschen, insbesondere solche, die nichts „falsch“ gemacht haben, nicht einfach mehrere Jahre internieren. Deswegen denke ich, dass Deutschland den besten Weg geht, indem man versucht Flüchtlinge auszubilden oder in Berufe zu schicken - das Leben muss weitergehen, auch auf der Flucht.

Was mich zum letzten Punkt bringt: Ich bin ziemlich enttäuscht davon, wie einige EU-Staaten reagieren und in welchem Maße ihnen ihre EU-Verpflichtungen aber auch ihre moralischen Verpflichtungen egal sind. Spätestens hier hätte man in der EU mit entsprechenden Sanktionen reagieren müssen - das Bekenntnis zu den allgemeinen Menschenrechten ist ein Kern der EU.

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Das reicht aber nicht. Das ist ja genau der Knackpunkt. Der Islam ist, ebenso wie das Christentum, ganz toll geeignet alle mögliche Scheisse zu rechtfertigen. Aber damit so ein Mist auf fruchtbaren Boden fällt, muss eben auch ein fruchtbarer Boden vorhanden sein. Oder warum glaubst du, sind in bestimmten Regionen Ostdeutschlands bestimme Gruppen so anfällig für die ganze Nazischeisse? Rahmenbedingungen sind entscheidende Einflussfaktoren.

Ja. Sag ich.

Und die meisten dieser Freunde und Angehören werden das aber ohnehin wissen. Sorry, aber in den letzten beiden Jahren übersteigt die Anzahl an Rechts-Terroristen die Anzahl an Islamisten bei weitem. Ich finde beide Gruppen widerlich. Aber ich differenziere, Ich mache nicht alle Muslime für die Taten der Islamisten verantwortlich und ich mache Konservative wie dich nicht für die Taten der Rechtsterroristen verantwortlich.

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