Ist die AfD herzlos?

Mit Sicherheit nicht. Lass mich dir auf die Sprünge helfen:

Geplante Einnahmen PKW-Maut pro Jahr (nach optimistischen Schätzungen): 500 Mio. Euro.
Kosten Flüchtlinge: Asylkosten auf neun Milliarden Euro gestiegen.

Gerade bei diesem Thema also so zu tun, als habe Geld keine Bedeutung, ist schon reichlich daneben.

Hallo,

Mag sein, oder auch nicht, ich lass es mal so stehen.

Aber was hat es denn mit anderen Ausgaben oder Einnahmen zu tun?

Die Pkw-Maut wird sich wahrscheinlich nicht rechnen, und auch andere Ausgaben sind in einer Höhe, dass man sich nicht unbedingt vorstellen kann, was eine Milliarde in „normaler Kaufkraft“ wäre. Beispiel: Wenn ich jeden Tag 300 Euro „verprassen“ würde, dann reicht eine Million knapp 10 Jahre, das ist vorstellbar. Um eine Milliarde zu „verprassen“ wären über 9000 Jahre nötig. Nicht für Jeden vorstellbar.

Und jetzt schau in dem Bundeshaushalt, für was Milliardenbeträge ausgegeben werden, Da kann ich Alles und Nichts gegenüberstellen, egal, ob es Äpfel oder Birnen oder auch Weisskohl - meinetwegen auch „ein Steuergeschenk“- ist.

Auf diese Art und Weise kannst Du alles „beweisen“ was Dir grad in den Sinn kommt.

Was hat also das Eine mit dem Anderen zu tun?

Klar ist für mich nur, dass weder bei Kunst, noch bei Kultur und auch bei Sicherheit und humanitärer Hilfe „kaufmännisch gerechnet“ werden kann. Diese Sachen „lohnen sich“ nie. Oder soll die Polizei bei einem Ladendiebstahl in Höhe von 25 Euro sagen „wir kommen nicht, denn zwei Beamte kosten weit über 100 Euro die Stunde, das rechnet sich nicht für den Staat?“

Gruß
Jörg Zabel

Das ganze nennt sich Opportunitätskosten. Oder du rechnest so, dass du die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt mit einrechnest. Alles kein Hexenwerk für Ökonomen. Ein Beispiel: Der ÖPNV mag defizitär sein, aber es wäre viel teuer, ihn nicht zu haben, denn dann gäbe es immense Verkehrsprobleme. So ähnlich kannst du auch in Bezug auf Kunst und Kultur rechnen.

Bei den sogenannten Flüchtlingen wird es aber doppelt abstrus. Man hat die direkten Kosten. Und man hat die mittelbare Belastung durch die „importierten Einstellungen“, die sich letztendlich auf der Kölner Domplatte oder im Barmbeker Supermarkt, aber auch an etlichen nicht so präsenten Vorfällen zeigen. Langfristig werden sich die gesellschaftlichen Strukturen durch die Überfremdung erheblich zum negativen verändern.

Dein Versuch, die Masseneinwanderung dort einzureihen, geht also komplett ins Leere. Du hast ja nahezu keine gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrtsgewinne durch die Migranten, sondern eher Verluste. Und deine Vermutung, es gehe um „humanitäre Hilfe“, wenn wir hier Massen an Migranten aufnehmen, die alle (!) aus sicheren Drittstaaten kommen, ist im Jahre 2017 einfach nicht mehr state of the art, um es mal seeehr zurückhaltend auszudrücken.

Rechnen kann man allerdings, wenn es um Rückführungen geht. Auch eine scheinbar sehr teure Abschiebeaktion kann gesamtwirtschaftlich sehr vorteilhaft sein. Wo sind deine Vorschläge, Abschiebungen zu intensivieren, oder spricht das gegen deine Vorstellung von „humanitärer Hilfe“?

Hallo,

Wie wäre es schlicht und ergreifend mit: Ich habe keine.

Ich kann leider nicht verlangen, was hier von mir gefordert wird. Ich kann weder irgendwelche große Ausgaben, die „Merkel“ (wer oder was auch immer darunter verstanden wird) irgendwo „falsch“ oder „richtig“ eingetütet hat, aus dem Stand aufzählen und es ist nicht meine Aufgabe diese auch noch zu verteidigen. Das würde ich nur machen wollen, wenn ich vollständig hinter dieser (vergangenen) Bundesregierung stehen würde und wenn dort „keine Fehler“ gemacht worden wären.

Ebenso wenig habe ich ein „Konzept zur Lösung der Flüchtlingsfrage“ in irgendeiner Schublade. Dabei gehe ich ehrlicherweise davon aus, dass meine Ideen „sowieso überhaupt Keiner hören möchte“. Vielleicht sollte ich es mit einem prominenten AfD-Politiker halten, der sagte „Das ist nicht unsere Aufgabe“ (oder so ähnlich).

Vielleicht solltest Du Deine örtliche Bundestagsabgeordnete oder Deinen örtlichen Bundestagsabgeordneten von der CDU zu diesem Thema befragen. Bei mir bist Du falsch, wenn Du die Verteidigung von „Merkel“ erwartest.

Gruß
Jörg Zabel
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