Ist die Katze aus dem Haus

wetzen die Mäuse ihre Messer.
Da geht Herr Merz ein ganz schön großes Risiko ein. Aber 15 Jahre Warten soll sich ja auch lohnen. Ich gebe zu, dass ich ihn damals nicht unsymphatisch fand. War er doch einer der Wenigen, der Mutti immer Kontra gegeben hat. Klare Kante sozusagen. Seine Visionen von der komplett entfesselten Marktwirtschaft und noch weiterem Abbau des Sozialstaates sind allerdings beängstigend. Eigentlich braucht die CDU jemanden, der ihre Konturen bzw. Werte mal wieder nach vorne bringt. Aber Friedrich Merz?
Auf der anderen Seite, wer sonst? Mutti hat es in den letzten Jahren leider sehr gut geschafft, etwaige Nebenbuhler immer gnadenlos wegzubeißen. Nun hammer den Salat.
Quo vadis CDU?

Soon

Für mich ist es ganz einfach:

Wer mit Cum-Ex-Geschäften sein Geld verdient hat wissentlich und absichtlich dem deutschen Staat schweren Schaden zugefügt. So jemand darf nicht deutscher Politiker sein - schon dreimal nicht in verantwortlicher Position.

Ich mag Friedrich Merz auch nicht, aber gibt es dafür eine belastbare Quelle?

Danke und Gruß,
Steve

Ich würde mir für unser Parteiensystem einen stramm konservativen, wirtschaftsliberalen Kurs der CDU mit Merz wünschen.

Dann hätte die SPD wieder die Chance eine Alternative zu sein.

Im Moment ist doch der Unterschied zwischen den großen Parteien keinem mehr ersichtlich.

Als Nebeneffekt würde die AfD schrumpfen, weil die rechts-konservativen Ex-CDU Wähler wieder zurück zu den C-Parteien gehen würden.

Du meinst, die SPD wäre dann eine Alternative für Deutschland? :slight_smile:

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Das Risiko dürfte überschaubar sein, der hat doch längst seine Kühe* im trockenen. Bis zur entscheidenden Wahl fließt auch noch etwas Wasser die Diemel* runter.

Im Gegensatz zu Kramp-Karrenbauer könnte Merz einen anderen Wind in die Partei bringen, ob uns das gefallen wird, steht auf einem anderen Blatt.

Imho haben alle Parteien zur Zeit einen eklatanten Mängel an geeignetem Personal gemeinsam.

Zu den *: dea issn Hochsuerlända Pohlbürga, der kommt aussm Kaff nach meinem

Guck dir doch an wo er bisher arbeitet !

So als Antipode zur CDU? Eher nicht. Die SPD und auch die CDU haben sich ihre katastrophalen Ergebnisse selber zuzuschreiben. Die SPD hat schon lange keine Konturen mehr, genauso wie die CDU. Beide Parteien haben so sehr um die ominöse „Mitte“ gebuhlt, dass sie beide ihre Stammwählerschaft aus den Augen verloren haben. Dazu kommt, dass es in der SPD schon lange keine qualifizierte Führungspersönlichkeit mehr gibt. Warum sollte ich SPD wählen? Nur weil der Merz Parteichef wird?
Oder sollte ich nicht besser die SPD wählen, weil ich mich von ihr am Besten verteten sehe (was leider schon lange nicht mehr so ist).

Soon

Wobei es aus Sicht der SPD die „alte“ Stammwählerschaft kaum noch gibt.

Die Kandidatur von Merz ist durchaus mutig ambitioniert, nachdem er jahrelang eher eine Nebenrolle spielte und sich nur gelegentlich mal vom Seitenrand äußerte. Seine Chancen sind durchaus groß, wenn auch nicht klar überwiegend.

Immerhin wäre er kein buckelnder Merkelianer, der brav nach der Pfeife der Dannnichtmehrvorsitzenden Männchen macht.

Der konservativere Teil der CDU bekäme mehr Konturen, was durchaus einige Wähler von der AfD zurückholen könnte. Ich bin selten einer Meinung mit McMecker, stimme aber zu, dass dies auch der SPD in Richtung Mitte wieder mehr Luft ließe, wobei ich die SPD (personell) derzeit für unfähig halte, diese Luft zu nutzen.

Wie auch immer: Auch die Merkelianer sind eine sehr starke Kraft in der CDU und werden sich natürlich hinter dem Hilfsklon von Merkel, AKK, scharen. Laschi Laschet hat schon verzichtet, Jungspund Spahn ist noch nicht ausreichend verankert, Brinckhaus wird sich eher Merz anschliessen.

Es ist gut möglich, dass sich somit - nur ganz grob gesehen - eine Pattsituation ergibt, bei der keiner der Spitzenkandidaten eindeutig absehbar den Vorsitz mit einem guten Ergebnis einnimmt und man sich daher auf eine/n Kompromißkandidaten/in einigt, die nur als Interimschef/in übernimmt bis die Ära Angie endgültig beendet ist.

Ich laß mich mal überraschen und setze keinen Pfifferling.

Bei der SPD, der anderen pol. Abbruchhalde, hat sich ja der neue Fraktionschef der SPD in Bayern, ein Herr Arnold, für Kevin Kühnert als neuen Vorsitzenden ausgesprochen. Das hat Chuzpe! Es erst vor zwei Wochen in Bayern aber so richtig auf die Fresse kriegen (Nahles plante das mal anders) und dann die Klappe aufreissen, um den dümmst-denkbaren Personalvorschlag zu machen. Mit Kühnert an der Spitze hätte die SPD die Einstelligkeit fest im Visier.

Gruß
vdmaster

mit ausnahme der migrationspolitik handelt die cdu durchgehend sehr konservativ und wirtschaftsliberal (genau betrachtet ist migrationspolitik bei cdu gar ein wirtschaftsliberaler faktor): automobilindustrie, niedriglohnsektor, wohnungen, bildung, internet, armut bei kindern und alten, drohender sozialer abstieg in mittelschicht, datenschutz, vermögens- und eigentumsquoten usw.

2015 hat den eindruck einer „links“ ausgerichteten cdu entstehen lassen, der völlig falsch und in deutschland nicht mehr existent ist (nicht einmal die grünen oder die linke). die vermeintlich linke - tatsächlich humanistische - migrationspolitik hat alle anderen genannten probleme überdeckt. und die probleme und sorgen verstärkt. für den großteil der bürger. daher diese tendenz, volksparteien nicht mehr zu akzeptieren.

dass die spd keine alternative so oder so ist oder sein kann, ist seit schröder und agenda durchgehend bestätigt. merz wird an dem merkelschen und cdu-kurs sehr wenig ändern. der asoziale kurs ist unübersehbar, viel mehr geht da nicht, wenn nicht dämme brechen sollen, diesem staat eine zunehmende gesellschaftlicheund sozialpolitische zersetzung drohen sollte.

merz wird da nichts groß reißen. es ist und bleibt ein innenparteiliches cdu-problem, welches jetzt nur wieder mal - wie seit langem die groko-teilnehmer betreffend - auf großer bühne ausgetragen wird. nicht so dilletantisch wie bei der spd, das mag sein. am lang anhaltenden kurs wird sich aber nichts ändern. die spaltung der gesellschaft in arm und reich, in schwarz und weiß: the show must go on.

pasquino

außenpolitisch betrachtet wird es eng werden. die zusagen und nachgiebigkeiten einer merkel wird sich kein anderer/keine andere leisten können. die deutsche dominanz - das langjährig gepflegte vertrauen in merkel - bricht zusammen. da lauern viele auf ihre chance, in der eu, und weiter draußen auch.

Irgendwie sieht die nur niemand. Alle Befragungen und Statistiken besagen, dass die Deutschen sich zurzeit kaum Sorgen machen und auch kaum Nöte kennen. Die Beschäftigung ist hoch, die Arbeitslosenquote sinkt auf historische Tiefstände, die Währungsturbulenzen sind ausgestanden, die Flüchtlingswelle ist abgeebbt, es herrscht Wohlstand. Das einzige, worüber sich der Deutsche noch sorgt, ist der SUV in seiner Garage, weil der einen Dieselmotor hat.

Das weiß ich: BlackRock.
Habe aber deren Namen im Zusammenhang mit Cum-Ex noch nicht gelesen.

Also, gibt es eine Quelle?

Schau dir halt an, wieviele Anteile Blackrock an den 30 größten Dax-Unternehmen hält.


Und dann zähle 1+1 zusammen und bekomme Beklemmungen, so wie ich gerade.
Nicht auszudenken, wie sich Friedrich Merz als Politiker mit Einfluss dafür bedankt.

Soon

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Just for the record.
Und um’s Niveau zu heben

Ob der Unterschied tatsächlich so groß ist? Er ist (noch?) im Aufsichtsrat von BlackRock, die haben ihn nicht zuletzt wegen seiner Kontakte in die Politik auf diesen Posten berufen.

ich beispielsweise, und nicht nur ich, schon.

man sollte bedenken,

dass der niedriglohnsektor immerhin etwa 22% davon aktuell ausmacht.
niedriglohnsektor (ich nehme hier nur den aktuellen mindestlohn) bedeutet, dass diese menschen etwa 65 jahre arbeiten müssen, um im alter eine rente auf grundsicherungsniveau zu erhalten. 65 jahre arbeiten?!

dass ein großteil der altersbezüge in das ausland fließen und hier nicht volkswirtschaftlich wirksam werden.

dass der mindestlohn real betrachtet in vielen branchen deutlich unterschritten wird, d.h. man arbeitet 10 stunden und mehr, um auf einen 8-stunden-mindestlohn zu kommen (aktuell brennt es in der logistikbranche bei unternehmen wie amazon oder dpd gewaltig. dort liegen die stundenlöhne derzeit bei etwa 4-5 eur, da machen nicht mal mehr die ostblockstaatler mit).

pasquino

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Naja, er sitzt im Aufsichtsrat von Firmen die der Durchführung von Cum-Ex-Geschäften mit ihren Kunden werben. Das ist schon ziemlich eindeutig.

Ja, aber du gehörst zu einer kleinen Gruppe. Erst letzthin gab es wieder Umfragen, die zeigen, dass die Deutschen sich zurzeit kaum ökonomischen Sorgen machen. Es geht den Leuten einfach ziemlich gut. Wenn sich die Leute Sorgen machen, dann um andere Sachen, Sicherheit, Umwelt und natürlich darüber, ob sie mit ihrem 2,5-Tonnen-Diesel-SUV weiter in die Innenstadt fahren dürfen.

Immer dieser Sozialistenquatsch von wegen „entfesselter Marktwirtschaft“

ein bischen weniger Sozialismus würde uns allen gut tun, glaub mir…

nicht bös gemeint,

time