Ist ein Spanier

Hi WWW-lers!

Hin und wieder entflammt bei Bekannten/Freunden eine Diskussion und dazu hätte ich eure begründete Meinung.

Nämlich:

Ist ein Spanier ein Latino?

Wenn ja, warum?
Wenn nein, weshalb?

Für Eure zahlreiche Antworten bedanke ich mich schon!

Schöne Grüße aus Nürnberg!
Helena
PS Wenn diese Frage in einem anderen Brett gehört, so bitte ich um Nachsicht! -Danke!

Hi, Helena!

Ist ein Spanier ein Latino?

Nein!

Wenn nein, weshalb?

Da die Bezeichnung „Latinos“ doch eigentlich die "Latein"amerikaner meint. Also die aus Spanien stammenden Auswanderer, die nach Südamerika gingen. Da könnten auch die Portugiesen mitgemeint sein und vielleicht sogar die Italiener.

Aber in Übersee, speziell in den USA, sind es die spanischsprachigen „Eindringlinge“ aus dem Süden.

Diesen Begriff auf einen Europäer anzuwenden, scheint mir nicht richtig zu sein.
Da redet man doch eher von „Romanen“ oder „romaischsprachigen“ Leuten. Oder nicht?
Lateiner in Europa sind aber doch was ganz anderes.
Ich z. B. :wink:

Gruß Fritz

Hi, Fritz!

Vielen Dank für Deine Antwort mit Deiner Meinung!

Wenn nein, weshalb?

Da die Bezeichnung „Latinos“ doch eigentlich die
"Latein"amerikaner meint. Also die aus Spanien
stammenden Auswanderer, die nach Südamerika gingen. Da könnten
auch die Portugiesen mitgemeint sein und vielleicht sogar die
Italiener.

OK: Wenn wir Spanier nicht Latinos sind, was sind wir dann?
Darüber hinaus, implizit sagst Du daß manche Spanier (eben die, die nach Amerika ausgewandert sind) tastsächlich Latinos sind. Was heisst das denn? Sollte ich eine Reise in die USA machen, dann bin ich doch ein Latino? Ode nur während der REise und der Aufenthalt dort??
Ansonsten, nach deiner Definition, können nie und niemals ein Portugieser und ein Italiener (und was ist mit den Rumänen und die Franzosen?) ein Latino sein, oder???

Aber in Übersee, speziell in den USA, sind es die
spanischsprachigen „Eindringlinge“ aus dem Süden.

Innerhalb der amerikanischen Kontinent, werden langsläufig (sagt man so?) Latinos genannt all diejenigen, die Spanisch als Muttersprache haben. M.W. hat nicht mit USA oder gar mit „Eindringlinge“ zu tun

Diesen Begriff auf einen Europäer anzuwenden, scheint mir
nicht richtig zu sein.

Warum?

Da redet man doch eher von „Romanen“ oder „romaischsprachigen“
Leuten. Oder nicht?

Mich hat noch niemand „Romänin“ genannt… Und ich fühle mich gewiß nicht als solche!

Lateiner in Europa sind aber doch was ganz anderes.
Ich z. B. :wink:

??? Das verstehe ich nun wieder nicht.

Schöne Grüße und nochmals danke für Deine Antwort!
Helena

Hallo,

Ist ein Spanier ein Latino?

Nein.

Wenn ja, warum?
Wenn nein, weshalb?

Das im Deutschen (und auch im Englischen) benutzte Wort „Latino“ ist eine Verkürzung von „latinoamericano“. Dieses Wort bezeichnet Menschen lateinamerikanischer Herkunft/Kultur. Da Spanien nicht in Lateinamerika liegt, sind Spanier keine Latinos.

Gruß,

Myriam

Ola, Helena!

OK: Wenn wir Spanier nicht Latinos sind, was sind wir dann?

Romanen! Ihr alle, Rumänen, Rätoromanen, Ladiner (?), Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen, gehört alle der „romanischen“ Sprachgruppe an. Das Feminin dazu ist übeigwns „Romanin“ nicht „Romänin“.

Darüber hinaus, implizit sagst Du daß manche Spanier (eben
die, die nach Amerika ausgewandert sind) tastsächlich Latinos
sind.

Ich sagte etwas kürzer als jetzt:

Nur Spanier - und eventuell Portugiesen und noch eventueller auch Italiener - , die nach Amerika ausgewandert sind und dort in einen südamerikanischen Staat eingewandert sind und dort leben und die dortigen Staatsangehörigkeiten besitzen, werden „Lateinamerikaner“ sive „latin amercans“ kurz „latinos“ genannt.

Jedenfalls kenne ich das so und das ist Sprachgebrauche seit ichweißnichtwann.

====

Einschränkung:

Dabei mag es durchaus sein, dass manche Leute den Begriff „Latino“ allgemeiner verwenden und dann alle Menschen, die eine romanische, also vom Latein abstammende Sprache sprechen, so nennen.
Aber das würde ich eine Begriffsaufweichung nennen. Das traue ich z. B. dem Duden durchaus zu.
Und siehe da! Da ich das überprüfe, finde ich:

_ La|ti|no , der; -s, -s [amerik.-span. Latino, zu span. latino= romanisch, eine romanische Sprache sprechend, eigtl.= lateinisch]: Hispanoamerikaner.

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

Einschränkung der Einschränkun:

Der Zusatz Hispanoamerikaner macht aber gleich wieder die Einschränung, die auch ich festhalten will.

Ende der Einschränkungen

==============

Was heisst das denn? Sollte ich eine Reise in die USA
machen, dann bin ich doch ein Latino?

Das würde nicht reichen; du müsstest dort leben und wohnen und vermutlich auch eine dortige Staatsbürgerschaft bekommen. Sonst bliebest du eine europäische Spanierin aus Deutschland. :wink:

Ansonsten, nach deiner Definition, können nie und niemals ein
Portugieser und ein Italiener (und was ist mit den Rumänen und
die Franzosen?) ein Latino sein, oder???

Ja, es sei denn, sie wanderten nach Übersee aus (s.o.). Rumänen und Franzosen bleiben aber auch dann in der Tat „außen vor“.

Innerhalb der amerikanischen Kontinent, werden langsläufig

  • du meinst eventuell „landläufig“?

(sagt man so?) Latinos genannt all diejenigen, die Spanisch
als Muttersprache haben.

Da weißt du offensichtlich mehr als ich. Mein Webster aber nennt bei „latino“ nur „latin america“.

Diesen Begriff auf einen Europäer anzuwenden, scheint mir nicht richtig zu sein.

Warum?

Nun, das ergibt sich doch aus dem Gesagten. Da „latino“ = Lateinamerikaner, können europäische , vom Latein abstammende Sprachen sprechende Menschen keine Latinos sein.
Mit der oben gemachten Einschränkung, die ich aber wieder gleich eingeschränkt habe.

Mich hat noch niemand „Romänin“ genannt…

s. o.

Und ich fühle mich gewiß nicht als solche!

Das ist nicht just ein Kriterium. Ich fühle mich keineswegs als Schwabe,werde aber hier immer wieder als „Sauschwôb“ tituliert.

Lateiner in Europa sind aber doch was ganz anderes.
Ich z. B. :wink:

??? Das verstehe ich nun wieder nicht.

Nun, das ist ein Relikt aus der Gymnasiastensprache: Ein „Lateiner“ ist einer, der ein altsprachliches Gymnasium besucht und „Latein“ als Fremdsprache lernt; so wird man auch sehr schnell ein „Grieche“, wenn man Altgriechische lernt. :wink:

Schöne Grüße und nochmals danke für Deine Antwort!

Auch dir beste Grüße und „Don’t mention it!“

Fritz

PS Ferien sind doch toll! Da kann man sich mit wirklich wichtigen Dingen beschäftigen. :wink:

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Lesefund zum Thema
Hallo, Helena

eben da ich die Zeitung, die ich heute ausnahmsweise nicht mit einem Tag Verspätung wie sonst üblich von meiner Nachbarin vor die Türe gelegt bekam, hier durchblättere, stoße ich auf folgende Notiz:

_ Jennifer Lopez gehört zu den einflussreichsten Lationos in den USA. Das bescheinigte ihr das „Time Magazine“. Die Sängerin und Schauspielerin verkörpere den amerikanischen Traum vom Erfolg durch Ehrgeiz und harte Arbeit, heißt es zur Begründung. Das Magazin führt die 25 einflussreichsten Latinos in den USA auf. Darunter sind auch Justizminister Alberto Gonzales", Komiker George Lopez sowie Regisseur Roberto Rodriguez. dpa/AP _

Hier bedeutet „Latino“ eindeutig: spanischsprachige Einwanderer in die USA.

Gruß Fritz

Hallo Brigitte,

einen Einwand hab ich aber noch:

Hier bedeutet „Latino“ eindeutig: spanischsprachige
Einwanderer in die USA.

Damit werden auch deren Kinder und Kindeskinder bezeichnet,
solange sie noch entweder
a) spanisch sprechen (wenigestens gelegentlich),
b) suedlaendisch aussehen
c) spanisch klingende Namen tragen

Gruesse
Elke
nicht Otto

Da hast du Recht, Elke (nicht Otto),

wir, also meine Familie, - Heimatvertriebene aus Ungarn -, waren noch in den 80ern „Flüchtlinge“ in unserem Dorf. Und es mussten viele alte Leute sterben und viele neue geboren werden, ehe dieser Begriff verschwand.

Und schau dir das Phänomen jetzt bei den Spätaussiedlern an.

Von den Gastarbeitern erst gar nicht zu reden.

Jetzt nicht mehr Brigitte, sondern wieder Fritz :wink:

Noch was!
Hallo, Helena,

verzeih, wenn ich insistiere.

Eben gabs in der Landesschau einen Bericht über die German Dance Open (oder so?) und da sprach einer von „lateinischen Tänzen“ und meinte eben die l"ateinamerikanischen Tänze" in Abgrenzung zu den „europäischen“ Standardtänzen.

Fritz

Wenn man erst an einem Thema ist … :wink:

Das wort, aber…
Hallo,

Das im Deutschen (und auch im Englischen) benutzte Wort
„Latino“ ist eine Verkürzung von „latinoamericano“. Dieses
Wort bezeichnet Menschen lateinamerikanischer Herkunft/Kultur.
Da Spanien nicht in Lateinamerika liegt, sind Spanier keine
Latinos.

Das ist in meinen augen keine Begründung. Es sagt nur aus, daß das Wort „Latino“ eben aus dem spanischen kommt. Sonst nix.
Selbstverständlich akzeptiere ich Deine Meinung -das ist klar! Nur die Begründung hat in meinen Augen wenig Ausagekraft.

Schöne Grüße aus Nürnberg!
Helena

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Da muß ich aber schmunzeln!
Hallo, Fritz!

_ Jennifer Lopez gehört zu den einflussreichsten
Lationos in den USA. Das bescheinigte ihr das „Time Magazine“.
Die Sängerin und Schauspielerin verkörpere den amerikanischen
Traum vom Erfolg durch Ehrgeiz und harte Arbeit, heißt es zur
Begründung._

Sorry, da muß ich mindestens schmunzeln:
Ich habe öfters gelesen, daß Jennifer Lopez nur ganz ganz wenig Spanisch kann und das was sie kann hat sie von einem Ex-Ehemann, der zufälligerweise aus Cuba stammte und mit dem sie gerade 1 Jahr verheiratet gewesen ist.
Na also… Wenn das ein Beispiel für Latino ist, dann bin ich tatsächlich eine Germanin!! ;o)) *sfg*

Hier bedeutet „Latino“ eindeutig: spanischsprachige
Einwanderer in die USA.

Hihihihi! siehe oben!

Schöne schmunzelnden Grüße aus Nürnberg!
Helena

Hallo helena,

Sorry, da muß ich mindestens schmunzeln:
Ich habe öfters gelesen, daß Jennifer Lopez nur ganz ganz
wenig Spanisch kann und das was sie kann hat sie von einem
Ex-Ehemann, der zufälligerweise aus Cuba stammte und mit dem
sie gerade 1 Jahr verheiratet gewesen ist.

Naja, darum geht’s ja aber gerade. Dass jemand von
Suedamerikanern abstammt. Afrodeutsche gibt’s ja auch
in der dritten Generation und sprechen u.U. lediglich
pfaelzischen Dialekt, trotzdem nennt man sie Afrodeutsche.
Selbst wenn der Grossvater ein dunkelhaeutiger Amerikaner
war.

Gruesse
Elke

Ist ein Spanier ein Latino?

nein, aber vielleicht ein latinolover :smile:)

gruß
dataf0x

Muss das nicht …
Latin Lover

oder

latin lover

heißen?

Mir fällt da immer ein:

Nu gugg doch nich imma zu dem Dagogeicher hin!
Was isn schon drann an Archendienien?

Fritz

Zustimmung!
Nichts als Zustimmung, liebe Elke!
Fritz

Das ist in meinen augen keine Begründung. Es sagt nur aus, daß
das Wort „Latino“ eben aus dem spanischen kommt. Sonst nix.

Nein, es sagt, aus, dass das Wort „latino“ jemanden bezeichnet, der (ursprünglich) aus Lateinamerika stammt. Ich verstehe Dein Problem nicht. Glaubst Du, „Latino“ bedeutet „jemand, der eine romanische Sprache als Muttersprache hat“?

Gruß,

Myriam
Lateiner

Hi all,
mit Latinos sind ausschließlich Leute aus Lateinamerika gemeint.
Ich hab mal ein Jahr unter Spaniern gelebt und die haben SEHR verächtlich über das „Latinopack“ geredet. (nur ein Zitat!!! gibt nicht zwingend die Meinung des Autors wieder :wink:
Ich glaube auch ein Latino muss nicht mal spanisch sprechen, da ja Brasilianer auch Lationos sind (oder?!?) und die reden ja Portugiesisch.
MfG y hasta luego
Nick

VIELEN DANK an alle die sich daran beteiligt haben
ohne
weiteren
Text

Gestern einen Kolumbianer
Hi WWW-lers!

Gestern ein columbianischer Arzt zusammen mit einer Peruanerin und eine Argentinierin teilten mir mit, daß nach langer Überlegung zu dem Entschluß gekommen seien, ein Latino sei ein Mensch mit spanischer Muttersprache, die unabhängig von Abstammung, Nationalität oder Wohn- oder Aufenthaltsort die Traditionen und Gepflogenheiten seine eigene nennt, die in einem Land mit Spanisch als offizielle Sprache üblich sind.

Ich vermute eine allumfassende Definition werden wir eh nicht finden.

Mit dieser kann ich mich sehr gut anfreunden.

Schöne Grüße aus Nürnberg!
Helena *latina aus Überzeugung und auch aus „Streichung des nicht-zutreffendes“*

offtopic
Nichts fuer ungut, helena.
Aber hier hast du nun einen ellenlangen Threat,
mit Beweisen und Quellen und Argumentationen
und dann teilst du so ganz nebenbei mit, dass
du irgendjemand anders getroffen hast, die eine
andere Meinung haben, die dir aber besser
gefaellt und deshalb nimmst du lieber die.

Das macht unheimlich Lust, auf eine zukuenftige
Frage von dir zu antworten.

Gruesse
Elke

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