Ola, Helena!
OK: Wenn wir Spanier nicht Latinos sind, was sind wir dann?
Romanen! Ihr alle, Rumänen, Rätoromanen, Ladiner (?), Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen, gehört alle der „romanischen“ Sprachgruppe an. Das Feminin dazu ist übeigwns „Romanin“ nicht „Romänin“.
Darüber hinaus, implizit sagst Du daß manche Spanier (eben
die, die nach Amerika ausgewandert sind) tastsächlich Latinos
sind.
Ich sagte etwas kürzer als jetzt:
Nur Spanier - und eventuell Portugiesen und noch eventueller auch Italiener - , die nach Amerika ausgewandert sind und dort in einen südamerikanischen Staat eingewandert sind und dort leben und die dortigen Staatsangehörigkeiten besitzen, werden „Lateinamerikaner“ sive „latin amercans“ kurz „latinos“ genannt.
Jedenfalls kenne ich das so und das ist Sprachgebrauche seit ichweißnichtwann.
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Einschränkung:
Dabei mag es durchaus sein, dass manche Leute den Begriff „Latino“ allgemeiner verwenden und dann alle Menschen, die eine romanische, also vom Latein abstammende Sprache sprechen, so nennen.
Aber das würde ich eine Begriffsaufweichung nennen. Das traue ich z. B. dem Duden durchaus zu.
Und siehe da! Da ich das überprüfe, finde ich:
_ La|ti|no , der; -s, -s [amerik.-span. Latino, zu span. latino= romanisch, eine romanische Sprache sprechend, eigtl.= lateinisch]: Hispanoamerikaner.
© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_
Einschränkung der Einschränkun:
Der Zusatz Hispanoamerikaner macht aber gleich wieder die Einschränung, die auch ich festhalten will.
Ende der Einschränkungen
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Was heisst das denn? Sollte ich eine Reise in die USA
machen, dann bin ich doch ein Latino?
Das würde nicht reichen; du müsstest dort leben und wohnen und vermutlich auch eine dortige Staatsbürgerschaft bekommen. Sonst bliebest du eine europäische Spanierin aus Deutschland.
Ansonsten, nach deiner Definition, können nie und niemals ein
Portugieser und ein Italiener (und was ist mit den Rumänen und
die Franzosen?) ein Latino sein, oder???
Ja, es sei denn, sie wanderten nach Übersee aus (s.o.). Rumänen und Franzosen bleiben aber auch dann in der Tat „außen vor“.
Innerhalb der amerikanischen Kontinent, werden langsläufig
- du meinst eventuell „landläufig“?
(sagt man so?) Latinos genannt all diejenigen, die Spanisch
als Muttersprache haben.
Da weißt du offensichtlich mehr als ich. Mein Webster aber nennt bei „latino“ nur „latin america“.
Diesen Begriff auf einen Europäer anzuwenden, scheint mir nicht richtig zu sein.
Warum?
Nun, das ergibt sich doch aus dem Gesagten. Da „latino“ = Lateinamerikaner, können europäische , vom Latein abstammende Sprachen sprechende Menschen keine Latinos sein.
Mit der oben gemachten Einschränkung, die ich aber wieder gleich eingeschränkt habe.
Mich hat noch niemand „Romänin“ genannt…
s. o.
Und ich fühle mich gewiß nicht als solche!
Das ist nicht just ein Kriterium. Ich fühle mich keineswegs als Schwabe,werde aber hier immer wieder als „Sauschwôb“ tituliert.
Lateiner in Europa sind aber doch was ganz anderes.
Ich z. B.
??? Das verstehe ich nun wieder nicht.
Nun, das ist ein Relikt aus der Gymnasiastensprache: Ein „Lateiner“ ist einer, der ein altsprachliches Gymnasium besucht und „Latein“ als Fremdsprache lernt; so wird man auch sehr schnell ein „Grieche“, wenn man Altgriechische lernt.
Schöne Grüße und nochmals danke für Deine Antwort!
Auch dir beste Grüße und „Don’t mention it!“
Fritz
PS Ferien sind doch toll! Da kann man sich mit wirklich wichtigen Dingen beschäftigen.