Ist es gefährlich Signale an Außerirdische

…zu senden? Also aktiv Sternsysteme mit z.B. Radioteleskopen anzustrahlen, damit mögliche intelligente Lebewesen auf uns aufmerksam werden.

Zur Zeit wird das gerade gemacht, siehe: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26869/1.html

Ich finde das selbstherrlich und unverantwortlich, dass solche Wissenschaftler alles machen können, ohne die möglichen Folgen dabei zu berücksichtigen!

Ich weiß, die Menschheit hat z.Z. andere Probleme. Und ob es überhaupt außerirdisches Leben gibt, ist auch nicht sicher. Aber ist es deswegen verboten mal nachzudenken, was man da eigentlich macht?

Was meint ihr zu den beiden Themen?
Also 1. Kann es überhaupt gefährlich sein?
Und 2. Ist es unverantwortlich, dass irgendwelche Wissenschaftler das alleine entscheiden?

Gruß
Tilo

Also 1. Kann es überhaupt gefährlich sein?

Ich wüßte nicht warum.

Und 2. Ist es unverantwortlich, dass irgendwelche
Wissenschaftler das alleine entscheiden?

Wer soll das sonst entscheiden? Doch nicht etwa Politiker?!

…zu senden? Also aktiv Sternsysteme mit z.B. Radioteleskopen
anzustrahlen, damit mögliche intelligente Lebewesen auf uns
aufmerksam werden.

Du meinst, man könnte uns ans Leder gehen ?
Die menschliche Erfahrung ist bisher anders gewesen: Die Seefahrer C. Columbus, J. Cook und andere sind ja dieses Risiko auch eingegangen, als sie Bewohner unbekannter Kontinente auf uns aufmerksam gemacht haben. Es ist aber das umgekehrte passiert: Sie sind den entdeckten Völkern ans Leder gegangen und nicht umgekehrt.
Die möglichen Kontaktwelten sind ja Lichtjahre entfernt. Du musst unterscheiden zwischen Kontakt über Signale und Reisezeiten zur Überbrückung. Der nächstgelegene Stern ist schon mal 10 Lichtjahre weg. Die Reisezeit auch für höher entwickelte Kulturen als die unsere wäre schon eine Herausforderung: Bei 100 000 km/h Geschwindigkeit dauert das immerhin 108 000 Jahre. Dazu kommt die Rückreise. Da wird es schon schwer, Freiwillige zu finden, die die Erde erobern sollen.
Udo Becker

Hallo,

Ich finde das selbstherrlich und unverantwortlich, dass solche
Wissenschaftler alles machen können, ohne die möglichen Folgen
dabei zu berücksichtigen!

wer behauptet, dass die Wissenschaftler nicht darüber nachdenken?
Zitat:
„Strittig ist freilich trotz jahrzehntelanger Diskussionen , wie man sich verhalten soll, falls tatsächlich ein Signal entdeckt werden sollte, das von einer außerirdischen Zivilisation stammt. Seit letztem Jahr ist ein offener Streit darüber ausgebrochen, ob man sich auf SETI beschränken soll oder ob die Menschen selbst Botschaften senden sollen, um auf sich aufmerksam zu machen.“

Gruß, Niels

Plan 9 from Outer Space?

…zu senden? Also aktiv Sternsysteme mit z.B. Radioteleskopen
anzustrahlen, damit mögliche intelligente Lebewesen auf uns
aufmerksam werden.

Ich weiß, die Menschheit hat z.Z. andere Probleme. Und ob es
überhaupt außerirdisches Leben gibt, ist auch nicht sicher.
Aber ist es deswegen verboten mal nachzudenken, was man da
eigentlich macht?

Was meint ihr zu den beiden Themen?
Also 1. Kann es überhaupt gefährlich sein?

Leben ist lebensgefährlich!
Allerdings muss man beachten, dass wir bereits seit über 100 Jahren zunehmend starke Radioemissionen in alle Richtungen aussenden.
Und es hilft, wenn man etwas weniger schlechte Science Fiction liest oder guckt.
Angst essen Seele auf?

Und 2. Ist es unverantwortlich, dass irgendwelche
Wissenschaftler das alleine entscheiden?

Klar, wir brauchen einen breiten Diskussionsprozess mit einbeziehung gesellschaftlich Relevanter Gruppen sowie speziell der Intelektuellen und grosse Glaubensgemeinschaften. Erst wenn diese einen Consensus erreicht haben, sollte ein derartiges Projekt durchgeführt werden (Also am St. Nimmerleinstag) Bis dahin darf von der Erde keine künstliche Elektromagnetische Emission mehr ausgehen… Kein terrestrischer Funk mehr, Fernsehen nur noch über Kabel, alle Satteliten werden abgeschaltet oder kommunizieren auf optischen Weg…

Ned wirklich, oder?

tatsächlich sind derartige Projekte reine Werbegags.

Gruß
Mike
Disclaimer:
Dieses Posting enthält Ironie.

hallo Tilo

wenn ich mich nicht irre, hat sich mal steven hawking (nicht gerade ein unbekannter in der astrophysik) mal sehr wohl gedanken um das thema gemacht. seine aussage dazu war sinngemäß:

in der geschichte war es bisher immer so, dass wenn zwei zivilisationen zusammen kommen, von denen die erste sehr hoch und die zweite relativ dazu niedrig entwickelt ist, die zweite über kurz oder lang zerstört wurde - selbst wenn die erste keine bösen absichten hegt.

seine persönliche meinung: wir sollten „den kopf einziehen“ und uns möglichst ruhig verhalten und auf keinen fall irgendjemanden auf uns aufmerksam machen.

ich bin sicher, dass es irgendwo sein originalzitat zum einsehen gibt - bin gerade zu faul zum suchen.

jetzt kann man natürlich sagen, der typ ist astrophysiker und kein zivilisationsforscher. trotzdem hat seine argumentationsweise was an sich.

andererseits: ich kann zwar nicht glauben, dass die erde der einzige planet im universum ist, auf den sich leben entwickelt hat. dass ist höchst unwahrscheinlich - v.a. wenn man davon ausgeht, dass das universum tatsächlich unendlich gross ist. das heisst aber nicht notwendigerweise, dass all die anderen belebten planeten eine zivilisation entwickelt haben müssen, die der unseren überlegen ist. und dann noch innerhalb unseres „einzugsgebietes“, also in relativer kosmischer nähe, damit die überhaupt ein interesse an unserem planeten haben. nicht vergessen: die entfernungen zwischen den sternen sind enorm und dazwischen ist nur vakuum (ok - stark vereinfacht…). signale von uns müssen erst mal die entfernung überbrücken und dann noch stark genug sein, um sich vom hintergrundrauschen abzuheben. und da muss auch wer gezielt danach suchen.

ich denke also, das nachrichten-in-den-weltraum-senden ist reine augenauswischerei - die leistung der geräte ist vermutlich viel zu schwach, als dass jemand relevanter damit erreicht werden kann, der diese signale überhaupt interpretieren kann uns auch noch bemerkt.

lg
erwin

Hallo

Die möglichen Kontaktwelten sind ja Lichtjahre entfernt. Du
musst unterscheiden zwischen Kontakt über Signale und
Reisezeiten zur Überbrückung. Der nächstgelegene Stern ist
schon mal 10 Lichtjahre weg. Die Reisezeit auch für höher
entwickelte Kulturen als die unsere wäre schon eine
Herausforderung: Bei 100 000 km/h Geschwindigkeit dauert das
immerhin 108 000 Jahre. Dazu kommt die Rückreise.

Erstmal, anscheinend glauben hier alle daran, dass alle Naturgesetze bereits entdeckt sind. Ich finde es ziemlich engstirnig zu behaupten, interstellare Raumfahrt wäre nie möglich. Fakt ist, nach unserem derzeitigem Wissen ist es nicht möglich. Im Mittelalter hat man geglaubt, dass auf der Südhalbkugel keine Menschen leben, weil die ja runterfallen würden. Vor hundert Jahren dachte man es wäre sinnlos Physik zu studieren, da alle Naturgesetze bereits bekannt sind, oder vor hundert Jahren hat man geglaubt, dass man nie den Mond erreichen könnte, weil die Energie dafür viel zu groß wäre. Was wird dann erst in ein paar weiteren hundert Jahren möglich sein.
Also das Argument lasse ich nicht gelten. Wir wissen nicht, ob interstellare Raumfahrt irgendwann möglich ist, vielleicht - vielleicht nicht, wir können es aber auch nicht ausschließen!

Du meinst, man könnte uns ans Leder gehen ?
Die menschliche Erfahrung ist bisher anders gewesen: Die
Seefahrer C. Columbus, J. Cook und andere sind ja dieses
Risiko auch eingegangen, als sie Bewohner unbekannter
Kontinente auf uns aufmerksam gemacht haben. Es ist aber das
umgekehrte passiert: Sie sind den entdeckten Völkern ans Leder
gegangen und nicht umgekehrt.

Wenn tatsächlich andere Wesen unsere Signale empfangen würden (was man ja bezweckt), dann wären die höchstwahrscheinlich viel weiter entwickelt als wir. Weniger entwickelte Zivilisationen würden die Signale nicht bemerken. Auf ähnlich entwickelte Zivilisationen zu treffen ist deswegen unwahrscheinlich, weil unsere Entwicklungsstufe nur ein sehr kurzer Augenblick in kosmischen Maßstäben ist. Wir wären also hoffnungslos unterlegen. Also Dein Argument ist gut, aber wir wären in dem Spiel die Indianer. Und woher bist Du so sicher, dass die Zivilisation uns gegenüber friedlich eingestellt ist?

Gruß
Tilo

1 Like

Hallo erwin,

in der geschichte war es bisher immer so, dass wenn zwei
zivilisationen zusammen kommen, von denen die erste sehr hoch
und die zweite relativ dazu niedrig entwickelt ist, die zweite
über kurz oder lang zerstört wurde - selbst wenn die erste
keine bösen absichten hegt.

Genau so sehe ich das auch, dazu braucht es keine bösen Absichten. Wir haben auf unserem Planeten auch viele andere Spezies verdrängt (Tiere, Neandertaler etc.), nicht weil wir unbedingt böse Absichten hatten, sondern weil wir unseren Lebensraum angepasst und vergrößert haben. Wieso sollte das eine höher entwickelte Zivilisation anders machen. Wenn die meinen sie können auf unserem Planeten gut leben, dann werden sie die Umwelt ihren Bedürfnissen anpassen und uns einfach verdrängen, auch ohne böse Absichten.

das heisst aber nicht notwendigerweise, dass all die anderen
belebten planeten eine zivilisation entwickelt haben müssen,
die der unseren überlegen ist.

Das hat ja keiner gesagt, aber wenn es so viel Leben da draußen gibt, dann ist es auch wahrscheinlich dass es höher entwickelte Zivilisationen gibt und nur die können theoretisch unsere Signale empfangen.

und dann noch innerhalb unseres
„einzugsgebietes“, also in relativer kosmischer nähe, damit
die überhaupt ein interesse an unserem planeten haben. nicht
vergessen: die entfernungen zwischen den sternen sind enorm
und dazwischen ist nur vakuum (ok - stark vereinfacht…).
signale von uns müssen erst mal die entfernung überbrücken und
dann noch stark genug sein, um sich vom hintergrundrauschen
abzuheben. und da muss auch wer gezielt danach suchen.

Über die praktischen Erfolgsaussichten unserer Signale kann man sich streiten. Aber nur weil wir momentan (möglicherweise) zu schwache Signale senden, können wir den möglichen „Erfolg“ nicht ausschließen. Zumal man sicher bald stärkere Signale sendet.

Gruß
Tilo

Hallo,

„Strittig ist freilich trotz jahrzehntelanger
Diskussionen
, wie man sich verhalten soll, falls
tatsächlich ein Signal entdeckt werden sollte, das von einer
außerirdischen Zivilisation stammt. Seit letztem Jahr ist ein
offener Streit darüber ausgebrochen, ob man sich auf SETI
beschränken soll oder ob die Menschen selbst Botschaften
senden sollen, um auf sich aufmerksam zu machen.“

Ist ja schön und gut, nur wenn es nebenbei schon gemacht wird, hat die Diskussion ja keinen Sinn. Die Leute, die momentan die Signale senden, haben nicht darüber nachgedacht, sonst würden sie nicht senden.

Wenn man die möglichen Gefahren (auch wenn das alles unsicher ist) dem möglichem Nutzen, der gegen Null geht, gegenüberstellt, dann weiß ich nicht, wieso man Signale senden sollte.

Ganz anders sieht es beim Empfang von Signalen aus. Besser ist es ins All zu lauschen, wenn wir was empfangen, können wir immer noch entscheiden, was wir unternehmen. Wenn das zwar alle so machen, wird kein Kontakt zustande kommen, das ist aber immer noch besser als von einer höher entwickelten Zivilisation überrannt zu werden.

Wir sollten versuchen uns im All auszubreiten und wenn wir dabei auf andere Lebensformen stoßen, dann ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass die Vorteile auf unserer Seite liegen.

Gruß
Tilo

Moin,

Ist ja schön und gut, nur wenn es nebenbei schon gemacht wird,
hat die Diskussion ja keinen Sinn. Die Leute, die momentan die
Signale senden, haben nicht darüber nachgedacht, sonst würden
sie nicht senden.

Woher weißt Du, daß sie nicht nachdachten? Oder nachdenken?

Wenn man die möglichen Gefahren (auch wenn das alles unsicher
ist) dem möglichem Nutzen, der gegen Null geht,
gegenüberstellt, dann weiß ich nicht, wieso man Signale senden
sollte.

Das ist nicht die einzig mögliche Konsequenz aus einem solchen Denkprozeß. Ich teile diese Ansicht bspw. nicht und kann Deinen auch nicht nachvollziehen:
Der Nutzen ist potentiell unermeßlich. Die Gefahren sind es potentiell ebenso. Jedoch halte ich die Wahrscheinlichkeit, daß eine raumfahrende Spezies Interesse daran hat, andere Spezies zu eliminieren für - genau das: gegen Null gehend. Sogar stärker gegen Null gehend als den Nutzen eines Unterfangens, Kontaktaufnahme mit wem-auch-immer zu versuchen. Die Begründung bzgl. interstellarer Reisen wg. der notwendigen Zeiten - nicht zu vergessen, die notwendigen Ressourcen - wurde Dir ja schon vorgerechnet.

Gruß,
Ingo

Moin,

Wenn man die möglichen Gefahren (auch wenn das alles unsicher
ist) dem möglichem Nutzen, der gegen Null geht,
gegenüberstellt, dann weiß ich nicht, wieso man Signale senden
sollte.

Das ist nicht die einzig mögliche Konsequenz aus einem solchen
Denkprozeß. Ich teile diese Ansicht bspw. nicht und kann
Deinen auch nicht nachvollziehen:
Der Nutzen ist potentiell unermeßlich. Die Gefahren sind es
potentiell ebenso. Jedoch halte ich die Wahrscheinlichkeit,
daß eine raumfahrende Spezies Interesse daran hat, andere
Spezies zu eliminieren für - genau das: gegen Null gehend.
Sogar stärker gegen Null gehend als den Nutzen eines
Unterfangens, Kontaktaufnahme mit wem-auch-immer zu versuchen.
Die Begründung bzgl. interstellarer Reisen wg. der notwendigen
Zeiten - nicht zu vergessen, die notwendigen Ressourcen -
wurde Dir ja schon vorgerechnet.

Ok, das ist wenigstens mal ne Meinung, obwohl ich die auch nicht teile, ich begründe auch warum.
Erstmal zu den interstellaren Reisen hatte ich ja schon weiter unten was gesagt. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man überhaupt noch nicht sagen, ob nicht irgendwelche anderen Techniken entwickelt werden. Ich maße mich jedenfalls nicht an zu behaupten wir wissen schon alles.

daß eine raumfahrende Spezies Interesse daran hat, andere
Spezies zu eliminieren für - genau das: gegen Null gehend.

Welches Interesse haben wir Eisbären zu eliminieren? Keines und wir machen es trotzdem. Dass man dazu keine bösen Absichten braucht, hatte ich auch schon weiter unten erklärt.

Was würde dann diese Zivilisation mit uns anfangen? Als Beispiel dazu könnte man sich die Frage stellen, was würden wir mit Steinzeit-Lebewesen auf einem anderen Planeten anfangen. Aufgrund der drohenden Überbevölkerung und der Klimaerwärmung wären wir froh, wenn wir einen lebensfreundlichen Planeten finden würden, auf den wir übersiedeln könnten. Ein längerfristiges Nebeneinander könnte ich mir schwer vorstellen, die Menschen würden die Umwelt ihren Bedürfnissen anpassen und somit die Steinzeit-Lebewesen verdrängen. Vielleicht würden noch ein paar Reservate eingerichtet, um die Lebewesen dann dort zu bestaunen.

Vielleicht hat die außerirdische Zivilisation auch solche Probleme, oder sie wollen sich einfach aus Prinzip ausbreiten (wie wir ja auch). Für die wären wir dann die Steinzeit-Lebewesen und wir hätten dann keine Chancen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns mit ihrem Wissen bereichern wöllten, schätze ich sehr gering ein (obwohl man das auch nicht 100% ausschließen kann). Im besten Fall lassen die Aliens uns links liegen. Aber wenn sie etwas von uns gebrauchen könnten, werden sie es sich nehmen. Diese beiden Zivilisationen wären intellektuell sowas von weit auseinander, wer weiß, ob sie sich überhaupt die Mühe machen würden unsere primitive Kommunikation zu entschlüsseln, vielleicht aus wissenschaftlichen Gründen um ihr Wissen über Lebensformen zu erweitern, aber nicht um unser mickriges Wissen zu erweitern.

Auch wenn der meiner Meinung nach unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass die Zivilisationen gar nicht soweit auseinander liegen, ist es auch nicht sicher, dass es zu einer beiderseitigen Bereicherung kommt.

Übrigens, den Gesetzen der Evolution folgen auch die Aliens. Überall wo Leben auftritt, entwickelt und verdrängt es sich, wieso sollte die Evolution aufhören, nur weil eine Spezies die interstellare Raumfahrt beherrscht? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Verdrängungsprozesse dann weitergehen.

Gruß
Tilo

Huhu!

Naja, es ist wohl weniger gefährlich als vielmehr sinnlos.

  1. dauert es ewig bis Radiowellen von Stern zu Stern reisen - im günstigsten Fall 4,3 Jahre, IIRC, meistens viel, viel länger.

  2. dauern interstellare Reisen ewig, noch viel, viel länger als diese 4,3 Jahre.
    Und sie werden wahrscheinlich sehr, sehr teuer sein.
    (Überlichtgeschwindigkeit gibt es nicht. Punkt.)

D.h. selbst wenn irgendwelche Viecher unsere Signale auffangen, dauert es noch Jahrzehnte, eher Jahrhunderte, bis sie wieder hier auftauchen.

Und dann werden sie wahrscheinlich mit unserem Planeten nix anfangen können.
Wirklich gar nichts, weil vermutlich die Umweltbedingungen nicht stimmen werden.
Sie werden uns auch nicht aufessen können, weil unsere Biochemie inkompaktibel sein wird.

Interstellare Eroberungsfeldzüge sind schlicht sinnlos, weil es alle Chemikalien, die man haben wollen könnte, billiger und einfacher auf irgendwelchen toten Planeten abbaubar sind - uns als Sklavenrasse zu halten (L. Niven läßt grüßen) wäre wohl auch irgendwie blöd - der Aufwand, den man da betreiben müßten wäre folgender:

  1. Riesiges Raumschiff bauen.
  2. Heer reinpacken, entweder im Kälteschlaf oder lebendig, als Generationsschiff.
  3. Jahrhunderte durch die Galaxis fliegen und das überleben (Vakuum läßt sich nur mit Mühe atmen, und Energie gibt es da auch nicht …)
  4. Nach den ganzen Jahrhunderten noch gut genug in Schuss sein, das man den Planeten erobern kann.
  5. Genug Sklaven+einheimische Ökologie mitnehmen, damit man sie ernähren kann.
  6. Zurückfliegen (Jahrhunderte …)
  7. Nach sehr, sehr langer Zeit wieder zuhause ankommen, feststellen, das entweder die eigene Zivilisation ausgestorben ist oder inzwischen technisch so weit entwickelt ist, das sie keine Sklaven mehr braucht … oder eine neue Ethik entwickelt hat, die das versklaven fremder Spezies verbietet
  8. Sehr, sehr frustriert sein.

Außerdem gibt es noch das Fermi-Paradox:
Wenn es Außerirdische, raumfliegende Rassen gibt - warum sind sie noch nicht hier?
Sie hätten (wahrscheinlich) millionen Jahre Zeit gehabt, die Galaxis zu besiedeln.
Da sie nicht da sind, kann man davon ausgehen, das es sie nicht gibt.
(Das sie sich ungefähr gleichzeitig zu uns entwickelt haben ist so unwahrscheinlich, das man das auch ausschliessen kann …)

Ergo: Es gibt da draussen keine mächtigen, gefährlichen Aliens in unserer Reichweite.

Viele Grüße!
Ph.

…zu senden? Also aktiv Sternsysteme mit z.B. Radioteleskopen
anzustrahlen, damit mögliche intelligente Lebewesen auf uns
aufmerksam werden.

Hallo,

die Diskussion darüber ist nicht sinnlos, aber folgenlos, weil wir längst und unvermeidlich auf uns aufmerksam machen - so wie sich belebte Planeten durch die Anomalie „Sauerstoff in der Atmosphäre“ auszeichnen, so hat unser „intelligent bewohnter(?)“ Planet die Funk-Anomalie: soweit ich weiss, strahlt die Erde im Funkbereich inzwischen heller als die Sonne, auch ohne ETI-Projekte.

Ausserdem wäre wahrscheinlich die Begegnung nicht mit der Konfrontation zweier Zivilisationen zu vergleichen, sondern eher damit, dass einem Farmer auf neuem Land ein paar Ameisenhaufen im Weg sind. Wahrscheinlich würden wir einfach mit dem Äquivalent von Insektenpulver eliminiert ohne gross darüber nachzudenken.

Ich weiss leider nicht mehr, wer das gesagt hat: Der beste Beweis für Intelligenz im Universum ist, dass sich noch niemand bei uns gemeldet hat.

Gruss Reinhard

:smile: .-) :smile:
Tja…
So isses halt

Ausserdem stellt die penetrante Unterstellung, dass „fremde Rassen“ (was schon als Bezeichnung vollkommener Unfug ist) uns immer versklaven oder massenmorden wollen, eine reine Projektion unseres möglichen/wahrscheinlichen Verhaltens dar.

Kann ja sein, dass Alien-Soziologen längst unter uns weilen… (Die Nachbarin hat manchmal so komische Augen, sie sagt zwar immer, es wären Kontaktlinsen…)

Gruß
Mike

Projektion der eigenen Ängste…

Ist ja schön und gut, nur wenn es nebenbei schon gemacht wird,
hat die Diskussion ja keinen Sinn. Die Leute, die momentan die
Signale senden, haben nicht darüber nachgedacht, sonst würden
sie nicht senden.

Möglicherweise kamen sie zu anderen Schlussfolgerungen als Du?

Wenn man die möglichen Gefahren (auch wenn das alles unsicher
ist) dem möglichem Nutzen, der gegen Null geht,
gegenüberstellt, dann weiß ich nicht, wieso man Signale senden
sollte.

Der Nutzen könnte enorm sein. Alleine ein Austausch von technologischem Wissen könnte für beide Zivilisationen von Vorteil sein.
Die Technologischen Möglichkeiten zu relativistischen Raumflug sind bereits heute bei uns ansatzweise vorhanden. (Kein Witz)
Kommen wir zum nächsten Punkt: Wie wahrscheinlich ist es, dass es Planeten gibt, die erdähnlich sind, in dem Engen Bereich um ihre Sonne kreisen, auf dass er weder im Runaway Treibhauseffekt zur zweiten Venus wird noch so weit draussen, dass er permanent Einfriert, dass sich auf diesem Planeten leben entwickelt, die eine technologische Intelligenz hervorbringt, welche eine aggresive interstellare Expansionspolitik betreibt…

Ganz anders sieht es beim Empfang von Signalen aus. Besser ist
es ins All zu lauschen, wenn wir was empfangen, können wir
immer noch entscheiden, was wir unternehmen.

Wie berits erwähnt, senden wir bereits, uns zwar mit teilweise erheblicher Leistung und permanent und Ommnidirektional.

Wenn das zwar
alle so machen, wird kein Kontakt zustande kommen, das ist
aber immer noch besser als von einer höher entwickelten
Zivilisation überrannt zu werden.

Angst essen Seele auf?
Keine Angst, die Politik baut vor.
http://www.sueddeutsche.de/,ra2m1/panorama/artikel/6…
Ich bin mir nicht sicher, ob das ein verfrühter Aprilscherz ist.

"Japans Verteidigungsminister Shigeru Ishiba will die Streitkräfte des Landes auf ein mögliches Auftauchen von Unbekannten Flugobjekten (Ufos) aus dem All
vorbereiten.

Er wolle überprüfen, wie die japanische Armee auf einen möglichen Angriff von Marsmenschen reagieren könne.

Auf der Suche nach Lösungen hat der Minister erstaunliche Inspirationsquellen: „In den Godzilla-Filmen“, sagte Ishiba, „kommen die japanischen Truppen auch zum Einsatz“. "
Ich sag da mal nichts dazu…

Wir sollten versuchen uns im All auszubreiten und wenn wir
dabei auf andere Lebensformen stoßen, dann ist die
Wahrscheinlichkeit viel größer, dass die Vorteile auf unserer
Seite liegen.

Ah so, Senden nich, aber Ausbreiten… Gründe eine Volksbewegung zur Einstellung aller Elektromagnetischen Emissionen.

Gruß
Mike
Mike

Hallo!

Erstmal, anscheinend glauben hier alle daran, dass alle
Naturgesetze bereits entdeckt sind.

Wenn die Wissenschaft fortschreitet, werden bestehende Naturgesetze selten von neuen Gesetzen ersetzt, sondern erweitert bzw. präzisiert. Die Gesetze der Klassischen Physik sind nach 1900 nicht ad acta gelegt worden, sie sind nach wie vor gültig - für den Betrachtungsbereich, für den sie ursprünglich gedacht waren. Es hat sich nur gezeigt, dass man sie nicht beliebig auf das mikroskopisch Kleine bzw. kosmisch Große ausdehnen kann.

Wenn wir also die heutigen Gesetze ernst nehmen, dann können wir sehr wohl Aussagen über Dinge machen, die unmöglich sind - auch wenn unsere Gesetze nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Ich finde es ziemlich
engstirnig zu behaupten, interstellare Raumfahrt wäre nie
möglich.

Das ist Wunschdenken. Es ist unmölgich, dass Wasser den Berg hinauf fließt - das ist jedem sofort einsichtig, und keiner würde diese These als „engstirnig“ bezeichnen. Beim interstellaren Raumflug und bei Zeitreisen nimmt man es gerne mit der Aussagekraft von Naturgesetzen nicht so ernst…

Im Mittelalter hat man geglaubt, dass auf der
Südhalbkugel keine Menschen leben, weil die ja runterfallen
würden.

Hat man das tatsächlich geglaubt? Und wenn schon: Glauben ist etwas anderes als Wissen. Im Mittelalter hatte man noch keine befriedigende Theorie für die Gravitation. Man kannte noch nicht einmal die Bedeutung von Theorien und Empirie für den Erkenntnisgewinn.

Vor hundert Jahren dachte man es wäre sinnlos Physik
zu studieren, da alle Naturgesetze bereits bekannt sind,…

So falsch war die These nicht. Fast alles, womit sich die Physik vor 1900 beschäftigte, wird heute noch durch dieselben Naturgesetze beschrieben, wie damals. Und: In Feynmans Liste der 10 wichtigsten Naturgesetze stammen nur zwei aus der Zeit nach 1900 (E=mc² und die Schrödingergleichung).

vor hundert Jahren hat man geglaubt, dass man nie den Mond
erreichen könnte, weil die Energie dafür viel zu groß wäre.

Dachte man das wirklich?

Michael

aber selbstverständlich !!!

Hallo Tilo,

wie ernst die Sache genommen wird, siehst du hier:

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/1…

Gruß Penarz

moin,

es gibt ja - wie im leben - immer mindestens 2 moeglichkeiten:

entweder die kommen zu uns und meucheln uns weg - gut, tough shit, dann sollte es so sein.

kann doch aber auch sein, dass sie dich mit shakira hochbeamen und beobachten wollen, wie die menschlein sich vermehren…

also ich wuerde das positiv sehen…

gruss
khs

Also 1. Kann es überhaupt gefährlich sein?

Ich wüßte nicht warum.

hast du ein Ahnung, erst gestern habe ich Alien vs. Predator gesehen.

Wer soll das sonst entscheiden? Doch nicht etwa Politiker?!

Wer sonst. Die müssen doch Verantwortung übernehmen, denn wenn die in Ihren Bunkern verschwinden und wir alle gefressen werden, haben sie niemanden mehr der sie wählt. Na dann schauts aber traurig aus!

Wo ist mein Denkfehler?
Hallo,

Wenn man die möglichen Gefahren (auch wenn das alles unsicher
ist) dem möglichem Nutzen, der gegen Null geht,
gegenüberstellt, dann weiß ich nicht, wieso man Signale senden
sollte.

Der Nutzen könnte enorm sein. Alleine ein Austausch von
technologischem Wissen könnte für beide Zivilisationen von
Vorteil sein.
Die Technologischen Möglichkeiten zu relativistischen Raumflug
sind bereits heute bei uns ansatzweise vorhanden. (Kein Witz)

Wieso gehst Du davon aus, dass wenn es Planeten mit intelligentem Leben gibt, sich dieses nur bis zu unserer Entwicklungsstufe oder nur kurz darüber hinaus entwickelt hat.

Angst essen Seele auf?

Das hat nichts mit Angst zu tun. Ich bin nur mal logisch daran gegangen. Wenn Du einen Denkfehler bei mir entdeckst, bitte sag es:
Wenn es Zivilisationen, die sich ähnlich entwickelt hätten wie unsere, gäbe (die möchte man ja mit den Signalen erreichen), dann gibt es höchstwahrscheinlich auch Zivilisationen, die sich 1 Million Jahre weiter entwickelt haben. Richtig?
Diese Zivilisationen werden höchstwahrscheinlich eher auf uns aufmerksam als ähnlich entwickelte Zivilisationen, da sie ganz andere Möglichkeiten haben. Noch dazu stellt unser Entwicklungsstand nur ein sehr kurzes Zeitfenster in kosmischen Maßstäben dar. Richtig?
Was kann eine 1 Million Jahre weiter entwickelte Zivilisation von uns lernen? Ich behaupte nicht viel. Sie werden ganz andere Fähigkeiten haben und ganz andere Absichten verfolgen.
Könnten Sie ein Interesse daran haben uns ihr Wissen beizubringen? Die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. (Wollen wir den Affen beibringen, wie man zum Mond fliegt, die sind doch auch irgendwie intelligent? Höchstens als Testobjekte.)
Ob sie interstellare Raumfahrt beherrschen, wissen wir nicht, wir können es aber auch nicht ausschließen.
Ob sie einen weiteren Planeten gebrauchen könnten, um sich weiter zu entfalten, oder ob sie uns sonst irgendwie passiv Schaden zufügen könnten, wissen wir nicht. Wir können es aber auch nicht ausschließen.

Gelten die Gesetze der Evolution ab unserer Entwicklungsstufe nicht mehr? Höchstwahrscheinlich gelten sie auch weiterhin.

Das zusammengezählt ergibt diese Kosten und Nutzen-Rechnung.

Zum japanische Verteidigungsminister sage ich mal nichts, das ist natürlich Quatsch.

Volksbewegung zur Einstellung aller Elektromagnetischen
Emissionen.

Ich sehe einen Unterschied ob diffus irgendwelche Radiowellen ausgesendet werden, oder ob mit Hochleistungstrahlern direkt auf Sternsysteme gestrahlt wird.
Ist ja fast wie mit der Klimaerwärmung, nur weil wir eh schon viel in die Atmosphäre blasen, können wir ruhig noch mehr Treibhausgase ablassen.

Gruß
Tilo