Hier widersprichst du deiner eigenen Argumentation.
Nein.
Globalisierung --> SPD, Grüne und Linke schüren Ängste
FDP = liberale Partei
andere Parteien setzen liberal mit freien Märkten und Globalisierung gleich
Ergebnis: weite Teile der Bevölkerung lehnen die FDP ab, ohne sich mit den tatsächlichen Zielen beschäftigt zu haben
Diese Form der Diskreditierung wird natürlich von allen Parteien praktiziert, nur ist es halt leichter, den tendenziell schlechter gebildeten und informierten Bevölkerungsschichten etwas einzuimpfen als gut ausgebildeten und informierten. Mal abgesehen davon, daß die letztgenannte Gruppe auch deutlich kleiner ist.
die deutsche Wirtschaft sind dementsprechend nicht auf ihrem
Mist gewachsen, weswegen man natürlich etwas dagegen haben
muß.
…sondern müßten (insgeheim) glühende Verehrer der
Globalisierung sein. Vor allem wenn, wie du weiter behauptest,
Deutschland de-fakto eigentlich nur davon profitiere.
wir sind eine Exportnation. Natürlich profitieren wir von offenen Märkten und weltweitem Wettbewerb.
Sicher hat die deutsche Wirtschaft auch davon profitiert. Aber
für weite Bevölkerungsschichten bedeutet Globalisierung eben
auch größere Unsicheheit, das Wegbrechen tariflich geregelter
Arbeitsverhältnisse (Ausdehnung des Billiglohn-Sektors),
prekäre Arbeitsverhältnisse, Arbeitslosigkeit, Abstiegsängste,
ein Schrumpfen der Mittelschicht…
Die richtige Reaktion ist nicht Angst, sondern Initiative und Weiterbildung. Der Bedarf an niedrig qualifizierten Arbeitskräften geht seit Jahrhunderten zurück. Daß heute nicht mehr Millionen von Tagelöhnern gebraucht werden, liegt nicht an der Globalisierung, sondern vor allem an der Veränderung der Arbeitswelt.
Ich persönlich habe auch eine akademische Ausbildung genossen
und bin von den härtesten Zumutungen der heutigen Arbeitswelt
verschont. Das sollte einen jedoch nicht dazu verführen auf
weniger gut Qualifizierte als das dumme Fussvolk
herabzublicken, die es halt nicht gepackt haben und selber
Schuld sind. Weiterbildung schön und gut, aber es kann nun
mal nicht jeder Dipl. Ingenieur oder was auch immer werden.
Das hat auch niemand behauptet, nur ist der Bedarf an ungelernten und anderen niedrig qualifizierten Arbeitskräften rückläufig und eben nicht wegen der Globalisierung. Lagerarbeiter und Träger werden schon seit mindestens 200 Jahren zunehmend durch Maschinen ersetzt.
Auch für Hauptschüler muss es vernünftige
Beschäftigungsmöglichkeiten geben, gibt es aber nicht.
Natürlich gibt es die, nur wirds halt schwierig, wenn die Bewerbung vor Fehlern nur so strotzt und die Zahl der Fehltage im letzten Schuljahr den IQ übersteigt (nur zwei Beispiele, von denen mir neulich mein Friseuer erzählte, der nun schon das zweite Jahr keinen passenden Azubi fand).
Die Präkarisierung breiter Bevölkerungsschichten ist eine
soziale Realität, die man auf Dauer nicht wird ignorieren
können. Da helfen auch keine Kräfte des freien Marktes weiter.
Natürlich wird das von Parteien wie der Linken und anderen
aufgegriffen, die auf diese Weise mit populistischen Parolen
Wählerstimmen hinzugewinnen können. Natürlich wählt ein
1€-Jobber nicht FDP, und zwar nicht weil man ihm irgendwas von
volkswirtschaftlichen Zusammenhängen nicht gut genug erklärt
hat.
Vielleicht würde er sie wählen, wenn er wüßte, daß die FDP schon seit Jahren für höhere Steuerfreibeträge für niedrige Einkommen plädiert, ein pauschales Bürgergeld von rd. 670 Euro und ein erhöhtes Kindergeld im Wahlprogramm stehen hatte und die Abschaffung der GEZ forderte. Mal ganz abgesehen davon, daß man ihm mal erklären könnte, daß eine Lockerung des Kündigungsschutzes nicht bedeutet, daß man schneller seinen Arbeitsplatz verliert, sondern schneller wieder einen findet.