Wie sind sie denn entstanden? Einfach aus dem Nichts?
Jedenfalls ist die Globalisierung nicht von der SPD, Linke
oder NPD initiiert worden!!
Tja, und die mit der Globalisierung verbundenen Vorteile für
die deutsche Wirtschaft sind dementsprechend nicht auf ihrem
Mist gewachsen, weswegen man natürlich etwas dagegen haben
muß.
Hier widersprichst du deiner eigenen Argumentation. Du hast ja zuvor behauptet die genannten Parteien hätten gewisse Ängste geschürt (die in Wirklichkeit von den gesellschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung und anderem herrühren) um sich diese Ängste zum Zwecke des Stimmenfangs zunutze zu machen. Der Ausgangspunkt war ja der ausbleibende Wahlerfolg der FDP weil, wie du meintest, die Inhalte und Konzepte dieser Partei mit den genannten Ängsten verknüpft seien.
Lange Rede kurzer Sinn: Da die „linken“ Parteien von den wie auch immer gearteten Ängsten infolge der Globalisierung offensichtlich eher profitieren, dürften sie ja eigentlich nichts dagegen haben…
die deutsche Wirtschaft sind dementsprechend nicht auf ihrem
Mist gewachsen, weswegen man natürlich etwas dagegen haben
muß.
…sondern müßten (insgeheim) glühende Verehrer der Globalisierung sein. Vor allem wenn, wie du weiter behauptest, Deutschland de-fakto eigentlich nur davon profitiere.
Daß die Globalisierung gerade für Deutschland gewaltige
Vorteile gebracht hat, wird unter den Tisch gekehrt und
stattdessen werden Ängste geschürt. Das funktioniert, weil
einfachere Tätigkeiten zunehmend im Ausland ausgeführt werden,
während die qualifizierten Arbeitskräfte im Inland immer
stärker gesucht werden.
Sicher hat die deutsche Wirtschaft auch davon profitiert. Aber für weite Bevölkerungsschichten bedeutet Globalisierung eben auch größere Unsicheheit, das Wegbrechen tariflich geregelter Arbeitsverhältnisse (Ausdehnung des Billiglohn-Sektors), prekäre Arbeitsverhältnisse, Arbeitslosigkeit, Abstiegsängste, ein Schrumpfen der Mittelschicht…
Wenn man beachtet, auf welche Klientel die genannten Parteien
schielen, kann man sich auch leicht erklären, warum man lieber
Ängste schürt, anstatt den Leuten die Vorteile des weltweiten
Wettbewerbs zu erklären und sie zur Weiterbildung anzuregen.
Ich persönlich habe auch eine akademische Ausbildung genossen und bin von den härtesten Zumutungen der heutigen Arbeitswelt verschont. Das sollte einen jedoch nicht dazu verführen auf weniger gut Qualifizierte als das dumme Fussvolk herabzublicken, die es halt nicht gepackt haben und selber Schuld sind. Weiterbildung schön und gut, aber es kann nun mal nicht jeder Dipl. Ingenieur oder was auch immer werden. Auch für Hauptschüler muss es vernünftige Beschäftigungsmöglichkeiten geben, gibt es aber nicht. Daran ist unter anderem die Globalisierung schuld.
Die Präkarisierung breiter Bevölkerungsschichten ist eine soziale Realität, die man auf Dauer nicht wird ignorieren können. Da helfen auch keine Kräfte des freien Marktes weiter. Natürlich wird das von Parteien wie der Linken und anderen aufgegriffen, die auf diese Weise mit populistischen Parolen Wählerstimmen hinzugewinnen können. Natürlich wählt ein 1€-Jobber nicht FDP, und zwar nicht weil man ihm irgendwas von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen nicht gut genug erklärt hat.
Die Globalisierung ist eine Realität und nicht rückgängig zu machen, schon gar nicht von der Regierung eines einzelnen Staates. Wenn die etablierten Parteien jedoch keine befriedigenden Antworten auf die sich aus der Globalisierung ergebenden gesellschaftlichen Spannungen finden werden, dann werden irgendwann andere das Ruder übernehmen, auch wenn es Vollidioten wie die Herren von der NPD oder Leute ohne wirtschaftliche Kompetenz wie bei den Linken sind.
So ist das nun einmal in einer Demokratie.