Hallo,
wer Frauen unerlaubt angrapscht, soll mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden.
Das sicherlich sehr angebrachte Gesetzesvorhaben wäre einleuchtender, wenn beide Geschlechter darin Berücksichtigung fänden.
Zufällig hat Focus den Artikel sinnigerweise auch noch mit einem Video verbunden, das über einen sexuellen Missbrauch zweier Afghanen an einem Jungen berichtet (Die Schwimmbadvorfälle reißen offenbar trotz „Benimmregel-Flyern“ nicht ab).
Gruß
rakete
jo hier und da hatte ich auch mal eine hand von Damen an stellen, äh naja da wo man sie halt gerne hat.
Aber generell sollte das geschlechtsneutral sein.
Es soll auch Kerle geben, die Männer bzw. Jungs betatschen.
Hallo,
kannst Du wahrscheinlich als halbgare, nicht exakte Aussage einordnen. Mit Sicherheit wird es eine geschlechtsneutrale Formulierung geben. Falls nicht, dann hat das Vorhaben keine lange Lebenserwartung.
Wahrscheinlich ist das eine berufsbedingtes Krankheitssymptom. Die SPDlerin ist zuständig für „Arbeit und Soziales, Familie, Senioren, Frauen und Jugend“. Männer sind nicht explizit erwähnt, was langfristig abfärbt.
Gruß
vdmaster
Hallo!
Im verlinkten Artikel steht etwas anderes: Wer Frauen an den bekleideten Po oder zwischen die Beine fasse… Geht demnach der Griff an den nackten Hintern in Ordnung?
Gut, der Logik halber, wenngleich sich das Entsetzen betroffener Männer i. d. R. in Grenzen halten dürfte… Womöglich liegt an der Stelle die Quelle des Irrtums mancher Männer, die sich nicht vorstellen können, wie unerwünscht ihr übergriffiges Verhalten ist. Ich kann nicht beurteilen, ob die Grapscherei heute häufiger vorkommt, aber das Problem an sich gab es hierzulande schon immer, auch als massenhaft vorkommendes Fehlverhalten.
Ist ein anderer Sachverhalt und auch ohne neue Gesetze strafbar.
Gruß
Wolfgang
Beispiel für geschlechterdiskriminierende Ministerienbezeichnung!
Richtig wäre „Arbeit und Soziales, Familie, Seniorinnen und Senioren, Gleichstellung der Geschlechter und Jugend“
Das ist nicht dein Ernst?
Du meinst also wirklich postulieren zu können, dass die überwiegende Mehrheit der Männer nichts dagegen hätten, wenn ihnen eine fremde Frau in den Schritt greift? Ernsthaft?
Gruß
Wohl in der Form noch nicht. Sonst würde das nicht sogar in SPD-Kreisen diskutiert werden. Gemeint sind natürlich die massenhaft vorgekommenen widerlichen Vorfälle in Köln, Hamburg Anfang des Jahres.
Das „Oktoberfest“ ein zulässiger vergleich wäre, wurde ja schon widerlegt. Welche Massenphänomene gab es deiner Ansicht, die ähnlich „Silvester Köln“ waren?
Gruß
rakete
Was bei der Thematik aber die kleinste meiner Sorgen ist …
Mich widert dieser Neo-Puritanismus, der sich hier seit zwei, drei Jahrzehnten immer breiter macht, furchtbar an.
Gruß
F.
Ja und?
Dann gibts halt irgendeine Reaktion meinerseits.
Dafür brauch ich nicht den Staat als wenn ich zu blöd, zu feig oder zu verklemmt wäre, selbständig damit fertig zu werden.
Gruß
F.
Hallo,
das ist typischer „undefinierter Aktionismus“, der so ziemlich jeder Seite ermöglicht, sich und die damit verbundenen Motive zu feiern und dabei so herrlich politisch uneindeutig von den jeweiligen „Beweggründen“ ablenkt. Ein Beispiel dafür sind die massenhaft auftauchenden Vergleiche mit dem Oktoberfest kurz nach der Kölner Silvesternacht.
Daraus kann jeder machen was er grade so will: die CDU kann drauf drängen, dahingehend verurteilte (ausländische) Täter schneller abzuschieben, Feministinnen können darauf hinweisen, dass sie das ja schon seit Jahren fordern, die Grünen können behaupten, das ganze habe ja sowieso nichts mit dem Migrationshintergund zu tun, deshalb könne man ja jetzt auch die „Ursachenforschung“ einstellen, die die AfD sicher genau widerum (da ja erklärte Allzeitoppostion und Protestpartei) im selbigen Gesetz vermissen wird.
Alle sind glücklich und nichts passiert… vielleicht ja bis Karneval, weil der kleine Nebensatz mit dem unerlaubten Umfassen der Hüfte offenbar irgendwie untergegangen ist… das wird bei Tanzveranstaltungen sicher lustig…
Der Vergleich mit den beiden Afghanen passt da nicht!
Gruß vom
Schnabel
Meinst du damit ein übertriebenes „sich kleinlich geben in sexuellen Dingen“?
Mal wieder so eine Empörungsspirale, wahrscheinlich weil die Empörung so gut in gepflegte Vorurteile passt.
Wo, bitte sehr, steht was im Artikel, daß es nur um Frauen geht ?
Es geht um eine Handlung, die unter Strafe gestellt werden soll, unabhängig davon, wer die Handlung begeht und wer das Opfer der Handlung ist.
Weder im Artikel und schon gar nicht in den Textvorschlägen steht irgendetwas davon, daß die Regelung nur bei Frauen gelten soll.
Aber wenn man halt nur das liest, was man lesen will …
Im ersten Absatz.
Und nicht nur in diesem Blatt: http://www.morgenpost.de/politik/article207446207/Koalition-plant-harte-Strafen-fuer-Grapscher.html
Sicher hast du recht. Ein Gesetz wird so nicht tatsächlich formuliert werden. Aber warum wird nur im Zusammenhang von Frauen gesprochen? Opfer dieser sexuellen Übergriffe + Beklauen waren im zu Grunde liegenden Fall Frauen. Man will zeigen: Seht her, eure Partei will sich „kümmern“ (Wer´s glaubt kriegt nen Taler).Populismus!
Gruß
rakete
Hallo,
zwischen „nichts dagegen“ haben und „Entsetzen, das sich in Grenzen hält“ liegen noch diverse Reaktionsmöglichkeiten unterschiedlichsten Eskalationsgrades.
Gruß
vdmaster
2016 ist doch lt. SPD das „Jahr der Frauen“. In 2017 sind die Männer dran, um auch im Gesetz berücksichtigt zu werden. Bspw. mit einer StGB-Novellierung, die stets von niedrigen Beweggründen beim Manne und Tagbegehung unter nachvollziehbarer „Verzweifelung“ bei Frauen ausgeht.
Bei dieser ganzen Gleichstellungsdebatte wird häufig missachtet, dass nicht Frauen und Männer einfach nicht gleich sind. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten, … gut und schön. Aber wenn es zum Bsp. um sexuelle Belästigung geht, kann man natürlich die Formulierung Geschlechtsneutral gestalten, was wohl auch richtig wäre. Jedoch sieht doch die Praxis ganz anders aus. Kaum ein Mann würde eine Frau anzeigen, die ihn unsittlich berührt. Er würde sie höchstens zurückweisen, belächeln und irritiert weiter ziehen.
Und selbst wenn er sie anzeigen würde? Würden Polizisten, Staatsanwälte, usw. diese Anzeige wirklich genauso ernst behandeln wie die einer Frau, die einen Mann anzeigt?
Auf keinem Fall. Die Strafe würde für eine Frau wahrscheinlich wesentlich geringer ausfallen, weil man einfach davon ausgeht, dass die Folgeschäden für das Opfer einfach geringer sind. Ich könnte mir z.B. nicht vorstellen, dass ich psychisch unter einer solchen „Attacke“ leiden würde. Auf der anderen Seite, kann ich nachvollziehen, dass es einer Frau, die von einem aufdringlichen Mann belästigt wird, anders geht.
Bei aller politischen Korrektheit: Es ist einfach nicht das Selbe!
Wenn man hier gleichgeschlechtliche Belästigung mit einbezieht, was auch sinnvoll ist, sollte man bedenken, dass diese Handlungen schon unter Strafe stehen. Sie härter zu Bestrafen ist die eigentliche Debattte. Aber da muss man nicht Frauen speziell schützen.
Ich denke, dass sexuelle Übergriffe allgemein härter bestraft werden müssten. Meiner Meinung nach, sollte man da um eine Haftstrafe nicht drum rum kommen. Wer soetwas tut, sollte grundsätzlich ohne aussicht auf Bewährung eine Weile einsitzen. Ich finde, man sollte Vergewaltiger sogar wie Mörder bestrafen. Leider kann keine Strafe der Welt das Vergangene verhindern oder wieder gut machen.
Der neue Gesetzesentwurf ist populistisches Blabla. Es ist keine wirkliche Verbesserung, weil diese Handlungen ja bislang nicht erlaubt waren. Es ist also keine deutliche Verbesserung. Politiker stellen sich dann gern hin und betonen ganz deutlich, wie sie solche Taten verabscheuen und dass sie ganz klar dagegen sind… so sinnlose Augenwischerei!!!
Hallo!
Bitte lese noch einmal genau und zwar nur das, was da steht. Vom Griff in den Schritt und nichts dagegen haben, steht da nämlich kein Wort.
Das geplante Gesetz ist wohl eine Reaktion auf die Geschehnisse u. a. in Köln. Ich war nicht vor Ort, kenne deshalb nur die Medienberichte. Demnach handelte es sich überwiegend um Räuber und Diebe, die sexuelle Übergriffe für ihre Taten nutzten.
Die alltäglich massenhaft vorkommende sexuelle Belästigung läuft aber subtiler ab, ist zumeist nicht beweisbar und liegt haarscharf vor justitiablem Verhalten, egal welche Gesetze zur Beruhigung der Volksseele geschnitzt werden. Da rückt jemand einer Frau dicht auf die Pelle, verletzt schon dadurch den Bereich der Intimsphäre, Getätschel hier und fast nur zufällig wirkende Berührungen dort. Solche Verhaltensweisen etwa am Arbeitsplatz als tägliche Übung kann für Betroffene drangsalierend bis quälend sein. Es sind die so hartnäckigen wie unerwünschten Annäherungen der schleimigen Art, die vorzugsweise Männer ganz unabhängig von Bildungsstand und Einkommensklasse an den Tag legen. Gibt es aber auch umgekehrt und ist für den betroffenen Mann kaum weniger lästig. Solche leider alltäglich vorkommenden Verhaltensweisen sind Ausdruck von Erziehungsdefiziten, denen man mit Gesetzen nicht beikommt. Wird das geplante Gesetz verabschiedet, wird es ein weitgehend wirkungsloses Placebo sein.
Gruß
Wolfgang
Nur, dass du dich dagegen wehren kannst, heißt ja nicht, dass es in Ordnung ist.
Menschen haben das Recht, schwächer zu sein als du und etwas, das nicht in Ordnung ist, anzuzeigen.
Ja, gegen ein Gesetz, das Menschen besonders schützt, die sich selbst nicht adäquat wehren können (z.B. wegen geistiger Behinderung) habe ich nichts.
Gruß
F.