Ist Merkel am Ende?

Hallo,

Wünschenswert (als Fernziel) wäre daher doch ein Zustand, in
dem man sagt: „Mensch, da hat der Schröder doch eine Idee, an
der man arbeiten kann.“ Nicht aber der Ist-Zustand, in dem es
heißt: „Ist schon, ne gute Idee, aber dem Typen stimme ich
noch nicht mal zu, wenn er über’s Wetter spricht.“

Das ist ja das heutige Problem, dass die Politiker mit ihren Parteien assoziiert werden („Der ist in der FDP, der muss ein Schwein sein“) und nicht mit ihren Taten.

Die Aussage „Schröder hat der SPD viel Schaden zugefügt“ zeigt das doch sehr deutlich. Da fragt man sich doch, welche Aufgabe man der SPD zugesteht.

Hallo,

und wenn ja was war/en ihr/e größten Fehler?

Das hängt sicher auch vom Blickwinkel ab.

Die maßlose Selbstüberschätzung und Führungsschwäche?

Reichen Selbstüberschätzung und Führungsschwäche, um als Frau ausgerechnet in der CDU den Parteivorsitz zu erreichen und zu halten? Kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Das sind wohl Vorwürfe von Leuten, die nicht wissen, wie es in einer Partei zugeht.
Möglicherweise ist es eben keine Selbstüberschätzung und Führungsschwäche nur weil man nicht permanent rumpoltert und basta sagt, sondern das Ganze ein wenig ruhiger angeht.

Die Koalition mit Wunsch- und Traumpartner FDP?

Ich behaupte mal, dass bei einem anderen Koalitionspartner sowas wie 180°-Drehung beklagt worden wäre. Also wie man es macht, es findet sich immer jemand der meckert.

Oder ist die CDU selbst schuld, die die falsche Kandidatin aufgestellt hat?

Das wären in der Tat zumindest die Verantwortlichen. Die müßte man mal fragen, warum sie zur Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidatin gewählt worden ist. Und dann natürlich auch die Wähler. Schließlich waren u.a. Laufzeitverlängerungen im Wahlprogramm angekündigt worden. Damit sind sie dann auch gewählt worden. Wenn nun die Wählermehrheit angesichts der aktuellen Ereignisse zu einer anderen Überzeugung gekommen ist, dann kann man den Leuten in verantwortlichen Positionen nicht vorwerfen, dass sie darauf reagieren und vielleicht auch persönlich zu neuen Überzeugungen gekommen sind oder einfach nur eine Gelegenheit wahrnehmen, um Ziele umzusetzen, die zuvor schon im Vorhinein zum Scheitern verurteilt gewesen wären und deswegen erst gar nicht verfolgt worden sind.

Oder wird sie das Ruder noch einmal herumreißen?

Naja, was das richtige Ereignis zur richtigen Zeit bewirken kann, haben wir am letzten Wochenende jedenfalls nicht zum ersten Mal gesehen. Das war auch wieder eine eindruckvolle Bestätigung der Theorie, dass die letzten 14 Tage vor der Wahl entscheidend sind. Dies vorausgeschickt und festgestellt, dass es insbesondere die SPD war, die bei den Wahlen verloren hat, spricht nichts zwangsläufig dafür, dass die CDU in zwei Jahren geschwächt dastehen muss.
Vielmehr bietet sich nun vielleicht die Gelegenheit zu zeigen, dass Grüne und CDU nicht soweit auseinander sind. Manchmal kommt mir ihr Gebaren wie das von Pubertierenden und ihren Eltern. Die Eltern haben jahrelang die Voraussetzungen geschaffen, dass es warm ist und etwas zu essen gibt und die Kinder meckern nur rum und behaupten, dass sie alles anders und vor allem besser gemacht haben.
Das was der Grüne Spitzenkandidat in B-W nach der Wahl von sich gegeben hat und die Herkunft der Wähler sprechen jedenfalls dafür, dass man viel mehr Schnittmengen hat, als man vorgibt. Manchmal will halt der Kleine einfach nur anders sein, um zu emanzipieren und nicht um es tatsächlich grundsätzlich anders zu machen.
Hinzu kommt, dass die Grünen in B-W eben nicht (nur) Roth, Künast und Höhn sind.

SPD und FDP aber auch Linke sind doch wirklich diejenigen, die sich Fragen müssen, wo sie in Zukunft in nennenswertem Umfang Stimmengewinne herkriegen wollen.

Vor diesem Hintergrund wird es sicher noch spannend, wie sich die SPD in B-W verhält. In Hessen und NRW hat sie ja bereits eine denkbar schlechte Figur abgegeben und nicht gerade bewiesen, dass sie zu sinnvollen Veränderungen in der Lage ist. Und ich befürchte fast, dass man seinem großen Kolationspartner den Erfolg nicht gönnt und versuchen wird ständig querzuschießen. Außerdem wird ihre Wählerklientel eventuell steigende Energiekosten wesentlich schwerer verdauen als die Beamten und Besserverdienen samt deren Ehefrauen bei den Grünen.

Na warten wir es ab.

Grüße

Hallo,

und wenn ja was war/en ihr/e größten Fehler?

Das hängt sicher auch vom Blickwinkel ab.

Die maßlose Selbstüberschätzung und Führungsschwäche?

Reichen Selbstüberschätzung und Führungsschwäche, um als Frau
ausgerechnet in der CDU den Parteivorsitz zu erreichen und zu
halten? Kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Das sind
wohl Vorwürfe von Leuten, die nicht wissen, wie es in einer
Partei zugeht.

Das möchte ich doch nicht so stehen lassen:

Zum einen war das eine Frage und keine Behauptung,
zum anderen möchte ich daran erinnern, WIE
Merkel an die CDU-Spitze gelangt ist, nämlich
genau da, als keiner den Job wollte.
Eine kleine Erinnerungsstütze:

http://de.wikipedia.org/wiki/Angela_Merkel#CDU-Spend…

Und das mit dem Halten hat sie sicherlich recht
raffiniert angestellt, die ärgsten Gegner
wie Merz oder Koch wurden eliminiert, Öttinger zum
EU-Kommisar „befördert“ und ein möglicher
Konkurrent Wulff zum Präsidenten gemacht!
Das sind durchaus Strategien, die auch und
gerade Leute mit Selbstüberschätzung fahren
und ein deutliches Zeichen von Führungsschwäche.
Wer stark ist muss keine Gegner eliminieren,
der führt das Rudel!

Grüß Dich
Junktor

Hallo,

Reichen Selbstüberschätzung und Führungsschwäche, um als Frau ausgerechnet in der CDU den Parteivorsitz zu erreichen und zu halten? Kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Das sind wohl Vorwürfe von Leuten, die nicht wissen, wie es in einer Partei zugeht.

Das möchte ich doch nicht so stehen lassen:
Zum einen war das eine Frage und keine Behauptung,

Na deswegen habe ich ja auch mit einer Frage drauf reagiert. Zum Anderen kann man mit einer Frage durchaus auch eine Behauptung verschleiern. http://de.wikipedia.org/wiki/Rhetorische_Frage

zum anderen möchte ich daran erinnern, WIE Merkel an die CDU-Spitze gelangt ist, nämlich genau da, als keiner den Job wollte.

Na das kann man ihr aber nun wirklich nicht vorwerfen, dass sie in dieser Situation Verantwortung übernommen hat, als sie niemand wollte. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele die sie gewählt haben sie nur als Übergangskandidaten gesehen haben. Aber offenbar konnte sie geschickt ihre Macht ausbauen und festigen. Wenn man sich dagegen das Führungskarusell bei der SPD ansieht, kann man sowas mit ein bißchen guten Willen durchaus als ein Zeichen von Stärke deuten.

Und das mit dem Halten hat sie sicherlich recht raffiniert angestellt, die ärgsten Gegner wie Merz oder Koch wurden eliminiert,

Ich glaube ehe, dass die sich selbst eliminiert haben. Wenn sie führungsstark gewesen wären, dann hätte sie ihre Parteivorsitzende auch stürzen können. Wäre doch nun wirklich nicht das erst mal gewesen. Aber in diesem Punkt unterscheidet sich Frau Merkel tatsächlich von Kohl und Schröder.

Öttinger zum EU-Kommisar „befördert“

Na das machen andere Parteien natürlich ganz anders. Da werden die Besten die man hat nach Europa geschickt.

und ein möglicher Konkurrent Wulff zum Präsidenten gemacht!

Ach herje, den Konjunktiv sollte man bei dem ganz stark betonen. Der hat doch selber schon gesagt, dass er keine Lust hatte. Solche Leute braucht es nun wirklich nicht.

Das sind durchaus Strategien, die auch und gerade Leute mit Selbstüberschätzung fahren und ein deutliches Zeichen von Führungsschwäche.

Aha. Nun ist es also doch eine Behauptung und keine Frage mehr? Und einen Wikipedia-Link hast du dafür auch nicht?

Wer stark ist muss keine Gegner eliminieren, der führt das Rudel!

Also ein starker Führer muss her. Ja, auch das wünschen sich Teile der Bevölkerung. Was schwebt einem da so vor? Mehr so großer Führer oder Bruder Nr. 1? Das scheint allerdings nicht ganz mit unserer Gesellschaftsform zusammenzupassen. Auch in anderen Gegenden der Welt scheint das nicht mehr ganz so gesehen zu werden. Man muss Wohl oder Übel versuchen Partikularmeinungen irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Man kann es nicht allen Leuten recht machen. Also wird es auch immer Leute geben, die etwas zu kritisieren haben.

Grüße

Hallo,

Na deswegen habe ich ja auch mit einer Frage drauf reagiert.

es ging um diese Aussage:

Das sind wohl Vorwürfe von Leuten, die nicht wissen,
wie es in einer Partei zugeht.

Na das kann man ihr aber nun wirklich nicht vorwerfen, dass
sie in dieser Situation Verantwortung übernommen hat, als sie
niemand wollte.

Das war auch kein Vorwurf sondern eine mögliche
Erklärung, wie jemand ohne Führungsqualitäten an
die Macht kommt!

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele
die sie gewählt haben sie nur als Übergangskandidaten gesehen
haben…

Das sehe ich auch so.

Na das machen andere Parteien natürlich ganz anders. Da werden
die Besten die man hat nach Europa geschickt.

Nur weil man etwas nachmacht, ist das kein Indiz für
Führungsqualität!

und ein möglicher Konkurrent Wulff zum Präsidenten gemacht!

Ach herje, den Konjunktiv sollte man bei dem ganz stark
betonen. Der hat doch selber schon gesagt, dass er keine Lust
hatte. Solche Leute braucht es nun wirklich nicht.

Es geht in der Politik nun leider nicht immer
um die Qualität einer Person, sondern darum,
wie sie beim Wähler ankommen. Siehe z.B. G. Bush!

Das sind durchaus Strategien, die auch und gerade Leute mit Selbstüberschätzung fahren und ein deutliches Zeichen von Führungsschwäche.

Aha. Nun ist es also doch eine Behauptung und keine Frage
mehr? Und einen Wikipedia-Link hast du dafür auch nicht?

In einer Diskussion braucht man Argumente.
Diese Sophisterei und die Worte im Mund herumdrehen
kannst du dir schenken, wenn du keine anderen
Gegenargumente hast, als persönlich zu werden, dann
stimmen diese wohl.

Also ein starker Führer muss her.

Das bedarf der Klärung des Begriffes stark,
ein kooperativer Führungsstil kann stark
sein, ein opportunistischer Stil schwerlich.

Man
kann es nicht allen Leuten recht machen. Also wird es auch
immer Leute geben, die etwas zu kritisieren haben.

Natürlich, da wäre nun niemand draufgekommen!
Die Frage ist eben wie damit umgehen!

Gruß
Junktor

Hi,

Am Ende erst bei der nächsten Wahl.

und wenn ja was war/en ihr/e größten Fehler?

Sie hat der Schlange den Kopf abgeschlagen.
Mit anderen Worten: „Sie hat alle in Ihrer Partei welche Ihr gefährlich werden konnten neutralisiert und damit die Intelligenz der Partei drastisch reduziert.“

Die maßlose Selbstüberschätzung und Führungsschwäche?

auch

Die Koalition mit Wunsch- und Traumpartner FDP?

sowieso

Oder ist die CDU selbst schuld, die die falsche Kandidatin
aufgestellt hat?

Das Mädchen sollte nach der Parteispendenaffäre geopfert werden.
Leider hat sie sich festgebissen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,753

Oder wird sie das Ruder noch einmal herumreißen?

nur ein klein wenig.

nicki

szmmctag

Hallo,

Das sind wohl Vorwürfe von Leuten, die nicht wissen, wie es in einer Partei zugeht.
Na das kann man ihr aber nun wirklich nicht vorwerfen, dass sie in dieser Situation Verantwortung übernommen hat, als sie niemand wollte.

Das war auch kein Vorwurf sondern eine mögliche Erklärung, wie jemand ohne Führungsqualitäten an die Macht kommt!

An die Macht kommt hier in Deutschland durch Wahlen. Also ist es erstmal die Fähigkeit, ausreichend (aber eben nicht alle) Leute davon zu überzeugen, dass man es auf die Reihe bekommt. Wie man an Wählerstimmen kommt, ist freilich etwas kompliziert und hängt manchmal auch ein bißchen vom Zufall ab.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele die sie gewählt haben sie nur als Übergangskandidaten gesehen haben…

Das sehe ich auch so.

Die Geschichte ist voll von solchen Beispielen. Oder glaubst du das damlas Gorbatschow an die Spitze gekommen ist, um die UdSSR aufzulösen? Das war sicher nicht deren Intention, aber vor der geschichte ist doch seine Leistung nicht die schlechteste.

Na das machen andere Parteien natürlich ganz anders. Da werden
die Besten die man hat nach Europa geschickt.

Nur weil man etwas nachmacht, ist das kein Indiz für Führungsqualität!

Also ich sehe nicht, dass Öttinger eine ernstzunehmende Führungsfigur war, die Merkel hätte gefährlich werden können. Ich habe irgendwie den Eindruck, dass in allen Perteien die Pappnasen zur EU geschickt werden. Oder solche Leute, denen man noch ein bißchen den Eindruck vermitteln möchte, dass sie noch ein bißchen wichtig sind. Aber im grunde Leute, die hier nicht noch mehr Schaden anrichten sollen.

und ein möglicher Konkurrent Wulff zum Präsidenten gemacht!

Ach herje, den Konjunktiv sollte man bei dem ganz stark
betonen. Der hat doch selber schon gesagt, dass er keine Lust
hatte. Solche Leute braucht es nun wirklich nicht.

Es geht in der Politik nun leider nicht immer um die Qualität einer Person, sondern darum, wie sie beim Wähler ankommen. Siehe z.B. G. Bush!

Das sind zum einem zwei Paar Schuhe und zum anderen ist doch Merkel Parteivorsitzende und Kanzlerin geworden, weil sie ausreichend (wenn auch nicht 100%) viele Wählerstimmen hatte.

Das sind durchaus Strategien, die auch und gerade Leute mit Selbstüberschätzung fahren und ein deutliches Zeichen von Führungsschwäche.

Aha. Nun ist es also doch eine Behauptung und keine Frage
mehr? Und einen Wikipedia-Link hast du dafür auch nicht?

In einer Diskussion braucht man Argumente.

Na dann her damit. Aber bitte nicht Behauptungen mit Argumenten verwechseln. Wählerstimmen sind erstmal ein Argument dafür, dass jemand in einer Demokratie an der Spitze steht. Die Behauptung, dass dafür ein schwacher Führungsstil ausreiche, ist dagegen bestenfalls eine Theorie oder schlicht eine Behauptung.

Diese Sophisterei und die Worte im Mund herumdrehen kannst du dir schenken, wenn du keine anderen Gegenargumente hast, als persönlich zu werden, dann stimmen diese wohl.

Oder getroffene Hunde bellen.

Also ein starker Führer muss her.

Das bedarf der Klärung des Begriffes stark, ein kooperativer Führungsstil kann stark sein, ein opportunistischer Stil schwerlich.

Aber auch autoritäre werden schon mal als stark bezeichnet. Dazwischen gibt es freilich viel Schattierungen.

Man kann es nicht allen Leuten recht machen. Also wird es auch immer Leute geben, die etwas zu kritisieren haben.

Natürlich, da wäre nun niemand draufgekommen!
Die Frage ist eben wie damit umgehen!

Man könnte sagen: Basta, jetzt wird das so gemacht, wie ich das sage. Oder man hat für jedes neue Thema einen neuen Vorsitzenden. Oder man stellt sich Problemen und gibt auch mal zu, dass man sich getäuscht hat. Ach nee, das geht ja nicht, das wäre ja Schwäche. Also dann lieber einfach weitermachen?

Na wie auch immer. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Merkel, nicht das schlechteste ist, was man hätte bekommen können. Wahlen finden nunmal vorher und nicht hinterher statt. Ich behaupte mal, dass es in keiner anderen Partei jemanden gegeben hätte, der die Problem der letzten Jahre besser gelöst hätte. Der Wähler ist nunmal ein undankbares und scheues Reh. Unbequeme Wahrheiten und entsprechende Lösungen stoßen nicht auf ungeteilte Freude aller. Und je länger man an der Spitze steht, desto mehr solcher Entscheidungen sind zu fällen. Solange man nicht in Verantwortung ist, kann man dafür umso mehr versprechen.
Als nach Kohl Schröder an die Spitze kam, hatte man unter großen Beifall den „demografischen Faktor“ Blüms wieder abgeschafft. Nur um ihn dann später in stärkerer Form wieder einzuführen. Die Grünen haben immer ihren Pazifismus betont. Auch Schröder hatte dies vor seiner zweiten Wahl bedient Aber sowohl der Einsatz im Kosovo als auch in Afghanistan haben in Regierungsverantwortung dieser Parteien gelegen. Bei der letzten Wahl haben CDU und FDP klar gesagt, dass sie die Laufzeiten verlängern.

Das Problem scheint also nicht der Führungsstil von Merkel zu sein. Vielmehr ist er wohl nur eine reaktion auf die Umstände, also ein Symptom.

Grüße