BENTO bleibt natürlich am Ball und dabei bewusst postfaktisch.
http://www.bento.de/politik/donald-trump-wie-kann-ich-von-deutschland-aus-etwas-gegen-ihn-tun-1164738/#refsponi
Eine Ministerin entlassen, die eine gegenteilige Meinung hat? Erledigt.
So werden populistische Narrative gebastelt und propagandistisch in Umlauf gebracht. Yates wurde nicht entlassen, weil sie eine gegenteiligt Meinung hatte.
Genaugenommen hat sie nicht einmal eine gegenteilige Meinung formuliert. In ihrer öfftl. Erklärung behauptete sie nämlich nicht, dass sie der Ansicht wäre, die Executive Order (bzgl. Einreisesperre) wäre ungesetzlich, sondern „lediglich“, dass sie nicht davon überzeugt sei, dass sie gesetzeskonform wäre.
Entlassen wurde sie, weil sie per zwingender Arbeitsanweisung ihren Untergebenen befahl, die EO nicht zu vor Gerichten verteidigen. Damit hätte allein schon aufgrund von Fristabläufen die Gefahr bestanden, dass die US-Regierung sich nicht vor der Judikative gegen das Ansinnen der US-Bundesstaaten oder anderer Akteure durchsetzen kann. Damit hat aber Yates tatsächlich eine Verfassungskrise ausgelöst, die nur mit einer sofortigen Entlassung beantwortet werden konnte.
Gesteigert wird diese Scheinheiligkeit im Agieren von Yates noch dadurch, dass sie ihren Nichtrücktritt (ein freiwilliger Rücktritt wäre die richtige Antwort bei „Gewissenszweifeln“ gewesen) damit begründete, dass sie der ihr nachfolgenden Person nicht zumuten wollte, vor der gleichen Fragestellung zu stehen. Noch verlogener ist kaum möglich. Daher ziehe ich auch heute noch den Hut vor Leutheuser-Schnarrenberger, die als amtierende (und nicht lediglich kommissarische) Justitzministerin zurücktrat, weil sie ein erlassenes Gesetz für unrechtmäßig hielt. Tlw. zurecht, wie sich in späteren Prozessen zeigte.
Aber BENTO geht es nicht um wahre Inhalte, solange sie nicht der eig. Ideologie folgen.
Nach einem Rücktritt hätte Yates gerne lang und breit ihre persönliche Ansicht über die EO öfftl. verbreiten und propagieren dürfen.
Trump rüttelt an den Grundwerten, droht Populismus gesellschaftsfähig zu machen – und wir können nur dabei zusehen?
Nee, ihr könnt ganz offensichtlich genau dasselbe machen.
es ist wichtig zu zeigen, dass diese Politikstil niemals zur Selbstverständlichkeit werden darf.
Es ist wichtig, immer wieder zu zeigen, dass dieser Journalistikstil niemals zur Selbstverständlichkeit werden darf.
vdmaster