Ist Putin ein Mörder? Ist Trump krank im Kopf?

Die muss man aber schon hineininterpretieren und anschliessend negativ auslegen wollen.

Übrigens sind die USA und Russland zwei Länder mit vielen Atomwaffen! :scream:, OMG, habe ich das jetzt tatsächlich geschrieben und somit die USA und Russland gleichgesetzt?!?!

:unamused:

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Servus,

ich denke, man muss das Gespräch auf drei Ebenen sehen:

  1. Trump scheint nicht zu verstehen, was der Begriff ‚killer‘ überhaupt bedeutet. So spricht er von Fehlern (mistakes) die gemacht wurden und dass Menschen gestorben (killed) sind und es daher Mörder (killer) gibt.

  2. Weiters greift Trump damit indirekt vorherige US Regierungen an und kratzt zudem am glorreichen Image als „the greatest freedom living nation in the history of the world“ (Sen. Sasse). Damit unterstreicht er seinen Anspruch, ‚anders‘ zu sein und distanziert sich gleichzeitig von dem was er als ‚Fehler‘ bezeichnet.

  3. Indem er den Irakkrieg als Beispiel bringt, kann er auch wieder die Lüge verbreiten, er wäre von Anfang an dagegen gewesen. Das war schon immer ein Seitenhieb auf seine republikanischen Kontrahenten und dieses Interview dürfte bei der GOP auch deutlich heftigere Reaktionen auslösen, als bei den Dems.

Lg,
Penegrin

Hallo Vdmaster,

mit „krank im Kopf“ meinte ich diese Meldung:

„Jüngst hat sogar einer der angesehensten Psychotherapeuten der USA, der an der Johns Hopkins University lehrende John Gartner, Trump „bösartigen Narzissmus“ attestiert und ihn für „gefährlich geistig krank“ erklärt.“

http://www.nordbayern.de/politik/die-republikaner-mussen-donald-trump-stoppen-1.5796645

Darauf wurde in der Meldung; als ich sie heute morgen las, noch hingewiesen (Video).

Nun ist die John Hopkins University eine sehr kleine Uni und John Gartner wahrscheinlich eine Frau, nicht etwa einer der angesehensten Psychotherapeuten der USA.

Ansonsten viele Buchstaben ohne Sinn. Das geht doch kürzer: Mimimi.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hallo,

das sahen viele Republikaner so und haben sich auch entsprechend geäußert.

Von wollen kann keine Rede sein.

Wenn Du Deinen letzten Absatz ernst nimmst, empfehle ich Die einen Deutschkurs.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Seit Entdeckung des Feuers oder des Urknalls?

  1. In 09/12 sagt Trump auf die Frage, ob er für die Invasion des Irak wäre. Antwort „Ja … ich … glaube schon … äh … ich wünschte, es wäre beim ersten Mal (Anm. vdmaster: Unter Bush sen.) richtig gemacht worden.“

  2. In 01/13 sagt Trump, dass Bush jun. unter viel Druck (zum Handeln) stünde und „wir“ vielleicht auf die UN warten sollten. Aber Bush stünde wohl wg. Umfragewerten unter Druck und mache sich darum mehr Sorgen.

  3. In 03/14, eine Woche nach Beginn der Invasion, sagt er, dass die Sache ziemlicher Mist/Scheiße/Durcheinander wäre.

Dazwischen liegen bekannte Entwicklungen um den UN-Sicherheitsrat und die Lügenkonstrukte der Bush-Administration. Jetzt müsste nur geklärt werden, von welchem „Anfang an“ Trump redete.

Scheinbar hat er immerhin die Invasion nicht von Beginn an befürwortet. Im Gegensatz zu seiner Gegenkandidatin. Ein „ja, ich glaube schon“ mit hörbarem Zögern klingt in meinen Ohren nicht überzeugt oder als ein JA.

Gruß
vdmaster

P.S.: Das wirst Du selbst natürlich ganz, ganz anders sehen.

Nein, wahrscheinlich wollte er zwei belegte Brötchen mit Leberwurst… :hushed: Möglicherweise ist @joppo aber auch Holländer und schreibt deshalb „etwas gebrochen“ Deutsch (Deutschland)


Hier ein paar Beispiele aus deutschen Medien (konkret: WeWeWa):

Gruß Oberberger

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Komische Aussage. Habe ich denn auch nur den geringsten Zweifel gelassen, dass ich es nicht anders sehen würde? :neutral_face:

Ich stehe da übringes nicht alleine da. Wie oben schon erwähnt sehen das Politifact, die Washington Post, NBC, US News, Politico, CNN, New York Times, LA Times, The Guardian, ABC News

Aber was wissen die denn schon :smirk:

Die richtigen Monate waren natürlich 09(02, 01/03 und 03/03. :pensive:

Konnte ich aus dem Kontext erschließen :wink:

Solche Psychoferndiagnosen sind in den USA ein übliches Mittel (der Schlammschlacht), das von den Gegnern eingesetzt wird. Man beauftrage (gegen Honorar) zehn und suche sich die mit dem miesesten Ergebnis aus, das man dann eilfertig in möglichst weitreichenden Umlauf bringen lässt.

Die Experten sichern sich natürlich dadurch aus, dass sie stets selbst darauf hinweisen, dass ihre Ferndiagnose eben nicht den üblichen Ansprüchen genügt.

Gartner ist noch einmal ein Sonderfall, weil er über fast jeden ein (nicht fachliches) Psycho-Buch schreibt. Da kannst Du nun dran riechen und das diagnostizieren.

Schön, dass Du mittlerweile am Ende schon Deine eigenen Kommentare in einem Wort zusammenfasst. :innocent:

Damit hätte ich nicht gerechnet. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Natürlich habe ich das für diejenigen geschrieben, die es mit der Zeitgeschichte nicht so haben oder gar zu jung (vlt. auch schon zu alt) sind, um sich noch selbst daran zu erinnern.

Embargo gegen Irak - 1996 - Interview Madeleine Albright „Demokratin“ - Frage zu einer halben Mio toter Kinder - Antwort - ich glaube, das ist eine sehr harte Entscheidung, aber der Preis, glauben wir, ist es wert.

Und heute? Gut 20 Jahre später…

In ihrem Wahlkampf für Hillary sagte Albright: „Es gibt einen besonderen Platz in der Hölle für Frauen, die sich nicht gegenseitig helfen!“ (Soll heißen: die für Sanders stimmen statt für Clinton.) Vielleicht sollten wir ergänzen: Es gibt einen besonderen Platz in der Hölle für Frauen (und Männer), die glauben, eine halbe Million toter Kinder seien ein tragbarer Preis für ein verheerendes Sanktionsregime, während sie gleichzeitig zu Hause von ganzem Herzen Frauen- und Homosexuellenrechte fördern. Ist Albrights Ausspruch nicht viel obszöner als sämtliche von Trumps sexistischen Banalitäten?

Ich teile diese Meinung. Die Wahl gegen die Demokraten ist keine schlechte gewesen. Im Grunde genommen die einzige.

Franz

Zefix!
Und unser österreichischer Fachverband hat uns in einer Aussendung gerade erst davor gewarnt, Ferndiagnose über Trump zu veröffentlichen.
Das sei völlig unseriös und würde den Berufsstand in Verruf bringen.

Gruß
F.

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Hierzulande auch.
Ich erinnere mich an zwei „Diagnosen“ (eine von einem Psychiater aus Leipzig, die andere hab ich vergessen, mit denen 2015 an Merkel herum"diagnostiziert" wurde? Tenor: die lässt alle rein, die kann nicht ganz dicht sein. Töröö!

[Der Unterschied übrigens zu meiner eigenen Antwort in irgendeinem Thread im Psychobrett, in dem ich Trump damals eine „narzisstische Persönlichkeitsstruktur“ zugeschrieben habe ist der, dass das keine Diagnose ist, sondern eine bloße Beschreibung von auffallenden Persönlichkeitszügen wie Extrovertiertheit usw. auch. Das geht auch aus der Ferne, wenn man vorraussetzt, dass die medial dargestellte Persönlichkeit so einigermaßen der echten Persönlichkeit entspricht.
Eine psychiatrische Diagnose (und das ist der „maligne Narzissmus“) dagegen ist da schon eine andere Hausnummer.]

Gruß
F.

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Das fand sicher in den ihr nicht zugeneigten Medienteilen massive Verbreitung und galt dort als Kondensat der absoluten Wahrheit.

Es wäre fast schon witzig, wenn es nicht offensichtlich so billig wäre.

Wobei die „Diagnose“, die von jemandem mit Parteimitgliedschaft bei der AfD erstellt wurde, sicher noch zusätzlich die Qualität unterstreicht. :joy:

… wurde auch Hillary Clinton "fern"diagnostiziert. Allerdings in anderer Schattierung.

Btw: Welcher Spitzenpolitiker on the top hätte nicht einen Hang zum übersteigerten Ego u.a.? Merkel soll dem Vernehmen nach eine heftige parteipol. „Killerin“ sein, die noch alle innerparteilichen Kontrahenten sehr brutal kalt machte bzw. stellte.

Gruß
vdmaster

P.S.: Maligner Narzissmus ist in der pol. Schlammschlacht schon fast die „nuclear option“ und knapp vor dem direkten Vergleich mit Hitler.

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Das sind doch alles Trumpisten! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Und weil es so schön passt ein Artikel aus der SZ

Es liegt aber noch etwas mehr daran, dass er, anders als viele seiner Kollegen aus den genannten Disziplinen, ziemlich wenig Scheu vor klaren Thesen hat, wo es eher keine klaren Thesen gibt.

Bandelow ist damit auch ein Problem. Ein Problem - oder besser: ein Symptom - der Medien- und Talkshow-Branche an sich, die unbedingt klare und einfache Antworten auf Fragen will, auf die es (noch) keine klaren und einfachen Antworten gibt.

Dann greift sie in ihrer Not eben auf populistisches Geschwätz zurück.

Oder wie es der Autor meint

Grundsätzlich bleibt der Eindruck: Im Plasberg-Studio werden Fragen aufgeworfen, die in ihrer Hemdsärmeligkeit eine recht fatale Mischung aus hyperglobal und unterkomplex sind. Und die zu einer Zeit gestellt werden, in der man sie mit einem Kaffeesatz vielleicht noch fundierter beantworten kann als mit Analysen. Und sie führen alle mehr oder weniger direkt zurück zu Borwin Bandelow.

Das nenne ich mal einen sehr schön formulierten Tritt in die Weichteile. :joy:

Gruß
vdmaster

BENTO bleibt natürlich am Ball und dabei bewusst postfaktisch.

http://www.bento.de/politik/donald-trump-wie-kann-ich-von-deutschland-aus-etwas-gegen-ihn-tun-1164738/#refsponi

Eine Ministerin entlassen, die eine gegenteilige Meinung hat? Erledigt.

So werden populistische Narrative gebastelt und propagandistisch in Umlauf gebracht. Yates wurde nicht entlassen, weil sie eine gegenteiligt Meinung hatte.

Genaugenommen hat sie nicht einmal eine gegenteilige Meinung formuliert. In ihrer öfftl. Erklärung behauptete sie nämlich nicht, dass sie der Ansicht wäre, die Executive Order (bzgl. Einreisesperre) wäre ungesetzlich, sondern „lediglich“, dass sie nicht davon überzeugt sei, dass sie gesetzeskonform wäre.

Entlassen wurde sie, weil sie per zwingender Arbeitsanweisung ihren Untergebenen befahl, die EO nicht zu vor Gerichten verteidigen. Damit hätte allein schon aufgrund von Fristabläufen die Gefahr bestanden, dass die US-Regierung sich nicht vor der Judikative gegen das Ansinnen der US-Bundesstaaten oder anderer Akteure durchsetzen kann. Damit hat aber Yates tatsächlich eine Verfassungskrise ausgelöst, die nur mit einer sofortigen Entlassung beantwortet werden konnte.

Gesteigert wird diese Scheinheiligkeit im Agieren von Yates noch dadurch, dass sie ihren Nichtrücktritt (ein freiwilliger Rücktritt wäre die richtige Antwort bei „Gewissenszweifeln“ gewesen) damit begründete, dass sie der ihr nachfolgenden Person nicht zumuten wollte, vor der gleichen Fragestellung zu stehen. Noch verlogener ist kaum möglich. Daher ziehe ich auch heute noch den Hut vor Leutheuser-Schnarrenberger, die als amtierende (und nicht lediglich kommissarische) Justitzministerin zurücktrat, weil sie ein erlassenes Gesetz für unrechtmäßig hielt. Tlw. zurecht, wie sich in späteren Prozessen zeigte.

Aber BENTO geht es nicht um wahre Inhalte, solange sie nicht der eig. Ideologie folgen.

Nach einem Rücktritt hätte Yates gerne lang und breit ihre persönliche Ansicht über die EO öfftl. verbreiten und propagieren dürfen.

Trump rüttelt an den Grundwerten, droht Populismus gesellschaftsfähig zu machen – und wir können nur dabei zusehen?

Nee, ihr könnt ganz offensichtlich genau dasselbe machen.

es ist wichtig zu zeigen, dass diese Politikstil niemals zur Selbstverständlichkeit werden darf.

Es ist wichtig, immer wieder zu zeigen, dass dieser Journalistikstil niemals zur Selbstverständlichkeit werden darf.

vdmaster

Wobei ich auch nicht die ganz andere Sicht des SPIEGEL unterschlagen will

Yepp.
Darum sind diese „Narzissmus“-Vorwürfe ja so schwachsinnig (außer sie sind so ausgeprägt wie bei Trump, dann ist das schon mal eine kleine Analyse wert; „Maligner Narzissmus“ ist aber eben was anderes und als Ferndiagnose eine grobe Unverschämtheit).

Gruß
F.