Ist 'Schwarzer' ein Schimpfwort?

Moin, Gurkenschale,

die ganze Diskussion ist für die Katz, sie dient immer wieder als Selbstbefriedigungsvorlage für die Verfechter der political correctness.

Da hilft kein Rumeiern - als ich meinen Cousin (Bayer wie ich) mal gefragt habe, ob er sich als Afroamerikaner fühlt, hätte ich mir beinahe eine gefangen. Neger dürfte ich zu ihm sagen, wenn ich will (will ich aber nicht).

Mir ist völlig schleierhaft, wer außer einer amerikanischen Fahndungsbehörde diese Klassifikation benötigt. Alle meine Freunde und Bekannten, ob aus Nigeria, Amerika, Indien oder sonstwoher haben Namen, und ich war noch nie in der Verlegenheit, sie nach ihrer Hautfarbe sortieren zu müssen.

Das hilft Dir natürlich alles nicht aus der Bredouille oder aus der Zwickmühle: Irgendwer (normalerweise aber keiner der Gemeinten) ist sturzbetroffen und fällt über Dich her, egal, welches Wort du als Sammelbegriff verwendest.

Gruß Ralf

Hallo,

eigentlich sollte das kein Problem sein, wir werden von dunkelhäutigen Menschen ja auch oftmals „Weiße“ genannt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgend ein hellhäutiger Mensch sich beschimpft fühlt, wenn er als Weißer tituliert wird.

Und farbig sind wir schließlich alle, warum sollte man das nicht sagen dürfen?

Grüße
Didi

Das Wort „Schwarzer“ ist meiner Meinung nach durchaus akzeptabel. Amerikaner dieser Hautfarbe bezichnen sich schließlich auch als „Coloured“ oder „Blacks“. Als Tip für deine Arbeit: In den Anfangsjahren der Filmindustrie spielten Schwarze meist lächerliche zum Teil beleidigende Nebenrollen (meistens Diener). Die Stummfilmreihe „Die kleinen Strolche“ (O:„Rascals“)von Hal Roach brach mit dieser traurigen Tradition. Hier wurde zum ersten mal ein schwarzer Junge in einer zwar lustigen aber sympathischen Rolle dargestellt. Der Film „Vom Winde verweht“ wird zwar gern auf die Liebesgeschichte beschränkt. Das ist aber nicht richtig. Vielmehr befasste sich hier Hollywood zum ersten mal, wenn auch relativ zurückhaltend mit dem Thema Sklaverei. Nach dem Krieg wurde das Schwarze Kino selbstbewusster. Ich empfehle dir für deine Studie dich mit Melvin van Peebles zu beschäftigen. Aber auch weiße Regisseure begannen sich mit dem Thema Rassismus in Amerika zu beschäftigen.
Als Highlights möchte ich dir die Filme „In the Heat of the Night“ und „Rat mal, wer zu Essen kommt“ (beide mit Sidney Poitier) empfehlen. Der zweite Film brach mit dem Tabu, Liebespaare verschiedener Hautfarben auf die Leinwand zu bringen.
Ein Schauspieler, der sich besonders für die Rechte seiner schwarzen Kollegen engagierte war übrigens Charlton Heston, auch wenn seine spätere Aktivität für die amerikanische Waffenlobby sicher weniger vorbildlich war.