Ich habe mal einen Beitrag im heute journal gesehen, in dem behauptet wurde, in Deutschland solle man lieber kein Wasser sparen, weil die Kanalisation sonst extra gespült werden muss. Also in Deutschland haben wir kein Wasserproblem, deswegen muss und sollte man auch kein Wasser sparen.
Kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen. Wer kennt die Hintergründe und kann mir das erklären? Wasser sparen - ja oder nein???
Hi,
Kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen. Wer kennt die
Hintergründe und kann mir das erklären? Wasser sparen - ja
oder nein???
Nein, aus den Gründen, die Du bereits nanntest. Deutschland ist kein Wüstenstaat, sondern ein Land, dessen Süßwasserreserven durch Regen mehr als reichlich aufgefüllt werden. Da haben wir allen Ölstaaten etwas voraus …
Gruß S
Hallo, Ahmet!
Wasser sparen ist auf jeden Fall prinzipiell sinnvoll - nicht nur für den Geldbeutel.
Allerdings:
Das Gefälle der Kanalisationen ist in Deutschland auf einen Toilettenspülverbrauch von ca. 7 Liter ausgelegt. Das heißt, wenn zum Wegspülen eines „großen Geschäfts“ (oder was auch immer an festen Bestandteilen im Klo landet) nur 3 Liter verwendet werden, weil entweder zu kurz gespült wird oder z.B. das Spülkastenvolumen mit Hilfe eines Ziegelsteins verringert wurde (was eine Zeitlang von verschiedenen Leuten propagiert wurde), dann kann es sein, dass die Kanalisation im Laufe der Zeit verstopft. Das heißt natürlich nicht, dass Du für eine halbe Tasse Pipi 7 Liter Wasser verplempern musst/sollst.
Viele Grüße
Thomas
Hallo Ahmet,
interessanter Beitrag zum Thema:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/wasser…
Viele Grüße
Eve*
Ja,
fuer mich ist wasser-sparen sinnvoll, denn der Kubikmeter kostet 6 Euro.
Gruss Helmut
Okay, dann scheint ja was dran zu sein an der Behauptung, zu viel Wasser sparen ist auch nicht gut. Aber das mit dem Strahlregler finde ich interessant. Den kann man ja einfach auf einen Wasserhahn oder einen Duschkopf schrauben und dann spart man effizient Wasser. Einfach indem Luft beigemischt wird. Vor allem aus Stromspargründen macht das ja dann auch Sinn, wenn weniger Warmwasser erhitzt werden muss.
Ich glaub sowas besorg ich mir mal für Küche und Bad, kann ja auf keinen Fall schaden. Und ist ja noch nicht mal teuer, siehe http://www.aguaflux.de/
fuer mich ist wasser-sparen sinnvoll, denn der Kubikmeter
kostet 6 Euro.
Wenn zu viel gespart wird, dann wird es aber teurer.
Moin Grußloser,
Wasser sparen - ja
oder nein???
kommt darauf an.
In der Fläche ist die Wasserversogung eher problemarm, in Ballungsgebieten kann es aber sinnvoll sein, Wasser sparsam zu verwenden, weil zur Versorgung Wasser aus z.T. empfindlichen Gebieten erfolgt.
Gandalf
Hallo,
Aber das mit dem
Strahlregler finde ich interessant. Den kann man ja einfach
auf einen Wasserhahn oder einen Duschkopf schrauben und dann
spart man effizient Wasser. Einfach indem Luft beigemischt
wird.
Sowas ist eigentlich seit 'zig Jahren Standard. ‚Perlator‘ ist ein anderer Name dafür. Natürlich kann man das auch für zusätzliches Geld ein zweites Mal installieren.
Gruß
loderunner
Die Kanalisationen sind also oft für zu viel Wasser ausgelegt. Ein interessanter, mir ganz neuer Aspekt.
Ein ökologischer Grund fürs Wassersparen kann in vielen Fällen der Landschafts- und Naturschutz sein. Bei zu starker Grundwasserentnahme fallen Feuchtgebiete trocken und werden verstört. Beim Bau von Talsperren werden schöne, artenreiche Bachniederungen und umgebende Wälder geflutet. Stauseen haben auch ihre Tier- und Pflanzenwelt, aber meist eher wenige und gewöhnliche Arten. Die ästhetische Beurteilung geht weit auseinander - ich finde Stauseen meist hässlich.
Für das erwähnte Fluten von Kanalisationen kann man ja sicherlich nicht-aufbereitetes, preiswertes Wasser, zum Beispiel aus Flüssen, benutzen. Aber das müsste die Kanalverwaltung halt organisieren und vor allem bezahlen. Über die Gebüren käme das dann zurück zum Verbraucher. Es hätte dann aber vielleicht den Vorteil, dass das Wasser aus ökologischer weniger empfindlichen Bereichen stammen würde.
Hallo,
Ich habe mal einen Beitrag im heute journal gesehen, in dem
behauptet wurde, in Deutschland solle man lieber kein Wasser
sparen, weil die Kanalisation sonst extra gespült werden muss.
Also in Deutschland haben wir kein Wasserproblem, deswegen
muss und sollte man auch kein Wasser sparen.
Grunsätzlich ist der sparsame Umgang mit den Schätzen der Natur immer richtig, egal was diejenigen, die auf kurzzeitigen Erfolg bedacht sind auch sagen mögen.
Gruß:
Manni
Nein, aus den Gründen, die Du bereits nanntest. Deutschland
ist kein Wüstenstaat, sondern ein Land, dessen
Süßwasserreserven durch Regen mehr als reichlich aufgefüllt
werden. Da haben wir allen Ölstaaten etwas voraus …
Hallo S.
Im Gegensatz zu den Ölstaaten haben wir in Deutschland auch einen ungeheuren Wasserverbrauch.
Im vergangenen Jahrhundert, ich muss so um die 15 gewesen sein, kam es nach heißen, trockenen Sommern, mehrmals zu einer deutlichen Wasserknappheit.
Die Talsperren liefen leer, Auto waschen und Rasen sprengen wurde verboten.
Wir haben zwar übers Jahr genügend Regen, aber die Speicherräume sind begrenzt. Mit dem Bau neuer Talsperren und dem Rückgang der Schwerindustrie dürfte sich die Lage allerdings gebessert haben.
Trotzdem kann es sinnvoll sein, zumindest in der heißen Jahreszeit, Wasser zu sparen. Auch deswegen, weil Wasser inzwischen sauteuer geworden ist.
Gruß, Nemo.
Im Gegensatz zu den Ölstaaten haben wir in Deutschland auch
einen ungeheuren Wasserverbrauch.
Ich habe mal gelesen, daß der Durchschnittsbürger in Kuwait o. Ä. erheblich mehr Wasser verbraucht als der Durschschnittsdeutsche.
Wir haben zwar übers Jahr genügend Regen, aber die
Speicherräume sind begrenzt. Mit dem Bau neuer Talsperren und
dem Rückgang der Schwerindustrie dürfte sich die Lage
allerdings gebessert haben.
Stimmt. Selbst im Jahrhundertsommer 2003 wurde das Wasser nicht knapp.
Trotzdem kann es sinnvoll sein, zumindest in der heißen
Jahreszeit, Wasser zu sparen. Auch deswegen, weil Wasser
inzwischen sauteuer geworden ist.
Was wiederum daran liegt, daß die Abwasserleitungen verstopfen o. Ä., weil sie nicht ausreichend gespült werden und dann teuer repariert werden müssen.
Also, Leute: Dreht die Hähne auf! 
Gruß S
Hallo,
es kommt nicht zuletzt darauf an, was mit dem Wasser gemacht wird. Das Problem mit zu geringer Spülmenge in der Kanalisation wurde schon genannt.
Wenn aber das Wasser zum Duschen, Wäschewaschen o.ä. verwendet wird, ist Wassersparen durchaus sinnvoll. Immer wenn warmes Wasser verwendet wird, heißt mehr Wasser auch mehr Energieverbrauch. Man muss sich übrigens auch nicht immer mit warmem Wasser die Hände waschen. Unsinnig wirds besonders dann, wenn man das warme Wasser aufdreht, aber mit dem Händewaschen fertig ist, bevor das warme Wasser den Hahn erreicht.
Gruß, Niels
Tach,
http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserverbrauch
oder
http://www.dnr.de/publikationen/drb/artikel.php?id=57
Kann ja jeder für sich entscheiden.
Gruss
B
Hallo Turmfalke
Nein, die Kanalisation ist auf Starkregenfälle ausgelegt; und das reicht heute nicht immer, weil heftigere Regenfälle runterkommen.
Wenn die Abwasserkanäle zu klein ausgelegt sind, dann drückt es im Extremfall das Kanalwaser in die alte Waschmaschine, die im Auslauf kein Rückstauventil hatte und direkt an den Sipho angeschlossen war.
(Vor ca. 25 bis 30 Jahren in Roßdorf bei Darmstadt)
Das war nicht lustig!! Und wenn dann noch Wassersparer an allen möglichen Stellen eingesetzt werden, dann möchte ich Dein Geschrei hören, wenn beim nächsten Starkregen diese Brühe bei Dir im Keller landet.
Als Überflieger sieht man so was wohl von einer HÖHEREN WARTE aus und mit Tempo 350km/h ist man auch schnell weg.
Gruß Olschi
Hallo Olschi!
Und genau deswegen sind bei uns (in den neuen Bundesländern) Regenwasserkanäle von Schmutzwasserkanälen getrennt. Problem ist da nun wirklich, dass das Schmutzwasser zuwenig anfällt. Aussage unseres Bürgermeisters im Amtsblatt: „Wenn die Bürger nicht endlich anfangen Wasser zu verbrauchen, dann wird es richtig teuer!“ Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, warum muss relativ sauberes Regenwasser durch die Kläranlage fließen? Dieses mündet soweit ich weiß irgendwo in nem Bachlauf oder Flussmündung.
Schmutzwasser, was durch die Kläranlage muss, ist hier „Mangelware“. Aber dadurch, dass „Projektanten“, welche „UNS HIER“ erklären mussten wie alles funktioniert, und nur nach prozentualen Kostenaufwand dieser von ihnen projektierten Anlagen, auch das Honorar erhalten, haben eben mit den „Entsprechenden Sicherheitsfaktoren“ bauen lassen!
Ergebnis ist:„Viel zu große Anlagen für viel zu wenig Zulauf!“
Hoffe mal nen Gedenkanstoß gegeben zu haben.
VG Thomas
Mir war die Problematik schon bekannt, aber bei der Fülle der Antworten frage ich mich langsam, ob es überhaupt rechtlich zulässig ist, dafür gerade diejenigen zur Kasse zu bitten, die zur Beseitigung beitragen.
Mit anderen Worten: die Kosten zum Durchspülen müssten von den Verantwortlichen getragen werden, und da diese wohl schon in Rente oder tot sind, von der Kommune.
Aber keinesfalls dürfen sie auf den Wasserpreis aufgeschlagen werden.
Hallo,
von der Kommune.
Aber keinesfalls dürfen sie auf den Wasserpreis aufgeschlagen
werden.
ich finde diese Sichtweise immer wieder lustig. Was glaubst Du wohl wie sich die Kommunen finanzieren? Die haben auch keinen Geldscheißer.
Wenn das nicht über erhöhte Einnahmen aus den Wassergebühren finanziert wird, dann muss das Geld anderswo weggenommen werden. Dann gibt’s eben eine „halbe“ Kinderbetreuerin im Kindergarten weniger oder die Schlaglöcher im Asphalt werden erst 3 Jahre später repariert.
Abgesehen davon sind die Wasserbetriebe i.d.R. eigenständige kommunale Betriebe, da kann nicht einfach mal querfinanziert werden.
Gruß, Niels