Ist Wulff linksradikal?

Huhu,

Jan Fleischhauer (Spiegel) hat gerade bei Heiner Bremer folgendes rausgehauen:

Die AfD-Aussage „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ wäre rechtsradikal, weil zu allgemein gehalten.

Bedeutet das dann im Umkehrschluss, dass Wulff 'ne linksradikale Socke ist?

Seine Aussage „Der Islam gehört zu Deutschland“, war ja nun das exakte Gegenteil und genauso allgemein?

Ich distanziere mich im Übrigen ausdrücklich von der AfD-Aussage!

Glückauf!

Hallo,

die Umkehrung einer rechtsradikalen Aussage macht diese keineswegs linksradikal.

„Der Holocaust war richtig“, wäre ganz klar rechtsradikal.
„Der Holocaust war falsch“, ist deshalb aber noch lange nicht linksradikal.

Gruß,
Steve

Sich von Rechtsradikalen zu distanzieren ist eindeutig linksradikal!

Gruß
F.

Ich distanziere mich im Übrigen ausdrücklich von der AfD-Aussage!

Weshalb?

Wenn ein kleiner religiöser „Verein“ namens ZdM meint, politische Einflussnahme betreiben zu müssen, dann gehört er nicht zu Deutschland. Es verwundert mich schon, weshalb Mayzek und Co. überhaupt soviel Beachtung geschenkt wird. Sie distanzieren sich nicht mal von radikal- extremistischen Gruppierungen.

Wenn man übrigens das Programm der AFD liest, dann stellt man fest, dass zwischen Religion und Muslimen differenziert wird. Aber im Sog der medialen propagandistischen Meinungsmacher, die auch heute wieder sowohl AFD als auch Hofer unisono mit dem Begriff „populistisch“ bezeichnen, lassen sich viele mitreißen. Anstelle mal selbst darüber nachzudenken, wo welche Risiken vorhanden und neue erzeugt werden.

Franz

Ein wenig musste ich lachen. Ist dir eigentlich klar, was der Begriff „populistisch“ bedeutet? Natürlich bedient die AfD den Stammtisch. Ultrakonservative Thesen für den unzufriedenen „Kleinen Mann“. Das die AfD vor allem bei Arbeitslosen und in den bildungsfernen Schichten punkten kann, dürfte doch ein klarer Hinweis sein, was für eine Partei das ist. Wenn man bedenkt, wie man in der AfD über den Umgang mit Arbeitslosen denkt, drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass es vor allem ungebildete Arbeitslose sind, welche die AfD gewählt haben.

Wenn man sich vor Augen führt, welches Frauen- und Familienbild die AfD in ihr Programm geschrieben hat, wenn man bedenkt, wie die AfD über Umweltschutz und Atomkraft denkt, so kann man ohnehin nur zu dem Schluss kommen, dass es mit dem geistigen Potential deren Wählerschaft nicht weit her ist.

Am Ende haben sich einfach zwei extremistische Gruppen getroffen und sich - natürlich - auf nichts einigen können. Was hätte denn auch herauskommen können?

2 Like

Weil ich schon seit meiner Kindheit Türken in meinem näheren Umfeld habe und auch mit eben solchen befreundet bin. Türken sind Moslems und als solche nun mal muslimischen Glaubens…

Ganz normal in „meiner Welt“!

Es gibt selbstverständlich „Facetten“, die definitiv nicht zu Deutschland gehören (dürfen)!

Das ist ein „sensibles“ Thema und muss deshalb sehr differenziert betrachtet werden! Die Anhänger dieser Religion sind im Übrigen bereits „Teil unserer Gesellschaft“…

Glückauf!

Ich distanziere mich von (genau) dieser Aussage; nicht von der AfD im Allgemeinen.

Glückauf!

Hmmm…

Reden wir im Sommer nächsten Jahres, kurz vor den Wahlen, über die großzügige Stammtischpolitik eines Herrn Schäuble und Co.

Wenn Steuererleichterungen versprochen werden aus den schon jetzt vorliegenden Überschüssen. Die aber aus rein populistischen Gründen bis dahin den Bürgern vorenthalten werden.

Außerdem war das Thema Islam. Und weniger deine persönlichen Ansichten über bildungsfern und -nah. Und Extremismus zeichnet sich nicht alleine dadurch aus, dass zwei Seiten unterschiedliche Auffassungen haben. In diesem Sinne ist mir die derzeitige Bezeichnung „populistisch“ als Beschimpfung eigentlich recht, weil sie die Unfähigkeit sachlicher Auseinandersetzung der Kritiker so schlicht vorführt. Oder deren wendehälserischer Gefälligkeitspolitik zum jeweiligen Zeitpunkt.

Franz

Das ist aber, wenn man einigermaßen seriös bleiben möchte, gar nicht von Nöten.

Kurzversion:

Die „schleichende Islamisierung Europas“ ist genauso ein „Märchen“, wie der angeblich „vom Mensch beschleunigte“ Klimawandel!
(Ende der Durchsage!)

So what? Glückauf!

PS: Sorry, mein Handy lässt kein Voll-Zitate zu; Markieren funktioniert nicht richtig.

Die AfD gibt erstmal all jenen eine politische Heimat, die den Sinn der aktuellen Zuwanderung und das Handeln der EU-Institutionen kritisch hinterfragen.

Btw: Bei der Kernkraft teilt ja die EU-Komission mittlerweile AfD Standpunkte.

Aber Wulff hat ja quasi (vorauseilend) auch (genau) einer Aussage der AfD widersprochen und du fragst im Allgemeinen, ob er eine linksradikale Socke ist …

Aus dem Widerspruch kommst nimmer raus :wink:

Gruß
F.

Hallo,

Wulff war viel zu wachsweich, um mehr als ein getreuer Diener seiner Kanzlerin zu sein. Durch die ständige Wiederholung und fortwährende Fixierung auf den Satz „der Islam gehört zu D“ ist der Kontext völlig untergegangen.

http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Christian-Wulff/Reden/2010/10/20101003_Rede.html

Eine typische Friede-Freude-Eierkuchen-Rede und präsidentielles Blabla.

Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört
zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische
Geschichte
. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.

und er bezieht sich hierbei schlicht auf die rechtschaffenden Muslime, die im Land leben und dt. Staatsbürger geworden sind, sich auch entsprechend einbringen und das GG akzeptieren, nicht nur temporär tolerieren. Völlig lösgelöst von Fragen um Sinn und Zweck der doppelten Staatsbürgerschaft.

Das AfD-Grundsatzprogramm liegt immer noch nicht vor :rage: , weswegen ich auf den Leitantrag zurückgreifen muss. Unter dem Vorbehalt, dass die Formulierungen unverändert übernommen wurden und nunmehr gültig sind.

https://www.alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/03/Leitantrag-Grundsatzprogramm-AfD.pdf

7.6 DER ISLAM IM SPANNUNGSVERHÄLTNIS ZU UNSERER FREI‐1HEITLICH‐DEMOKRATISCHEN WERTEORDNUNG

7.6.1 DER ISLAM GEHÖRT NICHT ZU DEUTSCHLAND

3Die AfD bekennt sich uneingeschränkt zur Glaubens‐, Gewissens‐ und Bekenntnisfreiheit. Sie 4fordert jedoch, der Religionsausübung durch die staatlichen Gesetze, die Menschenrechte und 5unsere Werte Schranken zu setzen. Einer islamischen Glaubenspraxis, die sich gegen die frei‐6heitlich‐demokratische Grundordnung, unsere Gesetze und gegen die jüdisch‐ christlichen 7und humanistischen Grundlagen unserer Kultur richtet, tritt die AfD klar entgegen. Die 8Rechtsvorschriften der Scharia sind mit unserer Rechtsordnung und unseren Werten unver‐9einbar. 10Der Islam gehört nicht zu Deutschland. In seiner Ausbreitung und in der Präsenz einer ständig 11wachsenden Zahl von Muslimen sieht die AfD eine große Herausforderung für unseren Staat. 12Ein orthodoxer Islam, der unsere Rechtsordnung nicht respektiert oder sogar bekämpft und 13einen Herrschaftsanspruch als alleingültige Religion erhebt, ist mit unserer Rechtsordnung 14und Kultur unvereinbar. Viele Muslime leben rechtstreu sowie integriert und sind akzeptierte 15Mitglieder unserer Gesellschaft. Die AfD verlangt jedoch zu verhindern, dass sich islamische 16Parallelgesellschaften mit Scharia‐Richtern bilden und zunehmend abschotten. Sie will ver‐17hindern, dass sich Muslime bis zum gewaltbereiten Salafismus und Terror religiös radikalisie‐18ren.

Auch hier stürzen sich alle auf den Gegenpol „nicht“. Liest man aber mal den Kontext, dann grenzt die AfD Terror, Salafismus und orthodoxen Islamismus aus. Zeitgleich bestätigt sie, dass viele Muslime rechtstreu, integriert und akzeptierter Teil der Gesellschaft sind. Zudem sieht die AfD den Islam nicht als Teil der dt. Geschichte. Nichts anderes hätte Wulff gesagt.

So, nun kann man hysterisieren und in Schnappatmung verfallen, oder sich in Ruhe dem eigentlichen Kernproblem nähern. Bei Dir ist es die mangelnde Aufmerksamkeit gegenüber Fleischhauer. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Er hat nämlich nicht gesagt, dass die Aussage rechtsradikal wäre. Er sagte, dass sich die AfD - nachdem das Thema Flüchtlinge voerst durch war - anhand der „Islamfrage“ radikalisert hätte.

Dies zeige sich darin, dass man trotz Programmdiskussion (in Stuttgart) sich nicht auf eine Formulierung habe einigen können wie „der pol. Islam“ oder „der Islamismus“ gehöre nicht zu Deutschland.

Die AfD hat also im Interesse der internen Streitunterdrückung (auch hier Realos und Fundis) darauf verzichtet, den Punkt soweit auszuformulieren, dass er unmißverständlich ist. Weil es genug Radikale in der Partei gibt, die eine „weichere“ Formulierung nicht akzeptieren würden.

Und wenn man das mal mit der tatsächlich durchgängig rechtsradikalen (bis -extremen) NPD vergleicht: Bei denen würde man doch schon mit dem Hinweis, dass es überhaupt integrierte Muslime in D gibt, die Teil der Gesellschaft sind, keine fünf Minuten ungeschoren davonkommen.

Gruß
vdmaster

Paah!

Wulff ist eine einzelne Person; die AfD sind über 30.000 (Mitglieder). Und die haben (überraschenderweise) unterschiedliche Meinungen!

Und nu?

Du solltest Dich nicht als Berater einer der etablierten Parteien anbieten. Mit der Stigma-Nummer sind die bisher nämlich mehr auf die Nase gefallen, als zu punkten.

Sind Dir die Wählerwanderungen von der Linkspartei und der SPD zur AfD hin bekannt?

vdmaster

Erstens bündeln sich die vielen Mitglieder naturgemäß letztlich auch zu einem Programm und zweitens war Wulff bekanntlich auch viele: Maschmeyer, Ferres, Bettina usw. :wink:

Basst eh!

Gruß
F.

Lies und lerne!

So simpel ist die Wahrheit eben nicht. Auch wenn ich der Zuversicht des IW in die Übertragbarkeit auf heute nicht zustimmen würde.

vdmaster

Du böser Mensch!

Aber zugegeben: ich kam gerade nach Hause, schalte den Fernseher ein …

… und dann direkt diese (mehr oder weniger, aber wort-wörtliche!!!) Aussage von (diesem wieder mal!!!) „Jan“…

*#*Aufschrei@Pöbeljans

das wären ja die Scharia-Muslime nach Schweizer. :grin:

Es muss natürlich rechtschaffenen heissen.

Okay, dagegen kann ich nicht anstinken! :wink:

Glückauf!