Jagd auf kranke Hartz-IV-Empfänger

Hallo

Nach Schätzungen der OECD schädigen Steuerhinterzieher den deutschen Staat mit jährlich mehr als 100 Mrd. Euro. Durch die Aufdeckung der „Offshore Leaks“ ist das Thema wieder auf die Tagesordnung zurückgekehrt. Doch was machen die deutschen Behörden? Jagen sie Steuerhinterzieher und deren Helfershelfer bei der Deutschen Bank? Nein. Deutsche Behörden machen stattdessen Jagd auf kranke Hartz-IV-Empfänger. Wenn erwerbsfähige Erwerbslose sich krankmelden, droht ihnen künftig ein Termin beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK). Und wenn das subjektive Gesundheitsempfinden nicht mit den objektiven Kriterien des MDK übereinstimmt, müssen die Erwerbslosen mit einer Sanktion rechnen – was nichts anderes heißt, als dass der Staat ihnen zeitweise die vom Grundgesetz garantierte Menschenwürde entzieht und ihnen das Existenzminimum verweigert. Die Kleinen hängt man, die Großen dürfen ihre eigenen Gesetze schreiben.
Was denkt Ihr darüber?

Man kann jemanden eine Krankheit nachweisen aber niemand kann mir nachweisen, das ich gesund bin.
Dann bräuchten wir keine Forschung mehr.

mfg. Lutz

Guten Abend!

Doch was machen die deutschen Behörden? Jagen sie Steuerhinterzieher :und deren Helfershelfer bei der Deutschen Bank? :Nein. Deutsche Behörden machen stattdessen Jagd auf kranke :Hartz-IV-Empfänger.

Erstens: Es ziemt dem Untertanen nicht, die Handlungen staatlicher Stellen an den Maßstab seiner beschränkten Einsicht anzulegen und sich in dünkelhaftem Übermute ein öffentliches Urteil die Rechtmäßigkeit derselben anzumaßen.

Zweitens: Jobcenter-Mitarbeiter stellen eine handverlesene Elite dar, deren Anordnungen anzuzweifeln unbotmäßig erscheint.

Drittens: In ihrer nimmermüden, hochqualifizierten, aufreibenden Arbeit opfern sich Jobcenter-Mitarbeiter dafür auf, mit im Einzelfall tagelanger Mühe und kiloweise Papier dem Steuerzahler einen Zehner zu ersparen, während sie allerhöchstens den hundertfachen Betrag an Kosten verursachen.

Viertens geht es bei einem Hilfeempfänger mit jeder Kürzung um die nackte Existenz, während es sich für den Hinterzieher großer Steuerbeträge um ein Luxusproblem handelt. Was ist denn nun wichtiger - nackte Existenz oder Luxus? Siehste, man kümmert sich ums Wesentliche.

Und fünftens bin ich nicht sicher, ob das hier das geeignete Brett für solche Diskussion ist.

Gruß
Wolfgang

Hallo auch,

Doch was machen die deutschen Behörden? Jagen sie Steuerhinterzieher :und deren Helfershelfer bei der Deutschen Bank? :Nein. Deutsche Behörden machen stattdessen Jagd auf kranke :Hartz-IV-Empfänger.

Erstens: Es ziemt dem Untertanen nicht, die Handlungen
staatlicher Stellen an den Maßstab seiner beschränkten
Einsicht anzulegen und sich in dünkelhaftem Übermute ein
öffentliches Urteil die Rechtmäßigkeit derselben anzumaßen.

Sternchen

Zweitens: Jobcenter-Mitarbeiter stellen eine handverlesene
Elite dar, deren Anordnungen anzuzweifeln unbotmäßig
erscheint.

Sternchen

Drittens: In ihrer nimmermüden, hochqualifizierten,
aufreibenden Arbeit opfern sich Jobcenter-Mitarbeiter dafür
auf, mit im Einzelfall tagelanger Mühe und kiloweise Papier
dem Steuerzahler einen Zehner zu ersparen, während sie
allerhöchstens den hundertfachen Betrag an Kosten verursachen.

Sternchen

Viertens geht es bei einem Hilfeempfänger mit jeder Kürzung um
die nackte Existenz, während es sich für den Hinterzieher
großer Steuerbeträge um ein Luxusproblem handelt. Was ist denn
nun wichtiger - nackte Existenz oder Luxus? Siehste, man
kümmert sich ums Wesentliche.

Sternchen

Und fünftens bin ich nicht sicher, ob das hier das geeignete
Brett für solche Diskussion ist.

kein Sternchen :frowning:

leider, leider…hast du recht!

gruß Angus

Hallo

Nach Schätzungen der OECD schädigen Steuerhinterzieher den
deutschen Staat mit jährlich mehr als 100 Mrd. Euro.

Tja, wird si nur schwerlich verhindern lassen, den in den Geewerben mit hohen Bareinkünften wie Handwerk und kleineren Dienstleistungen ist die Steuerehrlichkeit = 0.

Was soll man da tun?

Durch die
Aufdeckung der „Offshore Leaks“ ist das Thema wieder auf die
Tagesordnung zurückgekehrt. Doch was machen die deutschen
Behörden? Jagen sie Steuerhinterzieher und deren Helfershelfer
bei der Deutschen Bank?

Wenn das alles lagal war, dann tut man sich verdammt schwer mit dem Jagen. Auch ist der Löwenanteil der Steuerhinterzieher nicht auf den Caymans zu suchen, sondern irgendwo in Reihenhäusern.

Noch nie schwarz gearbeitet?

Nein. Deutsche Behörden machen

stattdessen Jagd auf kranke Hartz-IV-Empfänger. Wenn
erwerbsfähige Erwerbslose sich krankmelden, droht ihnen
künftig ein Termin beim Medizinischen Dienst der
Krankenversicherung (MDK).

Ja, die Zahl der Blaumacher darunter wird verdammt hoch sein.

Und wenn das subjektive
Gesundheitsempfinden nicht mit den objektiven Kriterien des
MDK übereinstimmt, müssen die Erwerbslosen mit einer Sanktion
rechnen

Es wird in der Realität nicht vorkommen dass jemand aufgrund des MDK sanktioniert wird. Es geht lediglich um die „Schickane“ dass Leute die sonst Zuhause auf dem Arsch sitzen würden vor die Tür müssen. Wenn man eh zum MDK muss, dann kann man auch gleich zum Amt gehen.

Die Kleinen
hängt man, die Großen dürfen ihre eigenen Gesetze schreiben.
Was denkt Ihr darüber?

Nochmal: Der Löwenanteil des Steuer und Sozialbetrugs entfällt auf kleine Handwerker, Gastronomen, Schwarzarbeiter auf dem Bau usw.

Schön und gut…
… aber was hat das jetzt mit Europapolitik zu tun ?

fragt sich verzweifelt
Wolfgang

Hallo,

Nach Schätzungen der OECD schädigen Steuerhinterzieher den
deutschen Staat mit jährlich mehr als 100 Mrd. Euro.

Wenn das teil mal in die Innenpolitik verschoben werden könnte, könnten wir mal diskutieren, was/wie da geschätzt worden ist.

Durch die Aufdeckung der „Offshore Leaks“ ist das Thema wieder auf die Tagesordnung zurückgekehrt.

Na sagen wir, dass es auch der letzte Bild-Zeitung-Leser wieder auf seiner Tagesordnung hatte.

Doch was machen die deutschen Behörden? Jagen sie Steuerhinterzieher und deren Helfershelfer bei der Deutschen Bank? Nein.

Na doch. Und das beschränkt sich auch nicht auf die Deutsche Bank.

Deutsche Behörden machen stattdessen Jagd auf kranke Hartz-IV-Empfänger.

Also wenn ich es richtig verstanden habe, geht es genau darum nicht, sondrn um jene, die eben nicht krnak sind. Aber als Schlagzeile macht es sich zweifellos besser.

Wenn erwerbsfähige Erwerbslose sich krankmelden, droht ihnen künftig ein Termin beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK).

Du wirst lachen, sowas droht auch Erwerbstätigen.

Und wenn das subjektive Gesundheitsempfinden

Na als wenn dies das alleinige Kriterium wäre. Dann können wir uns demnächst selber arbeitsunfähig schreiben und gleich noch die GRV informieren, dass sie ab morgen eine EU-Rente überwiesen möge, wenn wir uns gerade nicht gut fühlen?

nicht mit den objektiven Kriterien des MDK übereinstimmt, müssen die Erwerbslosen mit einer Sanktion rechnen – was nichts anderes heißt, als dass der Staat ihnen zeitweise die vom Grundgesetz garantierte Menschenwürde entzieht

Also Menschenwürde = Recht auf Sozialbetrug bzw. Recht des Einzelnen die Gemeinschaft zu betrügen? Oder wie soll man diese Verknüpfung verstehen?

Die Kleinen hängt man, die Großen dürfen ihre eigenen Gesetze schreiben.
Was denkt Ihr darüber?

Sehr verkürzte und unsachliche Darstellung.

Man kann jemanden eine Krankheit nachweisen aber niemand kann mir nachweisen, das ich gesund bin.

Ich glaube beim MDK geht es vor allem um die Arbeitsfähigkeit. Das kann man sicher auch mit diversen Erkrankungen bzw. Abstrichen von 100% gesund auf Basis eines 25jährigen sein.
Und wenn jemand immer genau dann krank wird, wenn er mal auf dem Amt auftauchen oder sich gar bewerben soll, dann ist es doch nur richtig und auch im Interesse des Betroffenen, wenn er nochmal untersucht wird. Nachher steckt da was Ernstes dahinter und sollte behandelt werden.

Dann bräuchten wir keine Forschung mehr.

Na doch. Umso wahrscheinlicher wird es doch, dass man eine Krankheit entdeckt.

Grüße

Der Löwenanteil des Steuer und Sozialbetrugs entfällt
auf kleine Handwerker, Gastronomen, Schwarzarbeiter auf dem
Bau usw.

Das kannst und wirst du doch sicher belegen, oder?

Sehr schwierig, denn um darüber aussagekräftige Statistiken zu bekommen müsste man die Leute erst mal erwischen. Un das ist bei Gewerben mit hohen Bareinkünften quasi nie der Fall.

Meine Freundin arbeitet auf dem FA und ist immer wieder erstaunt welchen Lebensstiel so mancher Selbständige in unserem Umfeld doch pflegt, obwohl er angeblich nur 50.000€ im Jahr verdient…

Ich würde mal behaupten jeder einzelne Handwerker, Gastronom und Kleingewerbetreibende bescheisst mehr oder minder massiv das FA.
Würde ich allerdings auch so machen.

Hallo,

Sehr schwierig, denn um darüber aussagekräftige Statistiken zu bekommen müsste man die Leute erst mal erwischen. Un das ist bei Gewerben mit hohen Bareinkünften quasi nie der Fall.

Meine Freundin arbeitet auf dem FA und ist immer wieder erstaunt welchen Lebensstiel so mancher Selbständige in unserem Umfeld doch pflegt, obwohl er angeblich nur 50.000€ im Jahr verdient…

50.000€ sind doch nicht schlecht. Manche haben auch noch Ehepartner und leben ansonsten ganz ganz günstig. Ob die Freundin vom Finanzamt auch weiß, dass die alle keinen sicherer Einkommen nebst Altersversorgung und auch keine 40h-Stunden-Woche bei 200 Arbeitstagen haben?

Ich würde mal behaupten jeder einzelne Handwerker, Gastronom und Kleingewerbetreibende bescheisst mehr oder minder massiv das FA.

Die Frage ist immernoch, ob das das gros ist oder vielleicht eher Peanuts. Und spätestens wenn die ihr Schwarzgeld in ein Auto, dessen Betankung oder sonstwas invstieren, dann fließt da ein großer Teil doch wieder in das Steuersäckel.
Ich würde denken, das das gros wonanders hinterzogen wird.

Grüße

Wow Das ist heftig. Danke für diesen aufschlussreichen Post !

Liebe Grüße

BARBARA

Hallo

Hallo,

Doch was machen die deutschen
Behörden? Jagen sie Steuerhinterzieher und deren Helfershelfer
bei der Deutschen Bank? Nein.

Steuerhinterzieher u. Konsorten arbeiten nicht nur bei der deutschen Bank…aber auch!

Deutsche Behörden machen
stattdessen Jagd auf kranke Hartz-IV-Empfänger.

Erstens: wenn du das Wort „Jagd“ durch „fahndet“ ersetzt, und das Wort „stattdessen“ sterichst, ist das schon einmal ein erster Beitrag zur Versachlichung der Problematik.
Zum Zweiten gibt es nicht „die“ Hartz IV Empfänger.
Als nächstes gibt es sehr wohl diejenigen, die auf ihrer faulen Haut liegen und sich am sozialen Tropf nähren, nicht nur auf Kosten…
viertens derjenigen, die den Tropf finanzieren, sondern fünftens auch denen Schaden die in selber Situation sind, sich redlich um Arbeit Bemühen und dennoch von den Schmarotzern durch deren Verhalten ein Klische aufs Auge gedrückt bekommen.
Und:
doch, auch Steuerhinterzieher jedweder Banken/Geldinstitute sind im Fokus der Behörden…damit aber nicht so im Fokus der Öffentlichkeit.
Höchstens bei Ermittlungspannen!

Wenn erwerbsfähige Erwerbslose sich krankmelden, droht ihnen
künftig ein Termin beim Medizinischen Dienst der
Krankenversicherung (MDK).

Der Grund ist genau der, den ich o. g. habe; zur Selektion des damit verbundenen sozialen Schmarotzertums. Es werden nicht alle Kranken dem MDK „vorgeführt“, sondern nur diejenigen die den Kassen ausreichend Grund zum Anlass geben, genau diesen Prüfungen zu unterziehen.

Und wenn das subjektive
Gesundheitsempfinden nicht mit den objektiven Kriterien des
MDK übereinstimmt, müssen die Erwerbslosen mit einer Sanktion
rechnen –

Wer bestimmt denn was objektiv ist…wer soll denn bestimmen was objektiv ist…? Derjenige der ein „Gesundheitsempfinden“ hat?

was nichts anderes heißt, als dass der Staat ihnen
zeitweise die vom Grundgesetz garantierte Menschenwürde
entzieht und ihnen das Existenzminimum verweigert.

Nein, eine - ob zu recht oder unrecht; wer will sich anmaßen dieses entscheiden zu können - Sanktion ist immer nur das Ergebnis einer Entscheidung, generiert aus vom Gesetzgeber (SGB) vorgegeben Spielregeln. Die Menschenwürde nach persönlicher Definition, ebenso wie das Existenzminimum nach pers. Empfinden wird vlt. verletzt, nicht aber die Menschenwürde. Man kann nämlich eben nicht individuelle Rechtsbeempfindlichkeiten gegen rechtsexistente Notwendigkeiten aufrechnen…
Verletzung der Menschenwürde und Existenzminimum seitens der Behörden klingt ja auch schon einmal sehr populistisch und nach investigativer Bedürftigkeit. Es sind aber genau die Behörden, die (als legislative Administration) dafür gesorgt haben, dass (soziales Netz) z. B. eine Hartz IV Familie mit zwei Kindern oftmals finanziell nicht viel weniger schlecht aufgestellt ist, als dieselbe Familie mit Arbeit.

Die Kleinen hängt man, die Großen dürfen ihre eigenen Gesetze
schreiben.
Was denkt Ihr darüber?

Dass das genau so alte wie dumme, populistische Phrasen sind…mein Gefühl, meine Meinung!

Man kann jemanden eine Krankheit nachweisen aber niemand kann
mir nachweisen, das ich gesund bin.

Du meinst jetzt eine Umkehr der Beweislast?

mfg. Lutz

Gruß
rolli

Hallo!

Ich würde mal behaupten jeder einzelne Handwerker, Gastronom
und Kleingewerbetreibende bescheisst mehr oder minder massiv
das FA.
Würde ich allerdings auch so machen.

Warum? Ich glaube nicht nur, sondern weiß mit Gewißheit, daß nicht jeder, der die Möglichkeit dazu hat, Umsätze verschweigt/Steuern hinterzieht.

Warum sollte man sich für ein paar Euro angreifbar und straffällig machen? Ist es nicht erniedrigend, wenn die eigene Ehrlichkeit ein Preisschild trägt?

Es gibt immer Mitwisser, Ehefrau/Lebensgefährtin, Angestellte, Kunden… wieviel Vertrauen erwartet man von den Genannten, wenn man per Steuerhinterziehung zeigt, unehrlich und kriminell zu sein?

Wie verträgt sich Betrug mit dem Qualitätsanspruch an die eigene Arbeit?

Wie kommt man damit klar, wenn man die der eigenen Gemeinde zufließende Gewerbesteuer per Betrug verkürzt, obwohl das eigene Kind zur Schule der Gemeinde geht und man vielleicht weiß, daß die Sicherheitsausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr unzureichend ist, weil das Geld zu knapp ist?

Warum soll man sich das eigene Leben beschweren, indem man durch Betrug Tretminen auslegt, die einem jederzeit um die Ohren fliegen können?

Und schließlich: Ist es nicht ein befreites Gefühl, wenn die einzige Sorge bei einer Außenprüfung des FA darin besteht, ob der angebotene Kaffee mit Milch oder Zucker getrunken wird, weil alles vom Feinsten in Ordnung ist und sich Qualität vom Produkt bis zur Buchhaltung durchzieht?

Gruß
Wolfgang

Meine Freundin arbeitet auf dem FA und ist immer wieder erstaunt welchen Lebensstiel so mancher Selbständige in unserem Umfeld doch pflegt, obwohl er angeblich nur 50.000€ im Jahr verdient…

50.000€ sind doch nicht schlecht.

Ein Leben ins Saus und Braus führe ich damit eher nicht. In MUC ist das IMHO sowas wie ein Existenzminimum wenn man ein Auto haben möchte…

Manche haben auch noch

Ehepartner und leben ansonsten ganz ganz günstig. Ob die
Freundin vom Finanzamt auch weiß, dass die alle keinen
sicherer Einkommen nebst Altersversorgung und auch keine
40h-Stunden-Woche bei 200 Arbeitstagen haben?

?? Ich weiß schon dass die nicht viel arbeitet auf dem Amt (sind in Bayern allerdings mehr als 40h) - das gibt sie auch offen zu. +Nur kann man mit 50.000€ eben kein Leben führen als ob man 300.000 verdient.

Komisch - es erstaunt mich gar nicht, dass du deine wilden Behauptungen nicht belegen kannst. Woran das nur liegen mag? Bestimmt nicht daran, dass du bis jetzt noch nie irgendetwas belegt hast…

Ein Leben ins Saus und Braus führe ich damit eher nicht. In
MUC ist das IMHO sowas wie ein Existenzminimum wenn man ein
Auto haben möchte…

Warst du in einem anderen Brett nicht kürzlich noch ein Bauer vom Bodensee? Seltsam, seltsam…

Warst du in einem anderen Brett nicht kürzlich noch ein Bauer
vom Bodensee? Seltsam, seltsam…

Auch ein Klischee…die armen Bauern!

Hallo,

Meine Freundin arbeitet auf dem FA und ist immer wieder erstaunt welchen Lebensstiel so mancher Selbständige in unserem Umfeld doch pflegt, obwohl er angeblich nur 50.000€ im Jahr verdient…

50.000€ sind doch nicht schlecht.

Ein Leben ins Saus und Braus führe ich damit eher nicht. In MUC ist das IMHO sowas wie ein Existenzminimum wenn man ein Auto haben möchte…

Na gut, dann sollten wir vielleicht auch erstmal klären, worüber wir bei 50.000€ reden. Umsatz, Gewinn oder zu versteuerndes Einkommen?
Ich bin jetzt mal beim Thema FA von letzterem ausgegangen.

?? Ich weiß schon dass die nicht viel arbeitet auf dem Amt (sind in Bayern allerdings mehr als 40h) - das gibt sie auch offen zu. +Nur kann man mit 50.000€ eben kein Leben führen als ob man 300.000 verdient.

Wenn ein Kleinunternehmer, sei es Gastronom oder eine Baufirma das Fünffache „schwarz“ nebenher verdient, dann fällt das jedem Finanzamts"azubi" auf. Dass dann auch noch Angestellte, Kunden, Ehepartner, Nachbarn etc. mit Hinweisen kommen, wurde hier schon erwähnt. Dieses Ausmaß lässt sich nicht verheimlichen. Es sind aber durchaus legale Steuergestaltungen möglich. Und dann gibt es natürlich noch „Unternehmer“ die gerne auf etwas größerem Fuss leben.
Insofern glaube ich weder, dass das Gros der kleinen Unternehmer das so macht, noch dass dies das Gros der Steuerhinterziehung in Deutschalnd ausmachen würde. Für den Beobachter von außen mag da ohnehin Manchens nach Steuerhinterziehung aussehen, was ganz legale Steuergestaltungsmöglichkeiten sind. Hinzu kommt die Vielfalt des Lebens, wo manche ein Leben führen, dass nicht ihrem Einkommen entspricht, einfach weil es durch Mama, Papa, Ehegatten etc. finanziert wird.
Und dann gibt es eben auch Leute die in großem Stil Steuern hinterziehen. Da kann man dann aber auch nicht gleich auf alle schließen.

Grüße

Du bist vom Elektriker, Maler o. ä. noch nie gefragt worden, ob er eine Rechnung ausstellen soll?
H.

Nur, weil es grundsätzlich Handwerker gibt, die schwarz arbeiten, heißt das noch lange nicht, dass der dadurch entstehende volkswirtschaftliche Schaden größer ist als der durch Steuerhinterzieher größeren Kalibers verursachte.

Es hat nichts mit Klischees zu tun, wenn ich davon ausgehe, dass Bodensee-Bauern eher selten in der Münchner Innenstadt wohnen. Sprich: Der Guteste macht widersprüchliche Angaben über sich selbst, was seine Glaubwürdigkeit in meinen Augen nicht gerade erhöht.