Hallo Rolf,
Ich will nicht auf alles einegehen weil ich mich dahingehend schon
geäußert habe. Doch dies
Denn dies ist ziemlich sicher (Wenn man da einer historischen
Tatsache oder eines Zusammenhangs überhaupt sicher sein kann):
Jesus ist von den Römern als politischer Aufrührer
hingerichtet worden.
Ist mit Sicherheit falsch.
In der Schrift ist davon nicht das geringste erwähnt, die Rolle
der religiösen Führung (oder eineiger Rechtsgelehrter), welche ihm
nach dem Leben trachtete aber zu hauf.
Außerdem wurde nicht nur er wegen dieser Botschaft (Irrlehre) der
römischen Gerichtsbarkeit zur Hinrichtung vorgeführt sondern auch
Paulus. Auch war Paulus (Saulus) damit von der religiösen Führung
(oder anderen „Eiferern“) beauftragt, an der römischen Justiz vorbei
die Anhänger der Botschaft hinzurichten - zu steinigen durch
Volkszorn o.ä, was man ja auch vorher bei Jesus versucht hatte.
Deine „sichere“ Aussage ist sowas von daneben und kann mit nichts
belegt werden, auch wenn sie vielfach nachgeschwätzt wird.
aber die Römer waren in jenen unruhigen
Zeiten mit Kreuzigungen schnell bei der Hand.
Ein „hervorragender“ Beleg und vollkommener Quatsch.
Auch nach Berichten in der APG sieht das aber nicht so aus, als ob
sie gerne Erfüllungsgehilfen bei Hinrichtungen waren wegen
religiösen Streitigkeiten der Bevölkerung in den besetzten Gebieten.
Es ist auch undenkbar und widerspricht auch dem Verständnis
des Willen Gottes, soweit dies den Schriften als Erkenntnis
zugesprochen wird ("…ich will nicht Opfer sondern
Erbarmen…"), daß Gott irgendeines Opfers bedurfte im sich mit den :Menschen zu versöhnen.
Nun, undenkbar ist dies ganz offensichtlich nicht, denn es ist
ja gedacht worden! Unter anderem explizit und sehr ausführlich
im Hebräerbrief.
Du solltest den Hebräerbrief wirklich mal richtig lesen.
Er stellt sich im Verständnis etwas schwierig dar.Gerade auch darum
ist der nicht als Beleg für Deine Einlassung geeignet.
Es geht doch dort gerade mehr um die Abwendung von der alten
Opfervorstellung.Jesus ist für uns der Mittler(analog Melchisedech)
der „hohe Priester“ welcher eben ohne Blutopfer mit Gott versöhnt.
Ich zitiere hier mal aus WIKI, weils passt:
Die Bedeutung Melchisedechs besteht darin, dass er der erste überhaupt in der Bibel erwähnte Priester ist und dass er für sein Opfer Brot und Wein verwendet, nicht Fleisch von Opfertieren, wie die späteren Priester des alten Testaments.
Und unserem Verständnis widerspricht es sehr wohl daß Gott
blutiger heidnischer Opferriten bedarf um versöhnt zu werden.
Die Opfervorstellung war eine Möglichkeit, den Tod Jesu zu
deuten. Zu deuten wohlgemerkt! Denn nichts anderes als
Deutungen sind alle unsere Vorstellungen vom Tod Jesu, seiner
Notwendigkeit, seiner Heilsbedeutung. Diesem Tod wohnt keine
objektive Qualität inne, die allen sichtbar am Tage wäre.
Sondern dieser Tod muss, wenn er eine Bedeutung für einen, den
oder die Menschen haben soll, gedeutet werden.
Wenn diese Deutung aber dem Sinn der Botschaft und deren „Moral“
widerspricht dann ist sie daneben.
Da muß garnichts gedeutet werden.
Ich habe hier schon in anderen Beitragen geschrieben, daß Jesu Tod
sich zwangsläufig aus dem Konflikt mit der religiösen Führung
ergab wie auch die Verfolgung seiner Anhänger.
Wenn Du Diesen Aspekt, obwohl offensichtlich, ignorierst, kommst
Du natürlich in Erklärungs- und Verständnisnot obwohl unnötig,
wenn man einfach die vielen Berichte akzeptiert und nicht als
notwendige spätere Erfindung bezeichnet.
Dass wir mit der Opfervorstellung nicht mehr so viel anfangen
können, liegt bloß daran, dass wir den Sinn eines Opfers nur
noch von ferne begreifen können.
Nein, dies ist eine falsche Sicht.
Wir als Christen haben mit der Botschaft Jesu ein für alle mal die
„Opfervorstellung“ für Verfehlungen und Sünden abgelegt und
dagegen das Erbarmen ohne Gegenleistung gelehrt bekommen.
Wir sollten endlich den Mut haben, Christen zu sein und der
Freiheit der Botschaft zu folgen.
Und da hat Paulus sich wirklich den Mund fusslig geredet, um
seinen Anhängern dies zu verklickern.
Allerdings sind wir immer noch in der Satisfaktionslehre
Anselms von Canterbury gefangen, und es bedarf ganz großer
Anstrengungen, uns davon freizumachen.
Nein, das sind wir nicht, nur wenn wir die Botschaft nicht
endlich verinnerlichen und ohne Not Fehlinterpretationen forcieren
welche jeder Grundlage entbehren.
Daß Dir als „gelerntem Theologen“ dies schwerer fällt als mir
gestehe ich Dir zu.
Gruß VIKTOR