Geschichtsklitterung
anderer!
Ach, Metapher,
dito Fritz,
wieder einmal Asche auf mein Haupt!
noch ist dein Haar nicht grau - laß es!
Und wie maßvoll und wohltemperiert formuliert.:-}
ich bin so *feix*
Aber deutliche Wort deuten nicht immer auf Affekte oder Aggression.
nach 2K Jahren ewiger Wiederkehr derselben deutlichen Worte deutet das imho schon auf Aggressionen
Und wird aus deinen Formulierungen nicht das selbe Fazit zu ziehen sein: Nichts mit Vorhersagen und Erfüllung im AT auf Jesus!
Fritz! Dieses Fazit war für Nichtchristen logischerweise immer schon ein zu Ziehendes.
Wobei zu betonen ist: Umgekehrt konnte auch ein Christ dieses Fazit immer schon ziehen, denn da der christliche Messiasbegriff eh nicht mit vorchristlich vorhandenen diversen jüdischen Messiasbegriffen übereinstimmt, braucht er auch nicht unbedingt vorher angedeutet gewesen zu sein - in welchem Fall die „damit die Schrift erfüllt wurde“-Aussagen unbedeutend und nur literaturhistorisch von Belang wären.
Auf einen Messias, einen Menschensohn, einen Gottesknecht, auf
einen neuen König David, aber erst die „Christgläubigen“ habe diese auf Jesus gemünzt.
Nur Christgläubige, Fritz! Wenn ein Nichtchristgläubiger diese Bezeichnungen auf Jesus münzen würde, wäre er nämlich Christgläubiger
Btw.: weder den Menschensohnaussagen (Ezechiel) noch den Gottesknechtaussagen (Jesaia) sind Zukunftsgedanken angemutet!
Sehr gekonnt, wie du meinst.
ja
Und zu Recht, wie du vielleicht auch meinst.
ja
Und diese Geistesleistung als neue Form von Wahrheit willkommen heißen?
Es sind keine Formen von Wahrheit, sondern von Gewißheit - religionsimmanent gesagt. Mythologisch bzw. ritualtheoretisch könnte man sie besser als Methoden der Produktion von Gewißheit bezeichnen.
Sie willkommen zu heißen ist jedoch nicht nötig, denn denn sie sind uralt, sogar steinalt. Als Fundamente jeder späteren Entwicklungsphase der Geistesgeschichte habe ich den größten Respekt vor solchen Dokumenten.
Oder bloß hinnehmen? Ich meine das nicht. Das ist Geschichtsklitterung!
Alles andere als Hinnehmen wäre ebenfalls Geschichtsklitterung!
Und mit deinem religiösen Wahrheitsbegriff öffnest du Tür und Tor für Torheiten und Schlimmeres.
Ich habe ihn nicht erfunden
aber siehe hier:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
ceterum censeo, daß kein Wahrheitsbegriff, auch nicht unsere hieb- und stichfesten Kriterien für Rationalität, dagegen gefeit sind, Torheiten und Schlimmerem Tor und Tür zu öffnen. Die Verhinderung von Schlimmem ist keineswegs durch Rationalität abgesichert. Im Übrigen: wenn jemand glaubt, daß Jesus der Gesandte Gottes ist (btw. das einzige eigentliche Glaubenskriterium): wo sollte er damit Schaden anrichten??? Schaden haben vielmehr angerichten der Haß, die Überheblichkeit und die auf Rationalitätskriterien basierenden Strategien der Machtgewinnung - die aber sind keineswegs von Christen erfunden worden.
Dann lob mir doch gleich auch noch den Physiologus:
…
Das ist doch auch für gut christlich wahr gehalten worden.
für wahr?? in welchem Sinne von „wahr“?
Aber klar: Dem menschlichen Schwachsinn sind auch bereits im 2. Jhdt keine Grenzen gesetzt gewesen - abgesehen davon, daß der Physiologus auch in der Form seiner späteren Wiederauferlegung in a way ganz amüsant ist.
Mit Bibel- und Aristoteleszitaten. Welche Art Wahrheit haben wir denn da?
Nun - in deinem Ausriß sicher die der Blödheit und des Hasses. Aber seit wann werden an Poesie Wahrheitskriterien angelegt? Es schaudert einen jedoch angesichts der Rezeptionsgeschichte dieses Textes. Aber schlimmer als die Folgen des sog. Petrus-Evangeliums (das ja nicht kanonisiert war) oder gnostischer Dualismen für die Erfiundung der christlichen Hölle waren sie auch nicht.
Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen den Evangelien und dem Physiologus!
Ach Fritz!
Gruß
Metapher