Hallo Mike
zunächst ist das Judentum für alle Akteure (bei den
Synoptikern wie bei Johannes) inkl. Jesus und den Jüngern der
religiöse Hintergrund.
na klar.
Es macht hier aber keinen Sinn sich an einzelnen Textstellen
fest zu beißen.
Die Auseinandersetzung mit dem „Gesetz“ als Quelle des „Heils“
war (und ist noch heute !!!) grundsätzlicher Art.
Dies wurde von der jüdischen Führung sehr wohl so gesehen, weshalb
man sich auch nicht scheute, „falsche Zeugen“ (nach dem NT) gegen
Jesus zu bemühen um ein Klage zu begründen.
Du vergißt hier, daß die jüd.Christenverfolgung und die
Verfolgung des Paulus wegen seines „Zeugnisses“ genau auch in das
Schema passen. Man braucht also keinen „Sonderfall Jesus“ zu
konstruieren um meine Einlassung zu belegen.
Ob da „Neid“ (s.Deine Einlassung unten) mit eine Rolle spielte,
Machtstreben u.a. ist hier m.E. nicht relevant.
„Die Juden verantwortlich machen für Jesu“ (Gottesmord o.a) ist
genauso daneben - die Situation war eben so - und die Botschaft
Jesu war (und ist ?) eben doch so abweichend gegenüber
der herrschenden Lehre, sonst hätte sie nicht tausende von
Menschen „vom Hocker gerissen“ .(„er spricht wie einer der Macht hat“)
Dies konnte von den religiösen herrschenden Führern nicht hingenommen
werden.
Wenn Jesus etwa sagt :„Ich bin gekommen Feuer in die Welt zu bringen
und will daß es brenne“ (wo dies steht habe ich jetzt nicht parat)
dann war die doch wohl nicht nur eine bisschen Kosmetik am mosaischen Gesetz. Dies wurde von allen Beteiligten damals , den Pharisäern
Schriftgelehrten,„hohen Priestern“, dem ganzen Volk und und seinen
Anhängern welche ihm folgten (die auch ihr Leben für Jesu Zeugnis
gaben) so verstanden.
Ich kann hier nicht nachvollziehen, daß hier versucht wird diese
Tatsache zu klittern, abzuschwächen oder zu leugnen nur um etwa
nicht als „antijudaisch“ o.ä. zu gelten.
Die Verknüpfung
weil
aufstellte, Jesus habe Sich nach dem jüdischen Gesetz
tatsächlich strafbar gemacht (was wir nicht glauben, da Er
Wert darauf legte, Sich daran zu halten - „wer kann Mich einer
Sünde zeihen?“)
Wenn Jesus „Gesetz“ sagte, dann war dies „der Wille seines Vaters“
(„ich bin die Wahrheit…“)den zu verkünden er gekommen war.
Wenn schon alles klar war , dann hätte er sich nicht so ins Zeug legen
müssen einschl. der ständigen Provokationen in Richtung der religiösen
Führung, dann hätte ein „Kuscheldialog“ mit den Schriftgelehrten
ausgereicht.
Alles auf die Aufwiegler allein abzustellen und diese als
Verantwortliche der jüdischen Religion zu identifizieren -
bzw. die jüdische Religion sogar als solche für verantwortlich
Was (wer)ist verantwortlich ?
Jesus war dafür „verantwortlich“, er wußte was er tat und daß
er letzendlich dafür zur „Verantwortung“ gezogen wurde.
So gesehen ist es ein Abwälzen von Verantwortung, wenn man
irgend eine geistesgeschichtliche Strömung (geschweige denn
eine Religion) für den Tod Jesu verantwortlich macht. Nur wenn
wir den moralischen Anspruch der Evangelien an uns alle
wahrnehmen, werden wir ihnen gerecht.
Nun ja, kann man so sehen - ist aber so nicht relevant.
Natürlich sind Juden nicht ausgenommen. Das hat zur Folge,
dass wir meinen, auch sie kämen um die Passion (als Warnung an
den Menschen) nicht herum.
Ich bezichtige nicht „die Juden“ und habe hier immer gegen solche
„Einschätzungen“ oder Unsinn stark gegen gehalten.
Ihre Religion als verantwortlich
hinzustellen, ist aber im Gesamtzusammenhang des NT nicht
möglich
Wer macht das ?
Paulus sagt auch nicht, Jesus sei etwa „folgerichtig“ wegen
seiner Interpretation des Gesetzes umgekommen, sondern Jesus
habe das Gesetz und die Notwendigkeit, sich daran zu halten,
überwunden.
Wie dem auch sei oder was Paulus auch sagt , hier mein Originaltext
aus meinem Beitrag reinkopiert, er relativiert Deine vorstehende
Aussage.
Für dieses sein Zeugnis wurde er folgerichtig hingerichtet weil es
im Widerspruch zum (damals)„gelehrten“ mosaischen Gesetz
Er wußte jedenfalls, daß er dafür hingerichtet wurde und seine
„Nachfolger“ gingen das gleiche Risiko ein.
Selbst
dort, an dieser zentralsten Stelle der Auseinandersetzung
zwischen Christen und Juden mit Blick auf die Passion, bleiben
Vorwürfe aus.
Von mir auch, keine „Schuld“ Zuweisung, in keinem der vielen
Beiträge von mir welche direkt oder indirekt dies Thema hier
im Forum behandeln.
Petrus (nach Lukas) legt dem Hohen Rat lediglich
Unwissen zur Last! Da wollen wir es doch nicht ändern.
Genau, aber auch die anderen Tatsachen wollen wir nicht ändern.
Gruß VIKTOR