Hallo Rolf,
die Sache ist noch viel komplizierter als man sich das
vorstellt. Denn die Evangelisten haben ja mehrere Jahrzehnte
nach Jesu Erdenleben geschrieben,
ich weiß nicht genau, auf welche meiner Einlassungen Du hier
reflektierst.
müssen wir sehr genau hinsehen, ob sie
nicht die Juden oder die Pharisäer ihrer eigenen Zeit meinen
und die Konflikte, die sie mit ihnen haben, in die Zeit Jessu
zurückverlagern.
Ist natürlich auch gegeben, aber dann nur diese Möglichkeit
zu forcieren ist wohl auch nicht richtig, dazu sind die „Berichte“
zu häufig - von verschiedenen Autoren. Nur Johannes kannst Du
wahrscheinlich Jahrzehnte später ansiedeln welcher besonders oft Jesu
„Konflikte“ mit den Pharisäern beschreibt.
Das Gesamtbild, auch APG und Paulus,gibt aber keinen großen Anlass
anzunehmen, daß die Berichte des NT die Situation z.Z Jesu verzerren.
Damit würden sie deutlich machen wollen, dass schon ihr Herr
mit diesen „halsstarrigen“ und „ungläubigen“ Juden
Schwierigkeiten hatte.
Ich kann nicht sehen, daß „halstarrige und ungläubige Juden“
für die Christen Jahrzehnte nach Jesu Tod ein Problem darstellten
oder sie dies überhaupt so interessierte.
Es gibt durchaus Neutestamentler, die schon in den Evangelien
Anfänge des christlichen Antisemitismus ausmachen.
Diese haben auch keine anderen Quellen als Du und ich.
Daß irgendwann die Auslieferung Jesu an die Römer zur Hinrichtung
,durch die „jüd.Führung“, gegen DIE Juden mißbraucht wurde und
auch dazu noch die Konflikte Jesu mit den Pharisäern als „Beleg“
um den unseligen Antisemitismus zu begründen, ist unbestritten.
Und dieser ist aus keiner Sicht mit der Botschaft Jesu und unserer
christlichen Überzeugung vereinbar.
Ich könnte Dir jetzt auch Buchtitel nennen, aber das tue ich
erst, wenn Du mich darum bittest.
Gut gemeint - aber um mir eine Meinung zu bilden brauch ich nicht die
Darlegung anderer konsumieren, welche auch keine anderen Quellen
Ihrer Meinungsbildung haben.(oder doch ?)
Gruß VIKTOR
PS.
Ging es hier nicht um Antijudaismus ?