Hallo Torsten,
Von den großen religiösen Führerfiguren ist Jesus
möglicherweise der am widesprüchlichsten agierende:
Jesus war ein „Provokateur“ und er hat sich auch so
selbst verstanden, sein Leben lang.
Er wollte „Feuer in die Welt bringen“ und hoffte daß
es brenne.
Seine Art hat seine engsten Anhänger irritiert welche
ihn teils verließen .
Jesus hat polarisiert.Er wollte „spalten“, das Recht
vom Unrecht, das Notwendige vom Unnötigen, das was
zum „Heil führt“ von dem was den Menschen ins Verderben
führt.
Liebevolles Gesäusel, erbauendes Bla Bla hätte die
Menschen nicht aufgerüttelt sondern ihn von einem Tag
auf den anderen vergessen lassen.
„Wärest du doch warm oder kalt, da du lau bist werde
ich dich aus meinem Munde ausspeien“.
Seinen Jüngern , welche auch irritiert waren ,hat er
die Frage gestellt „Wollt auch ihr gehen ?“
Petrus wird im NT zitiert, daß er für sie sprach:
„Wohin sollen wir gehen, du hast Worte des ewigen Leben“
Die Menschen, welche Jesus also unmittelbar über lange
Zeit erlebt haben, waren auch innerlich zerrissen.
Warum sollte es heute anders sein.
Trotzdem - und das ist das Entscheidende - haben sie
gespürt - und erkannt - daß seine Botschaft wegweisend
ist für dieses und ein jenseitiges Leben.
Ich kann nichts Widersprüchliches in seiner Botschaft
entdecken. (oder in ihm ?)
Man muß diese wirklich als ganzes sehen und den „roten
Faden“ finden in den Schriften des NT.
(Das NT ist ja schließlich kein geschlossenes Referat)
Wenn man selektiert, sich einzelne Punkte heraus pickt
und versucht seine Botschaft daran festzumachen wird
man zwangsläufig in der Irritation hängen bleiben.
Die Widersprüche welche wir in Jesus zu entdecken glaub-
en haben wir uns selbst gemacht.
"Das liebe Jesulein, der allzeit unendlich gütige …
usw. … Huldigungen aus dem religiösen Vokabular mit
Jesus zu vergleichen wie er sein wollte oder war ist
der Fehler der dann solche Fragestellungen hervorbringt
wie die Eingangsfrage.
Gruß VIKTOR