Wo ist das Problem, das Problem der Kritiker ist nur, dass sie
nicht begreifen, dass D200nicht primär eine Verdünnung ist
sondern eine Verschüttelung. Das praktisch daraus eine
Verdünnung herauskommt ist Quasi eine Nebenwirkung.
Man nehme einen Milliliter der Ursubstanz, und tue ihn in ein
Fläschchen (Nennen wir es A) mit 10 ml Trägersubstanz (Wasser
oder Alkohol), verschüttele dies, Aus Fläschchen A (D1)nehmen
wir wieder einen ml und tun ihn in 10 ml bleiben wir mal bei
Wasser in Fläschchen B. Verschütteln dies, Aus Fläschen B (D2)
nehmen wir wieder einen ml und tun ihn ihm Fläschchen C (D3)
mit wiederrum 10 ml. Und so weiter. Bei D200 macht man das
ganze eben 200 mal.
Macht man eben 200 mal - und sich selbst keine Gedanken, was das in Zahlen bedeutet - und mit was für Auswirkungen. ;o)
Die Frage ist also eigentlich nicht, wieviele Moleküle sind
noch darin,
DOCH - genau die IST ES! Dazu gleich mehr.
(denn irgendeines mag bei dieser Methode ja
durchaus noch duchschlüpfen, muss nicht aber könnte,) sondern
haben wir genug Wasser?!
Natürlich haben wir genug Wasser: Wenn man sauber arbeitet, braucht man bei jedem Ansatz zusätzliche 10ml. Bei 200 Durchgängen also 200*0.010L= 2L Wasser. Das ist nicht die Welt.
Nein - die Frage ist TATSÄCHLICH die, ob ein Molekül durchschlüpft.
Ich weiss ja nicht, ob Kochsalz homöopathisches Heilmittel ist, aber ich habs mal durchgerechnet: NaCl - Löslichkeit in Wasser: 356g/l (25°C) mit 58g/mol. Schön: Kommen also 0,006 mol in einen Milliliter. Jetzt sagt Herr Loschmidt, dass ein Mol eines Stoffes aus 6.022*1023 Teilchen besteht. Eine 6 mit 23 Nullen.
Weiter: in einem ml gesättigter NaCL-Lösung befinden sich also ca 3,7 *1021 NaCl-Teilchen, also jeweils soviele Chlor- und Natrium-Atome.
erste Verdünnung: heisst also: man nimmt ein Zehntel der Teilchen und kippt den Rest weg. Also Ausgangsmenge * 0,1.
kommt raus:
- 3,7 *1020
- 3,7 *1019
- 3,7 *1018
…
nun wird es interessant:
beim 19.mal sind noch 37 „Ionenpaare“ drin - also 37 Na+ + 37 Cl-
- 3,7 (na gut, war eben eins mehr, also gönnerhafte 4
- so - JETZT sind nur noch Drittelatome drin
Und nun?
rein rechnerisch ist nun weniger als ein Atom drin, und man benutzt jedes weitere mal nur 1/10 des Volumens weiter. Es ist theoretisch MÖGLICH, dass es ab dem 20.mal einem Natrium und einem Chlor gelingt, immer hübsch in die Nähe der Pipette zu gelangen (auch wenn es dann keine D200 wär, sondern immer noch eine übelst verunglückte D20 - ABER bei weiteren 180(!) Durchgängen sagt einem der gesunde Menschenverstand, dass NICHTS ankommt (Lottowahrscheinlichkeit: 1:13*107 für einen 6er. Wahrscheinlichkeit, dass es etwas bis in die letzte Stufe schafft: ca. 1:10178) Im Gegenteil: die Verschmutzung wird mit jedem mal grösser. Es fängt schon mit der Frage an, mit welchem Wasser man arbeitet. Demineralisiertem? Destilliertem? Reinstwasser? Jede dieser Stufen hat IMMER noch einen Restmineralbestand, den man logischerweise NICHT unterschreiten kann. Jede Berührung des Gefässes mit blossen Händen kann zehntausende NaCl-Moleküle (aus dem Schweiss) in die Lösung bringen. in der Luft ist freies Chlor. Trifft es auf das Wasser, löst es sich darin. In der Luft sind Luftschadstoffe enthalten. Möglicherweise sind Substanzen dabei, die homöopatisch wirken sollen. Wie willst du sicherstellen, dass beim hantieren nicht EIN Molekül davon ins Wasser wechselt (und wieder eine ungefähre D20 - hängt vom Stoff ab) daraus macht? Das ist Scheinwissenschaft!
Was soll der Humbug mit D200-Verdünnungen? Diese sind nicht herstellbar.
Übrigens: DAss Deinem Hasen KEINE Placebomöglichkeit gegeben sein soll, halte ich für fraglich. Er war krank und du hast dich intensiver als sonst mit ihm beschäftigt? Kann am Ende schon die erhöhte Zuneigung etwas ausgerichtet haben? Doch wieder: Wirkstoff „Arzt“?
Versteh mich nicht falsch: Wenn etwas hilft, ist es in Ordnung.
Aber bitte nicht mit hanebüchenen „Fakten“ argumentieren. Ein gefühltes Atom, das sich entgegen aller Wahrscheinlichkeit durchmogelt, und aus einer gewollten D200 eine tatsächliche D20 verursacht, ist NICHT sehr wissenschaftlich gedacht. Wirklich nicht.
Hat man ein Umtauschrecht? ;o)
Schöne Überlegungen überleben den plötzlichen Kontakt mit Naturgesetzen oftmals nicht. Das ist aber nicht schlimm.
Viele Grüsse!
Denis