Dies geschieht, damit der Tote, sobald er Christus sieht, diesen
steinigt
Dieser Gedanke dürfte auf christliche Passionsspiele statt auf jüdische Traditionen zurückgehen.
In der Karwoche werden gewöhnlich die Passionen Christi aufgeführt; in einigen Gegenden Süddeutschlands, bes. Bayerns, und des früheren Ostdeutschlands, bes. Schlesiens, wurden zeitweise auch ganze Evangelien aufgeführt. Dann könnten Markus- und Johannesevangelium die entscheidende Rolle gespielt haben, wo Leute versuchen, Ihn zu steinigen. Im Johannesevangelium sind das ausdrücklich „solche Juden, die nicht zum Glauben an Ihn kamen“.
Die angebliche „Sturheit“ derjenigen, die Juden bleiben (auch derer, die von Christus kaum etwas wissen) wurde allen Juden von etlichen christlichen Traditionen als entsprechend gleichbleibender und einheitlicher Glaube ausgelegt, evtl. auch verbunden mit einer talmudischen Überlieferung, wonach Jesus gesteinigt worden sei, und diese Dinge verknüpft mit den Passionsspielen führten dann wohl zum entsprechenden Volksglauben („Jude=bis zum Grab nicht christlich=will bis zum Grab Christusmörder bleiben“ oder ähnlich).
Gruss
Mike