Judentum: Vereinbarkeit - Beruf und Religion für Frauen

Liebe/-r Experte/-in,

mich interessiert, inwieweit es vorstellbar ist, daß die Frau eines relativ strenggläubigen Rabbiners (die selbst auch sehr religiös ist), heutzutage eine Karriere in einem naturwissenschaftlichen Fach verfolgt.
Besonders schätzen würde ich Antworten von Menschen, die sich gut mit den Anforderungen in den heutigen Naturwissenschaften auskennen, z. B. was die Beschäftigungsverhältnisse, Mobilität, Karrierestufen, Stellensituation, Arbeitszeiten usw. angeht. Das kenne ich nämlich sehr gut und frage mich deswegen, ob das auf die Dauer damit vereinbar ist, die Rolle der Frau eines Rabbis wirklich gut ausfüllen zu können (und umgekehrt).

Vielen Dank im voraus !

Eine sehr interessante Frage! Leider etwas allgemein…
Ob Rabbiner oder nicht, ich denke, die Frage stellt sich für die religiöse Frau immer. So wie es in meinem modernorthodoxen Bekanntenkreis aussieht, verfolgen sehr wohl die religiösen Frauen ihre naturwissenschaftlichen Karrieren. Natürlich sind sie sich bewusst, dass die Familie am Wichtigsten ist und dass sie eventuell Karrierepausen in Kauf nehmen müssen, wenn die Kinder kommen (obwohl ich fantastische Frauen kenne, die noch mit mehreren kleinen Kindern fast wie mit links eine steile Karriere erklommen haben). Ich denke, im Allgemeinen kommt es auf die Offenheit des Paares an, wie modern sie sind, normalerweise hat ja auch der Rabbiner noch etwas Weltliches studiert und kann sogar nebenher noch einen wissenschaftliche Beruf ausüben.
Ich weiss aber, dass es bzw. für Medizinstudenten nicht einfach ist, sich mit Shabat zu arrangieren, aber dieses Problem gibt es ja bei Frauen wie bei Männern, und an religiösen Ärzten fehlt es trotzdem nicht.
Auch mit der Kopfbedeckung gibt es keine Probleme, da gibt es Möglichkeiten.
Ich kenne mich nicht sehr gut in ultraorthodoxen Kreisen aus, aber was ich von da weiss: Da sieht es schon ganz anders aus. Die Schulbildung ist schon mal so, dass ein Studium gar nicht in Frage kommt. Jungs konzentrieren sich auf die Yeshiva und die Mädchen lernen was Einfaches, damit sie, neben dem Kinderkriegen, noch arbeiten gehen können. Das Problem für eine Karriere der Frau wäre eher, dass der Mann vielleicht mit einer Frau Probleme hätte, die ihre Intelligenz und Zielstrebigkeit ausserhalb der Familie auslebt.
Ich weiss allerdings nicht, wieviel die Frau des Rabbiners in ihren Job als „Frau des Rabbiners“ investiert, das ist wohl auch ganz verschieden, so wie ich das gesehen habe. Ich denke aber, wenn die Frau des Rabbiners für die Anliegen der Frauen in der Gemeinde (es geht um einen Gemeinderabbiner, oder?) noch nebenher Zeit findet und Familie und Karriere gut unter einen Hut bringt, kann sie ein tolles Vorbild abgeben!

Hallo,
das ist eine gute Frage. Ich denke mal Du meinst
Orthodoxe Rabbiner? Also die Frau eines Rabbiners?
Also ich kann Dir diese Frage sehr gut beantworten da
die Frau meines Rabbis zufällig Ärztin ist. Und das ist
ja Naturwissenschaftlich wurde ich mal sagen.
Normaler weiße durfte dies keine Probleme mit sich
bringen. Denn im Talmud steht das man am Sabbat, also
am siebten Tage ruhen sollte und keiner arbeit
nachgehen darf. Es sei denn, man rettet Menschen. So
ist diese eine Ausnahme für alle Lebensrettenden Berufe
zulässig. Ist man aber nicht in einem Krankenhaus oder
Labor etc, beschäftigt so kann dies durchaus kritisch
gesehen werden. Bei euch in Deutschland sowieso, dort
haben wir Juden es sehr schwer was unsere Arbeit an
begeht. Aber hier in Israel stellt das für
Lebensrettende Berufe keine Probleme dar. Und nicht nur
am Sabbat wird dann gearbeitet auch am Jom Kippur etc,
natürlich ist es besser wenn man dann zuhause ist, aber
es ist nicht Notwendig. Und Karriere Chancen uns alles
sind gleich. Also zumindest hier in Israel.
Ich hoffe ich konnte Dir ein bißchen weiter helfen.
Für Fragen bin ich gerne da.
Gruß Carina

Hallo,
ich wüsste nicht was dagegen spricht. Außer vielleicht, dass eine gläubige Jüdin
die Feiertage einhalten muss. Aber sonst ist es so wie in jeder anderen Ehe auch.

Gruß Rachel

Liebe/-r Experte/-in,

mich interessiert, inwieweit es vorstellbar ist, daß die Frau
eines relativ strenggläubigen Rabbiners (die selbst auch sehr
religiös ist), heutzutage eine Karriere in einem
naturwissenschaftlichen Fach verfolgt.
Besonders schätzen würde ich Antworten von Menschen, die sich
gut mit den Anforderungen in den heutigen Naturwissenschaften
auskennen, z. B. was die Beschäftigungsverhältnisse,
Mobilität, Karrierestufen, Stellensituation, Arbeitszeiten
usw. angeht. Das kenne ich nämlich sehr gut und frage mich
deswegen, ob das auf die Dauer damit vereinbar ist, die Rolle
der Frau eines Rabbis wirklich gut ausfüllen zu können (und
umgekehrt).

Vielen Dank im voraus !

Hallo,
ich wüsste nicht was dagegen spricht. Außer vielleicht, dass eine gläubige Jüdin
die Feiertage einhalten muss. Aber sonst ist es so wie in jeder anderen Ehe auch.

Gruß Rachel

Liebe/-r Experte/-in,

mich interessiert, inwieweit es vorstellbar ist, daß die Frau
eines relativ strenggläubigen Rabbiners (die selbst auch sehr
religiös ist), heutzutage eine Karriere in einem
naturwissenschaftlichen Fach verfolgt.
Besonders schätzen würde ich Antworten von Menschen, die sich
gut mit den Anforderungen in den heutigen Naturwissenschaften
auskennen, z. B. was die Beschäftigungsverhältnisse,
Mobilität, Karrierestufen, Stellensituation, Arbeitszeiten
usw. angeht. Das kenne ich nämlich sehr gut und frage mich
deswegen, ob das auf die Dauer damit vereinbar ist, die Rolle
der Frau eines Rabbis wirklich gut ausfüllen zu können (und
umgekehrt).

Vielen Dank im voraus !

.

Hallo,
ich wüsste nicht was dagegen spricht. Außer vielleicht, dass eine gläubige Jüdin
die Feiertage einhalten muss. Aber sonst ist es so wie in jeder anderen Ehe auch.

Gruß Rachel

Liebe/-r Experte/-in,

mich interessiert, inwieweit es vorstellbar ist, daß die Frau
eines relativ strenggläubigen Rabbiners (die selbst auch sehr
religiös ist), heutzutage eine Karriere in einem
naturwissenschaftlichen Fach verfolgt.
Besonders schätzen würde ich Antworten von Menschen, die sich
gut mit den Anforderungen in den heutigen Naturwissenschaften
auskennen, z. B. was die Beschäftigungsverhältnisse,
Mobilität, Karrierestufen, Stellensituation, Arbeitszeiten
usw. angeht. Das kenne ich nämlich sehr gut und frage mich
deswegen, ob das auf die Dauer damit vereinbar ist, die Rolle
der Frau eines Rabbis wirklich gut ausfüllen zu können (und
umgekehrt).

Vielen Dank im voraus !

Hallo Dendrite,

für die Frau eines „Strenggläubigen“ Rabbiners stellt sich diese Frage gar nicht, denn wer in orthodoxen und ultraorthodoxen Kreisen lebt, hat einen Anderen Bezugsrahmen.

Deine Frage setzt ein evangelisches Pfarramt oder ein liberales jüdisches Haus voraus, in dem der Mann sein Ding als Pfarrer / Rabbiner macht und die Frau ihres.

Bei orthodoxen Juden gehört die Frau so quasi dazu, und sie weiß, daß die Ehe mit einem Rabbiner auch für sie eine Reihe von Aufgaben in der Gemeinde mit sich bringt. Nicht zuletzt ist es in orthodoxen Kreisen gang und gäbe viele Kinder großzuziehen.

Viele Grüße

Iris

Hallo,

ich hatte die Frage schon im Forum beantwortet:

/t/judentum-frauen-karriere-religion/5791172/2

Gruss,
Eli

Liebe Frau des Rabbiners,

ich nehme an, dass Sie für sich selbst fragen, da sie sich mit den Gepflogenheiten einer naturwissenschaftlich gebildeten Frau gut auskennen.

Grundsätzlich spricht überhaupt nichts dagegen, wenn eine Ehefrau eines Rabbiners (ob dieser nun orthodox ist oder nicht) eine naturwissenschaftliche Karriere anstrebt. Natürlich muß sie dann mehrere Faktoren unter einen Hut bekommen: In der Gemeinde ihres Ehemannes als gute Rebezzen aufzutreten, gleichzeitig den Schabbat in Gemeinde und zuhause einzuhalten (Arbeitszeiten) und ihrem Mann die Möglichkeit geben, seine ehelichen Verpflichtungen nachzukommen.

Da Frauen im allgemeinen togher sind als Männer, halte ich diesen Spagat für möglich. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn sich die Frau auf ein Ziel beschränken würde, damit es nicht irgendwann Streitigkeiten in der Familie gibt, denn eine Rabbinerfamilie sollte für ihre Gemeinde ein Vorbild sein.

Also:
schon eine merkwürdige Frage. Ich denke für Strenggläubige wird es schwierig. Das wird nicht gehen. Hängt aber auch wieder von den Ansichten des Rabbiners ab.
Bei ‚normalen‘ wie auch bei Rabbinerinnen wird es normal sein.
Ich denke es verhält sich so, wie bei den Katholiken. Manche sind Strenggläubig, manche säkular. Eigentlich weiß ich auch nicht was die Frage soll, da es doch wohl jedem Menschen selbst überlassen sein soll, was er macht, beruflich oder privat. Gerade im Judentum steht die geistige, mentale und physische Freiheit an erster Stelle. Ganz im Gegensatz zur christlichen Realität. Die christliche Lehre, welche ja in der jüdischen basiert, gibt es natürlich keine Beschränkungen. Aber wenn man sich allein die sexuelle Verklemmtheit in der christlichen Kirche ansieht, hat es nichts mehr mit dem Judentum zu tun, welches die Sexualität im Besonderen herausstellt.

Vielmehr sollte man sich die moslemische Kultur ansehen, die ja im Gegensatz zum freien Menschen gerade Frauen aufs schändlichste diffamiert und unterdrückt. Gerade aktuell die Diskussion im Jemen wo Mädchen, welche noch nicht einmal im Geschlechtsreifen Alter sind alte Männer heiraten dürfen, die sie dann eben leichter gefügig machen können. Eine sexuelle Vergewaltigung auf allerhöchstem und schändlichstem Niveau. Ganz zu schweigen von den Restriktionen im öffentlichen und beruflichen Leben einer moslemischen Frau.

Gerade im Judentum ist die Gleichstellung der Frau in der Religion verankert. Die Aufgagen mögen anders geregelt sein, aber Unterdrückung bezüglich irgendwelchen Wünschen seien sie beruflich oder anders, gibt es nicht. Und jeder hat die Möglichkeit sich Rabbiner zu suchen, welche absolut strenggläubige Chassidim sind oder absolut weltoffen und modern, bis hin zum modernen Rabbinerinnentum. Und gerade wissenschaftliche Orientierung ist im Judentum verankert. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind Gottgegeben und gehören zum Menschen. Dabei ist es egal ob Mann oder Frau.

Dass Einstein die Theorien öffentlich gemacht hat, obwohl man heute weiß, dass seine Frau einen erheblichen Einfluß auf diese hatte und nicht seine Frau oder gemeinsam, hat mit der bornierten und frauenfeindlichen christlichen Umgebung in der Schweiz und Deutschland zu jener Zeit zu tun.

Fazit: gerade im Judentum ist Weltoffenheit zu finden.

Vielleicht mal die Frage aus christlicher oder moslemischer Sicht stellen. Bringt mehr und macht mehr Spaß zu beantworten. Gerade Bischöfe und Muezzine tun sich schwer die Rolle der Frau als Frau zu beschreiben.

Liebe Grüße und ich hoffe die Antwort passt so

Manfred

Oje, also da bin ich überfragt! Was ich allerdings im jüdischen Religionsunterricht gelernt habe, ist, dass es im Judentum genauso Abstufungen gibt wie im Christentum. Ergo ist es so, dass das liberale Judentum auch einen weiblichen Rabbi durchgehen lässt. So gesehen käme es wohl wirklich darauf an, in wieweit gläubig dieser Rabbi ist. Mir fällt auch nicht wirklich etwas zu der Frauenrolle ein in diesem speziellen Fall… Hoffe, ich konnte trotzdem helfen!

Tut mir leid, auch wenn wer-weiß-was meint, dass mich diese Frage interessieren müsste, zählt Judentum nicht zu meinen Interessengebieten.