Jüdischer Staat?

Hallo Marion.

immer wieder stoße ich auf die Forderung einiger Israelis,
Israel müsse als „jüdischer Staat“ anerkannt sein. Was soll
man sich bei einem Land, in dem ein Viertel der Bevölkerung
nicht jüdisch ist, darunter vorstellen? Was verstehen diese
Israelis unter einem „jüdischen Staat“?

Genauso könnten die Betreffenden auch von Israel in seiner gegenwärtigen Form sprechen. Dieses antwortet darauf, dass einige Araber so trickreich sein wollte, Israel als Staat zwar anzuerkennen, dann aber diesen in einen arabischen, muslimischen Staat umzumützen, also ein palästinensischen Staat mit dem Namen „Israel“.

Und da der Staat als „jüdischer“ Staat gegründet wurde, fasst dieses das zusammen. Die Frage, was an dem Staat nun „jüdisch“ ist, geht so als Frage an jeden Nationalstaat und ist nicht nur bezogen auf Israel ein modernes Problem.

Und genauso wie alle Deutschen zusammen, sich sicherlich nie darauf einigen könnten, was eigentlich Deutschland zum Staat der Deutschen macht, genauso wenig wirst du von den Israelis hierzu eine Antwort hören, welche homogen wäre.

Insgesamt kann man dabei dann wohl folgenden Punkte sammeln (welche so wohl auch für alle anderen Nationalstaaten gelten):

  • die Sprache
  • die Kultur
  • Feiertage
  • Selbstverständnis
  • Besondere Rechte hauptsächlich bei der Einwanderung

Gruss,
Eli

Hallo Marion,

Auf die Frage „wie soll ein jüdischer Staat aussehen?“ gibt es keine Antwort. Oder gut siebeneinhalb Millionen, soviele wie es Israelis gibt.

Viel einfacher ist da eine Antwort auf die Frage: Wie soll und wird ein jüdischer Staat nicht aussehen?

Ein Bewohner eines jüdischen Staates wird in keinem Fall die jüdische Religion praktizieren müssen, nicht am Samstag in die Synagoge latschen, nicht koscher essen und nicht zu Jom Kippur fasten müssen. Ich muss dir nicht erklären, dass jüdisches Volk und jüdische Religion eine große Schnittmenge hat, aber nicht deckungsgleich ist. Jeder darf nach seiner Facon selig werden, dazu sind die Israelis selbst viel zu individuell, auch ohne arabischen Bevölkerungsteil.

Aber vielleicht ist die Frage doch nicht so schwer zu beantworten, wenn im Vorfeld die analoge Frage „Wie deutsch soll Deutschland sein?“ geklärt wäre. Wissen wir das? Deutsch soll gesprochen werden, auf den Straßen und in den Ämtern. In der Schule soll Goethe und Schiller gelesen werden. Am Sonntag sollen Kirchenglocken läuten dürfen. Es soll Bratwürste zu kaufen geben und Graubrot. Was noch? Es ist gar nicht so leicht. Es soll halt alles das erhalten sein, was uns an Deutschem fehlt, wenn wir längere Zeit im Ausland sind. Das was man vielleicht am ehesten als deutsche Werte bezeichnen könnte, ohne diese wirklich definieren zu können.

Und viel anders ist es wohl auch nicht mit dem jüdischen Staat. Mit einer wichtigen Ergänzung: Nie sollen Juden aus Israel vertrieben werden können, aufgrund ihres Jüdischseins ausgegrenzt, markiert und unterdrückt werden. Nie sollen Juden aus Israel in Gaskammern geschickt werden können. Immer soll Israel eine sichere Heimstatt für das jüdische Volk sein.

Gruß
Hardey

Hallo.

Meiner Meinung nach bedeutet das die Umsiedlung und/oder
Entbürgerung aller israelischen Palästinenser in Israel.
Oder nicht?

Unsinn. Analog wurde dieses doch auch in Deutschland diskutiert und teilweise auch umgesetzt. Nicht Deutsche welche die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen wollen, müssen hierzu besondere Kriterien erfüllen und einen Test ablegen, welches für Deutsche nicht gilt.

Ist mir klar. Man (ich) benutzt ja auch das Stilmittel
der Übertreibung, um einen bestimmten Punkt der
Argumentation „mit Gewalt“ beleuchtet zu bekommen
und ins Rampenlicht zu stellen.

Und der wäre? Das es auch in Israel nationalistische und extremrechte Politiker gibt? Wenn sollte das wundern…

Mein Antwort kennst Du. (Halacha-)Judentum als Staatsreligion,
wer nicht dazugehört, ist kein „Vollbürger“ (mit allen
Rechten und Fördermögllichkeiten), dazu kommen als
dritte Kategorie die Ausländer (Arbeiter etc.).
Das ist dann der „jüdische Staat“.

Das ist Unsinn. Die Forderung wird je gerade nicht von den Religiösen in Israel vertreten, sondern von den Sekulären und gar Antireligiösen, welche ansonsten gerade den Einfluss des Judentums zurückdrängen wollen.

So wird auch nirgendwo von der Einschränkung der Bürgerrechte hierbei gesprochen und genau dieses entspring alleine deiner Fantasie. Das Ausländer nicht die selben Rechte habe, ist in jedem Staat so und braucht sicherlich bei Israel nicht dauernd etxra betont zu werden.

Und was dann hier in der Diskussion knirscht, sollte dabei auch klar geworden sein…

Eli

Hallo.

Daher möchte ich gerne wissen, was
die in Israel lebenden Nicht-Juden (also z.B. Christen und
Moslems) in Bezug auf diese Idee eines jüdischen Staats zu
erwarten haben. Dass der Samstag Feiertag ist? Dass kein
Christ, Moslem oder Buddhist Minister werden kann? Oder was
jetzt genau?

Zum einen ist der Samstag in Israel Feiertag und wenn man sich die aktuelle Entwicklung ansieht, müssen Nichtjuden diesen so eben nicht einhalten bzw. können arbeiten, ohne dabei grosse Einschränkungen zu haben, wie bspw. in Deutschland wenn man als normaler Angestellter an einem Sonntag arbeiten will.

Ansonsten wird sich hierbei in Israel für Nichtjuden durch diese Forderung nichts ändern, bzw. ist Israel eben seit jeher schon ein jüdischer Staat, auch wenn einige dieses stört.

Gruss,
Eli

Hallo.

Israel ist ja kein religiös-fundamentalistisches Land wie
einige muslimische es leider sind, daher wären die
Möglichkeiten für Andersgläubige, dort zu leben, vergleichbar
mit Demokratien wie Deutschland, USA, England, Frankreich.

Die Rechte und Pflichten für Andersgläubige sind in Israel sogar weitergehend als in vielen anderen Demokratien, gerade Deutschland zum Vergleich. So sind viele Forderungen welche in der letzten Zeit zur besseren Integration vorgeschlagen wurde, schon lange in Israel umgesetzt.

So werden viele Israelis und gerade auch Juden sicherlich sogar solche Punkte (Religionsfreiheit, Demokratie, Humanismus, Menschenrechte usw.) als geradezu jüdisch ansehen.

Gruss,
Eli

Was verstehen diese
Israelis unter einem „jüdischen Staat“?

Mahlzeit Marion,

ein klitze-kleines Land von nur 22.145 qkm in dem Juden sicher und ohne Verfolgung leben können.
Und lese ich hier einige Meinungen, ist dies vielleicht irgendwann mal wieder überlebenswichtig.

Gruß, Joshi

Moin,

ein klitze-kleines Land von nur 22.145 qkm in dem Juden sicher
und ohne Verfolgung leben können.

Das ist wohl ein Irrtum. Vermutlich werden nirgendwo auf der Welt mehr Juden umgebracht, weil sie Juden sind, als in Israel.

Und lese ich hier einige Meinungen, ist dies vielleicht
irgendwann mal wieder überlebenswichtig.

Ob die Isrealis ihren Staat nun „jüdischen Staat“ oder „Osterhasenland“ nennen wird für die Sicherheit und den Fortbestand kaum eine Bedeutung haben, sondern nur die Anerkennung und der Respekt durch andere Völker und Nationen in der UNO. Seinerseits andere Völker und ihr Ansinnen auf einen Staat sowie die Integrität anderer Staaten zu respektieren wäre sicher in guter Schritt in die richtige Richtung.

Gruß
M.

Moin,

Genauso könnten die Betreffenden auch von Israel in seiner
gegenwärtigen Form sprechen. Dieses antwortet darauf, dass
einige Araber so trickreich sein wollte, Israel als Staat zwar
anzuerkennen, dann aber diesen in einen arabischen,
muslimischen Staat umzumützen, also ein palästinensischen
Staat mit dem Namen „Israel“.

Wie genau soll das deiner Meinung nach von Statten gehen, solange die arabischen, muslimischen Isrealis eindeutig in der Minderzahl sind? Und wenn sie es irgendwann einmal nicht mehr sein sollten in Israel, wie stellst du dir dann vor, soll eine Mehrheit von islamischen Israelis einen „jüdischen Staat“ betreiben? Sind das nicht Hirngespinste?

Und da der Staat als „jüdischer“ Staat gegründet wurde, fasst
dieses das zusammen. Die Frage, was an dem Staat nun „jüdisch“
ist, geht so als Frage an jeden Nationalstaat und ist nicht
nur bezogen auf Israel ein modernes Problem.

Natürlich. Auch hierzulande gibt es ja Diskussionen z.B. über deutsche Leitkultur und ähnliches. Nur weist du selbst, dass „jüdisch sein“ nichts ist, was man mal eben werden kann, um sich im Staat Israel heimisch zu fühlen, selbst wenn ein Großteil der Palästinenser vermutlich jüdische Wurzeln hat. Das Problem wird sich in Israel also über die nächsten Generationen fortsetzen, während hierzulande vielfach nur noch der Name darauf hinweist, dass die Wurzeln vielleicht nicht „urdeutsch“ sind (was auch immer das sein soll).

Und genauso wie alle Deutschen zusammen, sich sicherlich nie
darauf einigen könnten, was eigentlich Deutschland zum Staat
der Deutschen macht, genauso wenig wirst du von den Israelis
hierzu eine Antwort hören, welche homogen wäre.

Richtig. Aber „deutsch“ kann sich vermutlich jeder irgendwie fühlen, der einen deutschen Pass hat, was auch immer er dann darunter versteht. Aber ein muslimischer oder christlicher Israeli wird sich vermutlich nie jüdisch fühlen und auch von den jüdischen Israelis nie so gesehen werden.

  • die Sprache

Die meisten israelischen Araber dürften hebräisch sprechen. Aber das macht sie nicht zu jüdischen Isrealis.

  • die Kultur

Welche Kultur meinst du? Die der orthodoxen Siedler von Hebron oder die der Lifestyle-Szene in Tel Aviv?

  • Feiertage

Schwierig wenn das, was die einen feiern für die anderen eine Katastrophe darstellt. Schwierig auch, wenn ein Teil der jüdischen Bevölkerung auf strickte Einhaltung von Geboten drängt und den anderen Teil der jüdischen Bevölkerung mit Steinen bewirft, der sich als nicht-religiös versteht und trotzdem z.B. einkaufen möchte.

  • Selbstverständnis

Jüdisches Selbstverständnis? Was ist das?

  • Besondere Rechte hauptsächlich bei der Einwanderung

Nun ja, aber nur eine bestimmte priviligierte Gruppe ins Land zu lassen schafft noch keine Identität. Es ist doch wohl eher so, dass jede Gruppe von Einwanderern in Israel versucht, sein eigenes Süppchen zu kochen.

Interessant auch, dass die Staatengründer zwar einen „jüdischen Staat“ gegründet haben, sich dies aber (außer in der Bezeichnung) nirgendwo niederschlägt (in der Verfassung, bzw. den Grundgesetzen). Rein theoretisch könnte auch ein Moslem oder Christ israelisches Staatsoberhaupt werden.

Gruß
M.

Moin,

Ansonsten wird sich hierbei in Israel für Nichtjuden durch
diese Forderung nichts ändern, bzw. ist Israel eben seit jeher
schon ein jüdischer Staat, auch wenn einige dieses stört.

das ist natürlich richtig. Aber wenn z.B. von mir jemand verlangen würde, dass ich einen Eid auf einen „jüdischen Staat“ schwören soll, dann würde ich zumindest erstmal wissen wollen, was derjenige denn darunter versteht. Und wenn dann nur Schulterzucken kommt, dann könnte man auf diese Bezeichnung doch genau so gut verzichten.

Mir stellt es sich jedenfalls derzeit so dar, dass das „jüdische“ von einigen Israelis so hochgehalten wird, als ginge es ums Überleben, während andererseits die Nicht-Juden befürchten, sie würden damit schon ihr Einverständnis zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft und zur Deportation unterzeichnen.

Tatsächlich aber ist es anscheinend mehr oder weniger nur ein Wort, ohne inhaltlichen Hintergrund. Also nichts, worüber sich die ein oder anderen nun aufzuregen hätten oder woran man gar einen Friedensprozess scheitern lassen sollte (der für beide Seiten vermutlich wesentlich wichtiger wäre).

Gruß
M.

Moin,

Es ist vielleicht schon ein bisschen so, wie ich es
darstellte.
Wenn man 1 + 1 zusammenzählt (den Nichtjuden-Eid und
die Anerkennung Israels durch die Palästinenser als
jüdischen Staat), wohin kann man dann
extrapolieren? Gibt es eine Verfassung oder etwas
bindendes, die einen herrschenden Block in Israel
hindern könnte, solche Gesetze nachzuschieben?

Das ist eine gute Frage. Hier: http://www.hagalil.com/israel/verfassung/israel-rech…

hab ich folgendes gefunden:
[i]
„Der Staat Israel …, wird auf den Grundlagen der Freiheit, der Gerechtigkeit, und des Friedens, im Geiste der Lehren der Propheten Israels aufgebaut werden. Er wird völlige gesellschaftliche und politische Gleichberechtigung allen seinen Bürgern gewährleisten ohne Unterschied des Glaubens, der Rasse und des Geschlechts. Er wird die Freiheit des Gewissens, der Sprache, der Erziehung und der Kultur verbürgen. Er wird die heiligen Stätten aller Religionen schützen und den Grundsätzen der Vereinten Nationen Treue wahren.“

Dieser Katalog von Bürgerrechten ließ alsbald die Frage aufkommen, ob nicht die Unabhängigkeitserklärung den Charakter einer Verfassungsurkunde habe und als solche zu interpretieren sei. Dies wurde allerdings durch den Obersten Gerichtshof in einer seiner ersten Entscheidungen (1948) verneint: Die Unabhängigkeitserklärung verleiht dem Bürger keinen Anspruch, der mittels einer gerichtlichen Klage durchsetzbar wäre. Sie beinhaltet allenfalls eine Verpflichtung der staatlichen Einrichtungen, sich in ihrem Tun an ihren Grundsätzen zu messen.[/i]

Das verstehe ich so, dass ein z.B. christlicher oder islamischer Israeli zwar grundsätzlich die gleichen Rechte hat, diese aber nicht einklagen kann (was sind sie dann wert, frage ich mich).

Da die Knesset Grundgesetze mit einer 2/3-Mehrheit (?) verabschieden kann, wäre es natürlich eine interessante Frage, was passieren würde, wenn die Knesset ein Gesetzt erlässt, das nicht-jüdischen Israelis die israelische Staatbürgerschaft aberkennt und diese dann anschließend deportieren würde. Können die das? Was könnte die Knesset rein verfassungsrechtlich daran hindern? Und hätte ein nicht-jüdischer Israelis Chance, gegen ein solches Gesetz zu klagen? Auf welcher Grundlage? Keine Ahnung.

Wenn die Lage rechtlich so unsicher ist, wie sie sich mir hier darstellt, dann erklärt das zumindest, warum nicht-jüdische Israelis Angst vor Deportation und Einschränkung bzw. Aberkennung ihrer Rechte haben und von anderer Seite darüber immer mal wieder laut nachgedacht wird.

Gruß
M.

Mahlzeit Marion,

ein klitze-kleines Land von nur 22.145 qkm in dem Juden sicher
und ohne Verfolgung leben können.

Das ist wohl ein Irrtum. Vermutlich werden nirgendwo auf der
Welt mehr Juden umgebracht, weil sie Juden sind, als in
Israel.

Ja, das mag zur Zeit stimmen.
Aber es gab (und gibt vielleicht wieder) Zeiten in denen die Juden verfolgt wurden. Dann ein einigermaßen sicheres Rückzugsgebiet zu haben halte ich für sinnvoll.

Und lese ich hier einige Meinungen, ist dies vielleicht
irgendwann mal wieder überlebenswichtig.

Ob die Isrealis ihren Staat nun „jüdischen Staat“ oder
„Osterhasenland“ nennen wird für die Sicherheit und den
Fortbestand kaum eine Bedeutung haben, sondern nur die
Anerkennung und der Respekt durch andere Völker und Nationen
in der UNO. Seinerseits andere Völker und ihr Ansinnen auf
einen Staat sowie die Integrität anderer Staaten zu
respektieren wäre sicher in guter Schritt in die richtige
Richtung.

Warum beschwert sich eigentlich keiner über die vielen Islamischen Republiken, die den Islam sogar im offiziellen Staatsnamen führen? Es entspricht scheinbar nicht dem Zeitgeist :wink:
Im „Jüdischen Staat“ habe ich mich als Christ sehr wohl gefühlt.
In Saudi A. darf ich nicht mal einen Gottesdienst feiern.

Die UNO ist mir in der letzten Zeit zu israelkritisch geworden. Und ich kann verstehen, wenn ein Land sich nicht immer unterwirft nur weil ein Teil der UNO dieses Land von der Landkarte radieren möchte.

Gruß, Joshi

Eben. Das können sie nämlich gar nicht,
sie konnten es noch nie und werden es
auch nie können, so sehr sie es sich
auch wünschen. Deshalb: …

Hallo CMБ,

und was bedeutet „Deshalb: …“?

Gruß, Joshi

Moin,

Das ist wohl ein Irrtum. Vermutlich werden nirgendwo auf der
Welt mehr Juden umgebracht, weil sie Juden sind, als in
Israel.

Ja, das mag zur Zeit stimmen.

Das hat seit der Staatsgründung gestimmt.

Aber es gab (und gibt vielleicht wieder) Zeiten in denen die
Juden verfolgt wurden. Dann ein einigermaßen sicheres
Rückzugsgebiet zu haben halte ich für sinnvoll.

Ja, dieser Gedanke hat bei der Staatsgründung ja auch eine entscheidende Rolle gespielt. Ob die praktische Umsetzung so gut gelungen ist oder ob ein Jude in Manhatten letztendlich nicht doch sicherer lebt als ein Jude in Hebron, wenns mal hoch her geht, steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

Warum beschwert sich eigentlich keiner über die vielen
Islamischen Republiken, die den Islam sogar im offiziellen
Staatsnamen führen?

Wenn ich mir die täglichen Weltnachrichten ansehe, dann beschweren sich sogar recht viele. Ganz vorne an übrigens häufig Bürger dieser Länder selbst. Demokratiebewegungen (oder was man dafür hält) werden in diesen Ländern aktiv unterstützt, teilweise sogar durch Waffengewalt (falls dir dies entgangen sein sollte).

Im „Jüdischen Staat“ habe ich mich als Christ sehr wohl
gefühlt.
In Saudi A. darf ich nicht mal einen Gottesdienst feiern.

Warum beschwerst du dich dann nicht?

Laberkram…
Gruß
M.

Da wollte ich dich gerade loben für deinen Erkenntnisgewinn in Zusammenhang mit dem Begriff „jüdischer Staat“ - und dann sowas.

Warum beschwert sich eigentlich keiner über die vielen
Islamischen Republiken, die den Islam sogar im offiziellen
Staatsnamen führen?

Wenn ich mir die täglichen Weltnachrichten ansehe, dann
beschweren sich sogar recht viele. Ganz vorne an übrigens
häufig Bürger dieser Länder selbst.

Ach ja. Teilweise mag das ja stimmen. Und dann kommt meist recht schnell jemand, der zum Beispiel die Protestbewegung im Iran als von der CIA initiiert bezeichnet.

Äußerst bedenklich ist die Entwicklung in der Türkei. Dort werden etwa die Schiffsterroristen als Helden gefeiert. Zur Islamismusbewegung dort hast du nach meiner Erinnerung noch keine Frage gestellt. Zu Israel schon. Woran liegt das? Kritische Fragen zu Israel sind natürlich erlaubt, mich interessieren nur deine Beweggründe.

Im „Jüdischen Staat“ habe ich mich als Christ sehr wohl
gefühlt.
In Saudi A. darf ich nicht mal einen Gottesdienst feiern.

Warum beschwerst du dich dann nicht?

Klar, ein Beschwerdebrief an den König dort wird quasi die Revolution einleiten.

Laberkram…

Das wirfst DU anderen vor?

Hallo.

Rein theoretisch könnte auch ein
Moslem oder Christ israelisches Staatsoberhaupt werden.

Sicher, warum auch nicht? Ansonsten solltest du dich vielleicht einfach einmal mit der Problematik beschäftigen, was Jüdischsein ausmachen kann. Dann würden sich aus meiner Sicht viele deiner Fragen erübrigen bzw. wäre dir klar, dass dieses den Livestyle in Tel-Aviv genauso umfasst wie das reliöse Leben in Bnei-Brak.

Gruss,
Eli

Hallo.

Mir stellt es sich jedenfalls derzeit so dar, dass das
„jüdische“ von einigen Israelis so hochgehalten wird, als
ginge es ums Überleben, während andererseits die Nicht-Juden
befürchten, sie würden damit schon ihr Einverständnis zu einer
Zwei-Klassen-Gesellschaft und zur Deportation unterzeichnen.

Befürchten das die Nichtjuden? Ist mir bislang in Israel nicht aufgefallen. Oder befürchten manche dieses hier, weil ihnen hierzu das entsprechende Wissen und Kenntnis über Israel fehlt?

Tatsächlich aber ist es anscheinend mehr oder weniger nur ein
Wort, ohne inhaltlichen Hintergrund. Also nichts, worüber sich
die ein oder anderen nun aufzuregen hätten oder woran man gar
einen Friedensprozess scheitern lassen sollte (der für beide
Seiten vermutlich wesentlich wichtiger wäre).

Hier wurde dir doch ein inhaltlicher Hintergrund geliefert, weswegen das Wort eben sehr wohl ein Begriff darstellt.

Aber aufregen oder ein Grund für ein Scheitern wird es dadurch sicherlich immer noch nicht. Aber das Problem welches einige mit dem Begriff haben, zeigt doch eher, wo deren Problem mit Israel liegt und dass sie eben den Staat als solchen doch nicht anerkennen können. Den dieses umfasst ja, diesen als jüdischen Staat anzuerkennen.

Gruss,
Eli

Eben. Das können sie nämlich gar nicht,
sie konnten es noch nie und werden es
auch nie können, so sehr sie es sich
auch wünschen. Deshalb: …

Genau, darum zwinge ich dich auch immer wieder hier deinen antisemitischen Mist zum Besten zu geben :wink:

[Mod] weg isser
Der vorhergehende Artikel wurde gelöscht, da antisemitischen Inhaltes. Ich bitte darum, die Diskussionen sachlich und vorurteilsfrei zu führen.

Gruss

Iru [Mod]

Hallo,

Tatsächlich aber ist es anscheinend mehr oder weniger nur ein
Wort, ohne inhaltlichen Hintergrund.

Ich vermute das ist dann doch zu wenig, aber der Begriff ist offensichltlich nicht eindeutig besetzt. Das ist aber auch nicht außergewöhlich. Schau dir doch mal Deutschland an.
Das „Deutsche Volk“ ist der Souverän, aber was ist das „Deutsche Volk“? Gehören die Sorben in Brandenburg und die Dänen in Schleswig Holstein dazu, obwohl sie ethnisch keine Deutschen sind? Was ist mit Immigranten? Wieso sind Leute die seit Generationen in Kasachstan und Siebenbürgen leben Teil des Deutschen Volkes? Was ist mit Menschen mit zwei Staatsbürgerschaften? Du siehst auch die Fiktion des „Deutschen“ ist nicht wirklich definierbar. In anderen Ländern ist es mit jeweils eigenem Akzent ähnlich. Bin ich wirklich Franzose, nur weil ich in einem Flugzeug beim Überflug zur Welt kam?

Wahrscheinlich hat jeder Staat seinen unscharfen Kern. In Israel ist es dann das Jüdische, das vielleicht exklusiver klingt (von manchen auch so verstanden wird), als es de facto gelebt wird.

Gruß
Werner

Moin Eli,

Ansonsten solltest du dich
vielleicht einfach einmal mit der Problematik beschäftigen,
was Jüdischsein ausmachen kann.

Eigentlich war genau das meine Frage hier, aber du siehst ja selbst, was man dann für Antworten bekommt.

Gruß
Marion