Julian Assange

Hallo,

Naja, eigentlich habe ich nicht verstanden, warum dieser
Unfall bei Wetten, daß… eine ganze Nation in Angst und
Schrecken versetzt haben soll.

Es geht um die Medienberichterstattung. Die Offenlegung von bis dahin geheimen Handlungen und Akten hat die deutsche Presse nicht so sehr beschäftigt, wie ein Live-Unfall.

Welche Hintergründe?

Nicht veröffentlichtes Material von Straftaten. Diese Hintergründe meine ich.

Da hat ein junger Mann geglaubt, daß er

etwas schafft.

Was hat er geglaubt zu schaffen?

Er hat sich aber getäuscht und muß jetzt

möglicherweise sein Leben lang leiden.

Worin hat er sich getäuscht?

Also welche Wahrheiten und Hintergründe sollen sich dahinter
verbergen?

Selbstüberschätzung kommt immer wieder vor, da

braucht es keine Verschwörungstheorien.

Und wikileaks und Assange sind eine ganz andere Liga.

Ahhh, jetzt fällt bei mir der Vorhang - Du meinst die ganze Zeit den Koch - den habe ich nur als Beispiel der Boulevardpresse im Umgang mit ihrer Nachrichten Agenda verwendet!

Viele Grüße

Hallo,

worum geht es dir? Das die Nation genauestens über den
Gesundheitszustand von einem Wettkandidaten informiert wird,
während die Informationen über Herrn Assange undurchsichtig
sind?

Es geht mir 1. um die selbstgefällige und sensationsgeile Presse und 2. darum wie eingeschläfert die Bevölkerung anscheinend gegenüber die Realität ist, wenn es um etwas geht, was unbequem ist. Und ja, der zweite Satz trifft zu - das interessiert mich, warum das so ist.

Warum regt sich alle Welt über Kommentare über Politiker auf,
die doch eh in jeder Tageszeitung zu lesen sind? Schließlich
stand in den Depechen nicht drin „die schwule Westerwelle
kommt so tuntig rüber, die trägt bestimmt rosa Unterwäsche“.
DAS wäre ein Grund zur Aufregung gewesen, weil es definitiv
diskriminierend wäre. Aber von einem zornigen alten Mann zu
reden? Ist doch wahr, oder?

Die Randnotizen über die Politiker sind gegenüber der Veröffentlichungen der Straftaten im Irak, in Afrika, in Afganistan und in der Wirtschaft eher Peanuts und fällt bestenfalls in die Kategorie Boulevard.

Andererseits wurden die Kriegstagebücher äußerst schnell unter
den Teppich gekehrt. DAS verstehe ich nicht. Da spielen
Soldaten Ego Shooter mit Zivilisten und kurze Zeit später hört
man nichts mehr davon.

Genau DAS meine ich!!

Vielleicht wollen wir lieber über Samuels Kochs
Gesundheitszustand informiert werden, anstatt uns anzusehen,
wie Zivilisten abgeknallt werden. Unsere heile Welt ist uns
vielleicht zu heilig?

Mir nicht - irgendwie eklig…

Viele Grüße

Hi

Da hat ein junger Mann geglaubt, daß er
etwas schafft.

Was hat er geglaubt zu schaffen?

Er hat geglaubt, daß er es schafft über fahrende Autos zu springen

Er hat sich aber getäuscht und muß jetzt
möglicherweise sein Leben lang leiden.

Worin hat er sich getäuscht?

Daß er es schafft über Autos zu springen.

Ahhh, jetzt fällt bei mir der Vorhang - Du meinst die ganze
Zeit den Koch -

Ja, war doch eigentlich eindeutig, nachdem ich in meiner ersten Antwort nur auf diesen Teil einging.

Gruß
Edith

Hallo,

Das ist immer so eine Sache mit der außerparlamentarischen
Kontrolle und der Demokratie.
Vor ein paar Wochen hatten wir im Bekanntenkreis eine
Diskussion über S21. Dabei war auch einer der dortigen
Demonstranten, ein Gegner von S21. In der Diskussion ging es
natürlich auch um den gewünschten Volksentscheid. Ich fragte
den S21-Gegner, was denn passiere, wenn der Volksentscheid für
S21 ausginge, was ja nicht grundsätzlich auszuschließen sei.
Er antwortete: „Das ist uns egal. Wir werden das Projekt
weiterhin bekämpfen, weil wir wissen, dass wir Recht haben.“

Das fand dann nicht nur ich ziemlich bedenklich und ich frage
mich natürlich, welches Demokratieverständnis generell hier
herrscht. Offenbar ist für viele Demokratie, wenn gemacht
wird, was „ich“ für richtig halte und nicht, was die Mehrheit
entscheidet.

Die Mehrheit hat nicht immer Recht. Das ist ein grundlegendes Dilemma der Demokratie. Dabei geht es nicht unbedingt um Recht, sondern im Interessen oder Meinungen. Die Mehrheit der Bevölkerung hat keinen Hochschulabschluss, die Mehrheit der Bevölkerung liest die Zeitung mit den vielen Bildern, die Mehrheit der Bevölkerung ist heterosexuell und die Mehrheit der Bevölkerung wählt eine Partei. Die Minderheit hat sie eben nicht gewählt. Wahre Demokratie bedeutet die Minderheit in ihren Interessen auch wahr und ernst zu nehmen.

Hier in Berlin ist (auch ohne die Unterstützung von Wikileaks) Dokumente zu Tage gekommen, aus denen ersichtlich sind, dass bereits vor der Planung des Großflughafens bewusst war, welche erheblichen Konsequenzen es für die Bevölkerung im Umland hat. Es ist eine MINDERHEIT, die gegen den Flughafen demonstrieren. Das ist verständlich, denn der MEHRHEIT betrifft es nicht. Es wäre einzig ein wirtschaftlicher Schaden, wenn das Projekt gestoppt würde - ähnlich wie bei S21.

Ähnlich verhält es sich auch bei Wikileaks. Es wird
veröffentlicht, was die für richtig halten, ohne Rücksicht auf
berechtigte Interessen anderer und vor allem ohne jegliche
Legitimation.

Wikileaks zensiert auch, wenn sie das nicht tun würden, wäre der Rezipient vermutlich überfordert und die entsprechenden Stellen vermutlich mit einem Messer im Maul zu allem bereit. Es ist ein kluger Kompromiss. Ich brauche keine Legitimation Filme zu veröffentlichen, die Kriegsverbrechen aufdecken - nur verdammt viel Mut.

Mit Demokratie hat das nichts zu tun.

Darüber muss ich noch nachdenken. Meinungs- und Pressefreiheit sind jedenfalls in der Demokratie fest verankert.

Viele Grüße

Die Mehrheit hat nicht immer Recht. Das ist ein grundlegendes
Dilemma der Demokratie. Dabei geht es nicht unbedingt um
Recht, sondern im Interessen oder Meinungen. Die Mehrheit der
Bevölkerung hat keinen Hochschulabschluss, die Mehrheit der
Bevölkerung liest die Zeitung mit den vielen Bildern, die
Mehrheit der Bevölkerung ist heterosexuell und die Mehrheit
der Bevölkerung wählt eine Partei. Die Minderheit hat sie eben
nicht gewählt. Wahre Demokratie bedeutet die Minderheit in
ihren Interessen auch wahr und ernst zu nehmen.

Ich stimme dir da mehr oder weniger zu.
Dieses Dilemma ist in vielen Fällen nicht zu lösen und dann braucht man eine Mehrheitslösung, weil es anders nicht weiter geht (allgemein gesprochen, unabhängig vom aktuellen Fall).
Die weitere Frage ist: wie groß muss eine Minderheit mindestens sein, deren Interessen man wahrnehmen soll?
Hätte es (nur als Beispiel!) in Stuttgart vielleicht 10 oder auch 100 Demonstranten gegeben, hätte man deren Interessen einbeziehen müssen?

Wie viele Sympathisanten hat Wikileaks? Dass es sich um eine Minderheit handelt, halte ich für sehr wahrscheinlich. Aber wie groß ist sie?

Hier in Berlin ist (auch ohne die Unterstützung von Wikileaks)
Dokumente zu Tage gekommen, aus denen ersichtlich sind, dass
bereits vor der Planung des Großflughafens bewusst war, welche
erheblichen Konsequenzen es für die Bevölkerung im Umland hat.
Es ist eine MINDERHEIT, die gegen den Flughafen demonstrieren.
Das ist verständlich, denn der MEHRHEIT betrifft es nicht. Es
wäre einzig ein wirtschaftlicher Schaden, wenn das Projekt
gestoppt würde - ähnlich wie bei S21.

Ok. Da Deutschland ein recht dicht besiedeltes Land ist, in dem darüber hinaus ständig gegen Projekte dieser oder ähnlicher Art und Größenordnung demonstriert und protestiert wird, müssen wir uns also in Zukunft von derartigen Projekten verabschieden.
Habe ich dich da richtig verstanden?

Die Frage wiederum: wie weit soll Minderheitenschutz gehen?

Ähnlich verhält es sich auch bei Wikileaks. Es wird
veröffentlicht, was die für richtig halten, ohne Rücksicht auf
berechtigte Interessen anderer und vor allem ohne jegliche
Legitimation.

Wikileaks zensiert auch, wenn sie das nicht tun würden, wäre
der Rezipient vermutlich überfordert und die entsprechenden
Stellen vermutlich mit einem Messer im Maul zu allem bereit.

Wikileaks kann nicht zensieren. Zensur ist die Maßnahme eines Staates.

Es ist ein kluger Kompromiss. Ich brauche keine Legitimation
Filme zu veröffentlichen, die Kriegsverbrechen aufdecken - nur
verdammt viel Mut.

Mit Demokratie hat das nichts zu tun.

Darüber muss ich noch nachdenken. Meinungs- und Pressefreiheit
sind jedenfalls in der Demokratie fest verankert.

Ja, aber in Bezug auf welche Daten und Aussagen? Da gibt es zu Recht ziemlich starke Einschränkungen.

Gruß TL

er wird wegen
eines ganz anderen Deliktes gesucht und die USA wünscht sich
eine Möglichkeit ihn mit der Todesstrafe zu eliminieren.

Würde mich nicht wundern wenns irgendwann heisst, dass er tödlich verunfallt oder auch freiwillig aus dem Leben geschieden
ist…

OT Zitat
Hi,

ich glaube auch, dass das Zitat schon so alt ist, dass es nicht mehr einem Menschen zugeordnet werden kann. Ich hab das Zitat mal in einer Predigt über irgendeinen Märtyrer gehört.

Gruss, Marco

Würde mich nicht wundern wenns irgendwann heisst, dass er
tödlich verunfallt oder auch freiwillig aus dem Leben
geschieden
ist…

ich tippe ja eher auf einen Verrückten mit einer Pistole, ähnlich dem verhiderten Attentäter in Schweden.