Hallo,
ausgerechnet in der Corona-Krise berichten vor allem die Onlinebanken über einen Run auf Aktien und zahlreiche Depoteröffnungen.
Seit Jahresbeginn zählt ING rund 200.000 neue Depots. „Vor allem bei den Kunden unter 40 Jahren sehen wir in den letzten Monaten eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Depots“, sagte Daniel Llano Manibardo, Vorstandsmitglied von ING Deutschland.
alle Zitate von: https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/die-robinhoodhausse100.html
Comdirect hat laut „Welt am Sonntag“ in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 177.000 Neukunden für Wertpapierdepots angelockt. Es ist das stärkste Wachstum seit 20 Jahren, also seit dem Höhepunkt des Neuer-Markt-Booms.
Die Transaktionen werden meist über Onlinebanking abgewickelt.
Besonders ETF-Sparpläne sind heiss begehrt. Aber wie kommt es zu dieser Entwicklung? In der Krise wurde offenbar, dass Verluste nur eintreten, wenn sie realisiert werden. Wer kaltblütig genug war, hat bis heute überhaupt keine realen Verluste und die Wertminderung auf dem Papier ist bereits um mehr als 50 Prozent reduziert.
Die Gefahr eines totalen Wertverlustes ist sicher keine Fakenews, aber so wahrscheinlich wie die Gefahr, dass den Galliern der Himmel auf den Kopf fällt.
Eine kuriosere Erklärung hat der Investor und Dividendenexperte Christian W. Röhl:
„Die Millennials saßen während des Lockdowns gelangweilt daheim rum - und weil Fortnite auf die Dauer auch langweilig ist, haben sie mal mit Börse angefangen.“ Aktien kaufen übers Smartphone sei schließlich sooo einfach…" und weil der Markt just dann nach oben gedreht hat, als der Lockdown begann, haben sie auch alle Geld verdient", weiß Röhl. „Jetzt fühlen sie sich als Super-Investoren.“
Wenn junge Leute angesichts des Ausblicks auf ihre Rente einen ETF-Sparplan abschließen, ist das sicher nicht das Dümmste, was sie tun können.
Ist das nur eine Modeerscheinung oder der Beginn eines positiveren Ansehens des Aktienmarktes?
Gruß, Hans-Jürgen Schneider