Hallo
Und ja,ein Neunjähriger versteht, dass man einen Vertrag einzuhalten hat. Aber das mit den rechtlichen Konsequenzen versteht und weiß er nicht -
Wie kannst du das so verallgemeinern, was ein Neunjähriger weiß oder nicht?
Wo wird denn ein Kind in dem Alter möglicherweise schon was von Verträgen gehört haben? Vielleicht von seinen Eltern, Abo-Verträge, Mietvertrag oder sowas. Vielleicht hat er am Rande auch schon einen Rechtstreit miterlebt. Auf jeden Fall ist das Alter ca. zwischen 9 und 11 das Alter der Jungendkrimis, TKKG, Die drei Fragezeichen. Da interessieren die sich für solche Dinge. Und was gibt es denn da zu verstehen? Rechtliche Konsequenzen sind normalerweise eine Strafe. Das kennt man doch mit 9.
Und wenn er sich tatsächlich mit den rechtlichen Konsequenzen in diesem Falle verstehen würde, dann wäre es ja kein Problem, da es ja keine hätte. Aber mit so einem schriftlichen Vertrag kann man sehr leicht auf die Idee kommen, dass es doch welche hätte.
ein zwischenmenschlicher Vertrag. Von denen haben wir ganz viele.
Zum Beispiel den, dass Höflichkeit auf Gegenseitigkeit basiert. Oder dass man sich für GEfälligkeiten revanchiert.
Das sind doch keine Verträge. Das sind Benimmregeln.
Und dem Neunjährigen hier muss man eben beibringen, dass er nicht einfach nach Belieben einfordern kann, wann jetzt die Erzieherinnen für ihn dazusein haben und wie lange sie sich mit ihm zu beschäftigen haben.
Das war doch hier gar nicht das primäre Problem. Er macht doch kein Theater, wenn er das nicht kriegt.
- aber wenn einer so wie der Junge im UP meine Aufmerksamkeit für sich in Anspruch nehmen würde, dann würde ich mich auch verweigern und Grenzen setzen.
Aber du würdest nicht sagen: Wenn du morgen besonders fleißig bist, darfst du 10 Minuten länger reden.
Du denkst zu erwachsen und zu juristisch
Wie schon gesagt, wenn man erwachsen und juristisch denkt, dann ist das kein Ding. Aber wenn man Jura keine Ahnung hat, sondern nur ein paar Kinderkrimis gelesen und sich daraus ein Bild gemacht hat, dann kann das durchaus ein Problem sein.
Meinem Sohn haben sie auch mal - auch als er neun war - in der Schule einen schriftlichen Vertrag aufs Auge gedrückt. Die Situation war vielleicht anders, weil den die ganze Klasse unterschreiben musste. Da ging es irgendwie um die Schulordnung. Das hat ihn ein paar Tage ziemlich bedrückt, schließlich hat er es mir aber erzählt. Sehr viele Sorgen machte er sich darüber, was denn wäre, wenn er irgendeine Sache davon nicht einhielte. Ich war total sauer auf die Schule, und hab ihm gesagt, dass erzwungene Unterschriften sowieso nicht gelten.
Ich hab das irgendwann später auch irgendeiner Lehrerin erzählt, dass ich das eine blöde Idee finde mit diesen Verträgen, und die meinte auch (so wie du), dass die Kinder sich doch nichts dabei denken, und dass die Unterschrift doch nur bedeutet, dass sie die Schulordnung gelesen haben. - Nur gesagt hat das denen natürlich keiner.
Viele Grüße