Jungs in der Schule

Hallo Marion,

Man muss also schauen, was die leistungsstarken
Jungs (bei gleicher Intelligenz) von den leistungsschwachen
Jungs unterscheidet.

Zustimmung. Aber sind da die Computerspiele wirklich der einzige Faktor, der die beiden Gruppen unterscheidet (so klang für mich der Satz, den ich als „Verallgemeinerung“ kritisierte)?

Ich weiß nicht, wie es jetzt an den Schulen ist, aber bei uns war es so, dass die leistungsschwächeren eher durch „Leistung ist uncool“ und „Lernen ist was für Streber“ aufgefallen sind.
Auch von den Jüngeren, die ich noch kenne, haben eher die das Abi erreicht, die es auch erreichen wollten (aus welchen Gründen auch immer) und sich nicht von vorneherein durch die Grundhaltung „Lehrer sind meine Feinde und Lernen blöd“ ausgezeichnet haben. Was im Endeffekt bei manchen der ersten Gruppe dann auch auf stundenlanges Computerspielen statt Hausaufgabenmachen hinauslief. Ob man dann es dann aber als Grund für die schlechten Noten angeben kann?

Viele Grüße
Kati

3 Like

… klingt nicht gerade sehr konstruktiv.

Hallo,

Sollte in Gender-Seminaren nicht genau das passieren, was Du einforderst, nämlich darüber unterrichtet werden, dass Mädchen und Jungen verschieden sind und andersgeartete Probleme in der Schule haben? Du willst sie aber abschaffen - oder auch nur den Begriff dafür ändern?

Punkt 3 und 4: mehr Geld für Forschung und Projekte, ok das ist klar. Aber es muss doch bereits Erkenntisse geben?

Sind Jungen nicht selbstbewusst? Mein Eindruck ist eigentlich immer, dass sie in ihrem eigenen Verständnis gegenüber Mädchen die höhere Kaste bilden. Vor der Pbertät ist es doch für Jungs immer das letzte, sich mit den blöden Mädchen abzugeben.

Mit vielen Grüssen,
Walkuerax

Hintergrund der Frage
Hallo,

Diese Frage spielt in den Koalitionsverhandlungen eine Rolle:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,655…

Deshalb interessiert es mich, wie dies konkret aussehen soll.

Wieso stört es Dich, wenn man nach Geschlecht differenziert? Die Menschen sind nicht alle gleich und sei es auch nur, dass sie nicht die gleiche Vorgeschichte haben. Wenn es Möglichkeiten gibt, Schulversager besser einzubinden, und wenn die Wege hierzu bei Jungen anders sind als bei Mädchen - was spricht dagegen, sich damit zu befassen?

Viele Grüsse, Walkuerax

3 Like

Hallo,

Ja, das sind so die Gedanken, die mir dabei auch in den Sinn kommen. Allerdings sehe ich nicht so recht, wie dies „von oben“ verordnet werden könnte.

Dass „brave Schüler“ willkommener sind, ist klar. Ich habe einen Bruder, der Lehrer ist und weiss, welche Zumutung es für einen Lehrer bedeutet, wenn einige Störer in der Klasse sind, die ihr Selbstbewusstsein daraus ziehen, eine Unterrichtsstunde auf den Kopf stellen zu können. Mein Bruder meint übrigens auch, dass es eher Jungs sind, die den Unterricht stören, während Mädchen eher gelangweilt in ihre eigenen Gedanke abtauchen oder mit der Banknachbarin schwätzen (was dann natürlich auch stört, aber doch etwas weniger).

Viele Grüsse, Walkuerax

Hallo Zusammen,

Welche Massnahmen (der Regierung) würden also nach Eurer
Meinung speziell die Jungen fördern, würden männliche
jugendliche Schulversager ansprechen und positiv beeinflussen?

bevor man Maßnahmen ergreift, müsste man doch erst mal wissen, WARUM die Jungen heutzutage schlechter abschneiden. Üblicherweise werden als Gründe für das Schulversagen der Jungen ja a) der Überschuss an Frauen im Lehrkörper und in Kindergärten, sowie b) die Probleme der Jungen, sich der Disziplinforderung im Unterricht zu unterwerfen, bzw. die Leichtigkeit, mit der Mädchen dies gelingt, genannt.
Ungeklärt bleibt, warum diese schon immer bestehenden Gegebenheiten heute zu Problemen führt. Was ist heute tatsächlich anders als damals? Disziplin im Unterricht, still sitzen, „brav sein“, das war doch auch vor 50 Jahren schon von Jungen wie Mädchen gefordert. Warum wirft es heute die Jungen zurück?

Auch der Frauenanteil insbesondere in der Früherziehung war doch schon immer sehr hoch. Oder will mir jemand weismachen, dass es in den 70ern mehr männliche Kindergärtnerinnen gab als heute? Wie sieht es bei den Grundschullehrerinnen aus? Gab es unter denen vor 10/20/30 Jahren signifikant mehr Männer? Darüber hinaus gab es imo früher mehr Frauen, die sich in Vollzeit um ihre Kinder gekümmert haben, es bestand also neben der Schule eine noch höherer weiblicher Einfluss als heute. Denkt auch an die Nachkriegsjahre, in denen der Alltag von Frauen beherrscht wurde. Auch da waren Jungen einem starken weiblichen Einfluss ausgesetzt.

Also was hat sich tatsächlich verändert? Oder warum erzeugt eine eventuell unveränderte Situation plötzlich Probleme?

Viele Grüße
Yasmin

Hallo Walkuerax,

Ich habe einen Bruder, der Lehrer ist und weiss, welche Zumutung es für
einen Lehrer bedeutet, wenn einige Störer in der Klasse sind,
die ihr Selbstbewusstsein daraus ziehen, eine
Unterrichtsstunde auf den Kopf stellen zu können.

Wenn ich an meine Schulzeit denke… Bei uns gab es auch einige Jungs, deren erklärtes Ziel es war, den Lehrer weinen zu sehen.

Dass „brave Schüler“ willkommener sind, ist klar.

Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupten, dass dies nicht nur in der Schule so ist. Auch in der weiteren Ausbildung (ob jetzt z.B. Uni oder Lehre) und evtl. im weiteren Berufsleben sind erstmal die „Angepassten“ (nicht gleichgesetzt mit Kriechern und Ja-Sagern) im Vorteil.

Von daher kann man meiner Meinung nach auch nicht sagen, dass die Schule mutwillig und aus böser Absicht die Jungs diskriminiert- was aber nichts am Problem ändert, dass Jungs eben häufiger die Schule ohne Abschluss verlassen etc.

Viele Grüße
Kati

Hallo Yasmin,

Also was hat sich tatsächlich verändert? Oder warum erzeugt
eine eventuell unveränderte Situation plötzlich Probleme?

Guter (und wahrscheinlich der entscheidende) Punkt, an den ich bei meiner Antwort gar nicht gedacht habe :smile:

Kati

Differenz mit ‚Nebeneffekt‘?
Hi Walkuerax,

Wieso stört es Dich, wenn man nach Geschlecht differenziert?

Dein Ursprungsposting sieht für mich nach einem Bevorzugungswunsch aus. Das ist eine üble Stufe nach der Differenzierung.

…was spricht dagegen, sich damit zu befassen?

Möglicherweise so etwas wie deine Antwort, dass Du nichts gegen den „Nebeneffekt“ … hättest.

Trotzdem Danke für den Hintergrund der Frage.
Mit Grüßen, S:smile:nja

Moin,

Man muss also schauen, was die leistungsstarken
Jungs (bei gleicher Intelligenz) von den leistungsschwachen
Jungs unterscheidet.

Zustimmung. Aber sind da die Computerspiele wirklich der
einzige Faktor, der die beiden Gruppen unterscheidet

Das kommt drauf an, wen du vergleichen willst. Mein Vergleich bezog sich jetzt auf Jungs aus „normalen“ Familien (also kein solzialer Brennpunkt, Deutsch als Muttersprache).

Ich weiß nicht, wie es jetzt an den Schulen ist, aber bei uns
war es so, dass die leistungsschwächeren eher durch „Leistung
ist uncool“ und „Lernen ist was für Streber“ aufgefallen sind.

Ja, das sagte ich doch bereits. Computerspiele sind eben „cooler“ und es fehlen die entsprechenden Vorbilder (bzw. Lernen als negatives Vorbild vorhanden)

Auch von den Jüngeren, die ich noch kenne, haben eher die das
Abi erreicht, die es auch erreichen wollten (aus welchen
Gründen auch immer)

Eben. Genau diese Gründe versuchte ich hier zu beleuchten.

und sich nicht von vorneherein durch die
Grundhaltung „Lehrer sind meine Feinde und Lernen blöd“
ausgezeichnet haben. Was im Endeffekt bei manchen der ersten
Gruppe dann auch auf stundenlanges Computerspielen statt
Hausaufgabenmachen hinauslief.

Es dürfte kaum einen Schüler geben, der mit der Grundhaltung „Lehrer sind meine Feinde und Lernen ist blöd“ an die Schule kommt. Man muss untersuchen, wie diese Haltung entsteht. Und hier ist exzessives Computerspielen meiner Meinung nach eine Ursache und nicht die Folge.

Ob man dann es dann aber als
Grund für die schlechten Noten angeben kann?

Gute Noten erhält man eben nur durch Lernen.

Gruß
Marion

Moin,

Von deinem Sohn auf alle
Jungen zu schließen ist einfach nicht richtig.

Wie kommst du darafu, dass ich von meinem Sohn spreche? Ich sagte doch bereits eingangs, dass dies sie Schlussfolgerung aus vielen Gesprächen mit Eltern von Jungs, die in der Schule versagen, Lehrern und einem Kinderpsychologen ist.

Ich habe keine Patentlösung. Wahrscheinlich gibt es auch
keine. Ich denke mir, dass Ganztagesschulen mit ausreichender
Betreuung ein Gutteil der Probleme, wenn nicht lösen, dann
doch zumindest verringern könnten. Ob das aber wirklich der
Fall wäre kann ich nicht beurteilen. Ich denke eben nur, dass
es klappen könnte.

Ja, das denke ich auch?

Genau darauf bin ich doch eingegangen.

Nein, bist du nicht. Du bist darauf eingegangen, dass
dein Sohn so tickt und dass dein Sohn deswegen
Schulprobleme hat.

Hä? Wo hab ich von „meinem“ Sohn geredet?

und offenbar haben sie auch noch andere Vorbilder, die
sie zum Lernen motiviert.

Magersüchtige Kleidermodels? Kreischende DSDS-Fans? Oder
Partyschlampen wie Paris Hilton? Auch nicht viel besser, wenn
du mich fragst.

Offensichtlich nicht. Denn wäre es so, wie du schreibst, dann wären Mädchen auch weniger am Lernen interessiert. Je älter Kinder werden, desto mehr spielen Vorbilder in der Familie, im Freundeskreis und im Alltag eine Rolle.

http://www.step21.de/Die-Vorbilder-der-Jugend.1302.0…

Ein Vater sagte es mir mal so: Was den Jungs fehlt, sind die „Helden im Alltag“.

Gruß
Marion

Gruß
Marion

Hallo,
eine Massnahme, dass die maennliche Lehrlinge etwas schulfreundlicher waere, waere vielleicht die Klassen nach Geschlecht zu gestalten. So wurde das Imponier gehabe den Maedchen gegenueber wegfallen?

Gruss: Ge-es

Guten Morgen Yasmin,

Also was hat sich tatsächlich verändert? Oder warum erzeugt
eine eventuell unveränderte Situation plötzlich Probleme?

Aus Sicht eines älteren Herrn :smile: und gelegentlich etwas überspitzt:

Unter dem Deckmantel Emanzipation und Gleichberechtigung wird Gleichmacherei betrieben. Einseitige Förderung der Mädels, zu Lasten von Jungs. Die typischen Geschlechterrollen verwischen, schnell und drastisch, innerhalb von ein-zwei Generationen. Männlichkeit und Ausleben derselben, so was ist deutlich weniger gefragt als früher. Testosteron ist für Bildung, Aufrechterhaltung und Funktion der primären Geschlechtsorgane wichtig (da haben beide Geschlechter was davon), ansonsten aber eher störend. Jungs wollen mal raufen, sich gegenseitig messen, miteinender im Wettbewerb stehen, auf männliche Art und Weise sich austoben. Dürfen sie das noch? Haben sie noch ausreichend Gelegenheit dazu? Oder beschränken sich Erziehung und Aufwachsen mittlerweile nur noch auf Rücksichtnahme?

Die sichtbaren Folgen dieser Einschränkungen sind die spektakulären und medienwirksamen Ereignisse (Schlägereien, Totschlag, U-und S-Bahn-Überfälle, Winnenden, PC-Sucht, …, es sind fast ausnahmslos Jungs), die unsichtbaren äußern sich in zunehmendem Medikamentenkonsum, Depressionen und Psychotherapie. Die Vorbereitung der Jungs auf eine nach wie vor harte Arbeitswelt (und Jungs können und müssen später arbeiten, sie können keine Kinder bekommen und bis dato sind sie als Erziehende zuhause noch immer die Ausnahme) wird durch die Hervorhebung der Mädchen vernachlässigt.

Nun, zu den Unterschieden in der Erziehung bei annähernd gleichen Voraussetzungen wie früher (Frauenanteil, Disziplinforderung): Schauen wir etwas weiter südlich. Auch hier nehmen noch überwiegend Frauen die Erzieherrolle wahr. Doch die Erziehung (zumindest zuhause) differenziert ausgeprägter nach Geschlechterrollen, der Mann als Mann und die Frau als Frau in ihren typischen Rollen und Funktionen.

Mmmhhh, ich weiß, ich werde hier jetzt sicherlich von der(m) einen oder anderen gegeiselt. Aber ich vermerke aus meiner Sicht eine zunehmende Unterdrückung und Belastung der Jungs, eine Art anerzogene Verweiblichung, entgegen ihren biologischen Voraussetzungen, entgegen ihrem natürlichen Verhalten.

Apropos biologische Voraussetzungen: Mal gespannt, ob und wie mich das Klimakterium virile erwischt (will als Mann jetzt auch mal jammern).

Gruß
Der Franke

Erziehungsfrage?
Hallo!

Welche Massnahmen (der Regierung) würden also nach Eurer
Meinung speziell die Jungen fördern, würden männliche
jugendliche Schulversager ansprechen und positiv beeinflussen?

Ich glaube auch, politische Maßnahmen würden zu kurz greifen.

b) die Probleme der Jungen, sich der
Disziplinforderung im Unterricht zu unterwerfen, bzw. die
Leichtigkeit, mit der Mädchen dies gelingt, genannt.

Hierzu möchte ich anmerken: Ich denke, dass bei der Jungs Lautstärke und Disziplinlosigkeit von Anfang an eher geduldet werden („Das sind halt Jungs“) als bei Mädchen und deswegen Jungen das Stillsitzen einfach nicht so gut beigebracht bekommen. Ich bin mir nicht sicher, vermute aber, dass das „früher“ evtl. anders war?

Ungeklärt bleibt, warum diese schon immer bestehenden
Gegebenheiten heute zu Problemen führt.

Das ist eine gute Frage. Zu wenig Bewegung, zu wenig Möglichkeiten, sich an Grenzen auszuprobieren (Evtl. brauchen Jungen das mehr als Mädchen)? Deshalb findet das jetzt in der Schule statt?

Viele Fragezeichen
und Grüße
kernig

Hi „Der Franke“,

Unter dem Deckmantel Emanzipation und Gleichberechtigung wird
Gleichmacherei betrieben. Einseitige Förderung der
Mädels, zu Lasten von Jungs.

Wäre das wirklich so, dann hätten wir eine Schwemme von (für Geld) arbeitenden Frauen und eine Schwemme von nur arbeitslosen Männern. Ist das so? Oder tauchen in Statistiken viele Mütter garnicht erst auf, weil sie nicht arbeitslos gemeldet sind?
:wink:

Männlichkeit und Ausleben derselben, so was ist deutlich weniger gefragt als früher.

Wobei man da aber mal ganz vorsichtig sein sollte.
„Früher“ war es auch ein Zeichen von Männlichkeit ungeniert fremdzugehen, seine Frau und Kinder zu schlagen und das Haushaltsgeld zu versaufen.

Jungs wollen mal raufen, sich gegenseitig messen, miteinender im Wettbewerb stehen, auf männliche Art und Weise sich austoben.

Kein Problem. Aber nicht in der Schule.
Und glaub mal ja nicht, dass Mädchen nur im Äußeren konkurrieren.

Die sichtbaren Folgen dieser Einschränkungen sind die spektakulären und medienwirksamen Ereignisse (Schlägereien, Totschlag, U-und S-Bahn-Überfälle, Winnenden, PC-Sucht, …, es sind fast ausnahmslos Jungs), die unsichtbaren äußern sich in zunehmendem Medikamentenkonsum, Depressionen und Psychotherapie.

Das stimmt so nicht. Es gibt ebenso genug Mädchen, die äußert aggressiv (gegen andere oder sich selbst) sind, die gehen aber oft anders vor und landen nicht so schnell in den Schlagzeilen.

Die Vorbereitung der Jungs auf eine nach wie vor harte Arbeitswelt (und Jungs können und müssen später arbeiten, sie können keine Kinder bekommen und bis dato sind sie als Erziehende zuhause noch immer die Ausnahme) wird durch die Hervorhebung der Mädchen vernachlässigt.

Hoppala.
Die Arbeitswelt eines Menschen, der ein Kind geboren hat, ist eine ebenso harte Arbeitswelt. Sie bekommt nur nicht das entsprechende Gehalt usw. Und Frauen werden nicht alle direkt nach der Schule schwanger, sie müssen ebenfalls in der Arbeitswelt Geld verdienen.

Und dann gibt es doch auch glatt noch Frauen, die wieder arbeiten, wenn das Kind etwas älter ist. Oder sogar beides tun …

Aber ich vermerke aus meiner Sicht eine zunehmende Unterdrückung und Belastung der Jungs, eine Art anerzogene Verweiblichung, entgegen ihren
biologischen Voraussetzungen, entgegen ihrem natürlichen Verhalten.

Falls es dich tröstet:
Mädchen unterliegen monatlich gewaltigen Hormonschwankungen.
Und darauf nimmt die Schule im freundlichsten Fall beim Schulsport Rücksicht.
Ansonsten müssen sie eben irgendwie durch, da kräht kein Hahn nach biologischen Voraussetzungen oder Zuständen.

In der Schule ist friedliches Verhalten genau so erwünscht, wie später am Arbeitsplatz. Und das trifft für Jungen wie für Mädchen zu.

Apropos biologische Voraussetzungen: Mal gespannt, ob und wie
mich das Klimakterium virile erwischt (will als Mann jetzt
auch mal jammern).

Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.
:wink:

Mit vielen Grüßen, S:smile:nja

2 Like

Mehr Sport für die Jungs in der Schule?
Hi,

mal davon ausgehend, dass Jungs in dem Alter körperliche Aktion zum Austoben benötigen und sie in ihrer Freizeit nicht nutzen:
Ihnen würde ein deutlich erhöhtes Sportprogramm in der Schule gut tun.

Das aber bitte mit einem motivierten und „coolen“ Trainer/Lehrer ohne ständige Ausfallzeiten (was fällt als Schulfach lieber unter den Tisch als Sport?).

Einfach wird das eh nicht, weil doch so einige „Herren in der Pubertät“ inzwischen zu lahmen Sofa/Computerhelden mutiert sind.

Mit Grüßen, S:smile:nja

Eigenständige Jungenförderung
Hallo,

so war das nicht gemeint, eher sogar ganz im Gegenteil: Ich hatte mehr oder weniger vorausgesehen, dass es Beiträge geben wird, die an der Mädchenförderung Anstoss nehmen, ohne aber selbst etwas zu Neues zu entwickeln. Einige (der kleinere Teil) der Beiträge redet von „abschaffen“: Girls Day, Genderforschung, etc. und sieht Jungen einfach gegenüber Mädchen benachteiligt, ohne aber zu sagen, was für Jungen positiv wünschenswert wäre. (Was für Jungen nicht wünschenswert ist dann in einem einfachen Weltbild einfach das, was den Mädchen hilft.)

Ich denke aber, Mädchen- und Jungenförderung sollten nicht gegeneinander gesetzt werden, sondern als 2 unabhängige Dinge betrachtet. Ich denke auch nicht, dass das eine auf Kosten des anderen geht.

Deshalb war meine Frage so formuliert: Was würde Jungen helfen, nicht im Gegensatz zu Mädchen oder im Vergleich zu Mädchen, sondern einfach aus sich selbst heraus.

Wenn es gar keine Mächen gäbe, oder wenn die Schulen komplett geschlechtsgetrennt wären, wie müsste dann die ideale Jungenschule sein, um möglichst wenige Schulversager zu produzieren?

Mit vielen Grüssen,
Walkuerax

2 Like

Guten Morgen S:smile:nja,

ich seh schon, Frau und Mann diskutieren :smile:
Noch dazu über ein Thema, das nach wie vor Frauendomäne zu sein scheint. Daher wieder in einigen Punkten überspitzt:

Mal grundsätzlich zum Thema Arbeitswelt, obgleich nach Gründen gefragt wurde, weshalb Jungs unter annähernd gleichen Voraussetzungen wie früher (Frauenanteil, Disziplinforderung) heutzutage schlechter abschneiden:

Wäre das wirklich so, dann hätten wir eine Schwemme von (für
Geld) arbeitenden Frauen und eine Schwemme von nur
arbeitslosen Männern. Ist das so?

Tatsache dürfte wohl sein, dass immer mehr Mädchen/Frauen in das Berufsleben eintreten. Hinsichtlich Frauenanteil wird es wohl auch zukünftig Grenzen (Kinder gebären) geben, währenddessen Männer nur die Wahl zum Arbeiten haben. Das weiß man als Jugendlicher bereits auch.

Oder tauchen in Statistiken
viele Mütter garnicht erst auf, weil sie nicht arbeitslos
gemeldet sind?

Ob prozentual mehr Frauen oder Männer arbeitslos sind und Gründe, ob oder ob nicht sich Frauen arbeitslos melden, ist ein eigenes Thema.

Hoppala.
Die Arbeitswelt eines Menschen, der ein Kind geboren hat, ist
eine ebenso harte Arbeitswelt. Sie bekommt nur nicht das
entsprechende Gehalt usw.

Ein typisches Frauenargument jetzt. Klar, ihr seid verdammt dazu Kinder zu gebären, aber bei der daraus resultierenden geringeren Berufserfahrung gleiche Rechte zu fordern ist doch auch nicht in Ordnung. Ein Unternehmer bezahlt Leistung, ist nun mal so.
Und zum Thema ungerechte Bezahlung grundsätzlich: Ossi-Wessi wäre ein Beispiel.

Und Frauen werden nicht alle direkt
nach der Schule schwanger, sie müssen ebenfalls in der
Arbeitswelt Geld verdienen.

Ja, sie werden unabhängiger gegenüber früher. Nicht mehr so schnell Familie und Kinder. Und? Deswegen gleich erst mal Rente beziehen? Wie wärs mit Wehrpflicht?

Und dann gibt es doch auch glatt noch Frauen, die wieder
arbeiten, wenn das Kind etwas älter ist. Oder sogar beides tun

Ja, meineeine zum Bleistift. Wir sind beide zufrieden. Ist doch normal sowas.

Nähern wir uns dem eigentlichen Thema:

„Früher“ war es auch ein Zeichen von Männlichkeit ungeniert
fremdzugehen, seine Frau und Kinder zu schlagen und das
Haushaltsgeld zu versaufen.

Ja, und ich hab was gelesen, dass auch Frauen Kinder geschlagen haben sollen und sogar ihre Männer.
Das meinte ich nicht mit Männlichkeit. Ich bin mir zumindest einig, dass Frauen und Männer Unterschiede in ihrem Verhalten und in der Veranlagung aufweisen.

Frauen überlegen viel, diskutieren, (zer)reden, erklären, sind nachtragend. Wenn Entscheidungen anliegen, gilt: Hauptsache der Bauch fühlt sich wohl und entscheidet. Männer sind in der Regel etwas entschlussfreudiger und lassen meist den entscheiden, der es kann: Verstand. :smile:))

Männer haben doch eher das Bedürfnis sich zu messen, den Konkurrenten herauszufordern, Konfrontation zu suchen, auch körperlich. Ich habe den Eindruck, wir konnten unsere Veranlagung früher einfacher ausleben. Auch ohne Prügelei. Wir waren ständig draußen, Fußball spielen, Radeln, im Wald auf Bäume klettern, Schlitten fahren. Wir wollten das von uns aus, da waren wir uns selbst überlassen, eher gesagt, waren die Eltern manchmal froh, wenn wir weg waren.

Und glaub mal ja nicht, dass Mädchen nur im Äußeren
konkurrieren.

Ja, Zickenkrieg, ich weiß. Ist schwierig für Männer auch im Berufsleben, als Kollege oder Vorgesetzter. Dieses etwas Hintenherum, nicht konkret aussprechen und nicht irgendwann zum Abschluss bringen können. Kann unheimlich nerven.

Das stimmt so nicht. Es gibt ebenso genug Mädchen, die äußert
aggressiv (gegen andere oder sich selbst) sind, die gehen aber
oft anders vor und landen nicht so schnell in den
Schlagzeilen.

Wie gesagt, auf eine andere Art und Weise, die es mit Sicherheit nicht leichter macht.

Falls es dich tröstet:
Mädchen unterliegen monatlich gewaltigen Hormonschwankungen.

Ich hätte Veranlagung oder so was anstelle „biologische Voraussetzungen“ schreiben sollen, vielleicht wäre mein Satz anders aufgefasst worden.

Im Vergleich zu meiner Schulzeit wurde damals deutlich differenziert. Jungs wurden härter herangenommen, ohne Wenn und Aber, Widersprüche gab es nicht. Mädels auf ihre spätere Rolle als Mutter vorbereitet, betulich und auch etwas „abschätzig“ behandelt. Sie waren eher Nebengeräusch. Die typischen Geschlechterrollen eben. Aber es war nicht alles nur schlecht und übel. Die Anforderungen haben sich geändert, richtig. Und daraus resultieren Emanzipation, Gleichberechtigung, Gleichstellung. Wurde und wird entsprechend gefördert auf Seiten der Mädchen und Frauen. Diese Einstellung setzt sich auch in der Erziehung zuhause mehr und mehr durch. Eine Einstellung, mit der Jungs offenbar nicht so klar kommen. Irgendwie wird zu wenig differenziert, alles vermischt, gleich gemacht. Naja, meine Auffassung und Eindrücke halt.

Einen schönen „langen“ Sonntag noch und

Gruß
Der Franke

Versuch einer Zwischenbilanz
Hallo,

Erstmal vielen Dank an alle für die rege Beteiligung an dieser Diskussion.

Da (indirekt) nach dem Grund meines Beitrags gefragt wurde: in den gerade gelaufenen Koalitionsverhandlungen kam die Forderung auf, auch Jungen in der Schule gezielter zu fördern und daher interessiert es mich, wie dies aussehen könnte. (Außerdem ist mein Bruder Lehrer.) Zu den Koalitionsverhandlungen habe ich weiter unten einen „Spiegel“-Artikel verlinkt, was daraus geworden ist habe ich übrigens nicht mitbekommen.

Ich versuche mal, die Punkte, die hier so zusammengekommen sind, zu sortieren. Dabei lasse ich diejenigen weg, die nur auf das Abschaffen von Förderungen für Mädchen hinauslaufen, ich denke, man kann Jungen fördern, ohne die Mädchen darüber zu benachteiligen oder sinnvolle Programme für Mädchen wieder zurückzuschrauben. Ich denke auch, es ist für die Jungen besser, eigenständige Fördermöglichkeiten zu entwickeln, die nicht im Vergleich zu Mädchen oder im Gegensatz zu Mädchen formuliert sind. Mein Ansatz ist: wenn es in einer Klasse nur Jungen gäbe, was könnte/sollte man dann besser als heute machen, um mehr Jungen als heute für die Schule und für ihr persönliches Weiterkommen und ihre Wissensbildung zu interessieren?

  1. Was ganz oben genannt wird, ist Bewegung, Austoben und Sport.

  2. Damit vermutlich eng verbunden, eine etwas andere Einstellung zur Disziplin, die auch etwas mehr freundliche Rauferei unter Jungen zulässt.

  3. Mehr männliche Vorbilder als Grundschullehrer, Lehrer und Väter.

  4. Jungen von Computerspielen wegholen oder diese zumindest in geregelte Bahnen lenken.

  5. Jungen- und Mädchenunterricht stärker trennen und bei den Jungen weniger Disziplin fordern, bzw. generell die Didaktik dann stärker an den Bedürfnisen und Interessen der Jungen ausrichten.

  6. Generell weniger Disziplin wie Schönschrift und Bravsein fordern, bzw. dies zumindest nicht in die Notengebung einfliessen lassen. [Hier breche ich mal meinen Vorsatz, die Punkte nicht zu kommentieren: Ich weiss einfach von meinem Bruder, dass „Kopfnoten“ für einen Lehrer oft die einzige Möglichkeit sind, einen geregelten Unterricht ablaufen zu lassen: Er gibt nicht gerade für lautes Dazwischenrufen eine 6, aber er gibt dafür eine Strafarbeit, die eine Note erhält. Und er verlangt auch in den Naturwissenschaften eine ordentliche Heftführung, d.h. einmal pro Schuljahr sammelt er die Arbeitshefte ein und benotet sie, im Hinblick auf Vollständigkeit und Lesbarkeit. Anders würden etliche sonst gar keine Hefte führen oder sie erst im letzten Moment vor dem Einsammeln vom Nachbarn abkritzeln.]

  7. Jungen- und Mädchenunterricht stärker trennen (ich schreibe es zum 2. Mal, weil dies ein neuer Punkte ist), um den Jungen die Möglichkeit zu geben, sich vom Imponiergehabe zu lösen und jungs-untypische Interessen zu entwicklen, ohne dabei als „Mädchen“ verhöhnt zu werden.

  8. Mehr Forschung (mit den dazu notwenigen Finanzierungen) um überhaupt erst herauszufinden, was den Jungen gut tut. Wobei einige auch gerade wieder die „Gender-Forschung“ zurückschrauben wollen, (der Punkt war mir nicht ganz klar, dort hatte ich auch nachgefragt.) Vielleicht Genderforschung unter anderem Namen?

  9. „Boy’s day“, bzw. Erweiterung des „Girl’s day“ auf beide Geschlechter.

  10. Mehr Jungenarbeit ausserhalb der Schule, Ziel Selbstbewusstsein der Jungen stärken.

Ich habe mich jetzt bemüht (mit 1 Ausnahme), die Punkte ohne Wertung zusammenzufassen.

Meine Hauptfrage ist jetzt: Angenommen, man könnte dies ideal einbringen - würde das reichen?

Die 2. Frage ist: Wie könnte man das umsetzen, welche Punkte daraus könnte eine Regierung in Angriff nehmen (jetzt mal ganz abgesehen davon, dass Bildung hier Ländersache ist) und welche Punkte fallen eher in den Verantwortungsbereich der Eltern oder sind womöglich steuerbar (Berufswahl).

Viele Grüsse, Walkuerax

P.S. Ich habe beim Schreiben zwischen den Beiträgen hin- und hergeklickt und mich bemüht, sie möglichst treffend wiederzugeben. Trotzdem ist naturgemäss einiges sinngemäss oder von mir neu interpretiert wiedergegeben. tut mir leid, falls einige sich falsch oder gar nicht wiederfinden. Aber Ihr werdet sicher darauf antworten und ggf. richtig stellen.

kleine Randbemerkung
Hallo Franke,

währenddessen Männer nur die Wahl zum Arbeiten haben

das ist keineswegs zwingend.

Während es zwar die Frauen sind, welche die Kinder gebären, könnten theoretisch auch die Männer ganz genauso gut zu Hause bleiben und die Kinder betreuen.

Gruß

=^…^=

1 Like