Jungs in der Schule

Hiho,

Dinge statistisch und nicht inhaltlich zu verbessern ist m.E. schon mal die falsche Strategie. Diese Praxis findet sich aber leider vielerorts dennoch wieder (Arbeitslosenstatistiken, Bilanzen, Kurse friesieren etc.).
Wenn man keine Lehrer einstellen und Klassen verkleinern will, könnte man ggf. Schule ganz abschaffen und Kids mit dem sechsten Lebensjahr einfach ein Abiturzeugnis in die Hand drücken. Statistisch würde das echt was hermachen.

Kurzum, es gibt keine wirklichen Verbesserungen, wenn man die Welt lediglich als Registrierplatte von bezifferbaren Werten sieht. Ohne Inhalt, kein Inhalt. Da gibt es kein Wenn und Aber.

Viele Grüße!

Hallo Franke

erlaube, dass ich hierzu etwas einwerfe:

Im Vergleich zu meiner Schulzeit wurde damals deutlich
differenziert. Jungs wurden härter herangenommen, ohne Wenn
und Aber, Widersprüche gab es nicht. Mädels auf ihre spätere
Rolle als Mutter vorbereitet, betulich und auch etwas
„abschätzig“ behandelt.

stell Dir das mal so richtig vor: Du lernst gerne, möchtest etwas lernen, aber alle Welt erzählt Dir, dass sich das doch für die zukünftige Hausfrau und Mutti nicht lohnt.

Möchtest Du sowas wirklich gerne hören? Mich hat es „damals“ (muss wohl die gleiche Zeit wie bei Dir gewesen sein, Du verschweigst ja Dein Alter leider) auf die Palme gebracht. Ich habe nämlich schon als Mädchen Hausarbeit gehasst und gewusst, dass ich NICHT im Haushalt versauern möchte.

Gruß, Karin

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Getrennte Klassen ‚damals‘ :wink:
Hi Walkuerax,

so war das nicht gemeint, eher sogar ganz im Gegenteil …

Prima, dann Neustart.
:wink:

Wenn es gar keine Mächen gäbe …

Huch!
:wink:

… oder wenn die Schulen komplett geschlechtsgetrennt wären, wie müsste dann die ideale Jungenschule sein, um möglichst wenige Schulversager zu produzieren?

Ich war auf einem Gymnasium, in dem Unter- und Mittelstufe bewusst „Jungenfrei“ waren. Erst zur Oberstufe waren die Klassen gemischt.

Es gab Lehrer, die in dieses Gymnasium flüchteten und glücklich mit den reinen Mädchenklassen waren. Genau diese Lehrer waren es aber auch, die es liebten, jede Mathestunde mit den Worten „Frauen können nicht logisch denken“ zu bereichern.
Und es gab trotzdem weibliche Mathe-Genies. Möglicherweise hätte es mehr geben können, ohne diese blöden Sprüche.

Die Zeiten waren generell anders, es gab keine Computerspiele. In der Freizeit fand die „action“ draußen statt.
Wer gute Noten hatte, hatte eine gute Aussicht auf Berufsmöglichkeiten.
Das ist schon lange nicht mehr so, leider.

Mit vielen Grüßen, S:smile:nja

Hi Du, der Franke :wink:,

ich seh schon, Frau und Mann diskutieren :smile:

Lass uns mal im passenden Fred darüber loslegen, mich juckts in den Pfoten, doch in diesen gehört es leider nicht, knurr …
:wink:

Wie wärs mit Wehrpflicht?

Die wird demnächst auf 6 Monate reduziert werden. Grins: Schwangerschaft auch?

Nähern wir uns dem eigentlichen Thema:

Frauen überlegen viel, diskutieren, (zer)reden, erklären,
sind nachtragend. Wenn Entscheidungen anliegen, gilt:
Hauptsache der Bauch fühlt sich wohl und entscheidet.

Kleiner Feigling: durchstreichen und doch senden.
:wink:

Ich habe den Eindruck, wir konnten unsere Veranlagung früher einfacher ausleben. Auch ohne Prügelei. Wir waren ständig draußen, Fußball spielen, Radeln, im Wald auf Bäume klettern, Schlitten fahren. Wir wollten das von uns aus, da waren wir uns selbst überlassen, eher gesagt, waren die Eltern manchmal froh, wenn wir weg waren.

Das ist der Haken an der Sache: die Eltern wären es heute auch noch, doch das männliche Jungvolk agiert nur noch mit der rechten (Linkshänder natürlich seitenverkehrt) Hand an der Maus.

Ja, Zickenkrieg, ich weiß.

Forder mich nicht heraus …
:wink:

Jungs wurden härter herangenommen, ohne Wenn und Aber, Widersprüche gab es nicht. … Aber es war nicht alles nur schlecht und übel.

Nein, doch manches war eindeutig zu hart und so mancher Junge ging dabei unter.
Auch Jungs sind unterschiedlich. Es gibt „den Jungen“ genau so wenig, wie es "das Mädchen"gibt.

Mit vielen Grüßen, S:smile:nja

Kommentar zum Versuch einer Zwischenbilanz
Hi Walkuerax,

… Mein Ansatz ist: wenn es in einer Klasse nur Jungen gäbe, was könnte/sollte man dann besser als heute machen, um mehr Jungen als heute für die Schule und für ihr persönliches Weiterkommen und ihre Wissensbildung zu interessieren?

Es tut mir leid, doch für „ihr persönliches Weiterkommen“ ist es wirklich wichtig, der Entwicklung der Mädchen im täglichen Schulalltag zu begegnen.
Laura Croft (oder wie auch immer diese synthetische Wesen heißt) ist nur die Phantasie eines erwachsenen Mannes. Wer nach der Schule vor der Kiste hängt, bekommt nix mit, wird nie verstehen, wie Mädchen fühlen oder sind.

  1. Mehr männliche Vorbilder als Grundschullehrer, Lehrer und Väter.

Und Kindergärtner?
Sind es nicht Männer, die solche Männer nicht ernst nehmen?

5…und bei den Jungen weniger Disziplin fordern, bzw. generell die Didaktik dann stärker an den Bedürfnisen und Interessen der Jungen ausrichten.

Das ist jetzt ein kleiner Scherz oder?

Meine Hauptfrage ist jetzt: Angenommen, man könnte dies ideal
einbringen - würde das reichen?

Für eine mittlere Katastrophe bestimmt.

…und welche Punkte fallen eher in den Verantwortungsbereich der Eltern …

Mir scheint, dass Du vollkommen den Einfluss der anderen Jugendlichen und der Gesellschaft ignorierst.
Das merkste daran, dass Du reden kannst wie doof und nix kommt an.
:wink:

Vielleicht hätten wir auch mal erst klären sollen, von welchem Alter Du ausgehst.

Mit Grüßen, S:smile:nja

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Männer in Kindergärten
Hi Diana,

vielleicht wäre es sinnvoll, das Berufsbild des Grundschullehrers so zu stärken, dass der Beruf für Männer wieder attraktiver wird.

Lass uns mal noch tiefer gehen und „Kindergärtner“ zu anerkannten Männerberufen fordern. Und zwar von Männern selbst.
Die gibt es nämlich so gut wie garnicht.

Mit Grüßen, S:smile:nja

Hallo =^…^=,

Während es zwar die Frauen sind, welche die Kinder gebären,
könnten theoretisch auch die Männer ganz genauso gut zu Hause
bleiben und die Kinder betreuen.

Du sagst es, theoretisch. Es ist die Ausnahme aus vielerlei Gründen:

Männer werden im Durchschnitt besser bezahlt.
Babys werden im Durchschnitt ein halbes bis ein Jahr gestillt.
„Männer haben weniger Geduld“.
Männer wären auf dem Spielplatz der Hahn im Korb :smile:, riskante Geschichte.

Es gibt sicher noch viele viele weitere Gründe und Bedenken.

Gruß
Der Franke

Hallo Karin,

stell Dir das mal so richtig vor: Du lernst gerne, möchtest
etwas lernen, aber alle Welt erzählt Dir, dass sich das doch
für die zukünftige Hausfrau und Mutti nicht lohnt.

Ich weiß, es hat sich einiges geändert in den letzten Jahr(zehnt)en. Und ist auch gut so. Mädchen und Frauen haben bei uns (fast) alle Möglichkeiten. Aber den Jungs hilft es weniger, sie werden in eine gemeinsame Schublade mit hinein gesteckt, die ihnen nicht gerecht wird (ich tu mir offensichtlich schwer zu erklären, was ich meine).

(muss wohl die gleiche Zeit wie bei Dir gewesen sein, Du
verschweigst ja Dein Alter leider)

Ein Elke + 1 :smile:

Gruß
Der Franke

Hi S:smile:nja,

Lass uns mal im passenden Fred darüber loslegen, mich juckts
in den Pfoten, doch in diesen gehört es leider nicht, knurr

Dann leg mal los :smile:, du hast die Wahl/Qual des Freds

Jaja, ich weiß, manches klingt sooooo frauenfeindlich, dabei meine ich es doch nicht so … wie du dem folgenden entnehmen kannst, hehehe

Wie wärs mit Wehrpflicht?

Die wird demnächst auf 6 Monate reduziert werden. Grins:
Schwangerschaft auch?

Ich dachte immer, ihr geniesst sie, so zum Rumtrödeln und Jammern ohne Reue

Kleiner Feigling: durchstreichen und doch senden.
:wink:

Yepyepyep, (ein tief grunzendes)

Ich habe den Eindruck, wir konnten unsere Veranlagung früher einfacher ausleben. Auch ohne Prügelei. Wir waren ständig draußen, Fußball spielen, Radeln, im Wald auf Bäume klettern, Schlitten fahren. Wir wollten das von uns aus, da waren wir uns selbst überlassen, eher gesagt, waren die Eltern manchmal froh, wenn wir weg waren.

Das ist der Haken an der Sache: die Eltern wären es heute auch
noch, doch das männliche Jungvolk agiert nur noch mit der
rechten (Linkshänder natürlich seitenverkehrt) Hand an der
Maus.

Nun, sie haben weniger Gelegenheit. Die Ballungsgebiete, hässlich, unansehnlich, keine geeigneten Einrichtungen, man müsste immer weit fahren. So vor der Haustür, das haben nur wenige. Und diejenigen, die ich kenne (ich lebe auch am Rande einer Großstadt), haben m.E. weniger Probleme und Sorgen mit manchen „modernen“ Ablenkungsmanövern. Änderungen in der Schule werden es alleine nicht richten können, Lebensqualität umfasst mehr.

Ja, Zickenkrieg, ich weiß.

Forder mich nicht heraus …
:wink:

Ist aber wirklich so in den Augen eines Mannes. Wenn dir ein Mann etwas anderes sagt, dann lügt er (ich rede nicht von Verständnis oder Therapie!).

Auch Jungs sind unterschiedlich. Es gibt „den Jungen“ genau so
wenig, wie es "das Mädchen"gibt.

Aber den Unterschied zwischen Jungen und Mädchen gibt es, nicht nur äußerlich. Und darauf will ich hinaus, die ganze Zeit.

Gruß
Der Franke

Vor 50 Jahren war es auch noch eine Ausnahme das eine Frau arbeiten ging, wenn sie einen mann hatte der genug Geld verdiente.

Das etwas eine Ausnahme ist, heißt nicht das es so bleiben sollte.

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Hallo Franke,

Männer werden im Durchschnitt besser bezahlt.

das ist aber kein Naturgesetz.

Weiter oben wurde gesagt, das läge daran, dass Frauen wegen der Kindererziehungszeiten ausfielen, deshalb über weniger Berufserfahrung verfügten etc.pp

Wenn die Männer die Kinder (zumindest zeitanteilsgleich) betreuten, fiele dieses Argument weg.

Babys werden im Durchschnitt ein halbes bis ein Jahr gestillt.

Milch kann frau abpumpen. Und als es Mode war, die Kinder mit der Flasche zu füttern, sind diese auch nicht daran gestorben.

„Männer haben weniger Geduld“.

Männer gehen mit Kindern tatsächlich anders um als Frauen.

Anders ist aber nicht gleichbedeutend mit schlechter.

Männer wären auf dem Spielplatz der Hahn im Korb :smile:, riskante
Geschichte.

Nicht, wenn da noch mehr Männer herumsäßen - da würden sie sich eventuell um die eine Henne scharen. ;o)

Es gibt sicher noch viele viele weitere Gründe und Bedenken.

Es gibt sicher noch viele, viele weitere Ausreden… ;o)

Grüße

=^…^=
*produkteinerkatholischenmädchenschule*

;o)
Hallo =^…^=,

Männer werden im Durchschnitt besser bezahlt.

das ist aber kein Naturgesetz.

Nein, aber ist nun mal so in der Praxis und wird sich m.E. nicht gravierend ändern. In bestimmten Berufen, ja, in der Masse nicht. Weil Männer sich nicht von ihrer gefühlten Überlegenheit abbringen lassen, Frauen sich hier nicht durchsetzen können.

Weiter oben wurde gesagt, das läge daran, dass Frauen wegen
der Kindererziehungszeiten ausfielen, deshalb über weniger
Berufserfahrung verfügten etc.pp

Siehst du irgendeine Möglichkeit das grundlegend zu ändern?

Wenn die Männer die Kinder (zumindest zeitanteilsgleich)
betreuten, fiele dieses Argument weg.

Mmmhhh, auch wenn es blöd klingt, weshalb können nicht Männer und Frauen abwechselnd/alternativ/wahlweise Kinder gebären? Vielleicht Naturgesetz, dass manches auf eine bestimmte Art eingerichtet ist?

Babys werden im Durchschnitt ein halbes bis ein Jahr gestillt.

Milch kann frau abpumpen. Und als es Mode war, die Kinder mit
der Flasche zu füttern, sind diese auch nicht daran gestorben.

Nein, vielleicht nicht. Aber passt es in unsere heutige Zeit?

„Männer haben weniger Geduld“.

Männer gehen mit Kindern tatsächlich anders um als Frauen.
Anders ist aber nicht gleichbedeutend mit schlechter.

Stimmt.

Männer wären auf dem Spielplatz der Hahn im Korb :smile:, riskante
Geschichte.

Nicht, wenn da noch mehr Männer herumsäßen - da würden sie
sich eventuell um die eine Henne scharen. ;o)

denkt und hofft manch vermeintliche Henne … hoffnungsloserweise

Es gibt sicher noch viele viele weitere Gründe und Bedenken.

Es gibt sicher noch viele, viele weitere Ausreden… ;o)

Ausreden, … naja, mal ehrlich, …

Gruß
Der Franke

*produkteinerkatholischenmädchenschule*

das laste mal nicht uns Männern so generell an, gell?
Wir lieben Mädchenschulen tztztz

:oP
Hallo Franke,

Weiter oben wurde gesagt, das läge daran, dass Frauen wegen
der Kindererziehungszeiten ausfielen, deshalb über weniger
Berufserfahrung verfügten etc.pp

Siehst du irgendeine Möglichkeit das grundlegend zu ändern?

jau, indem die Männer die Hälfte der Betreuungszeit übernehmen (bzw. andernfalls ein monetärer Ausgleich geschaffen wird)

Mmmhhh, auch wenn es blöd klingt, weshalb können nicht Männer
und Frauen abwechselnd/alternativ/wahlweise Kinder gebären?
Vielleicht Naturgesetz, dass manches auf eine bestimmte Art
eingerichtet ist?

Dass nur die Frauen gebären können, hat die Natur so eingerichtet, dass nur die Frauen Kinder betreuen können nicht, Sonst müssten ja all die Kinder von alleinerziehenden Vätern auf der Stelle tot umfallen.

Babys werden im Durchschnitt ein halbes bis ein Jahr gestillt.

Milch kann frau abpumpen. Und als es Mode war, die Kinder mit
der Flasche zu füttern, sind diese auch nicht daran gestorben.

Nein, vielleicht nicht. Aber passt es in unsere heutige Zeit?

Zeiten ändern sich, und das Abpumpen wird bereits von einigen frühzeitig wieder in den Beruf eingestiegenen Frauen praktiziert.

Es gibt sicher noch viele, viele weitere Ausreden… ;o)

Ausreden, … naja, mal ehrlich, …

Jau, das meinte ich in der Tat ganz ehrlich.

Grüße

=^…^=

Moin du Franke,

Lass uns mal im passenden Fred darüber loslegen, mich juckts
in den Pfoten, doch in diesen gehört es leider nicht, knurr

Dann leg mal los :smile:, du hast die Wahl/Qual des Freds

Ach sieh an, Verantwortung rüberschieben, ja?
:wink:

… Änderungen in der Schule werden es alleine nicht richten können, Lebensqualität umfasst mehr.

Ja, so seh ich das auch.
Es ist ja auch das Problem, dass es echt nicht mehr cool ist auf Bäumen rumzuklettern, mit dem Fahrrad rauszuradeln oder so. Vermutlich sind Sportvereine noch die letzte akzeptierte Sportmöglichkeit. Nur, wer da nicht schon vor Einbruch der (Vor-)Pubertät aktiv war, bekommt dann die Kurve dahin oft auch nicht mehr.

Ja, Zickenkrieg, ich weiß.

Forder mich nicht heraus …
:wink:

Ist aber wirklich so in den Augen eines Mannes. Wenn dir ein
Mann etwas anderes sagt, dann lügt er (ich rede nicht von
Verständnis oder Therapie!).

Hast leider Recht … wäre auch ein nettes Thema …
:wink:

Aber den Unterschied zwischen Jungen und Mädchen gibt es,
nicht nur äußerlich. Und darauf will ich hinaus, die ganze
Zeit.

Ja ja, hab ich schon verstanden.

Mit grinsenden Grüßen, S:smile:nja

Hallo,

meiner Meinung sind alle deine Punkte geschlechtsunabhängig.
Am wichtigsten finde ich - allerdings etwas umformuliert:

  1. generell die Didaktik
    stärker an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder
    ausrichten.

Ich selbst wäre mit einem „mädchen-spezifischen“ Unterricht wahrscheinlich ziemlich untergegangen, da meine Denkweise eher „männlich“ ist.

Wenn Lehrer und Lehrerinnen individuell auf die Schüler, ihren Charakter und ihre Neigungen eingehen können, dann klappt es auch. Dies ist meiner Meinung nach politisch vor allem unterstützbar durch kleinere Klassen. Es ist einfach eine andere Unterrichtsgestaltung möglich, wenn 15 anstatt 30 Kinder in einer Klasse sind.

Beatrix

Hallo Franke,

Ich weiß, es hat sich einiges geändert in den letzten
Jahr(zehnt)en. Und ist auch gut so. Mädchen und Frauen haben
bei uns (fast) alle Möglichkeiten. Aber den Jungs hilft es
weniger, sie werden in eine gemeinsame Schublade mit hinein
gesteckt, die ihnen nicht gerecht wird (ich tu mir
offensichtlich schwer zu erklären, was ich meine).

da wir fast aus der gleichen Zeit berichten: Damals gab es auf der Grund-(Volks-)schule tatsächlich mehr männliche Lehrer als heute. Im Kindergarten waren damals allerdings auch nur Frauen, ansonsten kann ich das aus meiner subjektiv gefärbten Erinnerung auch nicht nachvollziehen.

Was es auch noch häufiger gab, das waren Familien mit mehr als einem Kind, so dass möglicherweise auch untereinander mehr Identifikationsmöglichkeiten gegeben waren.

So oder so: wir Frauen können wenig bis gar nichts gegen die Tatsache tun, dass Buben so ungern in die „Frauenberufe“ gehen. Das bleibt tatsächlich euch Männern vorbehalten.

Gruß, Karin

Genau das Gegenteil ist nötig!
Hallo Walkuerax,

meiner Ansicht nach gehen die meisten Vorschläge und Bemühungen in genau die falsche Richtung. Weniger Disziplin, na toll! Genau das Gegenteil ist gefragt. Meiner Ansicht nach ist das Hauptproblem, das die heutige Zeit von der vor 30 Jahren unterscheidet, dass man heute von den Jungs nichts mehr erwartet. Es sind ja Jungs, die können nicht anders… die sind halt nicht so ordentlich… die müssen sich halt mehr bewegen, drum geht das für die Jungs nicht so mit der Schule… usw. usw.
Alles Mumpitz. Das Problem ist eben, dass die Jungs mitbekommen, dass ihnen keiner mehr was zutraut und ihnen auch keiner mehr was abverlangt. Wenn sie müssen, können sie durchaus. Aber es wird den Jungs viel zu leicht gemacht, den bequemen Weg zu gehen. Nur, der bequeme Weg führt halt oft nicht zum Schulabschluss!

Ich habe selbst einen Sohn und eine Tochter. Beide sehr intelligent, beide in der Schule sehr leistungsstark. Sie besuchen ein Gymnasium, wo 2/3 Jungs und 1/3 Mädchen sind. Mein Sohn ist in einer reinen Jungenklasse.
Warum gehört unser Sohn zu den Klassenbesten?

Meiner Ansicht nach unterscheidet er sich in mancherlei Hinsicht von vielen Klassenkameraden:

  1. Jungen sind später reif als Mädchen. Wir haben ihn erst mit 7 eingeschult (obwohl er schon lesen, schreiben, rechnen konnte).

  2. Wir haben ihn nie darauf festgelegt, dass Jungs vor allem in Mathe gut sind, haben Lesen und Interesse an der Natur gefördert, ihn bestätigt, dass er auch gute Geschichten schreiben, schön malen und gut Klavier spielen kann.

  3. Wir haben immer gefördert, dass er sich oft mit Freunden trifft und viel draußen spielt. Wir haben kein TV.

  4. Es wird keinen PC im eigenen Zimmer geben. Zeit am Computer ist auf zweieinhalb Stunden pro Woche begrenzt. Wir versuchen, ihm ein Leben zu bieten, das interessanter ist als vor der Glotze zu hängen, darum akzeptiert er die Regel gut (wenn es ihm nicht mehr genügt, wird eine neue Regel ausdiskutiert).

  5. Wir fordern von ihm genauso wie von seiner Schwester ein, dass er seine Hefte ordentlich führt und leserlich schreibt. Wir erwarten von ihm rücksichtsvolles Verhalten, gute Manieren usw. Wir sind nicht der Ansicht, dass Jungs das nicht können, sondern wir fordern es ein.

Das klingt, wenn man es so liest, als hätten wir ein adrettes super erzogenes streberhaftes Söhnchen, streng erzogen usw. Aber er ist fröhlich, kreativ, beliebt, und wie jedes andere Kind manchmal motzig, und ja, an der Ordnung arbeiten wir noch :wink:

Was also meiner Ansicht nach wirklich nötig ist, ist eine andere gesamtgesellschaftliche Einstellung den Jungs gegenüber, die genau in die andere Richtung geht, die mit den meisten Vorschlägen hier vertreten wird. Nämlich die Einstellung, dass Jungs

  • das Gleiche können wie Mädchen (z.B. auch künstlerisch und sprachlich)
  • genauso viel leisten können und sollen wie Mädchen
  • in der Lage sind, genauso diszipliniert, ordentlich usw. zu sein wie Mädchen
  • dass sie all das auch tun müssen!

Also genau das Gegenteil von:

bei den
Jungen weniger Disziplin fordern, bzw. generell die Didaktik
dann stärker an den Bedürfnisen und Interessen der Jungen
ausrichten.

  1. Generell weniger Disziplin wie Schönschrift und Bravsein
    fordern, bzw. dies zumindest nicht in die Notengebung
    einfliessen lassen.

Jungs müssen wieder lernen, sich in einer Gemeinschaft anzupassen (böses Wort, das man ja heute kaum noch sagen darf). Ich denke, dass ein Schulfach, in dem man genau solche Sachen bespricht (soziales Verhalten, Disziplin, Ordnung, Gemeinschaft usw.) schon sehr viel helfen könnte; aber die gesamtgesellschaftliche Einstellung, dass Jungs das alles doch nicht können, lässt sich damit natürlich nicht so schnell ändern, das wird ein langer Prozess werden… der allerdings bisher noch nicht mal angestoßen ist, da permanent alles in die genau andere Richtung geht, und die Jungs fallen immer weiter raus.

Denk mal drüber nach: Früher hat man gesagt „Mädchen können/brauchen das nicht…“ - heute sagt man „Mädchen können alles“ und oft „Jungs können das nicht (z.B. sauber schreiben usw.)“ - die Jungs halten sich heute daran, so wie sich früher die Mädchen dran gehalten haben.

Ändern müssen das heute in erster Linie die Eltern und die Lehrer, im Idealfall alle…

Nun bin ich gespannt, ob ich ganz alleine bin mit meiner Meinung. Ich bin mir sehr sicher, dass ich recht habe. Bin schließlich eine Frau ;o)

Viele Grüße,
Julia

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Hallo Julia,

Das Problem ist eben, dass die Jungs
mitbekommen, dass ihnen keiner mehr was zutraut und ihnen auch
keiner mehr was abverlangt. Wenn sie müssen, können sie
durchaus. Aber es wird den Jungs viel zu leicht gemacht, den
bequemen Weg zu gehen. Nur, der bequeme Weg führt halt oft
nicht zum Schulabschluss!

Prinzipiell gebe ich dir Recht. Aber es fehlt ja nicht an dem Abverlangen, sondern an erreichbaren Zielen und realistischen Idolen, an Konsequenzen bei Fehlverhalten, an Hilfestellungen bei Problemen, an menschliche Nähe für Pubertierende, am Begleiten bei Mut- und Hoffnungslosigkeit…usw., kurzum an guter Erziehungsarbeit.
Ich vermute, dass Du Dich sehr viel mit Deinen Kindern beschäftigst. Hochachtung, den Spagat zwischen tagesfüllender Berufstätigkeit und guter Elternschaft bei Heranwachsenden schaffen nicht alle. Das zu schaffen scheitert oft daran, weil nicht alle gleich viel Organisationstalent oder so viel Energie haben, oder es fehlt den Eltern selbst an guten Zielen oder sie sind selbst ein schlechtes Vorbild, wenn sie lange arbeitslos sind und sie können den Kindern keinen Optimismus in einer Berufstätigkeit vorleben.
Prinzipiell gebe ich Dir Recht. Die Glotze ist ein Killer, nämlich ein Zeitkiller, Beziehungskiller, Nervenkiller. Aber z.B. in meiner Familie haben wir als 4-köpfige Familie jeder einen PC, weil wir viel damit machen, doch selten Spiele damit spielen, und es ist zeitlich begrenzt, weil Sport und Freundschaften ebenfalls ein wichtiger Bereich in unserer Freizeit ist.
Für manche Familien mag es das beste sein, auf PC und Fernsehen ganz zu verzichten. Das Thema will von Eltern irgendwann besprochen und geklärt sein, mit den dazu gehörigen Konsequenzen. Aber der Verzicht darauf ist nicht die Lösung schlechthin.
Kurz nachdem Walkuerax den Artikel hier gepostet hat, ist mir beim Nachlesen im Internet immer wieder das Argument untergekommen, dass es den Jungens einfach an Vorbildern fehlt, sowohl in der Schule als auch Zuhause. Und die Warcraft-Monster (oder wie auch immer dieses PC Spiel heißen mag) geben einem nicht gerade die Basis und den Rückenwind, den man für einen erfolgreichen Schulabschluß braucht. Gefährdete, die evtl zu Schulabrecher werden, fehlt eine toughe Leitfigur, die sie bestärkt aber auch lenkt - das was Du in Deinem Text mit „fordern“ oder „abverlangen“ beschrieben hast. Es reicht nicht, wenn die Schule abverlangt, es bedarf einer konsequenten Erziehung durch Schule und Eltern, das wäre optimal. Und weil die Schule nicht konsequent erzieht - ja ich weiß es ist nicht deren Job - und es fehlt dann noch die Konsequenz im Elternhaus, dann stürzen die Kinder ab. Mehr noch die Jungs, vielleicht weil Mädchen genetisch bedingt eher fähig zur Autonomie sind, möglicherweise.

Was kann der Staat tun (meiner Meinung nach)? Klassen kleiner machen, dann wird es für die Lehrer überschaubarer. Viele Lehrer sind durchaus bereit das eine oder andere schwarze Schaf anzuschubsen, wenn sie Luft in ihrem Alltag haben. Didaktik mehr auf die verschiedenen Lerntypen ausrichten. Für Jugendliche besonders auf dem Land mehr kostenlose Beschäftigungs- und Treffmöglichkeiten anbieten, weg von Stube und Isolation, weil es sind nicht die Jugendlichen wohlhabender Eltern gefährdet. Gezielte Angebote seitens der Schule machen, um die Erziehungsarbeit von Schule und Elternhaus besser auf Einklang zu stimmen, es fehlt im Gegenteil oft an der gegenseitigen Wertschätzung gerade bei Problemkindern.
Dahin gehend sind wir uns ja einig:

Ändern müssen das heute in erster Linie die Eltern und die
Lehrer, im Idealfall alle…

Das Problem dabei ist, dass manch „traumatisierte“ Eltern, die sich aus eigenen unguten Erfahrungen heraus sehr ungern mit Schule und Lehrern beschäftigen, nicht freiwillig das Gespräch mit dem Lehrer suchen, obwohl es nötig wäre. Und vielleicht auch deshalb, weil gerade diese Lehrer sich ungern in ihre Karten schauen lassen, mit Eltern ungern kommunizieren und überhaupt sich lieber um die einfachen als schwierigen Schüler kümmern. Das hat fatale Folgen, die wir alle ausbaden, die ganze Gesellschaft. Und deshalb geht uns das Alle an!

Sicher kann man darüber noch besser schreiben, ich bin nicht vom Fach. Aber das ist ein Thema, welches mir schon lange auf den Nägeln brennt. Eine erkennbare Umsetzung nach der Fragen „wie können wir das besser machen“, selbst von Politikern gestellt, habe ich noch nicht beobachtet. Das finde ich ärgerlich daran.
viele Grüße
Kony

Hallo,

Prinzipiell gebe ich dir Recht. Aber es fehlt ja nicht an dem
Abverlangen

Doch.

sondern an erreichbaren Zielen

Naja. Das Ziel „die Schule schaffen“ ist für Jungs genauso erreichbar wie für Mädchen.

und realistischen
Idolen

Braucht man die? Ich hatte nie eins.

an Konsequenzen bei Fehlverhalten

Sehr richtig, das meine ich mit „Abverlangen“ - man macht es den Jungs zu leicht, lässt ihnen zu viel durchgehen.

an Hilfestellungen
bei Problemen, an menschliche Nähe für Pubertierende, am
Begleiten bei Mut- und Hoffnungslosigkeit…usw.

Da fehlt es bei den Jungs auch nicht mehr als bei den Mädchen.

Für manche Familien mag es das beste sein, auf PC und
Fernsehen ganz zu verzichten. Das Thema will von Eltern
irgendwann besprochen und geklärt sein, mit den dazu gehörigen
Konsequenzen. Aber der Verzicht darauf ist nicht die Lösung
schlechthin.

Hab ich nie behauptet.

untergekommen, dass es den Jungens einfach an Vorbildern
fehlt, sowohl in der Schule als auch Zuhause.

Haben die Mädchen denn bessere Vorbilder?

optimal. Und weil die Schule nicht konsequent erzieht - ja ich
weiß es ist nicht deren Job

Doch, unter anderem schon, finde ich - oder sollen die Kinder den halben oder ganzen Tag in einem erziehungsfreien Raum leben??

Mehr
noch die Jungs, vielleicht weil Mädchen genetisch bedingt eher
fähig zur Autonomie sind, möglicherweise.

Siehste, da haben wir es wieder, genau darum geht es mir: Die Vorstellung, Mädchen hätten genetisch die besseren Voraussetzungen. Halte ich persönlich für totalen Unsinn. Von den Mädchen wird einfach nur mehr erwartet und man traut ihnen schulisch mehr zu. Dass das einen großen Einfluss hat, ist meines Wissens wissenschaftlich erwiesen.

Klassen kleiner
machen

Richtig.

Für
Jugendliche besonders auf dem Land mehr kostenlose
Beschäftigungs- und Treffmöglichkeiten anbieten

Beschäftigung: Ja.
Treff: Naja. Wenn ich da an den Container bei uns im Dorf denke, wo sich die Jugendlichen regelmäßig die Birne zuknallen…

und Isolation, weil es sind nicht die Jugendlichen
wohlhabender Eltern gefährdet.

Doch, auch.

Einen Vorschlag hätte ich übrigens noch: Mal in die Nachbarstaaten schauen, wie die das machen. In Italien z.B. arbeiten die Schulen eng mit Heilpädagogen zusammen, im PISA-vorzeigeland Finnland werden die Kinder erst mit 7 eingeschult, und jede Klasse hat einen eigenen Hilfslehrer, also 2 Personen pro Klasse!

Grüße,
Julia

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