Kalte Progression

Hallo,

könnte es sein, dass uns die CDU hier einen Kreis als Quadrat verkauft?

Wie kann man denn die kalte Progression aufhalten? Geht denn sowas überhaupt?

Gruß
René

Hallo!

Wie kann man denn die kalte Progression aufhalten? Geht denn
sowas überhaupt?

Frag’ ich mich auch. Solange der Steuersatz mit dem Einkommen steigt, liegt der beklagte Effekt im System und ist gewollt.

Wir hatten mal Zeiten hoher Geldentwertung und entsprechend hohen Lohnsteigerungen. Damals hätte es etwas gebracht, etwa den Freibetrag des nicht zu versteuernden Einkommens alljährlich um den Prozentsatz der Teuerung anzuheben. Aber bei einer Teuerung nahe Null wird Getöse wegen nix veranstaltet.

Gruß
Wolfgang

Servus,

technisch geht das sehr leicht, indem man hier:

_(1) 1Die tarifliche Einkommensteuer in den Veranlagungszeiträumen ab 2014 bemisst sich nach dem zu versteuernden Einkommen. 2Sie beträgt vorbehaltlich der §§ 32b, 32d, 34, 34a, 34b und 34c jeweils in Euro für zu versteuernde Einkommen

bis 8 354 Euro (Grundfreibetrag):
0;
2.
von 8 355 Euro bis 13 469 Euro:
(974,58 • y + 1 400) • y;
3.
von 13 470 Euro bis 52 881 Euro:
(228,74 • z + 2 397) • z + 971;
4.
von 52 882 Euro bis 250 730 Euro:
0,42 • x – 8 239;
5.
von 250 731 Euro an:
0,45 • x – 15 761.

3„y“ ist ein Zehntausendstel des den Grundfreibetrag übersteigenden Teils des auf einen vollen Euro-Betrag abgerundeten zu versteuernden Einkommens. 4„z“ ist ein Zehntausendstel des 13 469 Euro übersteigenden Teils des auf einen vollen Euro-Betrag abgerundeten zu versteuernden Einkommens. 5„x“ ist das auf einen vollen Euro-Betrag abgerundete zu versteuernde Einkommen. 6Der sich ergebende Steuerbetrag ist auf den nächsten vollen Euro-Betrag abzurunden._

an geeigneter Stelle Variablen einfügt, die einen Zusammenhang mit einem geeigneten Index von Destatis herstellen.

Sinnvolles Ziel von so einer Aktion wäre, nicht bloß den Grundfreibetrag, sondern auch die verschiedenen Abschnitte der Progression an die Entwicklung z.B. der nominalen Einkommen anzupassen.

Wie Wolfgang bereits schrub, käme bei so einer Aktion bei aktuell verschwindend geringer Inflation allerdings kein wahrnehmbares Ergebnis heraus. Es ist wohl kein Zufall, dass mit dem Thema jetzt getrommelt wird und nicht z.B. 1970, als die IG Metall Lohnerhöhungen von nominal durchschnittlich 15,3 % durchsetzte, oder 1974, als sie mit 11,6 % auch einiges einfuhr - grade 1974, wo die Lohnerhöhungen mit einer schwungvollen Steigerung der Verbraucherpreise einhergingen, ist ein hübsches Exempel dafür, wie von dem Wettrennen von Löhnen und Inflation wegen des unveränderten ESt-Tarifs in ziemlichem Umfang der Staat profitierte.

Schöne Grüße

MM

Pro kalte Progression!
Ich hasse dieses Thema wie die Pest. Das liegt an solchen Formulierungen wie:

„Kalte Progression bezeichnet den paradoxen Effekt, wenn von einer Lohnerhöhung - nach Abzug der Steuern - weniger im Geldbeutel ankommt als vor der Lohnerhöhung.“

Und dieser Satz steht auf einer der wichtigsten deutschen Nachrichtenseiten, dazu auch noch öffentlich finanziert: tagesschau.de.

Wer mehr verdient, zahlt auch einen höheren Grenzsteuersatz. Finde ich gut so. Und Inflation? Haben wir derzeit fast nicht. Insofern ist das alles reine Wählertäuschung. Da finde ich die Diskussion um ein Burka-Verbot gehaltvoller.

Hallo,

Ich hasse dieses Thema wie die Pest. Das liegt an solchen
Formulierungen wie:

„Kalte Progression bezeichnet den paradoxen Effekt, wenn von
einer Lohnerhöhung - nach Abzug der Steuern - weniger im
Geldbeutel ankommt als vor der Lohnerhöhung.“

Ich bin durchaus nicht bewandert in kalter Progression, aber der obige Satz hilft da durchaus weiter - sofern er denn stimmt.
Er ist jedenfalls gut verständlich, fürs Volk einfach gemacht.

Sicher ist „Burka nein“ noch leichter verständlich, aber deswegen nicht zwangsläufig sinnvoller.

Ich finde Burkas nicht toll, stelle mir immer vor, wie das für die Kinder sein muss. Möchte auch sehen, mit wem ich rede.
Aber wenn man schon einfache Erläuterungen zur kalten Progression nicht versteht, sollte man sich schon garnicht in anderer Leute Gewohnheiten einmischen. Da die Ursachen verstehen ist nicht einfacher, es zu ändern keine Hauruck-Sache.

Wenn Du einfach, klar und Hauruck willst, empfehle ich Fussball und Ähnliches.

Gruß, Paran

Guten Morgen!

„Kalte Progression bezeichnet den paradoxen Effekt, wenn von
einer Lohnerhöhung - nach Abzug der Steuern - weniger im
Geldbeutel ankommt als vor der Lohnerhöhung.“

Ich bin durchaus nicht bewandert in kalter Progression, aber
der obige Satz hilft da durchaus weiter - sofern er denn
stimmt.

Dumm nur, dass die Aussage nicht stimmt. Solchen Fall gibt es nämlich nicht oder nur beim Übergang vom Minijob zur sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit, was aber nichts mit Steuerprogression zu tun hat.

Er ist jedenfalls gut verständlich, fürs Volk einfach gemacht.

Gut verständlich mag sein. Nützt aber nichts, wenn die Aussage nicht zutrifft.

Zutreffend ist eine Aussage wie: Bei nennenswerter Teuerung kann sich trotz Lohnerhöhung und mehr Geld auf dem Konto eine Reduzierung der Kaufkraft ergeben. Je nach Höhe von Teuerung und Lohnerhöhung kann der Effekt auch ohne Steuerprogression spürbar sein.

Was manche Politiker jetzt absondern, ist unzulässig verkürztes, dummes, unverstandenes Zeug. Dabei wird gehofft, dass das Publikum mehrheitlich noch weniger Ahnung von der Materie hat als der Politiker, der das Dummzeug seines Partei-Vortänzers oder Redenschreibers vorliest. Mit vermeintlich weniger Steuern oder Steuervereinfachung lässt sich immer punkten. Herr Merz ließ mit seiner Steuererklärung auf dem Bierdeckel keine Talkshow aus, verschwieg aber (oder wußte es nicht) dass man Steuererklärungen beliebig einfach haben kann, wenn man alle steuermindernden Sachverhalte abschafft. Nun also wird die Sau „kalte Progression“ durchs Dorf getrieben. Kommt aber 40 Jahre zu spät. In den 70ern hatten wir nennenswerte Teuerung und entsprechend hohe Lohnzuwächse. Damals konnte es passieren, dass durch Steuerprogression zwar nicht in absoluten Beträgen, aber an Kaufkraft nach einiger Zeit mit fortschreitender Teuerung weniger übrig blieb als zuvor.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Wie kann man denn die kalte Progression aufhalten? Geht denn
sowas überhaupt?

die Frage ist, ob man das überhaupt will oder wollen sollte. Kaufkreaftverluste treffen auch den Staat, der schließlich der größte Geldausgeber der Republik ist. Warum sollte der Staat sich diesen Kaufkraftverlust nicht über die Einkommensteuer genauso wiederholen wie er das bei Umsatzsteuer, Mineralölsteuer usw. auch macht?

Und wenn man mal rechnen will: bei einer Inflationsrate von 3% (von der wir derzeit weit entfernt sind) und einem Bruttoeinkommen von 50.000 Euro (was über dem Durchschnittseinkommen liegt) steigt der Durchschnittsteuersatz durch den Inflationsausgleich von 16,156 auf 16,539%, was ungefähr 200 Euro pro Jahr entspricht. Ein überschaubarer Betrag angesichts einer Gesamtsteuerbelastung von 8500 überschaubar ist.

Gruß
C.

Hallo,

sinnvolles Ziel von so einer Aktion wäre, nicht bloß den Grundfreibetrag, sondern auch die verschiedenen Abschnitte der Progression an die Entwicklung z.B. der nominalen Einkommen anzupassen.

Was ist denn derzeit von der CDU zu hören, wie man das Problem angehen will?

Wie Wolfgang bereits schrub, käme bei so einer Aktion bei aktuell verschwindend geringer Inflation allerdings kein wahrnehmbares Ergebnis heraus.

Was daran liegt, dass es eben aktuell auch kein wahrnehmbares Problem gibt, weil der beschriebene Effekt nicht eintritt? Wäre ja kein Grund, das jetzt nicht zu ändern.

Es ist wohl kein Zufall, dass mit dem Thema jetzt getrommelt wird und nicht z.B. 1970, als die IG Metall Lohnerhöhungen von nominal durchschnittlich 15,3 % durchsetzte, oder 1974, als sie mit 11,6 % auch einiges einfuhr - grade 1974, wo die Lohnerhöhungen mit einer schwungvollen Steigerung der Verbraucherpreise einhergingen, ist ein hübsches Exempel dafür, wie von dem Wettrennen von Löhnen und Inflation wegen des unveränderten ESt-Tarifs in ziemlichem Umfang der Staat profitierte.

Ist das der selbe Staat, der trotzdem in dieser Zeit stets neue Schulden machen musste, um den Leuten irgendwelche Wahlgeschenke zu kredenzen?
Ansonsten spricht für mich nichts dagegen die kalte Progression abzubauen/zu mildern. Ob sich das aus Politikersicht wirklich lohnt, wage ich zu bezweifeln. Der Wähler wird sich bei der nächsten Wahl nicht daran erinnern und es fehlt der jeweiligen Opposition das Argument, dass die jeweilige Regierung davon profitiere und dass das ganz dolle schlimm sei. Das wird der Grund sein, warum da bisher und auch vor 40 Jahren keiner mit dem Thema getrommelt hat. Zumal ja die Einnahmeverluste an irgendeiner anderen Stelle hätten ausgeglichen werden müssen. Da man nie sparen wollte, wären das noch mehr Schulden gewesen. Also dann lieber jetzt, wo es keiner merkt.

Grüße

Der Punkt ist doch, daß die kalte Progression hauptsächlich „die da oben“ betraf.

Seit einigen Jahren aber, seit der durchschnittliche IG-Metall-Arbeiter fast schon 50.000 Euro/Jahr verdient, sich also bald schon im Spitzensteuersatz befindet, jetzt aber kommt die vereinigte Linke und sagt: Schwinerie!
Diese „Sau“ wird nämlich schon seit einiger Zeit durchs Dorf gejagt und nicht von der CDU.

die Frage ist, ob man das überhaupt will oder wollen sollte

Wenn man immer nur den Eingangssteuersatz anhebt, aber nie den Spitzensteuersatz, dann führt das dazu, daß eines (fernen) Tages alle entweder gar keine Steuer oder aber den Spitzensteuersatz bezahlen. Auch daran erkennt man wie absurd (und ungerecht es ist), den Spitzensteuersatz (quasi) seit 50 Jahren nicht angepasst zu haben.

Warum sollte der Staat sich diesen Kaufkraftverlust nicht über die Einkommensteuer genauso wiederholen

Tut er das nicht generell durch die normale Progression? Bei Kaufkraftverlust gibt es Lohnerhöhungen, dadurch steigt die Progression, dadurch nimmt der Staat mehr Steuern ein.

Gruß Eva

Servus,

Was ist denn derzeit von der CDU zu hören, wie man das Problem angehen will?

Carsten Linnemann von der Mittelstandsvereinigung will meinem Vorschlag folgen. Der „Zeit“ hat er gesagt: „Es muss einen Mechanismus geben, der sicherstellt, dass der Steuertarif künftig regelmäßig an die Inflation angepasst wird“.

Schöne Grüße

MM

Servus,

Der Punkt ist doch, daß die kalte Progression hauptsächlich „die da oben“ betraf.

Wo nimmst Du das her? Gegenstand der letzten ca. sieben Änderungen des ESt-Tarifs war zumindest in den letzten zwanzig Jahren immer auch das Abschmelzen des (zu Unrecht so bezeichneten) „Mittelstandsbauchs“, der im unteren Drittel die höchsten Steigungen aufwies.

Wenn man immer nur den Eingangssteuersatz anhebt, aber nie den Spitzensteuersatz, dann führt das dazu, daß eines (fernen) Tages alle entweder gar keine Steuer oder aber den Spitzensteuersatz bezahlen.

In welchem Land ist das so? Sprichst Du eventuell von der Anhebung des Grundfreibetrags?

Auch daran erkennt man wie absurd (und ungerecht es ist), den Spitzensteuersatz (quasi) seit 50 Jahren nicht angepasst zu haben.

Das hat jetzt herzlich wenig mit „kalter Progression“ und überhaupt mit Progression zu tun, aber seis drum.

Zum Thema „Anpassung“:

1980er Jahre 56%
1990er Jahre 53%
2000 51%
2001 48,5%
2004 45%
2005 42%
2007 45%

Also so ganz und gar nicht angepasst kann man da wohl nicht gut sagen.

Schöne Grüße

MM

die Frage ist, ob man das überhaupt will oder wollen sollte

Wenn man immer nur den Eingangssteuersatz anhebt,

Wann ist das denn zuletzt passiert?

aber nie den
Spitzensteuersatz, dann führt das dazu, daß eines (fernen)
Tages alle entweder gar keine Steuer oder aber den
Spitzensteuersatz bezahlen.

Dunkel ist der Rede Sinn. Ansonsten ist Dir aber schon der Unterschied zwischen Grenz- und Spitzensteuersatz geläufig, oder?

Auch daran erkennt man wie absurd
(und ungerecht es ist), den Spitzensteuersatz (quasi) seit 50
Jahren nicht angepasst zu haben.

Weiter oben bemerkst Du, daß man heute mit 50.000 Euro in der Nähe des Spitzensteuersatzes liegt.

Warum sollte der Staat sich diesen Kaufkraftverlust nicht über die Einkommensteuer genauso wiederholen

Tut er das nicht generell durch die normale Progression? Bei
Kaufkraftverlust gibt es Lohnerhöhungen, dadurch steigt die
Progression, dadurch nimmt der Staat mehr Steuern ein.

Das ist genau das, was mit kalter Progression gemeint ist.

C.

Sorry-Sorry-Sorry,
da habe ich mich aber ganz schön verhudelt und die Begriffe Eingangssteuersatz und Spitzensteuersatz natürlich falsch verwendet.

Ich meinte die Einkommensgrenze, ab der der Spitzensteuersatz fällig wird
bzw. die Einkommensgrenze, ab der der Eingangssteuersatz greift.

Also mein Posting von vorhin noch mal lesen und stets statt
„Eingangssteuersatz“ „Einkommensgrenze, ab der der Eingangssteuersatz greift“ einsetzen

und für

„Spitzensteuersatz“ „Einkommensgrenze, ab der der Spitzensteuersatz greift“ einsetzen

Sorry, Eva

Auch hier nochmal ein Sorry,
habe die Begriffe Eingangssteuersatz und Spitzensteuersatz natürlich falsch verwendet.

Ich meinte die Einkommensgrenze, ab der der Spitzensteuersatz fällig wird
bzw. die Einkommensgrenze, ab der der Eingangssteuersatz greift.

Das ist genau das, was mit kalter Progression gemeint ist

Auch da war ich nicht genau genug. In der Tat nimmt der Staat automatisch ja mehr Steuern ein, wenn die Löhne mehr steigen als die Inflation (was die vergangenen Jahrzehnte ja der Fall war und absehbar so bleiben wird)
Somit sind automatisch wachsende Steuereinnahmen vorhanden.

Sorry, Eva

Das ist genau das, was mit kalter Progression gemeint ist

Auch da war ich nicht genau genug. In der Tat nimmt der Staat
automatisch ja mehr Steuern ein, wenn die Löhne mehr steigen
als die Inflation (was die vergangenen Jahrzehnte ja der Fall
war und absehbar so bleiben wird)
Somit sind automatisch wachsende Steuereinnahmen vorhanden.

Darum gehts doch bei der kalten Progression, nämlich daß der Staat mehr Steuern abgreift, ohne am Steuerrecht gedreht zu haben. Er profitiert damit ohne eigene Aktivität von Einkommensteigerungen, die im Wesentlichen aber eigentlich einen Kaufkraftausgleich darstellen sollen. Der Staat bedient sich also an dem, was Gewerkschaften und Mitarbeiter mit den Arbeitgebern aushandeln, um Kaufkraftverluste auszugleichen. Und das schicke ist, daß die Politiker wahrheitsgemäß behaupten können, sie hätten die Steuern nicht erhöht. Richtig: das haben andere erledigt.

Gruß
C.

Servus,

Was ist denn derzeit von der CDU zu hören, wie man das Problem angehen will?

Carsten Linnemann von der Mittelstandsvereinigung will meinem Vorschlag folgen. Der „Zeit“ hat er gesagt: „Es muss einen Mechanismus geben, der sicherstellt, dass der Steuertarif künftig regelmäßig an die Inflation angepasst wird“.

Ob der damit wirklich Deinem Vorschlag folgt oder einfach nur der zwingenden Logik? So wie ich aber die deutschen Politiker kenne, wird es so einfach nicht werden. Es wird auch nicht automatisch angepasst werden. Ich sehe da eher sowas wie bei der gesetzlichen Rente, wo dann auch mal bei Bedarf die Anpassungen an der Kassenlage und der Nähe zu Wahlen orientiert werden.
Außerdem höre ich schon förmlich die Bedenkenträger, die vorbringen, dass vom Abbau der kP ja die Bezieher höherer Einkommen mehr profitieren. Außerdem profitieren Leute mit höheren Einkommenserhöhungen mehr als solche mit niedrigeren und die höheren Einkommenserhöhungen haben ja die mit den ohnehin höheren Einkommen usw. usf. Da muss dann wieder ein Kompromiss her, indem entweder irgendwer an irgendeiner anderen Stelle weniger belastet wird oder ein Geschenk erhält. Mein Vorschlag dazu: Alle die auf den Besuch staatlich subventionierter Theater verzichten, erhalten 1/12 des Rundfunkbeitrages erstattet.
Mal sehen was daraus wird.

Grüße

Einkommensteigerungen, die im Wesentlichen aber eigentlich einen Kaufkraftausgleich darstellen sollen

Einkommenssteigerungen sollen aber doch eigentlich mehr als Kaufkraftausgleich sein. Der Lohnzuwachs soll ja bestenfalls der Inflationsrate plus dem Zuwachs der Produktivität entsprechen. Schließlich soll unser Wohlstand ja wachsen, was der ja auch unaufhörlich tut seit 60 Jahren.
Und steigen die Löhne mehr als die Inflation (was im Schnitt ja so ist), nimmt der Staat automatisch mehr Steuern ein, selbst ohne kalte Progression. Die braucht es dafür gar nicht.

Gruß Eva

Hallo,

Und steigen die Löhne mehr als die Inflation (was im Schnitt
ja so ist),

manchmal steigen sie auch weniger stark.

nimmt der Staat automatisch mehr Steuern ein,
selbst ohne kalte Progression.

wenn man sich das Steueraufkommen der letzten 20 Jahre anschaut, sieht man schnell, daß dem nicht so ist. Schließlich schwankt auch die Zahl der Steuerzahler mit der Arbeitslosigkeit (u.a.).

Gruß
C.

Hallo Christian,
ich muß hier oben nochmal rein, ich glaube, da ist ein Fehler in deiner Logik, der mich schon den ganzen Tag grübeln lässt.

Warum sollte der Staat sich diesen Kaufkraftverlust nicht über die Einkommensteuer wiederholen

Aber genau das tut er doch generell auch ohne kalte Progression.

Vereinfachtes Beispiel:
Arbeiter, 30.000,- brutto, zahlt 20% Steuern = 6.000,-
nun: 10% Inflation mit Lohnausgleich also nun: 33.000,- brutto

Mit der kalten Progression zahlt er nun bsw. 25% Steuern (eben wegen der steigenden Progression ) auf die jetzt 33.000,- = 8.250,-
Ohne kalte Progression zahlt er immer noch 20% Steuern, auch auf die jetzt 33.000,- = 6.600,-, womit perfekt die Inflation von 10% bei der Steuer ausgeglichen ist.

=> wegen der kalten Progression erhält der Staat nicht nur einen Inflationsausgleich (den erhält er sowieso), sondern noch ein ganz dickes Plus obendrauf

Stimmts oder liege ich da falsch?

Gruß Eva

Hallo Wolfgang,

wenn du mal weniger mit Ideologie, sondern mit Sachlichkeit an eine Sache herangehst, kommen von dir wirklich brauchbare Beiträge. Wie der obige, dem nichts mehr hinzuzufügen ist.

Gruß
Ultra