Kann Besitz bzw. Materie doch glücklicher machen?

Kann Besitz bzw. Materie doch glücklicher machen?

Mal angenommen ich zöge von meiner Drei-Zimmer-Wohnung in ein schönes Haus mitten am See.
Ich müsste nun nicht mehr den Krach der Nachbarn und die unglaubliche Hitze im Sommer ertragen und könnte endlich in Ruhe schlafen.
Wenn das der Fall wäre, hieße das denn nicht, dass Besitz, wenn er sich auf mein Wohlbefinden auswirkt, glücklich machen kann?

Aber hallo!
Hat je jemand das Gegenteuil behauptet?
Höchstens so die Gattung Wanderprediger, die Wasser predigen und selber gern Wein saufen. Kennt man ja.
Gruß,
Branden

wenn dich das glücklich macht, dann macht es dich glücklich…so einfach ist das. wenn jemand kein wert auf materielles legt, dann macht ihn was anderes glücklich usw…

Der Mensch strebt Perfektion an: Guter Job, Viel Geld, „viel Haus“, viele Autos, (evt. viele Frauen XD) etc. etc.
Wenn der Mensch ein Stück von dieser Perfektion erreicht hat, z.B. ein Ferrari 250 Testa Rossa(für schlappe 9mio. € ^^).
Dann macht den das glücklich. Ist ja auch verständlich.

Jetzt kommt das große ABER:

Wenn der Mensch zuviel von diesen Sachen hat, also der Perfektion ziemlich auf den Nacken rückt, macht ihn das unglücklich.
Man verliert die Ziele im Leben. Wer seine 50 mio€ gemacht hat, wozu braucht der noch ein Job? Ein Ferrari 250 Testa Rossa hat er sowieso, mit Villa am Meer, mit eigener Jacht und ist höchstens noch im Aktiengewerbe tätig.

Der hat mit dieser Materie für eine bestimmte Zeit spaß.

Doch was ist, wenn du alles erreicht hast, was du dir vorgenommen hast im Leben? Dann hast du eig. kein Spaß mehr im Leben und „auch keinen Sinn mehr“.

Das heisst: Materie in Maßen ok, aber nicht in Massen.

Was nützt es dir, wenn du alles was du machen wolltest, gemacht hast und was du haben wolltest hast?
Du würdest unglücklich werden, glaub mir…

Kann Besitz bzw. Materie doch glücklicher machen?

Nun ja, ein hübsches Plauderthema, nix Philosophie.

Hallo,

Kann Besitz bzw. Materie doch glücklicher machen?

Na klar! Nur - so sagen einige - ist genau das das Übel!

Dem Glücklichsein folgt die Gewöhnung.
Es wird selbstverständlich - vielleicht überdrüssig.

Dazu kommt, das alle Materie vergehen wird.
Ihre Form wird alt, geht kaputt …

Die Gewöhnung aber will behalten.
„Denn alle Lust will Ewigkeit“

Und so sag(t)en einige, dass Materie wohl kurzfristig glücklich machen kann - aber nicht ewiglich seelig.

Ob die, die das sag(t)en die anderen nur ablenken wollten - Konkurrenten aus dem Feld räumen wollten - oder ob da wirklich etwas daran ist …

Wir wissen es nicht. :o)

Ich denke aber schon - und diskutier da auch immer bei einem Gläschen Champagner, mit meinem Hubschrauberpiloten drüber, während ich mich zu meiner Yacht in Monte Carlo fliegen lasse.

Grüße
K.

Moin Grußloser,

Kann Besitz bzw. Materie doch glücklicher machen?

kann schon, muß nicht.

Es gibt Menschen, die auch in Armut glücklich und solche, die als Multimillionär unglücklich sind.

Alles neue wird gewöhnlich und nur wenige können ihre meist gute Lebenssituation hier in D goutieren.
Da nutzt es wenig, bzw. nur kurzfristig die Situation zu steigern.

Gandalf

Was nützt es dir, wenn du alles was du machen wolltest,
gemacht hast und was du haben wolltest hast?
Du würdest unglücklich werden, glaub mir…

Ich finde es etwas vermessen, diese Aussage ohne jegliche Möglichkeit auf einen Beweis dafür zu tätigen. Niemand kann sagen, was wäre - nicht mal er selbst.

Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich sehr hoch, durch die Gewöhnung (Luxus wird zu Standard) wieder in einen Zustand zu verfallen, in dem man nach mehr strebt - gesichert ist dies jedoch nicht!

Vor allem in einem Themenbereich wie der Philosophie - egal ob man nun der Meinung ist, dass dieses Thema hier rein gehört, oder auch nicht - sollte man eine gewisse Weitsicht besitzen, die einem sagt, dass eine Hypothese nicht als Faktum formuliert werden kann.

…ein Fehler den so viele im Internet machen…

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Hallo Jan,

ob Besitz, Geld usw. glücklicher macht, das hängt wohl von vielen individuellen Faktoren ab:

Wenn Du zwar in dem Haus am See Deine Ruhe hast, aber Deine sozialen Bezüge, Freunde, Bekannte usw. in der Stadt zurücklassen mußt, wo Du die laute Dreizimmerwohnung hattest, so ist das Haus nicht nur toll. Wenn der Besitz des Hauses hohe laufende Kosten für die Erhaltung bedingt, die Du mit dem Einkommen nur schwer zahlen kannst, wirst Du es auch nicht so toll finden.

Ohnedies scheint mir das Einkommen hier der wichtigere Begriff zu sein. Und für den Zusammenhang zwischen Einkommen und Glück (oder Zufriedenheit) gibt es Studien. Ich kann auf keine bestimmte verweisen, Hinweise kommen aber mit Suchwörtern wie z. B. „Studie“, „Einkommen“, „Glück“. Laut den Hinweisen scheint Ergebnis zu sein: mehr Einkommen macht auch tatsächlich glücklicher, und zwar bis zu jenem Punkt, wo die Grundbedürfnisse gut erfüllt sind. Zu den Grundbedürfnissen gehören nicht nur ausreichende Wohnverhältnisse, Essen, Kleidung, sondern u. a. auch soziale und kulturelle Teilhabe und auch, zumindest mittelfristig keine Existenzsorgen haben zu müssen. Noch mehr Geld, über die gute Erfüllung der Grundbedürfnisse hinaus, scheint das Glücksempfinden nicht mehr weiter zu steigern. 1500 Euro pro Monat und Person, hörte ich einmal in einem Vortrag, diese Summe scheint mir auch ein plausibler Richtwert zu sein.

Über solche nüchternen Überlegungen hinaus habe ich Schwierigkeiten mit der Frage, macht Geld/Besitz glücklich? Einem Menschen, der mit ein paar Hundert Euro im Monat auskommen muß, zu sagen, Geld mache doch nicht glücklich, ist frech und zynisch. Im übrigen wohnt der Aussage, Geld mache nicht glücklich, eine Tendenz zur Systemerhaltung inne.

Grüße,

I.

Kann Besitz bzw. Materie doch glücklicher machen?

Kommt darauf an.

Mal angenommen ich zöge von meiner Drei-Zimmer-Wohnung in ein
schönes Haus mitten am See.
Ich müsste nun nicht mehr den Krach der Nachbarn

Solange bis ein öffentlicher Bootssteg (mit Motorjachten, die ihren Motor bis in die Nacht aufheulen lassen) oder ein öffentliches Strandbad neben deinem Grundstück gebaut wird, oder ein Rasenmäher-, Laubsauger-, Laubbläser-, Schneefräserfetischist neben dir einzieht.

und die unglaubliche Hitze im Sommer ertragen

Um dem abzuhelfen gibt es Klimaanlagen.
Vielleicht leidest du stattdessen dann an einer Stechmückenplage, diese Tiere halten sich bevorzugt an Gewässern auf.

und könnte endlich in
Ruhe schlafen.

Und dann zieht ein reicher Macker in das Haus neben dir ein, der einen Privathubschrauber besitzt.

Wenn das der Fall wäre, hieße das denn nicht, dass Besitz,
wenn er sich auf mein Wohlbefinden auswirkt, glücklich machen
kann?

Das kommt darauf an.
Ohrenschützer und eine Klimaanlage sind auf jeden Fall preiswerter als ein Haus am See.

Gruß
karin

Hallo Branden,

diese Art Glück ist relativ, und vergänglich.

Wäre es nicht ein großes Glück für die überwiegende Mehrheit der Menschen, ein einem festen Haus wohnen zu können, geschützt vor Wind, Regen, Kälte und Sonne, sogar mit fließendem Wasser, in Trinkwasserqualität, ja sogar warmem Wasser, und dann auch noch mit Strom? Bezahlbare Lebensmittel um die Ecke? Das wäre m.E. das größte Glück für die allermeisten Menschen.

Nun ist da jemand, der hatte dieses Glück schon. Was macht er? Er überlegt, ob er nicht mehr Glück erfahren würde, wenn er eine Villa am See hätte.

Und die Leute, die das haben? Die sehen ihr Glück vielleicht im Erwerb einer großen Jacht, einer Insel im Pazifik oder sowas.

Reich ist der, der hat, was er braucht. Und der einfachste Weg, reich zu werden, ist, weniger zu brauchen. Reichtum ist v.a. eine Einstellungssache und hat weniger mit monetären Werten zu tun. Aus diesem „echten“ (nicht-monetären) Reichtum heraus kann m.E. nur nachhaltige Zufriedenheit erwachsen. Und diese Zufriedenheit gilt es anzustreben - nicht das „Glück“ (schön, wenn man Glück hat, aber das kommt und geht). Wir haben zumindest schon das relativ riesige Glück, ohne existenzielle Not leben zu können.

my2pence.

LG
Jochen

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Hallo,

Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich sehr hoch, durch die
Gewöhnung (Luxus wird zu Standard) wieder in einen Zustand zu
verfallen, in dem man nach mehr strebt - gesichert ist dies
jedoch nicht!

Wieviel Sicherung brauchst Du denn noch? Schau dich doch mal um! Was materielle Werte angeht, leben wir alle hier weit, weit jenseits des Durchschnitts der Menschheit. Ein Hilfsarbeiter genießt heute mehr Luxus als die Könige vegangener Jahrhunderte (Heizung, Wasser, Strom, Mobilität, Hygiene, med. Versorgung etc). Wir sollten damit bedeutend glücklicher sein als die meisten lebenden Menschen und als praktisch alle nicht mehr lebenden Menschen. Ist das so? - Studien dazu zeigen das Gegenteil. Gerade Menschen in ärmeren Ländern sind glücklicher, zufriedener, optimistischer. Ich finde die Beweislage mehr als ausreichend.

LG
Jochen

Hi,

ich glaube, es kommt auf den Menschen an.

Mein Häuschen macht mich nach 6 Jahren immer noch sehr glücklich,
meinen Kollegen macht sein Haus sehr unglücklich, der würde lieber viele Reisen unternehmen.

Daß ich seit 8 Jahren nicht mehr im Urlaub weggefahren bin, stört mich nicht im geringsten.

grüße
miamei

wahre worte! dafür ein stern!

da du hier nur mit beispielen argumentierst, werde ich einfach mal deine kette weiterführen:
dieser jemand, von dem du sprichst kann aber auch die wohltätigkeit für sich entdecken. und das ist eine ewige aufgabe. somit hat er wieder aufgaben und sinn und ist mit seinem vielen geld glücklich…

…is nur so dahingesponnen. ich will eigentlich nur zeigen, dass ein solcher beweisgang nicht funktioniert.

lg bob

Hi Jo

diese Art Glück ist relativ, und vergänglich.

Klar. Trotzdem kann es erstmal glücklich machen. Das heißt ja nicht, dass lück nun unbedingt soundso lange halten muss. Das tuts ja eh nicht. :wink:

Er überlegt, ob er nicht mehr Glück erfahren würde, wenn er
eine Villa am See hätte.

Klar. Und wenn er die beköme, wäre er vermutlich erstmal sehr glücklich - es sei denn, der Serotoninstoffwechsel in seinem Gehirn spielt mal wieder verrückt.

Und die Leute, die das haben? Die sehen ihr Glück vielleicht
im Erwerb einer großen Jacht, einer Insel im Pazifik oder
sowas.

Auch nicht schlecht. Auch das macht glücklich.

Reich ist der, der hat, was er braucht. Und der einfachste
Weg, reich zu werden, ist, weniger zu brauchen. Reichtum ist
v.a. eine Einstellungssache und hat weniger mit monetären
Werten zu tun. Aus diesem „echten“ (nicht-monetären) Reichtum
heraus kann m.E. nur nachhaltige Zufriedenheit erwachsen. Und
diese Zufriedenheit gilt es anzustreben - nicht das „Glück“
(schön, wenn man Glück hat, aber das kommt und geht). Wir
haben zumindest schon das relativ riesige Glück, ohne
existenzielle Not leben zu können.

my2pence.

LG
Jochen

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Was nützt es dir, wenn du alles was du machen wolltest,
gemacht hast und was du haben wolltest hast?
Du würdest unglücklich werden, glaub mir…

Das war und ist ja gar nicht die Frage. Das ist ja außerdem eine Utopie, die völlig unrealitisch ist. Dass ich alles gemacht hätte oder alle besäße, ist jenseits jeder realistischen Möglichkeit.
Das können wir also getrost vergessen.
Ich habe übrigens noch immer meine Freude an meinen beiden Wohnstätten.
Gruß,
Branden

High

Kann Besitz bzw. Materie doch glücklicher machen?

Na klar:smile: Wenn die eigene Fantasie versiegt kann man nix mehr machen, ausser zu konsumieren um glücklicher zu werden. Auf wesen Kosten das geschieht, ist alladings eine andere D enke…

Erst wenn der letze Baum gerodet, der letze Fisch gefangen, bla bla…
Quelle? Hab isch im Indernett gseen.

Die VielOheinis werden die Zittertat kennen. Manchmal hab ich das Gefühl (was auch immer das sein mag, wird ja eh ständig überbewertet), dass der Mensch denkt, dieser Planet sei ausschliesslich für ihn und seine kleinen Problemchen da. Da kann man eigentlich nur schmunzeln und versuchen seinen eigenen Unsinn, nicht als Wahn, sinnig werden zu lassen. Klappt aber dummer Weise nicht bei jedem. Die Gesichter der Geschichte zeigen dies.

ABER. Ist das nicht Etick was hier gesabert wird? Hm, ich hab keen Plan.

Gruss
EsJott

Huhu,

Klar. Trotzdem kann es erstmal glücklich machen. Das heißt ja
nicht, dass lück nun unbedingt soundso lange halten muss. Das
tuts ja eh nicht. :wink:

Korrekt. Der Witz ist aber doch: Warum streben wir nach einer Art von „Glücksherstellung“, die relativ schwer zu erreichen ist und langfristig mehr Probleme schafft als andere Verfahren, und am Ende des Lebens eine magere Bilanz haben von glücklichen zu unglücklichen Zeiten?

LG
Jochen