Hallo Jan,
ob Besitz, Geld usw. glücklicher macht, das hängt wohl von vielen individuellen Faktoren ab:
Wenn Du zwar in dem Haus am See Deine Ruhe hast, aber Deine sozialen Bezüge, Freunde, Bekannte usw. in der Stadt zurücklassen mußt, wo Du die laute Dreizimmerwohnung hattest, so ist das Haus nicht nur toll. Wenn der Besitz des Hauses hohe laufende Kosten für die Erhaltung bedingt, die Du mit dem Einkommen nur schwer zahlen kannst, wirst Du es auch nicht so toll finden.
Ohnedies scheint mir das Einkommen hier der wichtigere Begriff zu sein. Und für den Zusammenhang zwischen Einkommen und Glück (oder Zufriedenheit) gibt es Studien. Ich kann auf keine bestimmte verweisen, Hinweise kommen aber mit Suchwörtern wie z. B. „Studie“, „Einkommen“, „Glück“. Laut den Hinweisen scheint Ergebnis zu sein: mehr Einkommen macht auch tatsächlich glücklicher, und zwar bis zu jenem Punkt, wo die Grundbedürfnisse gut erfüllt sind. Zu den Grundbedürfnissen gehören nicht nur ausreichende Wohnverhältnisse, Essen, Kleidung, sondern u. a. auch soziale und kulturelle Teilhabe und auch, zumindest mittelfristig keine Existenzsorgen haben zu müssen. Noch mehr Geld, über die gute Erfüllung der Grundbedürfnisse hinaus, scheint das Glücksempfinden nicht mehr weiter zu steigern. 1500 Euro pro Monat und Person, hörte ich einmal in einem Vortrag, diese Summe scheint mir auch ein plausibler Richtwert zu sein.
Über solche nüchternen Überlegungen hinaus habe ich Schwierigkeiten mit der Frage, macht Geld/Besitz glücklich? Einem Menschen, der mit ein paar Hundert Euro im Monat auskommen muß, zu sagen, Geld mache doch nicht glücklich, ist frech und zynisch. Im übrigen wohnt der Aussage, Geld mache nicht glücklich, eine Tendenz zur Systemerhaltung inne.
Grüße,
I.