Kann Besitz bzw. Materie doch glücklicher machen?

Ein Hilfsarbeiter genießt heute mehr Luxus als die Könige
vegangener Jahrhunderte (Heizung, Wasser, Strom, Mobilität,
Hygiene, med. Versorgung etc).

Tut mir Leid das sagen zu müssen, aber du hast da einen kleinen Denkfehler in deiner Annahme. (Ich denke aber, im Philosophie-Bereich ist es kein Problem, solche Denkansätze auf zu rollen und zu analysieren)

Du gehst davon aus, dass der ‚moderne Hilfsarbeiter‘ den Begriff Luxus genau so definiert, wie der angesprochene ‚König‘ von vor ewigen Zeiten!

Luxus kann per Definition eigentlich nur etwas subjektives sein - weshalb auch die geplanten Steuersenkungen auf Lebensmittel (außer eben Luxusgüter) so schwer umsetzbar sind - niemand außer der Betrachter selbst kann definieren, was für IHN Luxus bedeutet. Seine Ansicht in dieser Thematik auf ein anderes Individuum zu übertragen ist zwar leider weit verbreitet, zeugt jedoch nicht unbedingt von einer gewissen ‚Weisheit‘ deren Existenz erst ein philosophisches Denken ermöglicht.

Ein weiterer Denkfehler mag sein, dass selbst der König, all diese ‚Luxusgüter‘ - welche du aufgezählt hat - nicht als Luxus gesehen hätte, weil ihm wohl das Verständnis dazu gefehlt hätte! Um etwas abstrakter zu werden; Wieso hätte der König Strom als Luxus angesehen, wenn er ihn doch für nichts hätte gebrauchen können, da es keine Elektrogeräte oder elektrisches Licht gab?

Wenn man jetzt aber wieder davon ausgeht, dass es solche Geräte Zeitgleich gegeben hätte, dann wäre der Strom an sich schon wieder kein Luxus, denn er ist ja zwingend notwendig um solche Geräte zu betreiben - ja, mit ihm steht und fällt sogar die Existenzberechtigung all dieser Maschinen!

Wie man sieht - Luxus ist relativ - viel relativer als so manch anderes um das man sich in der Philosophie streitet…

Luxus könnte man demnach als das Verlangen eines Individuum nach Verbesserung beschreiben. Schon klar dass jemand der alles hat einer inneren Stimme folgen kann, welche immer mehr verlangt - das ist vermutlich ein Urinstinkt in uns. (Welcher auf gut ist, sonst hätten wir uns nie so weit entwickelt - wobei aber bereits das eine Streitfrage ist ^^) Jedoch zu behaupten, irgend eine Person würde 100%ig nach diesem Schema handeln ist vermessen - genauso als würde man sagen; „Ja, du behauptest zwar, ohne Sex aus zu kommen - aber du wirst sehen, irgendwann kannst du gegen deinen Instinkt nicht mehr ankämpfen!“

Schlimmer noch, diese Aussage bedeutet zusätzlich jemandem vor zu werfen, nichts gegen sein Tun & Handeln - gegen seine Instinkte - unternehmen zu können. Da dies jedoch eine uralte Streitfrage ist - Wille gegen Instinkt - welche noch nie geklärt wurde, muss man zumindest einräumen, dass es sehr wohl Menschen geben kann, die sich gegen ihre Triebe zu wehren wissen!

Denn solche Menschen gibt es wirklich - gäbe es sie nicht, wären wir nicht hier, wo wir uns jetzt befinden!

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Hi,

Korrekt. Der Witz ist aber doch: Warum streben wir nach einer
Art von „Glücksherstellung“, die relativ schwer zu erreichen

weil es eine realistische und fassbare Möglichkeit
ist. Und weil wir nicht zugeben, dass auch wir
uns Probleme damit einhandeln könnten. Und weil
es auch nicht zwingend der Fall sein muß.

Gruß
Powenz

ich glaube, es kommt auf den Menschen an.

Exakt, dies ist auch der Punkt, den wir weiter ‚unten‘ in dem Thema gerade diskutieren. Luxus kann nur subjektiver Natur sein.

Es ist zwar leider wahr, dass sich viele Menschen Heute nur auf materielle Werte beschränken wollen - aber daran ist im Grunde nichts aus zu setzen!

Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich und setzt seine Prioritäten selbst. Jemanden zu kritisieren, weil er seinen ‚Antrieb‘ - seinen Lebenswillen - aus dem Ansammeln immer mehr materiellen Besitzes schöpft ist eigentlich eine Frechheit, weil es gegen das philosophische Grundprinzip verstößt, Anderen ihre eigene Meinung zu zu gestehen!

Hallo Jo…

Wieviel Sicherung brauchst Du denn noch? Schau dich doch mal um! Was materielle Werte angeht, leben wir alle hier weit, weit jenseits des Durchschnitts der Menschheit. Ein Hilfsarbeiter genießt heute mehr Luxus als die Könige vegangener Jahrhunderte (Heizung, Wasser, Strom, Mobilität, Hygiene, med. Versorgung etc). Wir sollten damit bedeutend glücklicher sein als die meisten lebenden Menschen und als praktisch alle nicht mehr lebenden Menschen. Ist das so? - Studien dazu zeigen das Gegenteil. Gerade Menschen in ärmeren Ländern sind glücklicher, zufriedener, optimistischer. Ich finde die Beweislage mehr als ausreichend.

Jo!

LG (obwohl ich garnicht weiss, was es bedeutet:wink:

Tut mir Leid das sagen zu müssen, aber du hast da einen
kleinen Denkfehler in deiner Annahme.

Das muss dir nicht leid tun. Ich beteilige mich hier im ureigenen Interesse, selbst dazuzulernen. Und Fehler sind oft ein guter Weg dahin :wink:

Du sprichst von „Luxus“, ich sprach von „Glück“. Es ging darum, dass das Erwerben (nicht Haben) von Luxus eben glücklich machen soll. Das das vergänglich ist, und auch relativ, wie du schreibst, war klar. Ich dachte, das sei rübergekommen.

Resumee: Luxus zu haben bedeutet nicht, glücklich zu sein. Luxus erwerben u.U. schon. Genau das ist problematisch, weil Luxus nicht erworben werden kann, ohne die Gesamtsituation aller zu verschlechtern.

Daher die Frage, ob es nicht besser wäre, Glück in anderen Sachen zu suchen als im fortwärenden Erwerb immerneuen Luxus (wie is’n da die Mehrzahl?).

Das mit dem Instinkt ist gut. Da stimme ich voll zu. Sicher wollen wir instiktiv mehr und Besseres als unser Nachbar. Dieser Instinkt bzw. Trieb ist gut und nützlich. Aber wie jeder Instinkt braucht er eine gewisse Kontrolle. Die kann ich nicht erkennen. Möglicherweise ist es auch ein Schlüssel zu einem glückvolleren Leben, die richtige Kontrolle darüber zu haben. Und wenn dem so ist, wie kann eine „richtige“ Kontrolle aussehen? Und wie müßte eine Gesellschaft organisiert sein, in der solch eine „Kontrolle“ gut und vor allem möglich ist? Das, finde ich, sind spannende Fragen im Grenzgebiet von Philosophie, Etiologie und Gesellschaftwissenschaften.

LG
Jochen

Hi,

Ich schätze an meinem Haus nicht den materiellen Wert sondern daß ich keine Mitbewohner über oder unter mir habe, am und im Häuschen machen kann was ich will, kurzum meine Freiheit, auch wenn die etwas kostet.

Mein Kollege sieht seine Freiheit dafür eher im Reisen und fühlt sich durch die umfangreicheren Pflichten als Hausbesitzer eher unfrei.

Fazit: nicht Besitz macht glücklich, sondern der immaterielle Wert, den man persönlich mit diesem Besitz verknüpft
Und das ist eben für jeden etwas anderes

grüße
miamei

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Erst mal vorweg; Luxus müsste ein Singularwort sein - demnach existiert hierfür kein Plural.

Schön langsam bewegen wir uns in die richtige Richtung… ^^
Es sind einige nette Denkansätze in deinem letzten Beitrag, welche ein gewaltiges Potential zum ‚darüber philosophieren‘ haben. Manche jedoch möchte ich hier erst gar nicht aufgreifen, da wir uns vermutlich bei der Diskussion eher in Richtung ‚Was ist der Sinn des Lebens?‘ bewegen würden als eine auch nur annähernd akzeptable ‚Lösung‘ zu finden.

Mir war immer klar, was du mit deiner Aussage meintest - der Unterschied von Glück & Luxus ist aber auch irrelevant, da ich nur darauf hinweisen wollte, dass man diese Aussage nie auf eine andere Person anwenden kann - solange man nicht weiß, dass es der Wahrheit entspricht. Auch wenn angenommen 99,99% der Weltbevölkerung auf diese Aussage zutreffen würden, so gibt es doch keine Sicherheit, dass es auch bei dieser einen Person der Fall sein könnte… …aber lassen wir das jetzt!

Daher die Frage, ob es nicht besser wäre, Glück in anderen Sachen zu :suchen als im fortwärenden Erwerb immerneuen Luxus

Eine schwer zu beantwortende Frage. Einerseits liegt in vielen von uns die Ansicht vergraben, dass es zutreffen würde, dass man sich einen anderen ‚Antrieb‘ als schnöden Luxus suchen sollte.
Auf der anderen Seite jedoch IST Luxus nun mal für viele Menschen ein Weg zum persönlichen Glück. Dies ist eine alte Eigenheit der Philosophie - sich mit der Frage zu beschäftigen, ob Veränderung oder eher der ‚Status Quo‘ besser ist. Die Thematik hängt sich jedoch schon an der Tatsache auf, dass es schwer ist - übergreifend für unsere Rasse - einen Begriff wie ‚besser‘ zu definieren.

In den meisten Fällen kommt dann einer und behauptet, es würde das zusammenleben schöner gestalten - würde und technisch und geistig weiter bringen… blablabla…

Nun, DAS ist aber kein philosophischer Gedanke - denn rein darin befinden sich schon wieder einige Begriffe, deren Definition relativ ist: Schöneres zusammenleben, technischer & geistiger Fortschritt…

Es gibt kein kosmisches Regelwerk, welches vorschreibt ob nun Liebe oder Krieg besser ist - ob der Mensch überhaupt eine Entwicklung anstreben sollte - oder auch nur, was Gut und was Schlecht ist.
Von daher ist jede Diskussion in diese Richtung irrelevant und führt sogar immer weiter weg vom gewünschten Ziel!

Fakt jedoch ist, dass ein Individuum sehr wohl diese Begriffe definieren kann - und zwar ausschließlich für sich selbst!
Wenn also nun ein Mensch für sich entscheidet, dass er keine anderen Menschen um sich haben will, weil er sich von ihnen angewidert fühlt und stattdessen lieber Klopapierrollen sammelt, weil er es für seine Pflicht hält, dass die Menschheit mehr davon sammeln sollte - so ist ihm diese Meinung zu zu gestehen.

Man sieht also, dass diese Begriffe alle nur subjektiv definiert werden können - somit eine Verallgemeinerung wie; „Materieller Luxus ist schlecht - lasst uns einen anderen Weg suchen unser Glück zu finden!“ nicht getroffen werden kann, ohne allen anderen Menschen das Vorrecht ab zu sprechen, dies selbst zu definieren.

Klar, in der Praxis sieht das ganze schon wieder etwas anders aus - ununterbrochen lassen sich Menschen die Vorstellung Anderer aufdrücken - nur das liegt rein an unserem sozialen Gefüge in welchem wir uns befinden. Auch dieses kann weder gut noch schlecht sein - es IST einfach…

Zusätzlich kann es keine gültige Aussage geben wie; „Wir müssen gegen unsere Instinkte ankämpfen…“! Abgesehen davon, dass wir nun mal über jene Instinkte verfügen und nicht beurteilen können, ob diese nun gut oder schlecht sind, lässt sich eine Aussage in diese Richtung nur so formulieren: „Ich muss gegen meine Instinkte ankämpfen - weil ich es eben so will!“

Feststellungen sind de Facto nur zu treffen, wenn sie auf subjektiver Wahrnehmung basieren und sich auch nicht über den eigenen Verstand hinaus ausbreiten. Ein Quark weit - wahrscheinlich weniger - reicht der Einfluss eines Individuums, in dem es behaupten kann, was richtig und was falsch ist - alles darüber hinaus kann schon nicht mehr definiert werden, da es unseren Geist - und somit unser Hoheitsgebiet - verlässt!

ICH zum Beispiel finde es vermessen, anderen Menschen erklären zu wollen, wie sie ihr Leben zu leben haben. Ändern tut das gar nichts, weil es mir nicht mal das Recht zu spricht, irgend jemanden diese - meine - Meinung auf zu drängen!

Jedoch steht außer Frage, dass diese ‚Anschauung‘ rein philosophischer Natur ist und schon beim kleinsten Einfluss einer anderen Struktur - so wie es eben ein soziales System ist - in sich zusammenbricht. Natürlich kann niemand in unserem System ernsthaft verlangen, dass jeder das tun und lassen dürfte, das er will - doch wer bitte sagt uns, dass dieses soziale System in dem wir uns befinden nun gut oder schlecht ist? Wären wir besser dran ohne? Oder stellt sich die Frage erst gar nicht - weil wir eben sind, was wir sind, und dieses System selbst geschaffen haben?

Aber um wieder etwas greifbarer zu werden:
Ich kenne und liebe die aufmunternde Wirkung von Luxus.
Ich kann jedoch auch die übertriebene Anhäufung nicht leiden.
Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich den Begriff ‚übertrieben‘ für andere nicht definieren kann.
Ich bin mir bewusst, dass andere Menschen das selbe Recht haben, eine andere Meinung zu haben.
Ich weiß aber trotzdem, dass ich etwas mehr Recht habe als alle Anderen.

Letzteres sagt mir mein Ego - eine parallele Entwicklung zu einem sozialen System und wichtig um sich selbst (er)kennen zu können.
Stellt sich mir nur noch eine weitere Frage; „Ist die Existenz eines ‚Egos‘ gut oder schlecht?“ Bzw. wer darf über die Antwort auf diese Frage bestimmen?

:wink:

Moin,

Wenn das der Fall wäre, hieße das denn nicht, dass Besitz,
wenn er sich auf mein Wohlbefinden auswirkt, glücklich machen
kann?

Dauerhaft Nein.

„Objektbezogenes“ Wohlbefinden ist meistens von Verlustängsten gekennzeichnet. Zudem setzt ein bestimmter „Sättigungsgrad“ ein. Das Befriedigen von objektbezogenen Bedürfnissen kann zwar vielleicht ein bestimmtes Bedürfnis stillen, aber dafür tauchen dann andere/neue Bedürfnisse auf.

Gruß
Marion

http://www.gsgoehl.de/maer_fischer.htm

Mehr kann ich dazu auch nicht sagen
Gruß
Eckard

Hallo,

das war ein guter Beitrag. Danke dafür.

Ich sehe darin aber zu viel Liberalismus oder besser Indefinismus. Wenn du alles infrage stellst, so musst du konsequenterweise auch deine Meinung infrage stellen (und hier sind wir sicher mitten in der reinen Philosophie :smile:).

Du gehst davon aus, dass das, was du dir denkst für dich richtig ist. Dafür gibt es aber genausowenig Argumente wie dafür, von der Beobachtung vieler zu generalisieren (natürlich nur unter Angabe der Genauigkeit).

Ich habe kann hier meine naturwissenschaftliche Ausbildung nicht verleugnen :wink: Die Beobachtung, dass sehr viele Menschen nach fortwährender Erlangung von vermeintlichem Luxus und Glück doch nicht glücklich sind, gibt doch zu denken.

Ich sehe die Sache schon empirisch handelbarer als du. Ich versuche mich mal ein einer Allegorie: Ich habe Hunger, das spüre ich an mir. Und ich spüre, dass das Hungergefühl nachläßt, wenn ich zB. eine Banane esse. Nun beobachte ich andere, die zT. von Hunger berichten und ganz verschiedene Sachen machen, um den Hunger - nach eigenen Aussagen - wieder loszuwerden. Der eine isst ein Schnitzel, der andere ein Brot. Einer jagt seine Mahlzeit, der nächste pflückt sie oder oder. Der geneigte Beobachter sieht aber, dass letztlich jeder eben Nährstoffe zu sich nimmt. Eine genauere Analyse zeigt, dass einige Zeitgenossen mit hoher Frequenz eine ungünstige Nährstoffkombination zu sich nehmen. Unbestreitbar hilft es jedesmal gegen den Hunger. Trotzdem - und ich finde das offensichtlich - tun sie sich damit keinen Gefallen (Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf usw). Das kann der Eigenwahrnehmung durchaus widersprechen.

Nun ist es natürlich inakzeptabel, den Menschen vorschreiben zu wollen, anders zu Essen. Kein Thema. Aber entsprechend unserer ethischen Vorstellungen ist es erwünscht, die Menschen aufzuklären. Womöglich machen sie das ja nicht absichtlich falsch und wissen einfach nichts über Alternativen. Und sicher ist es auch nicht erwünscht, zB. Kinder gezielt derart zu erziehen, dass sie sich schlecht ernähren. Noch einen Schritt weiter kann man das denken, wenn man die Folgen für Dritte mit einbezieht. Wenn man bedenkt, dass die Behandlung ernährungsbedingter chronischer Erkrankungen von Krankenkassenbeiträgen Dritter finanziert werden, denke ich, sollten die auch ein Recht haben, offenkundige Fehlernährung zu verbieten.

Ich sehe das mit dem Luxus und dem Glück ähnlich wie das mit der Ernährung: Man kann grundlegende, verallgemeinerbare Muster und Zusammenhänge erkennen, die in definierbaren Grenzen für jeden Menschen gelten. Durch das Sammeln riesiger Mengen Klopapierrollen glücklich zu werden (nur dadurch glücklich werden zu können) ist in der Medizin eine Neurose, eine behandlungswürdige Erkrankung. Es gibt so Menschen, und vielen kann man helfen; helfen in dem Sinne, dass sie nachher von sich selbst behaupten, sie besser zu fühlen. Deine Aussage, dass der arme Sammelwicht ja frei sei, das zu tun, und wenn er’s so will, dann ist das sein Ding, sehe ich aus den oben genannten Gründen auf zweierlei Weise also anders.

Was den Luxus betrifft, sehe ich uns als eine Gesellschaft von Fastfoodessern (um in der Allegorie zu bleiben). Innerhalb unseres Bezugssystems müssen wir immer häufiger immer mehr Hamburger und Fritten essen, und das auch immer schneller, um die Gewöhnung an die nicht nachhaltig sättigenden Scheinnahrungsmittel zu überkommen. Ich halte es für wichtig, darüber nachzudenken, ob wir gewitzte Methoden entwickeln wollen, noch schneller noch mehr Portionen zu verdrücken, oder ob wir alternative Möglichkeiten der Ernährung ausloten sollten.

LG, besonders an dein Ego :wink:
Jochen

Hi,

Jo!

Ist das 'ne Zustimmung oder Sarkasmus?

LG (obwohl ich garnicht weiss, was es bedeutet:wink:

LG = Liebe Grüße

„Alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.“

Falls dich die Erfahrung Salomos interessiert, der sich alles, was unter der Sonne zu haben war und schön für die Augen und die Seele zu sein schien, erworben hat.

Der gesellschaftliche Hauptschaden liegt wahrscheinlich im Unvermögen großen Reichtum besser zu verteilen und den ehrlichen Willen, die Ursachen von Armut - die bekannt sind - zu beseitigen.

Ich persönlich kann nur Glück empfinden, wenn es den Menschen um mich herum auch gut geht. Wie hier unten schon erwähnt, sind die ges. Prioritäten aber anders gesetzt. Es hat schon was mit Ethik und Tugenden zu tun. Aber wer will es schon hören?

Aber verstehe mich bitte richtig: Nichts gegen ein Häuschen im Grünen oder gegen Ruhe und Achtsamkeit zur Natur.

Salomo erzählte uns auch, was der Mensch wirklich braucht um glücklich zu sein.

Raid Fait

Naja, nun sind ja alle reichen nicht immer Wohltätig. Wäre aber fast toll, wenn es so wäre.

Hi Jo

Warum streben wir nach einer
Art von „Glücksherstellung“, die relativ schwer zu erreichen
ist und langfristig mehr Probleme schafft als andere
Verfahren, und am Ende des Lebens eine magere Bilanz haben von
glücklichen zu unglücklichen Zeiten?

Ich denke, da vermischst du mindestens zweui Sachen.
Zunächst die erstgenannte. Eine Glücksherstellung, die schwerer zu erreichen ist, ist ganz offensichtlich eine, die dann aber löänger hält, sonst würde man sie ja nicht wählen. Konkretes Beispiel: Ich arbeite und spare mein Geld und kaufe mir dann die Villa. Da hab ich lange was von.
Ich könnte natürlich gkleich nach swenigen Mionaten Geld anders investieren, z.B. in Heroin. Das gibt schneller den Kick, macht mich aber über kurz oder lang nicht mehr so glücklich wie am Anfang.
Zum zweitgenannten: Die „magere Bilanz“ ist ja eine sehr subjektive und keinesfalls immer zutreffende Geschichte. Es gibt ja glücklicherweise Bilanzen, die durchaus positiver ausfallen. :wink:
Gruß,
Branden

Hi
Salomo, Diogenes und Co. in allen Ehren - ich schätze die auch sehr - aber ich z.B. erfreue mich konstant seit 1955 an einem Haus, in das wir damals gdezogen sind. Glück und Freude an Besitz und Materie kann also durchaus lange währen.
Gruß,
Branden

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Hallo,

Salomo, Diogenes und Co. in allen Ehren - ich schätze die auch
sehr - aber ich z.B. erfreue mich konstant seit 1955 an einem
Haus, in das wir damals gdezogen sind. Glück und Freude an
Besitz und Materie kann also durchaus lange währen.

Das stelle ich im Prinzip nicht in Abrede, glaube aber, dass oft - und wohl besonders in diesem Fall - eher die besondere Beziehung zum Objekt wichtiger ist als die Tatsache des Besitzens an sich. Klingt abstrakt, ist IMHO aber relevant. Während das Besitzen nicht austauschbar, transferierbar oder modifizierbar ist, ist das eine Beziehung schon. Sie läßt sich aktiv gestalten und hat *eigentlich* recht wenig mit monetär messbaren Werten der Objekte zu tun.

Gruß,
Jochen

das war ein guter Beitrag. Danke dafür.

Nichts zu danken, wenn ich mich nicht in Grundsatzfragen betätigen wollte, wäre ich nicht hier… ^^

Ich sehe darin aber zu viel Liberalismus oder besser
Indefinismus. Wenn du alles infrage stellst, so musst du
konsequenterweise auch deine Meinung infrage stellen (und hier
sind wir sicher mitten in der reinen Philosophie :smile:).

Damit hast du natürlich recht, und ich kann hiermit bestätigen, dass ich das auch laufend genau so betreibe - nun, immerhin so häufig, wie es für einen Menschen noch gut sein kann. Sich laufend selbst zu hinterfragen ist keine schöne Eigenschaft und macht nicht gerade einen Menschen aus einem, welcher sich große soziale Kreise um sich aufbaut. Oft ertappe ich mich, einer vorgefertigten Meinung nach zu rennen, bis ich mich dann wirklich frage; „Hm, ist das eigentlich MEINE Meinung? Habe ich zu wenig darüber nach gedacht? Sollte ich das nicht mal überdenken?“

Du gehst davon aus, dass das, was du dir denkst für dich
richtig ist. Dafür gibt es aber genausowenig Argumente wie
dafür, von der Beobachtung vieler zu generalisieren (natürlich
nur unter Angabe der Genauigkeit).

Okay, hier unterscheidet sich ein philosophisches Denken von einem durch Evidenz geprägten. Aber ich denke ich sollte nun auch mal auf eine etwas wissenschaftlichere Basis in dieser Diskussion schwenken, sonst wird das hier nur ein Hin und Her wegen unterschiedlicher Perspektiven… :wink:

Ich sehe die Sache schon empirisch handelbarer als du. Ich
versuche mich mal ein einer Allegorie: Ich habe Hunger, das
spüre ich an mir. Und ich spüre, dass das Hungergefühl
nachläßt, wenn ich zB. eine Banane esse.

Okay, dann mal von einem persönlichen Standpunkt ran an das Thema!
Du magst einen relativ guten Weg gehen, wenn du deine Ansichten auf Beobachtungen beruhen lässt. Es Zeugt auch von einer gewissen geistigen Größe sich so seine Meinung zu bilden - vor allem schon deshalb, weil das in der heutigen Zeit scheinbar nicht unbedingt die Regel zu sein scheint.

Ich sehe selbst regelmäßig, nach welchen Gütern die Menschen um mich herum gieren - selbst ich weise hier nicht jede Schuld von mir. Konsum ist eine Droge; und wenn man es unter diesem Gesichtspunkt sieht, wird sich sehr schnell herausstellen, dass wohl beinahe jeder Mensch irgend eine Art Droge braucht. Ob es sich dabei um Luxusgüter handelt, um einen exzessiven Glaube an einen Gott oder gar um ‚richtige‘ Drogen, sei für die Thematik vernachlässigbar.

Ich mag die ‚Ansicht‘ von Philip K. Dick, welcher in seiner ‚Valis-Trilogie‘ den Menschen als Gott seiner Selbst bezeichnet, welcher nur in der Lage ist im Rausch einer Droge dies zu erkennen und den Rest der Zeit in Unwissenheit lebt. Mir ist klar dass die Aussage in dieser Geschichte NICHT dem entspricht, was ich hier beschreiben zu versuche - dennoch bietet es gute Ansätze um die Idee weiter zu spinnen.

Drogen - auch dem Körper eigene - sind vermutlich notwendig um uns genug Kraft zu verschaffen unser Leben aufrecht zu erhalten. Egal was unser Ziel im Leben ist und was uns Kraft spendet (Neue Diskussion: Ist Liebe eine Droge?) - irgendetwas brauchen die meisten Menschen, um nicht in eine Lethargie zu verfallen und den Sinn in ihrer Existenz entschwinden zu sehen.

Umgelegt auf die Wut vieler Menschen, Luxus im Überfluss an zu häufen, könnte man nun, dass dies auf der Abwesenheit einer anderen Droge basiert. Keine Liebe in der Gesellschaft? Kein wirklicher Glaube, da dieser von der Wissenschaft nach und nach zersetzt wird? Keine Perspektive? Nun, in all diesen Fällen scheint das anhäufen von Luxus doch eine gute Alternative - noch dazu eine legale.

Ob es unserer Gesellschaft gut tut, ist dann ein ganz ein anderes Thema. Je mehr Menschen die ‚Droge Luxus‘ für sich entdecken und es auch nach außen hin zur Schau tragen, desto mehr Mitmenschen nehmen sich vermutlich daran ein Beispiel und folgen ihnen. Man könnte es schon fast als Mode-Droge bezeichnen. Einfach & legal zu beschaffen und mit einem nicht zu unterschätzenden Wirkungsgrad. Dazu kommt noch hinzu, dass es so viele machen - und der Mensch ist auch nicht mehr als ein Herdentier…

Ich überlasse jedem Menschen sein Anrecht auf die freie Wahl seiner Droge, solange er mir gegenüber die selben Rechte eingesteht - Ich beziehe die meiste Kraft aus immateriellen Dingen; die Liebe zu Menschen, die Formung meiner Gedanken, und das Spiel meiner Phantasie - sind nur einige der Dinge, aus denen ich Kraft schöpfe.

Natürlich kommt hin und wieder auch eine Droge zum Einsatz, die etwas mehr jener Entspricht, die das ‚Proletariat‘ für sich nutzt - aber einen wirklichen Vorwurf mache ich mir deshalb nicht…

Nach diesem Grundsatz existiert der Mensch nur in verschiedenen Teilen einer großen Maschine, deren Aufgabe es ist die verschiedensten ‚Drogen‘ her zu stellen die wiederum von den Menschen konsumiert werden - ein großes Geflecht, in dem jeder Energie gibt und sich Quellen sucht um sie zu erneuern. Die Entwicklung die dabei statt findet könnte man wohl mit ‚Entropie‘ beschriften und zu den Akten legen - Nichts ist mit Transzendenz & das hin arbeiten auf eine ‚bessere‘ Welt - es wird alles anders, aber wohl mehr schon nicht…

LG, besonders an dein Ego :wink:

Ausgerichtet - und soll einen schönen Gruß zurück bestellen…

seitdem ich CLK fahre,
bin ich zumindest nicht unglücklicher geworden:wink:

Guten Tag,

Nun, - wenn man irgendwann mehr als ein Haus hat, - und man hat auch einen dicken Benz vor der Tür stehen, - dann wird man irgendwann satt. Das Geld, das da jeden Monat kommt, - gibt man nicht mehr aus, - es wächst. Erst wenn man wirklich die Erfahrung real gemacht hat, etwas zu besitzen, - stellt man fest, - das Materie zwar beruhigt, - aber wirklich nicht glücklich macht.
Das wirkliche eigene Glück, - liegt im Glück des Anderen. Wer so nicht ( oder noch nicht )empfinden kann, - lebt noch im eigenen Egoismus.

Das wirkliche eigene Glück, - liegt im Glück des Anderen. Wer
so nicht ( oder noch nicht )empfinden kann, - lebt noch im
eigenen Egoismus.

Tut es das?
Liegt das Glück wirklich dort?
Wieso gesteht man einer anderen Person nicht zu, dass sie ihr Glück eher aus Besitz zieht?

Ich ging eigentlich davon aus, dass es sich hier um einen philosophischen Bereich handelt - stattdessen strotzen viele der Beiträge nur so vor vorgefertigten Meinungen. Es mag schon sein dass du für dich beschlossen hast, dass du mehr aus dem Glück Anderer ziehen kannst, aber pauschal zu behaupten, dass das bei jeder Person so sein müsse, halte ich für eine nicht belegbare Aussage!

Abgesehen davon, kann ich nicht verstehen wieso hier der ‚eigene Egoismus‘ (Dieses Wort-Konstrukt ist im Übrigen ein Pleonasmus - eine unnötige Doppelung - da Egoismus IMMER auf die Person selbst zielt!) als scheinbar etwas schlechtes deklariert wird…? Wäre nett wenn man hier eine genau Argumentation vorbringen könnte, wieso der Egoismus hier in diesem Fall im negativen Kontext verwendet wird!