Kann ein Staurohr unsere Energieprobleme lösen?

Hallo!

Seit dem großen Hochwasser vor einigen Jahren, beschäftige ich mich
gedanklich damit, wie man so etwas in Zukunft verhindern könnte.
Dabei kamen mir eine ganze Menge Ideen, wie man ohne viel Aufwand mit einer Loesung , viele anderen Probleme wie Trinkwasser- und Stromversorgung noch nebenbei loest.
Wenn es in der Stadt regnet sorgt die Kanalisation fuer die Entwaesserung.
Wenn die Fluesse ueberlaufen, muss es eben eine entsprechende Kanalisation fuer Fluesse geben.
Wenn man ein großes Rohr unterirdisch von den
Alpen bis zur Nordsee verlegen würde, hätte man ein riesiges
Entwässerungsrohr, welches durch die große Fließgeschwindigkeit die Flüsse bei Hochwasser an den Einlaßstellen förmlich leersaugen würde.
In so einem Rohr entstehen gewaltige Kraefte bei Wassergeschwindigkeiten von bis zu 500 kmh, wenn es nicht gerade verlaeuft. Eine unterirdische Verlegung duerfte daher die preiswerteste Loesung sein.
Man könnte mehrere Einlaßstellen anlegen und den Fluß dadurch regulieren.
bzw. noch andere Flüsse durch Abzweige mit anschließen.
Im Normalbetrieb ,wenn kein Hochwasser ist, wird das Rohr geschlossen und ist als Staudamm zur Energieversorgung nutzbar und koennte Deutschlands gesamten Energiebedarf abdecken.
Wenn man z.B. das Walchenseekraftwerk oder die Isartalssperre mit einem Rohr von 100 cm Durchmesser mit der Nordsee verbindet und als Staurohr benutzt, kann man auf Meereshoehe mittels Peltonturbinen die gesamte potentielle Energie des Wassers mit einem Wirkungsgrad von ueber 90 Prozent gewinnen.
Bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 60 m/s waeren das ca. 47 Kubikmeter /s mit einem Druck von ca. 80 bar ergibt eine Leistung von ca. 400 MW.
Wuerde man aber gleich einen geraden unterirdischen Tunnel mit Tunnelbohrmaschinen bauen mit 5m Durchmesser, haette man zigtausende MW zur Verfuegung.
Wenn das Rohr vollkommen gerade verlaeuft, duerften nur wenig Verluste auftreten und der Druck auch bei Fliessgeschwindigkeiten von ueber 100m/s ziemlich konstant bleiben.
In diesem Falle waeren wir schon mit einem 5m -Rohr bei ca.15.000 MW und wir koennten vielleicht sogar Energie exportieren.
Wenn wir jetzt alle groesseren Staedte durch Abzweige an dieser Leitung anschliessen, kann man
auch dezentrale Peltonkraftwerke aufstellen und so auch noch die Trinkwasserversorgung mit hochwertigem Bergquellwasser abdecken.Dazu muesste man mal mit den Oesterreicher und Schweizer reden und wenn sie bereit waeren , koennte man den Staudruck durch noch hoehere Einlassstellen auf 150 bar erhoehen und haette einen noch hoeheren Wirkungsgrad und entsprechend mehr Leistung.
Dazu muesste man die Laender wahrscheinlich an der Ausbeute beteiligen .
Wenn man die hohen Kosten des Tunnels als Argument dagegen benutzt, muß man
bedenken, das so ein Tunnel keine Trasse braucht und fast keinen stören
wird, weder durch Bau noch durch Betrieb.Außerdem kann ich mir nicht
vorstellen, daß beim Betrieb des Tunnels als Wasserrohr ein großer
Verschleiß auftreten wird und die Investition Jahrhunderte überdauern
könnte.
So ein Tunnel kostet bestimmt nur ein Bruchteil vom Straßentunnel und ist
bestimmt viel preiswerter als eine Wasserleitung an der Oberfläche mit 3 Meter Durchmesser und 100 Bar Druck.
Was halten Sie von der Idee?
Mit freundlichen Grüßen
Rolf

Kommentare
Hi,
(…)

Wenn die Fluesse ueberlaufen, muss es eben eine entsprechende
Kanalisation fuer Fluesse geben.
Wenn man ein großes Rohr unterirdisch von den
Alpen bis zur Nordsee verlegen würde, hätte man ein riesiges
Entwässerungsrohr, welches durch die große
Fließgeschwindigkeit die Flüsse bei Hochwasser an den
Einlaßstellen förmlich leersaugen würde.
In so einem Rohr entstehen gewaltige Kraefte bei
Wassergeschwindigkeiten von bis zu 500 kmh, wenn es nicht
gerade verlaeuft.

Hast du hier Hagen-Poisseulle im Kopf?
Das geht nur, wenn die Röhre komplett voll ist.
Ausserdem ist das Gefälle äusserst gering (kleiner 1 Promille) und die Strecke riesig.
Ich bin zu faul zum Nachrechnen, aber ich glaube, das ist ein Windei.

Eine unterirdische Verlegung duerfte daher
die preiswerteste Loesung sein.
Man könnte mehrere Einlaßstellen anlegen und den Fluß dadurch
regulieren.
bzw. noch andere Flüsse durch Abzweige mit anschließen.
Im Normalbetrieb ,wenn kein Hochwasser ist, wird das Rohr
geschlossen und ist als Staudamm zur Energieversorgung nutzbar
und koennte Deutschlands gesamten Energiebedarf abdecken.

Genausogut könnte man die Flüsse auch lassen wo sie sind und mit Kraftwerken versehen.
Dieser Zustand ist aber schon fast erreicht. das reicht für 1% des gesamten Energiebedarfs.

Wenn man z.B. das Walchenseekraftwerk oder die Isartalssperre
mit einem Rohr von 100 cm Durchmesser mit der Nordsee
verbindet und als Staurohr benutzt, kann man auf Meereshoehe
mittels Peltonturbinen die gesamte potentielle Energie des
Wassers mit einem Wirkungsgrad von ueber 90 Prozent gewinnen.
Bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 60 m/s waeren das ca.
47 Kubikmeter /s mit einem Druck von ca. 80 bar ergibt eine
Leistung von ca. 400 MW.

Nach kurzer Zeit ist das Wasser alle. Und dann?

Wuerde man aber gleich einen geraden unterirdischen Tunnel mit
Tunnelbohrmaschinen bauen mit 5m Durchmesser, haette man
zigtausende MW zur Verfuegung.

Für eine sehr kurze Dauer.
Auch für deine weiteren Ausführungen fehlt schlichtweg die Wassermenge.

Hast du hier Hagen-Poisseulle im Kopf?

Hagen-Poiselle gilt doch nur für Kapillare,oder?Ich dachte eher an liminare Strömung und Ohmsches Gesetz. P= U x I = Höhe x Masse

Das geht nur, wenn die Röhre komplett voll ist.
Ausserdem ist das Gefälle äusserst gering (kleiner 1 Promille)
und die Strecke riesig.

Das Rohr ist natürlich immer voll, damit ein Druck zum Betrieb der Peltongeneratoren aufgebaut werden kann.Das Gefälle ist unwichtig bei einem Rohr.

Ich bin zu faul zum Nachrechnen, aber ich glaube, das ist ein
Windei.
Genausogut könnte man die Flüsse auch lassen wo sie sind und
mit Kraftwerken versehen.

Ich glaube, Du weißt nicht um was es geht.
Es wird ein Staudamm mittels eines Staurohrs simuliert.
Dadurch können Stauhöhen von über tausend Meter erreicht werden, ohne die ökologischen Nachteile und Gefahren eines so hohen Staudammes.
Ab 200m Höhe ist sowieso schon vorher Schluß mit Staudämme.
Je größer die Stauhöhe, umso weniger Wasser wird verbraucht.

Dieser Zustand ist aber schon fast erreicht. das reicht für 1%
des gesamten Energiebedarfs.

Das Wasser fließt doch überall durchs Flußbett und ungehindert ins Meer.Wo wird denn da Energie gewonnen?

Nach kurzer Zeit ist das Wasser alle. Und dann?

Jetzt widersprichst Du Dich aber.
Wenn es ein Windei ist, müßte es ja auch für die Hochwasservermeidung untauglich sein.Oder möchtest Du den Satz mit dem Windei widerrufen?

Für eine sehr kurze Dauer.
Auch für deine weiteren Ausführungen fehlt schlichtweg die
Wassermenge.

Wir haben in letzter Zeit eher zu viel Wasser in unseren Flüssen.
Gruß
Rolf

Hallo Rolf,

ohne jetzt genau nachrechnen zu wollen folgende Gedankensplitter dazu:

  • Rohrreibungsverluste bei Stahlrohren

  • benötigter Durchmesser des Rohres (Deine Angaben erscheinen mir recht gering um einen merklichen Entwässerungseffekt zu erzielen)

  • Konstanz der Wasserführung --> Wirtschaftlichkeit

  • Durchschnittliches Gefälle

  • Wartung des Systems, um einen auch nur halbwegs guten Wirkungsgrad zu kriegen, brauchst es ziemlich hohe Drucke

  • Baukosten

In Summe halte ich das ganze für eine Spinnerei

Ähnlich wie die Nutzung von Blitzenergie.

Gandalf

Hallo Gandalf

ohne jetzt genau nachrechnen zu wollen folgende
Gedankensplitter dazu:

Vielleicht solltest Du erstmal nachrechnen?

  • Rohrreibungsverluste bei Stahlrohren

Vernachlässigbar bei ausreichend große Rohre.Bei einer Verdopplung des Durchmessers verringern sich die Verluste um das 40 Fache.
Also entsprechen die Verluste in einer 1000km langen Leitung mit 3m Durchmesser die einer 1,5m Leitung mit 25km Länge, oder die einer 0,75m Leitung mit 625m Länge.

  • benötigter Durchmesser des Rohres (Deine Angaben erscheinen
    mir recht gering um einen merklichen Entwässerungseffekt zu
    erzielen)

Nehmen wir mal den Rhein ab Bodensee, ergibt bei ca. 400m Höhe ein Druck von 40 bar. Fallgeschwinduigkeit V= W²2xgxH = ca. 90 m/s.
Ein Rohr mit 3 m Durchmesser könnte dann maximal ca. 600m³/s transportieren.Das ist ungefähr der halbe Rhein bei Normalwasserstand.
Ein 4 m Rohr sollte es dann doch schon sein, ergibt dann eine Wassermenge von ca. 1100m³/s.

  • Konstanz der Wasserführung --> Wirtschaftlichkeit

Ein Fluß fließt immer, 24h/Tag.Oder macht der auch mal Pause, wie die Wind-und Solaranlagen?

  • Durchschnittliches Gefälle

Gefälle ist unwichtig, es zählt nur die Höhen-Differenz.

  • Wartung des Systems, um einen auch nur halbwegs guten
    Wirkungsgrad zu kriegen, brauchst es ziemlich hohe Drucke

Die Wirkungsgrade beim Peltongenerator liegen bei über 90%

  • Baukosten

Baukosten sind aufgrund der langen Betriebszeit und der Einsparung von Rohstoffen ebenfalls unwichtig.

In Summe halte ich das ganze für eine Spinnerei

Findest du das nicht ein bisschen voreilig, wo Du noch gar nichts gerechnet hast? Du unterstellst, daß es einfach zuwenig Wasser gibt, obwohl Du nicht weißt,wieviel tatsächlich zur Verfügung steht.

Ähnlich wie die Nutzung von Blitzenergie.

Sind Blitze auch 24h/Tag vorhanden?
Kein schöner Vergleich, finde ich.
Gruß
Rolf

Hi Rolf,

  • Rohrreibungsverluste bei Stahlrohren

Vernachlässigbar bei ausreichend große Rohre.Bei einer
Verdopplung des Durchmessers verringern sich die Verluste um
das 40 Fache.

allerdings steigt der Reibungswiderstand mit dem Druck und zwar exponentiell.

Zudem ist eine Rohr dieses Kalibers, das mit 40 bis 50 bar beaufschlagt werden soll eher massiv auszulegen.

Ich bin ímmer noch der Meinung, daß es so nicht geht.
Es gibt doch Flußkraftwerke, die mit weit weniger Gefälle auskommen, warum ist dann noch nie einer auf die Idee gekommen, Abzweige zu bauen?
Früher gab es häufig Kanäle, die parallele zu Flüssen und Bächen liefen und die Betriebe mit Wasser zur Energiegewinnung und zur Wasserversorgung belieferten.
Die werden heute nicht mehr zur Energiegewinnung genutzt, scheint sich nicht zu rechnen.

Gandalf

Hallo Rolf!

Ich glaube, Du weißt nicht um was es geht.
Es wird ein Staudamm mittels eines Staurohrs simuliert.
Dadurch können Stauhöhen von über tausend Meter erreicht
werden, ohne die ökologischen Nachteile und Gefahren eines so
hohen Staudammes.

Helge hat schon Recht. Um den Druck aufzubauen, reicht eine genügend hohe Stauhöhe. Druck allein macht aber noch keine Leistung. Du brauchst ein Reservoir, dass einigermaßen gleichmäßig Wasser zur Verfügung stellt, und das dafür sorgt, dass beim Ablassen die Stauhöhe sich nicht nennenswert ändert.

Dieser Zustand ist aber schon fast erreicht. das reicht für 1%
des gesamten Energiebedarfs.

Das Wasser fließt doch überall durchs Flußbett und
ungehindert ins Meer.Wo wird denn da Energie gewonnen?

Zum Beispiel da: http://www.enbw.com/content/de/magazin/verstehen/ene…

Welcher deutsche Fluss fließt denn noch ungebremst ins Meer?

Nach kurzer Zeit ist das Wasser alle. Und dann?

Jetzt widersprichst Du Dich aber.
Wenn es ein Windei ist, müßte es ja auch für die
Hochwasservermeidung untauglich sein.Oder möchtest Du den Satz
mit dem Windei widerrufen?

Es würde ja nicht reichen, ein einziges Gewässer punktuell anzuzuapfen. Vielmehr müsstest Du ganz Deutschland mit einem Netz von Rohrleitungen durchziehen.

Ach ja: zu dem Gefälle: Du sagtest, das Gefälle spiele keine Rolle. Das ist bei Wasserkraftwerken, die am Fuße des Staureservoirs sind auch sicherlich eine gute Näherung. Aber: Der Walchensee liegt auf 800 m, bis zur Küste sind es 800 km. Das Gefälle betragt also pro Meter sage und schreibe 1 mm. Selbst wenn das Rohr einen sehr großen Durchmesser hat und völlig gerade verläuft, wird das Wasser nicht so schnell fließen, wie Du Dir das wünschst.

Beispielrechnung: Es gilt die Darcy-Weisbach-Gleichung:

h=f*v²*L/(2dg)

h=Energiehöhenverlust (800 m)
f=Rohrreibungsbeiwert (0,02 - Quelle: http://www.rz.fh-ulm.de/~thoennis/Aufgaben/Aufg-KA/2…)
v=Strömungsgeschwindigkeit (gesucht)
L=Länge (8*10^5 m)
d=Rohrdurchmesser (d=5m)
g=Erdbeschleunigung (g=9,81 m/s²)

nach v aufgelöst ergibt sich:

v=2,2 m/s.

Das ist die Geschwindigkeit, mit der das Wasser einfach aufgrund des Höhenverlustes und der Reibungsverluste durch Dein Rohr plätschert. Nicht sehr beachtlich, oder? Und das ist noch ohne eine Turbine, die Energie abzweigt! Falls man tatsächlich noch eine Turbine dazwischen schaltet, wird es noch langsamer.

Michael

Ein typisch deutscher Vorgang …
Ein Hallo an alle Interessierten!

… der sich hier anbahnt!!!

Irgend jemand ist kreativ, macht sich Gedanken, ‚spinnt‘ etwas herum (übrigens die Grundvoraussetzung des klassischen ‚brainstorming‘), ist begeister von seiner Idee und sucht mit überschwänglichen Beschreibungen Beifall für seine Sache. Das ist normal bei kreativ denkenden Menschen, die leider imer seltener werden. Und was passiert:
Genau das Gegenteil. Es erscheinen sofort Miesmacher, Bedenkenträger, vielleicht auch Neider auf der Bildfläche, die sofort wissen warum das alles nicht geht und überhaupt eigentlich Mist sei.
Dabei hat sich noch keiner mit Schätzrechnungen überschlagsmäßig mit dem Problem konkret und realistisch auseinander gesetzt. Die paar vagen Zahlenangaben des Urhebers sind auch nicht wirklich brauchbar.
Mein kreativer Beitrag zu diesem Thema wäre:
Ein paar sachkundige Interessierte machen einen privaten Chatraum mit Zugangskontrolle auf (das ist notwendig um Querulanten und Spinner fernzuhalten) und untersuchen die Aufgabenstellung einmal rechnerisch. Das Ganze kann auch in einem E-Mail-Verbund geschehen. Ich bin sicher, nach ein paar Wochen werden wir eine Mitteilung mit etwa folgendem Inhalt lesen:„Donnerwetter! Das hätte ich nicht gedacht! Dass ich mich so täuschen konnte!!!“ Dabei ist hier vollkommen offen von welcher Seite die Mail stammen könnte.
Aber eins ist sicher:

  1. Bei einem solchen Vorgehen werden kreativ denkende Menschen nicht von vorne herein demotiviert!
  2. Alle Beteiligten gewinnen durch ihre intensive Beschäftigung mit der Materie an Sachkenntnis.
  3. Vielleicht birgt die Idee ein Samenkorn für weitere Erkenntnisse.
    Denkt mal drüber nach!
    Mit freundlichen Grüßen
    Alexander Berresheim

Hi,
(…)

Ein Rohr mit 3 m Durchmesser könnte dann maximal ca. 600m³/s
transportieren.Das ist ungefähr der halbe Rhein bei
Normalwasserstand.

Ich komme mit Hagen-Poiseuille auf 120 m^3/s, was aber immerhin in der selben Grössenordnung liegt (Viskosität : 1mPas, Länge 1000 km, h = 400 m).
Egal, dann macht man das Rohr halt 4.5 m dick.
Sagen wir also 600 m^3/s.
Das ergibt dann eine mittlere Fliessgeschwindigkeit von 37.5 m/s.
1/2 mv^2/s–> 422 MW
–> 3 solcher Einrichtungen könnten einen modernen Kraftwerksblock ersetzen.
Allein die menge des Rheinwassers, könnte also einen Kraftwerksblock „nur“ zu 70% ersetzen.
Man müsste alle grösseren Flüsse zu 100% abfangen und verrohren.
Das finde ich schlimmer als die landschaft mit Windrädern oder Solarzellen zuzupflastern.

Gruss,

Nachfrage: Darcy-Weisbach
Hi,

Beispielrechnung: Es gilt die Darcy-Weisbach-Gleichung:

h=f*v²*L/(2dg)

h=Energiehöhenverlust (800 m)
f=Rohrreibungsbeiwert (0,02 - Quelle:
http://www.rz.fh-ulm.de/~thoennis/Aufgaben/Aufg-KA/2…)
v=Strömungsgeschwindigkeit (gesucht)
L=Länge (8*10^5 m)
d=Rohrdurchmesser (d=5m)
g=Erdbeschleunigung (g=9,81 m/s²)

nach v aufgelöst ergibt sich:

v=2,2 m/s.

Ich komme mit dem Hagen-Poisseuille’schen gesetz auf etwa das Zehnfache.
Das H.P Gesetz nimmt ein Rohr an, in dem sich die laminare Flüssigkeit so schnell bewegt, dass Druckunterschied an den Rohrenden und Viskositätsreibung des Mediums im Rohr sich die Waage halten.
Das Geschwindigkeitsprofil wird als Rotationsparaboloid angenommen und ist am Rohrrand =0.
Auf diese Weise kann die Geschwindigkeit in der Rohrmitte ein Vielfaches dessen betragen, was man allein aufgrund des Energiesatz vermuten würde- bei entsprechendem verhältnis Länge/Dicke.

Frage:
Wie passt das zu deinen Ausführungen?

GRuss,

Servus!

Es wird ein Staudamm mittels eines Staurohrs simuliert.
Dadurch können Stauhöhen von über tausend Meter erreicht
werden, ohne die ökologischen Nachteile und Gefahren eines so
hohen Staudammes.

(…)

Das Wasser fließt doch überall durchs Flußbett und
ungehindert ins Meer.Wo wird denn da Energie gewonnen?

(…)

Wir haben in letzter Zeit eher zu viel Wasser in unseren
Flüssen.

*räusper*
Wo bleibt bei dir die Ökologie? Wenn das ganze Flußwasser in Röhren verschwindet, dann haben wir nur noch trockene Flußbetten.
Wenn Du nur das „überschüssige“ Wasser bei Hochwässern abzapfen willst (wo bleibt da dann die ganzjährige Verfügbarkeit?) - das hat (trotz Stau- und sonstiger Dämme) auch seinen ökologischen Sinn: Die Natur an den Flüssen hat sich darauf eingerichtet, jedes Jahr unter Wasser gesetzt zu werden. Dazu kommt, daß die Fließdynamik der Flüsse gestört wird, wenn du einfach Wasser entnimmst.

Wie dem auch sei: Mit Deinen Rohren machst du´s bestimmt nicht besser.
Davon abgesehen: Schon mal bedacht, welche Probleme nur der Bau relativ kleiner Tunnel (z.B. ICE-Neubaustrecke Ingolstadt-Nürnberg, Brenner-Basistunnel etc.) machen? Und du willst von den Alpen bis zur Nordsee bohren? Und wie wird das Ganze dann in Stand gehalten??

Gute Idee, nur nicht praktikabel, würd ich sagen…

VG
Christian

… der sich hier anbahnt!!!

Hallo Alexander,

mir ist nicht ganz klar, was da typisch deutsch sein soll !

Irgend jemand ist kreativ, macht sich Gedanken, ‚spinnt‘ etwas
herum (übrigens die Grundvoraussetzung des klassischen
‚brainstorming‘),

Ok, aber nach der Findungsphase gibts ne Sichtung und da wird der Spreu vom Weizen getrennt; da passiert hier.
Es wird abgeschätzt oder gerechnet und Argumente gebracht, die die These stützen oder stürzen.
Auch das ist hier passiert.

Das ist bei mir nun tägliche Praxis und ich spiele dieses Spiel auch regelmäßig mit Kollegen aus aller Herren Länder.

Das geht dann genauso ab- also nix mit typisch deutsch.

Jemand, der (mehr oder wenig kreativ) herumspinnt, muß damit leben können, daß seine Ideen zerpflückt werden, wenn sie denn nichts taugen.

Gandalf

Ein Hallo an alle Interessierten!

Hi,
(…)

Dabei hat sich noch keiner mit Schätzrechnungen
überschlagsmäßig mit dem Problem konkret und realistisch
auseinander gesetzt. Die paar vagen Zahlenangaben des Urhebers
sind auch nicht wirklich brauchbar.

Beides stimmt so nicht.
Beide Seiten warten mit Handfesten Fakten und konkreten Rechnungen auf, oder stellen Fragen in angemessener Form.

Ich gebe zu, dass ich von Anfang an eine Falsifizierung der These des Posters im Sinne hatte, aber das ist höchst legitim, ja sogar Bestandteil wissenschaftlichen Denkens.
Hier handelt es sich um ein Thema, das rechnerisch ziemlich schnell in den Griff zu kriegen ist.

Ich habe eher den Eindruck, dass der Ausgangsposter eingeschnappt ist.

Gruss,

Frage:
Wie passt das zu deinen Ausführungen?

Die Darcy-Weisbach-Gleichung gilt für trubulente, die Hagen-Poisseuille-Gleichung für laminare Flüssigkeiten. Das Unterscheidungskriterium ist die sog. Reynoldszahl, die für Rohströmungen gegeben ist durch:

Re = vd/µ

v: mittlere Fließgeschwindigkeit
d: Rohrinnendruchmesser = 5 m
µ: Viskosität des Fluids = 1 mPas

Wobei der kritische Wert Rekrit = 2320 ist.

Damit gilt:

Annahme: Strömung ist laminar
=> Nach Hagen-Poisseuille ergibt sich v = 20 m/s
=> Re = 100.000 > Rekrit
=> Strömung ist turbulent
=> Widerspruch

Annahme: Strömung ist turbulent
=> Nach Darcy-Weisbach ergibt sich v = 2 m/s
=> Re = 10.000 > Rekrit
=> Strömung ist turbulent
=> konsistent

Die Rohströmung beträgt also v = 2 m/s

Gruß
Oliver

2 Like

Kleiner Irrtum
Hi,

Gefälle ist unwichtig, es zählt nur die Höhen-Differenz.

Bei den Distanzen um die es hier geht spielt die Rohrlänge und daher auch das Gefälle eine wichtige Rolle.
Es ist Reibung da, und zwar im Medium und am Rand.

Gruss,

Danke! owt
.

Hallo Oliver!

Super. Das hat mich gerade ein paar graue Haare gekostet. Die Gleichung mit der ich da gerechnet habe, stammt ja nicht von mir. Trotzdem konnte ich lange Helges Widerspruch nicht auflösen. Der Clou ist tatsächlich die Reynoldszahl. Übrigens gilt die Darcy-Weisbach-Gleichung auch für laminare Strömungen.

f ist halt keine Konstante, sondern von Re abhängig. Für laminare Strömungen gilt:

f = 64/Re

(ungewöhnliche Formel, kommt aber tatsächlich raus, wenn man Hagen-Poiseuille und Darcy-Weisbach gleichsetzt, was ich gerade unnötigerweise getan habe…)

:wink:
Michael

Hi!

Hier handelt es sich um ein Thema, das rechnerisch ziemlich
schnell in den Griff zu kriegen ist.

… wie Deinen Beiträgen offensichtlich zu entnehmen ist!
Gruß!

Geschiebe
Hallo Rolf,
beachte bitte die nicht unerhebliche Menge an Geschiebe. Wenn schon Siliziumdioxyd so schön rund geschliffen wird, aus welchem Werkstoff sollen die Rohre sein? Damit das Geschiebe nicht die Rohre verstopft, benötigt man auch ein Mindestgefälle bzw. eine Mindestfließgeschwindigkeit. Zu den Zahlen/Rechnungen kann ich nichts sagen. Aber wahrscheinlich würde es nur auf größeren Gefällestrecken mit vorgeschaltenen Geschiebefallen funktionieren. Aber dann sind wir auch schon wieder bei den derzeit üblichen Wasserkraftwerken mit Stauhaltung.
Was passiert eigentlich, wenn deine Zahlenannahmen richtig sind und ein solches Rohr sollte bersten? Als Anwohner bzw. Unterlieger stelle ich mir das genau so angenehm wie einen Bruch einer Staumauer vor. Die ständig zu untersuchende/abzusichernde Länge wäre aber bedeutend höher.
Grüße
Ulf

mir ist nicht ganz klar, was da typisch deutsch sein soll !

Hallo Gandolf,
vielleicht ist es nicht typisch deutsch, aber im Spiegel Online Forum Wissenschaft ist es mir als „Roller“ genau so gegangen.Alle haben nur auf mich eingeschlagen mit den abstrusesten Argumenten, wie z.B. es kommt gar nichts an oder das geht nur im Vakuum mit destilliertem Wasser.
Auch der gedankliche Vergleich mit dem elektrischen Strom wurde als falsch postuliert.
Das war ja eigentlich nicht so schlimm, aber es hat sie keiner richtig gestellt oder für falsch erklärt. Dann hätte man ja Position zu Gunsten des Posters beziehen müssen.
Und so ähnlich wäre es hier auch gelaufen, wenn der nette Alexander
nicht gewesen wäre.

Jemand, der (mehr oder wenig kreativ) herumspinnt, muß damit
leben können, daß seine Ideen zerpflückt werden, wenn sie denn
nichts taugen.

Das ist aber wieder typisch deutsch: wenn sie denn nichts taugen.
Da ist doch schon wieder überhaupt kein Platz mehr.
Die Hatz kann eröffnet werden.
Gruß
Rolf