Kann es sein, dass Frauen eher langfristig planen, Männer eher kurzfristig?

Hallo,

aus Erfahrungen im eigenen Leben sowie im Bekannten-, Verwandten- und Kundenkreis habe ich den Eindruck gewonnen, dass Frauen tendenziell eher langfristig planen und vor wichtigen Entscheidungen gern verschiedene Meinungen einholen, länger überlegen, spez. bzgl. Familie,  Arbeit und Finanzen, als Männer.

Hier im Forum habe ich auch manchmal den Eindruck.

Aber es ist eben nur ein Eindruck, dem ich noch nicht ganz traue.
Wie sind Eure Erfahrungen?

Gruß, Paran

Es gibt Menschen, die planen langfristig und solche, die spontaner sind. Meiner Meinung und Erfahrung nach hat das nichts mit männlich oder weiblich zu tun.

Ich verstehe schon immer nicht den Drang, irgendwelche Eigenschaften als „typisch“ Mann oder typisch Frau einzuordnen. Was genau bringt das? Bestärkung oder Aufbau von Vorurteilen? Damit die Welt übersichtlicher wird, weil in Schubladen sortiert? Man selbst in seinem Rollenverhalten bestätigt wird?
Und wie ist das für diejenigen, die dem gängigen Klischee dann nicht entsprechen?

Fragen über Tragen:smile:

Bufo

Anschlussfragen
Moin!

Allerdings müssen die Gründe ja nicht im Geschlecht an sich
bedingt sein,

Da lohnt es sich weiterzufragen, finde ich. Das meiste Rollenverhalten ist ja nicht angeboren, sondern gelernt. Was ja nicht immer gleich schlecht sein muss, aber eben auch nicht immer hilfreich.

So schneiden Mädchen bei anonymen Mathetests schlechter ab, wenn sie ihr Geschlecht angeben müssen. Noch schlechter werden sie, wenn man ihnen sagt, der Test diene dazu, unterschiedliche Mathebegabungen von Jungen und Mädchen zu untersuchen.
Ein lesenswertees Buch dazu: Einführung in das Schubladendenken, oder so ähnlich.

. Wer weniger hat,
überlegt vieleicht länger und genauer, wie er damit umgeht?

Möglicherweise auch so: wo Frauen den Haushalt führen, den täglichen Bedarf kaufen müssen, müssen sie finanzielle Fehlplanungen im Endeffekt ausbaden, wenn das Geld nicht bis Monatsende reicht.

Aber meine wenigen Beobachtungen sind nat. statistisch nicht
relevant, darum frage ich hier.

Ich wollte ja nur mein Unbehagen gegenüber der anfänglich undifferenziert geäußerten Vermutung äußern… :smile:

Bufo

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Was ziemlich deutlich zeigt, dass man leichter und sicherer
lebt, wenn man sich „seinem“ Klischee entsprechend, ich sage
mal vorsichtig, „normal“ verhält.

Ja, ich sag dann mal meinem Körper, dass er sich bitte nur die zum Geschlecht passenden Krankheiten raussucht … Unter allem Schwachsinn, den ich von Dir bisher hier gelesen habe, ist das nun wirklich der größte.

Wobei ich das gar nicht besonders werten möchte.

Klar. So eine nachgeschobene Floskel ändert natürlich alles …

Wer sich verbiegt, um irgendein Sterotyp zu erfüllen, dürfte kaum gesünder und leichter leben als jemand, der zu sich selbst steht.

M.

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Hallo,

Was genau bringt das? Bestärkung oder Aufbau von
Vorurteilen? Damit die Welt übersichtlicher wird, weil in
Schubladen sortiert? Man selbst in seinem Rollenverhalten
bestätigt wird?

So formuliert klingt das sehr negativ und liefert natürlich jedem Wasser auf die Mühlen, der gerne seine Individualität herausstreicht.

Es gibt aber auch eine weitere Betrachtungsweise: Rollenidentität verleiht auch Sicherheit. Zu wissen, wie man sich als Frau/ Mann verhalten kann, kann überaus hilfreich bei der Suche nach der eigenen Persönlichkeit sein.

Das Phänomen ist seit vielen Jahren bei Jungs zu beobachten: Oft von alleinerziehenden Müttern großgezogen, erleben sie in Kindergarten und Grundschule nahezu ausschließlich Frauen, an denen sie sich orientieren können. Realen - und vor allem positiven - männlichen Vorbildern begegnen sie oft tatsächlich frühestens nach dem Ende der Grundschule. Zu einem Zeitpunkt also, wo die Peers bereits deutlich an Bedeutung zu- und erwachsene Bezugspersonen an solcher abnehmen.

Es gibt Untersuchungen darüber, dass durch die starke Veränderung rsp. „Verwässerung“ der Rollenvorgaben vor allem den Jungs eine Orientierung darüber, was „Mann sein“ für sie bedeutet, sehr erschwert wird.

Bei den Frauen wurde im Zuge der Emanzipationsbewegung viel mit Mädchen und Frauen gearbeitet. Ein Bewusstsein dafür, dass die Jungs ebenfalls Unterstützung beim Entwickeln ihrer männlichen Identität brauchen, gibt es erst seit einigen Jahren.

Und wie ist das für diejenigen, die dem gängigen Klischee dann
nicht entsprechen?

Menschen, die aus den Normen einer Gesellschaft fallen - egal, auf welche Art und Weise - werden sich immer gegen entsprechenden Druck durchsetzen müssen. Auch dabei ist es meines Erachtens aber hilfreich, die bestehenden Vorgaben einordnen zu können, um seine eigene Position zu finden.

Eine Gesellschaft, die aus lauter Individuen besteht, die vorrangig bestrebt sind, möglichst wenig in „Schubladen“ zu passen, dürfte es auf Dauer recht schwer haben, als solche zu funktionieren.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo,

diese Entscheidung trifft man aber VOR der Schwangerschaft.

Gruss Goetz

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Hi Nemo,

Der Grund heißt selektive Zuchtwahl. Frauen suchen sich große imposante Männer, weil diese ja sie und den Nachwuchs beschützen sollen…

Stimmt auch.
Erstens: Sexuelle Selektion(Frauen bevorzugen imposante Männer, gilt auch für monogame Arten deren Männchen sich nicht gegen Artgenossen verteidigen sondern nur schöner sein müssen)
Zweitens: Überlegenheit in Rivalenkämpfen (gilt nur für polygame Arten)
Bei uns fließt da wohl beides mit ein.
Allerdings erscheint es den Wissenschaftlern unlogisch, warum sich die Körpergröße aus diesem Grund erhalten haben soll, aber die Waffen(Eckzähne) nicht.
Es ist eben nicht immer zielführend, alles nur aus einem einzigem Blickwinkel erklären zu wollen.

Es gibt übrigens noch eine Parallele zur psychoanalytischen Auffassung.
Und zwar die relative Häufigkeit der depressiven Struktur bei Frauen, die Altruismus, Passivität und Selbstlosigkeit beinhaltet, und durch Frustration in der oralen Phase(früheste Säuglingsentwicklung) entsteht

Aus dem gleichen Grund bevorzugen Frauen übrigens Machos, böse Jungs.

Das täuscht. :smile:
Gruß
Heidi

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Hallo,

in Sachen Planung kann ich es nicht bestätigen, wohl aber in Hinblick auf Risikobereitschaft. Da erlebe ich Männer insgesamt doch deutlich williger, etwas zu riskieren, als Frauen.

Seien es nun Finanzen, Projekte oder der Umgang mit dem eigenen Nachwuchs.

Schöne Grüße,
Jule

Ich verstehe schon immer nicht den Drang, irgendwelche
Eigenschaften als „typisch“ Mann oder typisch Frau
einzuordnen.

Ich will ein Date mit Dir. :smile:

Und wie ist das für diejenigen, die dem gängigen Klischee dann
nicht entsprechen?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ziemlich anstrengend. Weil man immer wieder mit Gewalt in die vorgefertigte Schublade gepresst wird. Paradoxerweise sind es oft diejenigen, die das vom Klischee vorgebene Verhalten ablehnen, die am hartnäckligsten darauf bestehen, dass man sich dem Klischee entsprechend verhalten muss.

Es gibt inzwischen Studien über ärztliche Fehlbehandlungen an Frauen (und Männern), weil die Diagnosen passend zum Klischee gestellt werden. Da wird dann die Frau mit dem Magengeschwür zum Psychotherapeuten geschickt (weil das sicher nur psychosomatische Bauchschmerzen sind - Frauen sind ja so sensibel) und der Mann mit Depressionen wird von Facharzt zu Facharzt gejagt, weil sich partout kein Geschw+ür finden lässt … (grob vereinfacht)

Gruß,
Max

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Frauen haushalten mit ihren Energien

Hallo Paran,

Folgendes ist nur eine These und klingt vielleicht im ersten Moment weit hergeholt, aber manchmal ist es ja auch nicht schlecht, etwas weiter gefasst über mögliche Gründe nachzudenken.
Es ist auch nur ein möglicher Aspekt.

Vor kurzem habe ich die arte-Doku „Warum sind Frauen kleiner als Männer?“gesehen,
mir ist da eine Parallele aufgefallen.
Es ging darum, dass es zwar eine ganze Reihe biologischer oder evolutionärer Gründe für unseren Geschlechtsdimorphismus geben kann, aber keinen wirklich stichhaltigen.
Im Gegenteil müssten die Frauen größer sein als die Männer, sprich: mehr Zugang zu eiweißhaltiger Nahrung haben.
Die Gründe sind, dass Frauen in allen Ethnien die längere und kräftezehrendere Arbeit verrichten, durch Menstruation, Milchproduktion und Schwangerschaft einen weit höheren Bedarf an eiweißhaltiger Nahrung hätten.

Frauen stellen in Notzeiten das Wachstum schneller ein und beginnen danach erst später wieder zu wachsen.
Der Geschlechtsdimorphismus lässt sich aber nicht durch biologische Notwendigkeiten erklären , sondern eher durch eine sich durch viele Generationen und Kulturen fortpflanzende soziale Norm.

Der einzige Vorteil einer kleineren Körpergröße ist es, Nahrungsmangel länger durchzuhalten.
Frauen waren und sind in vielen(oder allen?) Kulturen über Generationen darauf getrimmt, bei der Nahrungsaufnahme zurückzustehen.
Sie essen erst, wenn die Männer satt sind(bei manchen Primaten werden sie vom Futter verjagt), essen die Reste, erhalten überhaupt kein Fleisch oder werden als Babies länger schreien gelassen.
Kleinere Körpergröße aber führt zu höherem Geburtsrisko und höherer Geburtensterblichkeit.

Meine geschäftlichen Erfahrungen:
Das Kaufverhalten am Muttertag : Ausgesprochen „kleinpreisig“ und weit hinter den zu erwartenden Zahlen (für einen vergleichbar durchnittlichen Nicht-Ehrentag) zurückgeblieben.

Männer entscheiden viel spontaner, ohne großes Für und Wider.
Während bei Frauen ein desinteressierter oder naserümpfender Ehemann sofort zu einer unwiderruflichen Negativentscheidung führt., kann eine aufmunternde Freundin kaum überzeugen, wenn die Frau sich nichts gönnen mag.

Ich denke dann immer, meine Güte, war das mal wieder eine „schwere Geburt“.
Vielleicht ist das ja eine intuitive Bezugnahme zu möglichen verdeckten Gründen eines solchen weiblichen Verhaltens.

Grüße
Heidi

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Es gibt inzwischen Studien über ärztliche Fehlbehandlungen an
Frauen (und Männern), weil die Diagnosen passend zum Klischee
gestellt werden. Da wird dann die Frau mit dem Magengeschwür
zum Psychotherapeuten geschickt (weil das sicher nur
psychosomatische Bauchschmerzen sind - Frauen sind ja so
sensibel) und der Mann mit Depressionen wird von Facharzt zu
Facharzt gejagt, weil sich partout kein Geschw+ür finden lässt
… (grob vereinfacht)

Was ziemlich deutlich zeigt, dass man leichter und sicherer lebt, wenn man sich „seinem“ Klischee entsprechend, ich sage mal vorsichtig, „normal“ verhält.
Wobei ich das gar nicht besonders werten möchte.

Gruß, Nemo.

Typisch…

Ich will ein Date mit Dir. :smile:

…Mann :wink:

Und wie ist das für diejenigen, die dem gängigen Klischee dann
nicht entsprechen?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ziemlich anstrengend.

Dito, deshalb bin ich da ein wenig sensibilisiert.

Hallo,

diese Entscheidung trifft man aber VOR der Schwangerschaft.

ja, und?

MfG,

ujk

Ich habe dir nirgends einen Ratschlag gegeben, wie du dich verhalten sollst und habe das auch nicht beabsichtigt.

Mein Statement war eine reine Feststellung, sonst nichts.

Es freut mich übrigens ungemein, dass du trotz all des Schwachsinns, den du lesen musstest, immer noch der alte höfliche Mensch geblieben bist.

Hallo.

Scheint ja eine ziemlich dumme Sendung gewesen zu sein.
Der Grund heißt selektive Zuchtwahl. Frauen suchen sich große imposante Männer, weil diese ja sie und den Nachwuchs beschützen sollen…
Aus dem gleichen Grund bevorzugen Frauen übrigens Machos, böse Jungs.

Gruß, Nemo.

Hallo

aber genau aus dem Grund hätten sich Männer auch imposante Frauen suchen müssen - die nämlich die Verteidigung des Nachwuchses notfalls selber in die Hand nehmen - allein das kann es also nicht sein, warum Männer bei so vielen Tieren soviel grösser sind - zumal sich bei den meisten Säugern die Väter einen Dreck um den Nachwuchs scheren.

Das die meisten Männer in der Muckibude vor Allem andre Männern übertrumpfen wollen und somit einen höheren sozialen Status erreichen können (=Schwanzvergleich) und somit vielleicht eher der Status als die Statur attraktiv auf Frauen wirkt ist allerdings nicht von der Hand zu weisen.
Machoverhalten („männlich“, „ein echter Kerl“) kann in manchen Gruppen auch rangfördernd sein und somit ist es auch hier eher der soziale Status,als das konkrete Verhalten, was attraktiv auf manche Frauen wirkt.

Gruss, Sama

Hallo.

Ja klar, hätten sie, haben sie aber nicht.
Man kann in der Evolution nicht irgendetwas negieren, weil einem was Besseres einfällt. (Wir haben, z.B. manche Organe doppelt, aber nur ein Herz, obwohl zwei sicher von Vorteil wären.)
Evolution ist erst mal reiner Zufall, aus dem dann ausgewählt wird.
Als beim Menschen die Paarbindung erfunden wurde, waren, wie bei anderen Herdentieren, die Männchen halt schon deutlich größer, weil sie untereinander um das Befruchtungsrecht konkurrierten. Was in diesem Stadium ja auch sinnvoll war.

In diesem Stadium spielte es auch noch keine große Rolle, wenn mal ein Männchen dabei drauf ging, es blieben ja genug in Reserve.

Status (=Ausstrahlung ergibt sich in einer Herde ohne Eigentum eben aus Kraft und Mut, dass sich das kulturell verlagert hat, ist nicht verwunderlich.)

Gruß, Nemo.

Stimmt, und für Frauen ist schon ein Schuhkauf ein Projekt, welches eine Planung benötigt. Und sie holt sich natürlich auch die Meinung ihrer Freundinnen und diverser Modezeitschriften ein, um den Schuhkauf für ihren Mann zu „planen“.

Hallo paran

dass Frauen die Tendenz haben, eher als Männer langfristig zu planen, halt ich als biologisch bedingt wahrscheinlich: 9 Monate Schwangerschaft, Baby versorgen, Kind erziehen - biologisch bedingt und traditionell bleibt dies an einer Frau hängen und ist in die Überlegungen einzubeziehen.

Beste Grüsse

Urs Peter