Es ist erschrecken, welchen - mit Verlaub - Unsinn du hier verbreitest, welche Dinge du ausblendest und ignorierst! Und das in so einer heiklen Frage! Völlig unverantwortlich für einen (angehenden) Therapeuten!
Du suggerierst Meinungsmehrheit in der Frage, ob es Liebe geben kann, und erweckst damit den Eindruck, dass in der Wissenschaft weit gehend Einigkeit darüber herrscht, dass das OK sei. Dabei ist das doch gar nicht die zentrale Frage, ob es diese Gefühle geben kann. Die Frage ist, ob diese ausgelebt werden darf und diese Frage ist gestellt! Und ganz nebenbei ignorierst du auch, dass das aktive Arbeiten an Liebe etwas ist, dass nur (und davon auch nur ein Teil!) der Psychoanalytiker überhaupt befürworten!
Ich verweise zunächst auf die Antwort, die ich bereits gegeben habe, weil ich nicht wiederholen will.
Ansonsten aber hier noch einmal ein paar sehr klare Worte! PRO Liebe zwischen Therapeut (oder sollte ich sagen Analytiker) und Patient zu reden, dürfte man nicht tun, ohne sich über den möglichen Schaden Gedanken zu machen. Hier schwächelt es seid Freud „in der Szene“ extrem! Es gibt bundesweit KEIN strukturiertes Angebot für Patienten, bei denen diese Liebe „schief gegangen“ ist! Diese Patienten fallen im Grunde in eine hilfloses - im wahrsten Sinne des Wortes - bodenloses Loch! Es ist unverantwortlich, hier PRO zu reden, wenn man sich keine Gedanken darüber macht, dass Patienten ohnehin aufgrund ihrer Grunderkrankung in hilfsbedürftiger Lage sind und ihnen mit solch einem „Liebesversuch“, wenn es ungünstig läuft, ein Leben lang Therapie versagt! Es ist unverantwortlich hier PRO zu reden, wenn man auf Seiten der Psychotherapeuten keine Hilfe vorhält! Es ist unverantwortlich PRO zu reden, wenn jene, die Betroffene auffangen, die Erfahrung machen müssen, dass sie Patienten selbst mit aktiver Unterstützung eines professionellen Helfers nicht mehr in Therapie bekommen, nicht nur, weil die Patienten Probleme haben mit erneutem Vertrauen, sondern weil angesprochene Therapeuten diese Patienten ablehnen! Ihnen umgekehrt misstrauen! Sie als Nestbeschmutzer wahrnehmen.
Wie Pro du bist, merkt man auch daran, dass dir offenbar die Hinweise darauf entgangen sind, dass eine persönliche Betroffenheit hier sehr gut möglich ist. Du hast nicht mal nachgefragt!
Ich habe den Link zum Ethikverein bereits gepostet.
In dem Zusammenhang als Literaturempfehlung Verwickeln und Entwickeln
http://www.vasverlag.de/product_info.php?info=p439_Verwickeln-und-Entwickeln---A--Schleu--K--Schreiber-Willnow--W--Woeller.html&XTCsid=a29d98cf5d3487f782dee40b86df6c15
Mit Berichten aus der Praxis, die nicht so ein entrückt-verklärendes Bild auf die Frage haben, sondern ein sehr reales.
Gleiches gilt für:
Becker-Fischer M, Fischer B, unter Mitarbeit von Christiane Eichenberg (2008)
Sexuelle Übergriffe in Psychotherapie und Psychiatrie.
Als eines von vielen Büchern von Fischer und Becker-Fischer, die sich jahrzehntelang mit dieser Frage beschäftigt haben bzw. beschäftigen. (Fischer ist verstorben)
Und dann, nicht zu vergessen in der Reihe
Werner Tschan - Missbrauchtes Vertrauen
Wenn dich ein Jugendlicher fragt, ob es möglich ist, auf einem abgestellten Gleis auf einen Kesselwagen zu steigen, kannst du die Antwort geben: Klar, das geht. Du kannst den Fokus auf das geile Gefühl richten, da hoch zu steigen und es geschafft zu haben! Yeah.
Oder du wirfst den Blick auf die Realität und darauf, dass das zwar gut gehen kann, dass das Risiko für eine schwere, wenn nicht gar tödliche Gesundheitsgefährdung enorm ist.
Übrigens ist gegenseitige Liebe in psychotherapeutischen Beziehungen alles andere als normal! Sie ist selbst in der Analyse nicht „normal“, auf jeden Fall nicht in dem Sinne, dass das in den meisten Analysen vorkommt!