Hallo Leute,
ich hab hier ein etwas paradoxes Problem: Ich bin Mitglieds einer Hochschulgruppe für schwule und lesbische StudentInnen an einer bayrischen Hochschule. Neulich krieg ich ne Mail vom AStA, dass die es nicht so gut fänden dass wir (schwule) Männerzeitschriften am Schriftenstand auslegen. Begründung: Nackte Männer- Oberkörper auf den Covers würden den Grundsätzen des AStA widersprechen, da der AStA sich gegen jede Art von Sexismus ausspricht.
Mir erscheint das etwas paradox. Gut, dass Gaymagazine in der Regel recht lasziv daherkommen ist mir klar (wohlgemerkt aber keine pronografischen Darstellungen, halt meistens oben ohne…). Das ist halt generell so der übliche Stil in der Gayszene und eigentlich bei allen gängigen Fachzeitschriften so. Da kann man natürlich geteilter Auffassung sein, ob das dem eigenen Geschmack entspricht und über Geschmack lässt sich nicht streiten, will ich auch gar nicht.
Meine Frage: Ich kannte Sexismus eher in der Gestalt, dass man halt halbnackte Körper des anderen Geschlechts als sexistisch empfindet, weil dadurch das andere Geschlecht (in der Regel die Frau) als bloßes Sexualobjekt dargestellt wird (vereinfacht ausgedrückt). Der Knackpunkt: Wie is das im Verhältnis Mann- Mann? Kann man ernsthaft von Sexismus sprechen, wenn ein Mann sich in einer halbwegs eindeutigen Pose ablichten lässt und dabei in Kauf nimmt, von den Lesern halt begafft zu werden? Ich mein, für mich baut Sexismus begriffsnotwendig auf nem Geschlechtsunterschied auf, der von dem einen Geschlecht genutzt wird, um über das jeweils andere Geschlecht Macht auszuüben!?
Ich weiß, dass klingt recht abgehoben, ich find das Argument Sexismus in diesem Zusammenhang ehrlichgesagt etwas fragwürdig… Wer kennt sich da vertieft aus?
Lg und danke für eure Mithilfe
Euer Sir- Toby