Kants Relgionsphilosophie

…insbesondere vor dem Hintergrund des Erdbebens von Lissabons und spaeter vieler vieler anderer) > http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitreisen/43…

Was meinte Kant genau?

Also wie meint er, sollte das Bild von Gott - nach solchedn Katastrophen - aussehen, vorausgesetzt, es gibt diesen christlichenoder anderen Gott?

Mike

http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee

Grob zusammengefasst geht es um die Frage, wie es solche Katastrophen geben kann wenn gleichzeitig ein allmächtiger, allwissender und allgütiger Gott existiert, so wie er dem Bild der christlichen Lehre entspricht.

Danke! Mir geht es aber speziell um Kants Position diesbezueglich.

Mike

Hallo,

http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee
Grob zusammengefasst geht es um die Frage, wie es solche
Katastrophen geben kann wenn gleichzeitig ein allmächtiger,
allwissender und allgütiger Gott existiert, so wie er dem Bild
der christlichen Lehre entspricht.

nein, so albern haben weder Kant noch die meisten Philosophen gedacht.
Die „Naturkatastrophen“ sind präsente physikalische Ereignisse auf der Erde und im
ganzen Universum, deren Bewohner wir sind.
Sie gehören in keine moralische Kategorie und sind Teil des SEINs welches ohne
Bewegung nicht ist.
Wenn Du Dein atheistische Süppchen kochen willst, mußt Du schon intelligenter
argumentieren - hier im Philo-Brett.(Plauderbrett geht)
Das Theodizee-Problem ist nur dann ein Problem, wenn einem Gott Verhaltensnormen
zugedacht (zudiktiert !) werden. Da mögen sich Generationen von „Denkern“ seit Urzeiten
die Köpfe heiß gedacht haben - es ist Kappes, eine Spielwiese für Schmalspurdenker.
Die reine Philosophie hinterfragt wohl erst mal die Positionen „Gott ist“ - „Gott ist nicht.“
Das Theodizee-Problem hat da keinen Platz auch wenn prominente Philosophen dies
aufgegriffen haben sollten.
Das „christliche“ (Zerr-) Bild von Gott ist nur dann ein Thema für das T-P, wenn von Gott
gefordert wird:
Wenn du gut sein willst, dann mußt du durch Deine Allmacht(was ist das ?) die
Naturgesetze ständig zähmen dort, wo sie Menschen schaden könnten.
Auch das „Vergehen“ (sterben) mußt du abschaffen und Menschen welche anderen
schaden wollen sofort den freien Willen (wird von Dir sowieso geleugnet) nehmen -
eigentlich den Menschen und die Natur ganz abschaffen damit Ruhe herrscht.
Wenn nicht, dann muß das SEIN steril, unbeweglich sein ohne Höhen und Tiefen, ohne
Leid und Freude.Du mußt Wesen schaffen welche alle Befindlichkeiten des Lebens
als Lust erfahren.

Gruß VIKTOR

Das ist leider ein dunkles Kapitel bei dem großen Denker Kant. So kritisch er in seiner Schrift „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ argumentiert, so jämmerlich ist seine Stellungnahme zu der Katastrophe von Lissabon.
Kant meint, dass der Mensch selber schuld sei, da er sich nicht den Gesetzen der Natur (die göttlichen Ursprungs sind) fügt, die nun einmal verheerend sein können.
Sehr schwaches Argument.
Er stellt der Frage der Theodizee (Rechtfertigung Gottes angesichts des Übels in dieser Welt) nur entgegen: das ist halt so von Gott eingerichtet und geht nicht weiter zum eigentlichen Kern der Frage, nämlich, warum ein gütiger Gott das Leid in seinen Schöpfungsplan eingebaut hat.
Da lobe ich mir Epikur, der das Problem (Güte und Grausamkeit eines Gottes) als vollkommen widesprüchlich erkannt hat und letztendlich das Leid als einen Anti - Gottesbeweis gesehen hat.
Viele Grüße,

So dunkel muss das gar nicht sein
Hi

Kant meint, dass der Mensch selber schuld sei, da er sich
nicht den Gesetzen der Natur (die göttlichen Ursprungs
sind) fügt, die nun einmal verheerend sein können.
Sehr schwaches Argument.

Es ist aber auch ein sehr - und immer wieder - aktuelles Argument. Zumindest auf nicht-theologischer Ebene ist man sich heute weitgehend einig, dass an vielen Naturkatastrophen der Mensch mindestens Mitschuld trägt.

Was die theologische Ebene anbetrifft: http://www.lichtwort.de/indikatoren/behinderungen_un…

Schöne Grüße

Mohamed.

Hallo,

Da lobe ich mir Epikur, der das Problem (Güte und Grausamkeit
eines Gottes) als vollkommen widersprüchlich erkannt hat und
letztendlich das Leid als einen Anti - Gottesbeweis gesehen
hat.

du lobst dir hier etwas weil es dir in den (atheistischen) Kram passt, nicht weil es
logisch ist.
Wenn Kant sich da zurückgehalten hat dann gerade, weil er ein logischer Denker
war, der nicht einfach Unsinn herausgepustet hat. Das spricht für ihn.
Wenn man Gott nicht beschreiben kann kann man ihm auch keine moralischen
Zuordnungen geben.Kant hat nicht versucht, Gott zu beschreiben oder religiöse
Vorgaben zu übernehmen.
Daß Epikur u.a. die Optimierung des Lustprinzips in den Mittelpunkt seines „Denkens“
gestellt hat qualifiziert ihn nicht als Denker über „Gott, ja oder nein“.
An (materielle) Götter hat er sehr wohl geglaubt - wie passt das ?
Gruß VIKTOR

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Hallo,

http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee
Grob zusammengefasst geht es um die Frage, wie es solche
Katastrophen geben kann wenn gleichzeitig ein allmächtiger,
allwissender und allgütiger Gott existiert, so wie er dem Bild
der christlichen Lehre entspricht.

nein, so albern haben weder Kant noch die meisten Philosophen
gedacht.

Die Katholische Kirche spricht ganz klar von Gott als einer Person die das Universum geschaffen hat. Dieser personale Gott hat Eigenschaften wie Allmächtigkeit, Allwissenheit und Allgütigkeit.
Es ist also nicht das „alberne“ Denken der Philosophen sondern der Christen (natürlich gibt es Christen die ein anderes Gottesbild haben als die Katholische Kirche, aber bekanntlich kann man sich die heiligen Schriften nach belieben zurechtbiegen wie man es braucht).

Die „Naturkatastrophen“ sind präsente physikalische Ereignisse
auf der Erde und im
ganzen Universum, deren Bewohner wir sind.
Sie gehören in keine moralische Kategorie und sind Teil des
SEINs welches ohne
Bewegung nicht ist.

Das ist doch genau ein Argument von Kant:
Gott hat die Naturgesetze erschaffen und den Menschen nach seinem Bild. Und dann setzt Gott den Menschen diesen Naturgesetzen willkürlich aus. (Dann gibt es eben mal ein Erdbeben bei dem Tausende sterben und Gott kann nichts dafür).

Wenn Du Dein atheistische Süppchen kochen willst, mußt Du
schon intelligenter
argumentieren - hier im Philo-Brett.(Plauderbrett geht)
Das Theodizee-Problem ist nur dann ein Problem, wenn einem
Gott Verhaltensnormen
zugedacht (zudiktiert !) werden. Da mögen sich Generationen
von „Denkern“ seit Urzeiten
die Köpfe heiß gedacht haben - es ist Kappes, eine Spielwiese
für Schmalspurdenker.
Die reine Philosophie hinterfragt wohl erst mal die Positionen
„Gott ist“ - „Gott ist nicht.“
Das Theodizee-Problem hat da keinen Platz auch wenn prominente
Philosophen dies
aufgegriffen haben sollten.

Mir scheint du hast weder meinen Wiki-Link noch den Link des UP gelesen.
Das Thema hier ist in der Tat das Problem des Gottes der es zulässt, dass Menschen bei Naturkatastrophen ums Leben kommen.
Und Kant bezieht sich GENAU auf dieses Gottesbild das dir als „albern“ erscheint, das aber auch heute noch viele Christen vertreten.
Und es ist eben das Theodizeeproblem das Leute wie dich von diesem Gottesbild abweichen lassen, weil sie erkennen, dass es eben so einen Gott nicht geben kann.

Das „christliche“ (Zerr-) Bild von Gott ist nur dann ein Thema
für das T-P, wenn von Gott
gefordert wird:
Wenn du gut sein willst, dann mußt du durch Deine Allmacht(was
ist das ?) die
Naturgesetze ständig zähmen dort, wo sie Menschen schaden
könnten.
Auch das „Vergehen“ (sterben) mußt du abschaffen und Menschen
welche anderen
schaden wollen sofort den freien Willen (wird von Dir sowieso
geleugnet) nehmen -
eigentlich den Menschen und die Natur ganz abschaffen damit
Ruhe herrscht.
Wenn nicht, dann muß das SEIN steril, unbeweglich sein ohne
Höhen und Tiefen, ohne
Leid und Freude.Du mußt Wesen schaffen welche alle
Befindlichkeiten des Lebens
als Lust erfahren.

Mit anderen Worten: Das Universum ist so wie es ist und es funktioniert so wie es funktioniert, weil es keinen (allmächtigen, allwissenden und allgütigen) Gott gibt?

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Allgütigkeit
Hallo,

ich verstehe nicht ganz, wo das Problem mit der „Allgütigkeit“ ist. Dass es kein Wesen gibt, zu dem Gott nicht zu einem Zeitpunkt gütig war oder sein wird, lässt sich zumindest nicht widerlegen.

Schöne Grüße,

Mohamed.

ich verstehe nicht ganz, wo das Problem mit der „Allgütigkeit“
ist. Dass es kein Wesen gibt, zu dem Gott nicht zu einem
Zeitpunkt gütig war oder sein wird, lässt sich zumindest nicht
widerlegen.

Die Frage ist, ob „Schlechtes“ in der Welt geschieht. Sterben kleine Kinder an Krankheit, Hunger oder durch Unfälle oder Gewalttaten?
Wenn es einen Gott gibt, der allmächtig, allwissend und allgütig ist, dann kann es nichts „Schlechtes“ im von ihm geschaffenen Universum geben. Dann kann es nicht sein, dass ein kleines Kind an einer Krankheit stirbt. Denn dieser Gott ist allwissend, er weiss also von diesem Kind und seiner Krankheit, und er ist allmächtig, er kann also dieses Kind heilen, und er ist allgütig, er MUSS also das „Schlechte“, das Leid und den frühen Tod des Kindes, verhindern.

„Allgütigkeit“ kann nicht bedeuten nur ab und zu ein bischen gut zu Allen zu sein, denn dann wäre es keine ALLgütigkeit.
So wie „Allwissenheit“ nicht bedeuten kann, von Allem ein bischen etwas zu wissen.

Das ist das alte Theodizeeproblem das Epikur zugeschrieben wird.

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ich verstehe nicht ganz, wo das Problem mit der „Allgütigkeit“
ist. Dass es kein Wesen gibt, zu dem Gott nicht zu einem
Zeitpunkt gütig war oder sein wird, lässt sich zumindest nicht
widerlegen.

Die Frage ist, ob „Schlechtes“ in der Welt geschieht. Sterben
kleine Kinder an Krankheit, Hunger oder durch Unfälle oder
Gewalttaten?
Wenn es einen Gott gibt, der allmächtig, allwissend und
allgütig ist, dann kann es nichts „Schlechtes“ im von ihm
geschaffenen Universum geben.

Warum nicht? Besonders, zumal „schlecht“ ein sehr relativer und subjektiver Begriff ist.

Dann kann es nicht sein, dass
ein kleines Kind an einer Krankheit stirbt. Denn dieser Gott
ist allwissend, er weiss also von diesem Kind und seiner
Krankheit, und er ist allmächtig, er kann also dieses Kind
heilen, und er ist allgütig, er MUSS also das „Schlechte“, das
Leid und den frühen Tod des Kindes, verhindern.

Dieses „muss“ mag die Psyche des einen oder anderen vorschreiben, objektiv jedoch existiert dieses „muss“ nicht. Kein Mensch kann wissen, welcher Zeitpunkt des Todes für die Seele des Menschen besser ist und wie es dem Einzelnen im Jenseits ergeht.

„Allgütigkeit“ kann nicht bedeuten nur ab und zu ein bischen
gut zu Allen zu sein, denn dann wäre es keine ALLgütigkeit.

Höchstens, was die „Allgütigkeit“ in deiner Definition angeht. Dass die andere Definition nicht unberechtigt ist, siehst du an deiner eigenen Benutzung des Ausdrucks „zu Allen“.

So wie „Allwissenheit“ nicht bedeuten kann, von Allem ein
bischen etwas zu wissen.

Schlussfolgerungen aus sprachlichen Einzelparallelen sind meist wackelig. Zudem ist die Parallele hier nach meiner Meinung falsch aufgestellt. So ist es richtig: Allwissen bedeutet, „von allem alles“ zu wissen. Allgütigkeit bedeutet, „von allem alles“ gütig zu behandeln.

Wenn man übrigens noch die Schuldfähigkeit des Menschen hinzuzieht und außerdem davon ausgeht, dass das scheinbar unschuldig leidende Wesen um ein Vielfaches mit Güte und Wohltat „bezahlt“ wird (im Diesseits oder Jenseits), trifft meines Erachtens sogar deine Definition der Allgütigkeit zu. Dann kann nämlich keine Ungütigkeit festgestellt werden, welche die Allgütigkeit der radikalen Definition beeinträchtigen könnte.

Schöne Grüße

Mohamed.

Das Konzept der Allgütigkeit hab ich mir ja nicht ausgedacht. Deshalb ist mir auch nicht ganz klar wieso ich es hier vor dir rechtfertigen sollte. Mir ist aber klar, dass es nicht ganz einfach zu verstehen ist, deshalb möchte ich versuchen dir es zu erklären:

„Allwissendheit“ bedeutet, dass es nichts gibt was nicht gewusst wird. Das Wissen ist also unendlich. Wenn man das auf den Begriff der „Allgütigkeit“ überträgt, bedeutet das, dass das Gute unendlich ist. Und wenn das Gute unendlich ist, kann es nichts Schlechtes/Böses geben, denn dann wäre die Unendlichkeit des Guten „eingeschränkt“.
Das ist ein bischen abstrakt, aber das ist es was es bedeutet.
Wenn ein Gott nun allmächtig, allwissend und allgütig ist, dann MUSS er seine Allmacht und seine Allwissenheit dazu nutzen um jegliches Schlechte auszuschließen. Täte er das nicht, wäre er nicht allgütig (unendlich gut). Das ist ganz einfach eine logische Definition. Wenn ein Gott etwas nicht weiss, dann kann er nicht allwissend sein. Und wenn ein Gott nicht nur etwas Schlechtes hervorbringt sondern auch etwas Schlechtes zulässt, obwohl er es verhindern könnte, dann ist er nicht allgütig.

Das ganze ist natürlich ein philosophisches Gedankenspiel. Es wird ja nicht vorausgesetzt, dass irgendein Gott tatsächlich allgütig ist oder sein muss. Ein Gott kann gut sein wenn er Leid wiedergutmacht, so wie du es z.B. beschrieben hast. Aber dann ist er nicht allgütig in diesem theoretischen Sinne, denn dann hätte es garnicht erst zu Leid kommen dürfen.
Andererseits sind deine Erklärungen für das „Schlechte“ in der Welt trotz der Existenz eines Gottes eine direkte Reaktion auf das Theodizeeproblem. Dann haben die Menschen eben ihr Leid verdient, weil sie gesündigt hatten, bzw dann wird ihre Sünde durch das Leid abgegolten. Wenn es dann um die kleinen Kinder geht, die ja wohl kaum gesündigt haben können, dann wird das erklärt mit dem Lohn im ewigen Paradies. Oder willkürliches Leid das durch böse Taten von Menschen verursacht wird, liegt am freien Willen der Menschen den Gott ihnen gegeben hat. Würde Gott einschreiten, wenn ein Mensch ein Verbrechen begeht um Leid zu verursachen, dann würde er ihm ja seinen freien Willen nehmen… usw.

Das ist leider ein dunkles Kapitel bei dem großen Denker Kant.
So kritisch er in seiner Schrift „Die Religion innerhalb der
Grenzen der bloßen Vernunft“ argumentiert, so jämmerlich ist
seine Stellungnahme zu der Katastrophe von Lissabon.
Kant meint, dass der Mensch selber schuld sei, da er sich
nicht den Gesetzen der Natur (die göttlichen Ursprungs
sind) fügt, die nun einmal verheerend sein können.
Sehr schwaches Argument.

Ich habe Kant da anders verstanden. Er schreibt ja:

Immanuel Kant: „Geschichte und Naturbeschreibung des Erdbebens am Ende des 1755sten Jahres“: Die Betrachtung solcher schrecklichen Zufälle ist lehrreich. Sie demütigt den Menschen dadurch, dass sie ihn sehen lässt, er habe kein Recht, von den Naturgesetzen, die Gott angeordnet hat, lauter bequemliche Folgen zu erwarten. - Der Mensch ist nicht geboren, um auf der irdischen Schaubühne der Eitelkeit ewige Hütten zu erbauen. - Alle diese Verheerungen scheinen uns zu erinnern, dass die Güter der Erde unserem Triebe zur Glückseligkeit keine Genugtuung verschaffen können.

Er meint nicht, dass der Mensch selbst schuld sei, sondern dass er nicht das Recht habe zu erwarten, dass die Naturgesetze „immer gut“ zu ihm sind.

Er stellt der Frage der Theodizee (Rechtfertigung Gottes
angesichts des Übels in dieser Welt) nur entgegen: das ist
halt so von Gott eingerichtet und geht nicht weiter zum
eigentlichen Kern der Frage, nämlich, warum ein gütiger Gott
das Leid in seinen Schöpfungsplan eingebaut hat.
Da lobe ich mir Epikur, der das Problem (Güte und Grausamkeit
eines Gottes) als vollkommen widesprüchlich erkannt hat und
letztendlich das Leid als einen Anti - Gottesbeweis gesehen

Ich denke nicht, dass es überhaupt einen Beweis für die Nichtexistenz eines Gottes geben kann. Epikur (oder wer auch immer es tatsächlich war) schließt nur aus, dass dieses spezifische Bild von einem allgütigen Gott funktionieren kann.

Deshalb ist mir auch nicht ganz klar wieso ich es hier vor dir
rechtfertigen sollte. Mir ist aber klar, dass es nicht ganz
einfach zu verstehen ist, deshalb möchte ich versuchen dir es
zu erklären:

Wie gütig von dir :wink:

„Allwissendheit“ bedeutet, dass es nichts gibt was nicht
gewusst wird. Das Wissen ist also unendlich.

Auch hier wird dir nicht jeder zustimmen. Allheit und Unendlichkeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Wenn man das auf
den Begriff der „Allgütigkeit“ überträgt, bedeutet das, dass
das Gute unendlich ist. Und wenn das Gute unendlich ist, kann
es nichts Schlechtes/Böses geben, denn dann wäre die
Unendlichkeit des Guten „eingeschränkt“.

Wie schon mal gesagt, „schlecht“ ist ein relativer Begriff. „Schlecht“ nach wessen Maßstab? Nach meinem? Nach deinem? Gibt es das objektiv „Schlechte“? Wenn es die absolute Gottheit gibt, dann kann nur Ihr Maßstab zählen. Dann ist alles, was sie bestimmt, gut. Selbst wenn es ausschließlich Leid ist.

Aber hier kommen wir ohnehin wieder auf begriffliches Glatteis, zumal „Güte“ und „gut sein“ auch nicht immer gleichsetzbar ist.

Das Konzept der Allgütigkeit hab ich mir ja nicht ausgedacht.

Eben. Und die, die es sich aus deiner Sicht ausgedacht haben, haben im Moment des Ausdenkens mit Sicherheit nicht in einem merkwürdigen Anfall der schweren Amnesie vergessen, dass es ja auch Leid auf der Welt gibt.

„Allwissendheit“ bedeutet, dass es nichts gibt was nicht
gewusst wird. Das Wissen ist also unendlich.

Auch hier wird dir nicht jeder zustimmen. Allheit und
Unendlichkeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Wenn man davon ausgeht, dass das Universum unendlich ist, dann muss auch das potentielle Wissen über dieses Universum unendlich sein. Daher ist Allwissenheit (das Wissen über das unendliche Alles) gleichzusetzen mit unendlichem Wissen.
Wie gesagt sind das theoretische, philosophische Fragen. Ich persönlich hatte bisher nicht die Gelegenheit zu überprüfen ob das Universum tatsächlich unendlich ist und ehrlich gesagt habe bisher auch noch keinen Gott getroffen.

Wenn man das auf
den Begriff der „Allgütigkeit“ überträgt, bedeutet das, dass
das Gute unendlich ist. Und wenn das Gute unendlich ist, kann
es nichts Schlechtes/Böses geben, denn dann wäre die
Unendlichkeit des Guten „eingeschränkt“.

Wie schon mal gesagt, „schlecht“ ist ein relativer Begriff.
„Schlecht“ nach wessen Maßstab? Nach meinem? Nach deinem? Gibt
es das objektiv „Schlechte“? Wenn es die absolute Gottheit
gibt, dann kann nur Ihr Maßstab zählen. Dann ist alles, was
sie bestimmt, gut. Selbst wenn es ausschließlich Leid ist.

Nach menschlichem Maßstab könnte man „Schlechtes“ als z.B. körperliches Leid definieren. Wenn mir Jemand auf den Fuss tritt, dann tut mir das weh. Diese Schmerzen empfinde ich als schlecht. Ich kann davon ausgehen, dass die meisten Menschen das ganz ähnlich sehen, auch wenn es Manche gibt denen Schmerzen Freude bereitet.
Ich persönlich stufe den Tod als schlecht ein. Es ist besser zu leben als für immer tot zu sein. Ich gehe davon aus, dass die meisten Menschen lieber leben wollen als tot zu sein, wenn sie darüber entscheiden können.
Nach göttlichem Maßstab könnte die Sünde etwas Schlechtes sein. Immerhin wird diese unter Umständen mit dem Tod und anschließendem ewigem Leid in der Hölle bestraft.

Aber hier kommen wir ohnehin wieder auf begriffliches
Glatteis, zumal „Güte“ und „gut sein“ auch nicht immer
gleichsetzbar ist.

Gut könnte man als das Gegenteil von schlecht definieren.
„Gut“ und „Böse“ sind fundamentale Begriffe in den Abrahamäischen Religionen. Es gibt dort göttliche Gebote und göttliche Strafe für deren Nichteinhaltung bzw göttlichen Lohn für deren Einhaltung.
Aus einer naturalistischen Sicht ist es kaum möglich diese Begriffe zu benutzen, da sie menschliche Denkkonstrukte sind ohne Allgemeingültigkeit für das Universum.

Das Konzept der Allgütigkeit hab ich mir ja nicht ausgedacht.

Eben. Und die, die es sich aus deiner Sicht ausgedacht haben,
haben im Moment des Ausdenkens mit Sicherheit nicht in einem
merkwürdigen Anfall der schweren Amnesie vergessen, dass es ja
auch Leid auf der Welt gibt.

Naja, das ist schon eine ganze Weile her. Damals hatte man solche Vorstellungen und Irgendjemand musste ja auf die Idee kommen damit anzufangen darüber nachzudenken.

Wie gesagt habe ich nicht den Anspruch das Theodizeeproblem zu rechtfertigen. Die Fragen die du aber stellst, wie z.B. nach der Definition von Gut und Schlecht, ergeben sich aus diesem Problem. Heute sagen auch die Meisten Gläubigen, dass die Evolutionstheorie kein Widerspruch zum Glauben sein muss. Aber vor 150 Jahren war das zumindest für die Berufstheologen schon eine Herrausforderung.

Danke! Sehe ich fuer Kant genauso.
Schade, denn sonst ist er fuer mich wohl der groesste Denker gewesen.

Aber liegt wohl auch an der Zeit, in der er lebte und die Kultur/Elternhaus, der er unterlag…

Ganz abgesehen davon, haette ein „Gott“ nach seiner Philosophie der Unerkennbarkeit des Dings an sichs…gar nicht zugelassen, Gott zu erkennen, wenn es ihn denn gegeben haette…

MultiVista

HI.

„Gott lehrt uns durch diese Dinge Seine Allmacht, und dass Er nicht gezwungen ist, alles exakt nach Mustern zu erschaffen, sondern „Er erschafft was Er will“ (Sure 5, Vers 17), und „Er tut, was Er will“ (Sure 2, Vers 253).“

Eine schwache Behauptung.
Klar haben wir gegen eine Menge damals Gott zugeschriebenem Unheil uns schon gut wapnen können.
Die Liste ist elendlang und wird täglich länger. Fange mit dem Blitzableiter bzw. Gewitterwarnung an, seit dem hat Zeus nicht allzufiel zu sagen:smile:

Schöne Grüße

Mohamed.

Balázs

Auch hier wird dir nicht jeder zustimmen. Allheit und
Unendlichkeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Was den Begriff Unendlichkeit betrifft ist die Sache aber seit Cantor etwas verzwickter geworden.
Welche Art ist da gemeint:smile:?

Könnte so was nicht mit dem Allheit auch eimal passieren?:smile:

Hi.

Die reine Philosophie hinterfragt wohl erst mal die Positionen
„Gott ist“ - „Gott ist nicht.“

Deine reine:smile:

Und die Erkenntnistheorie verlangt für eine wie auch geartete faktische Aussage einen Beweis. Und diesen alleine kann man prüfen und danach als gesichert oder nicht beurteilen.
Welche sich aber dagegen bewusst oder unteschwellig drücken gar Zirkelschluss bedienen landen in der Tonne und tschüss.
Und wenn einer so weit geht zu behaupten, daß er irgeneine „höher“ entwickelte Zugang zu seiner Wahrheit hat der ist mit (gelinde gesagt:smile: vorsicht zu geniessen.
Fakt ist, daß alle bisher vorgebrachten „Gottesbeweise“ bestanden die Prüfung nicht.

Merke endlich, Gott ist ist die ürsprüngliche Aussage, nicht, daß Gott nicht ist.
Und das weisst jeder angehender Phylosoph.

Gruß VIKTOR

Balázs

Hallo,

Die reine Philosophie hinterfragt wohl erst mal die Positionen
„Gott ist“ - „Gott ist nicht.“

Deine reine:smile:

wieso ?

Fakt ist, daß alle bisher vorgebrachten „Gottesbeweise“
bestanden die Prüfung nicht.

Wen sprichst du hier an ?

Merke endlich, Gott ist ist die ürsprüngliche Aussage, nicht,
daß Gott nicht ist.

Na und ? Die Hinterfragung ist ja oder nein, wie alle SEINs-Fragen.

Und das weiss jeder angehender Philosoph.

Du nicht. Machst dich mal wieder wichtig - blauer Dunst.

Gruß VIKTOR