Hallo,
Selbst wenn ein Piratenboot gesichtet wird, stehen der
Mannschaft kaum Abwehrmittel zur Verfügung.
Das ließe sich (theoretisch) ändern.
Allenfalls Fahrmanöver, die die Boote behindern und dann das oft
beschriebene bespritzen mit Feuerlöschschläuchen.
Wenn man dem Löschmittel statt Schaum nun etwas lecker alkalisches beigäbe…so bei pH 12 und mehr wirkt das schon recht drastisch.
Die Besatzungen moderner Schiffe sind oft recht klein.
Wir kommen dem Problem näher.
Das entscheidende Moment ist sicher, dass die Piraten
bewaffnet sind. Jeder der sich ihnen Entgegenstellt, um eine
Enterung zu verhindern oder auch nur versucht ein Enterseil zu
kappen steht in der Gefahr, erschossen zu werden.
Und eben da liegt das Problem.
Entweder habe ich Militär an Bord, oder zumindest militärisch ausgebildetes Schiffspersonal - oder eben ein paar Billigheimer auf einem ausgeflaggten Schiff, die verständlicherweise in ihrer schmalen Heuer einen möglichen heldentod nicht bezahlt sehen.
Rein technisch wäre das Problem lösbar: ein, zwei Maschinenkanonen so aufgestellt, daß sie nicht sofort erkennbar sind, gekoppelt mit einem modernen Feuerleitradar. Dazu die klare Ansage, daß ALLES, was sich einem Schiff auf weniger als 3sm nähert angefunkt und bei 2sm kommentarlos versenkt wird.
Aber dazu braucht es erstmal einen Haufen Geld, so Zeug ist nicht billig, die Leute, die es warten und bedienen können auch nicht.
Und es bräuchte den politischen Willen dazu. Der bedeutet dann auch, daß man möglicherweise Unschuldige beschießt, ein Gefecht auch mal verliert und deutsche Seeleute im Leichensack nach Hause kommen.
Alternativ müßten Schiffe in gefährdeten Gebieten im Konvoi fahren, so wie weiland die Geleitzüge: http://de.wikipedia.org/wiki/Geleitzug
Ebenfalls sehr effektiv ist die israelische Methode: Wir sind nicht erpreßbar.
Dann wird es aber ganz sicher etliche Leben kosten und ich sehe den politischen Willen schnell wanken, wenn Seeleute vor laufender Kamera von den Gangstern getötet werden.
Gruß
AKQJ10s